4.) wäre auch noch möglich:Funless hat geschrieben: ↑Mi 16 Jun, 2021 16:17 Sei mir nicht böse aber ich blick dein Modell im End-to-End-Prozess immer noch nicht ganz.
Lass uns doch bitte die derzeit gängigen End-to-End-Modelle für die Produktion und Veröffentlichung eines Spielfilms im Vergleich zu deinem Modell in Stichpunkten gegenüberstellen.
Bekannt sind mir folgende (ungefähre) Möglichkeiten:
1)
- Produzent produziert Film, heißt dieser organisiert die Pre-Production, die Dreharbeiten, die Post-Production inkl. benögtigter Crew, Gewerke, etc. für die Fertigstellung des Films und schafft auch das vorher haarklein kalkulierte benötigte Budget heran, sei es durch Eigenkapital, Investoren, Vorabverträge mit Verleihfirma, etc. und alle beteiligten Gewerke für die Produktion und Fertigstellung des Films werden entsprechend bezahlt.
- Verleihfirma/Streaming-Anbieter/TV-Sender erwirbt die Nutzungs- und Verwertungsrechte des Films, investiert in Marketing, etc. lizensiert die Rechte gegen Bezahlung an den Zuschauer, amortisiert damit die Investition für den Erwerb dieser Rechte sowie Vermarktung des Films und macht (im besten Fall) damit sogar Gewinn
2)
- Film ist veröffentlicht.
- Produzent produziert Film wie auch schon im Beispiel 1) nur ohne Vorabverträge mit Verleihfirma/Streaming-Anbieter/TV-Sender, da sich keine Verleihfirma, etc. am Projekt interessiert, bzw. bereit erklärt hat, sowie auch mit sonst nicht soviel Budget, die Crewmitglieder arbeiten mit Rückstellungsverträgen.
- Produzent reicht fertig gestellten Film bei Festivals ein um Awareness zu generieren.
- Verleihfirma zeigt sich interessiert und erwirbt die Rechte wie bei Beispiel 1), Produzent bekommt im besten Fall soviel Geld dafür bezahlt, dass er die Rückstellungsverträge ausbezahlen kann und vielleicht bleibt sogar noch ein bisschen was für ihn über.
- Film ist veröffentlicht.
3)
- Produzent produziert nur einen Demo-Teaser des Projekts (vergleichbar wie bspw. 1978 Raimi & Tapert bei Within The Woods für The Evil Dead oder Sylvester Stallone im Jahr 2007 für John Rambo) um Geldgeber zu gewinnen. Geldgeber erklären sich bereit, Film wird produziert.
- Dann der Weg entweder wie bei Beispiel 1) oder Beispiel 2)
Wie genau soll das End-to-End in deinem Modell laufen?
- Film ist veröffentlicht.
Produzent beginnt mit der Produktion und versucht schon während des Drehs mit den ersten Mustern Verwertungspartner und somit Geld zu gewinnen.
Letztlich hat man mit 2.) und eventuell 4.) die besten Chancen einen Film auch drehen zu können - vor allem auch ohne dass die Schreibtischtäter bei den Verleihern, Fördergremien, Streamingdiensten, Sendern usw. mitreden wollen und Vorgaben machen.
Vor allem: Ersetze "Produzent" mit "Produktionsbeteiligte". Denn der Film wird gemeinsam produziert, wobei die Funktionsaufteilung erhalten bleibt.
Dann hat man auch einen Produktionsleiter oder ausführenden Produzenten.
Nur ist der "Produzent" eben nicht mehr derjenige, der das Geld besorgt, mit dem alle und alles bezahlt werden.
Der "Ausführende Produzent" verwaltet dabei das gemeinsam aufgebrachte "Budget" und organisiert die Produktion.