rush
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von rush »

Ehrlich gesagt frage ich mich auch was an dieser Demo jetzt so besonders ist?
Was wäre davon jetzt sehr viel komplizierter oder schwerfälliger in Avid oder Resolve umzusetzen?

Das er im Vorfeld enorm viele Verschlagwortungen, Clip Markierungen und ähnliches vorgenommen hat damit das ganze im Video auch so funktioniert wird natürlich nicht weiter ausgeführt... ich höre immer nur "quick"... Dabei ist der eigentliche Schnittprozess nach solch einer (vorangegangenen) intensiven Vorarbeit doch tatsächlich das was am einfachsten flutscht.. die vorangegangene Medienorganisation ist das was metert und Zeit kostet.

Wer sein Avid Projekt in gut strukturierte Bin's oder Resolve entsprechend organisiert kommt damit doch genauso gut ans Ziel.

Klar kann es angenehm sein gewisse Spuren auszublenden oder wenn Ton am Clip hängt- aber am Ende des Tages ist es doch eine Frage der eigenen Vorlieben und generellen Struktur wie man die Timeline organisiert. Auch in anderen NLEs kann man Verknüpfungen und Gruppierungen erstellen wenn dies gewünscht ist.

Ich kenne viele Cutter die im Vorfeld unglaublich gut sortiert sind und sich Material perfekt vorstrukruieren... Während ich dagegen häufig erstmal in der Timeline wild darauf losschneide und mich darüber organisiere - da ich keine Lust auf stundenlanges Verschlagworten und Vorsortieren habe.

Das ist aber eben auch ein grundlegender Unterschied ob man das Material selbst kennt bzw gar selbst gedreht hat oder es sich um Fremdmaterial handelt und eine entsprechende Vorsortierung sinnvoll ist.

Mir wäre das jedenfalls zuviel Vorarbeit am eigenen Material mit dem ganzen Metagedöns - ist aber eine generelle Grundsatzfrage.

Ich bleibe dabei: FCPx hat gewiss seine Berechtigung - aber erfordert eine etwas andere Herangehensweise. Ob diese am Ende des Tages wirklich flotter oder effizienter ist mögen bitte andere beurteilen - ich für meinen Teil sehe zumindest in obiger Demo keine eklatanten "wow - ich muss mir FCP(x) doch nochmal genauer ansehen" Momente.

Auch die These das es mit dem Alter zusammenhängen könnte erachte ich irgendwie haltlos. Ein guter (älterer) Cutter kann sich bei Interesse auch auf FCP einschießen - da bin ich sicher. Aber wenn er multiplattformfähig agieren muss ist FCP weiterhin eher eine gewisse Art von Insellösung innerhalb der Apple Welt wogegen die Konkurrenzprodukte wie Avid oder Resolve mehr oder weniger plattformunabhängig genutzt werden können. Das sehe ich im Pro Umfeld als klaren Nachteil von FCP. Sehen FCP Nutzer natürlich überhaupt nicht so, ist mir auch klar und legitim.

FCP bietet ja den dreimonatigen Testzeitraum für Neueinsteiger - jeder kann sich also selbst ein Bild davon machen und mit der Software spielen und Erfahrungen sammeln.
keep ya head up



Axel
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

rush hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 09:51 Ehrlich gesagt frage ich mich auch was an dieser Demo jetzt so besonders ist?
Was wäre davon jetzt sehr viel komplizierter oder schwerfälliger in Avid oder Resolve umzusetzen?
Langsam. Erstmal halte ich fest, dass du erkannt hast und hoffentlich anerkennst, dass es einen erkennbaren und nachvollziehbaren Workflow gibt ...
rush hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 09:51Das er im Vorfeld enorm viele Verschlagwortungen, Clip Markierungen und ähnliches vorgenommen hat ...
Enorm viele Schlagwörter? Ich zähle 9 (neun):
Bild
Brauche ich eine Minute dafür oder zwei? Es gibt auch (cmd + k für keyword editor) eine Palette mit Zahlen von 0-9 (mithin 10), auf der meine ersten zehn Tags (mehr bräuchte wohl nur Peter Jackson in seiner LOTR-Trilogie) automatisch gelistet werden. Wenn ich sehe, dass eine Reihe von Clips zu dieser oder jener Kategorie gehören, wähle ich sie gemeinsam aus und drücke z.B. ctrl + 4 für "***", das war's (alternativ "k", da das der einzige Tag ist, der mit k beginnt, für "lingerie" und "lighting" müsste ich jeweils drei Buchstaben tippen. So mach ich's meistens.

Er sagt ja auch, dass er sowohl Tags als auch Smart Collections nur sehr schlicht verwendet, nämlich Tags so wie Ordner. Ein Clip kann nur in einem Ordner gleichzeitig sein, er kann aber mehrere Tags haben ("front wheel", "garden"). Die Namen von importierten Ordnern und Unterordnern werden in FCP zu Tags. Wenn diese von Dritten bereits sinnvoll benannt sind (nicht "diverses Footage"), dann gut. Aber es dauert auch nicht lange, das nachträglich zu machen. Zum Öffnen einer Schlagwortsammlung muss ich einmal darauf klicken. Zum Öffnen mehrerer in Kombination dito mit gehaltener cmd-Taste. Kein(e) Doppelklick(s).
rush hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 09:51damit das ganze im Video auch so funktioniert wird natürlich nicht weiter ausgeführt... ich höre immer nur "quick"... Dabei ist der eigentliche Schnittprozess nach solch einer (vorangegangenen) intensiven Vorarbeit doch tatsächlich das was am einfachsten flutscht.. die vorangegangene Medienorganisation ist das was metert und Zeit kostet.
Das, was immer Zeit kostet, ist das Auswählen und Ansehen der sämtlichen Einzelclips. Wie im Hollywood FCP - Kanal gezeigt in AVID noch zwangsweise per Laden in den Viewer durch Doppelklick. Halbherzig in Resolve und Premiere adressiert durch hovern mit dem Cursor über das Browser-Thumbnail. Erstens ist dieses Überfliegen ("skimmen") der Clips in FCP mit Vollbildviewer, zweitens muss nichts irgendwo geladen werden, sondern der Browser lässt sich skimmen oder JKL-en mit kontinuierlicher Wiedergabe (also ähnlich wie das spätere Source Tape von Resolves Cut Page). Das Laden eines Clips in den Viewer und das Scrubben (click + drag statt hover) entfallen. Ich kenne zwei Premiere-Nutzer gut, und die schmeißen gleich alles in die Timeline, um Source-Tape-Funktionalität zu haben - wodurch natürlich der überwiegende Teil sonstiger Medienorganisation für die Katz gewesen wäre, weswegen das oft unterbleibt, von gaaanz grober Ordner-Ordnung abgesehen.
rush hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 09:51Ich kenne viele Cutter die im Vorfeld unglaublich gut sortiert sind und sich Material perfekt vorstrukruieren... Während ich dagegen häufig erstmal in der Timeline wild darauf losschneide und mich darüber organisiere - da ich keine Lust auf stundenlanges Verschlagworten und Vorsortieren habe.
Legitim. Wie gesagt, "stundenlang" ist das einfach nie in FCP.
rush hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 09:51Das ist aber eben auch ein grundlegender Unterschied ob man das Material selbst kennt bzw gar selbst gedreht hat oder es sich um Fremdmaterial handelt und eine entsprechende Vorsortierung sinnvoll ist.
Nicht wirklich. Wenn ich etwas kenne und die Erinnerung noch frisch ist (komme gerade von Hochzeit zurück), importiere ich trotzdem das Material eines 15-Stunden-Tages (ca. 3 Stunden mit ca. 200-300 Clips) noch am selben Abend. Mit dem weiter vorn von mir beschriebenen Tag- und Smart-Collection-Template für eine Hochzeit (die Tags sind immer dieselben im Prinzip) dauert das inklusive Favorisieren maximal eine Stunde. Bei fremdem Material wäre das ungefähr Echtzeit, das ist der Unterschied.
rush hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 09:51... ist FCP weiterhin eher eine gewisse Art von Insellösung innerhalb der Apple Welt
Ein beliebter Joker in jeder FCP-Debatte ...
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Jott
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

Axel, ich bewundere deine Motivation. Es ist und bleibt aber doch sinnlos, Leuten Funktionalitäten und Workflows erklären zu wollen, die mit fcp (x) nichts am Hut haben und nur von der Seitenlinie "bruddeln" (schwäbisch, kaum übersetzbar).

Mir fällt hier auch außer Pianist kein Profi ein, der tatsächlich glücklich von langen AVID-Jahren zu fcp konvertiert ist und das auch noch öffentlich kund tat/tut.

Wer war das nur mit den Millionen an verkauften Lizenzen? Ein ewiges Rätsel!



MK
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von MK »

Jott hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 12:06 und nur von der Seitenlinie "bruddeln" (schwäbisch, kaum übersetzbar) wollen
Der Duden hat das Recht zutreffend beschrieben:

halblaut vor sich hin schimpfen



TomStg
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von TomStg »

MK hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 12:17 Der Duden hat das Recht zutreffend beschrieben:

halblaut vor sich hin schimpfen
Leider hat der Duden seine vorherige Referenz der deutschen Sprache im Feb 2021 freiwillig aufgegeben, weil man dort der schwachsinnigen Meinung war, 12.000 Begriffe genderisieren zu müssen.



berlin123
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von berlin123 »

Jott hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 12:06
Mir fällt hier auch außer Pianist kein Profi ein, der tatsächlich glücklich von langen AVID-Jahren zu fcp konvertiert ist und das auch noch öffentlich kund tat/tut.
Ist das nicht systembedingt? D.h. da wo Avid benutzt wird gibt es auch nicht die Wahl ein anders Tool zu verwenden. Zu viele Bedürfnisse anderer Beteiligter hängen am Avid Workflow.

Umgekehrt habe ich aber auch nie gehört, dass jemand von FCP (, PP oder Resolve) zu Avid geswechselt wäre ohne dass der Workflow eines Auftraggebers das verlangt hätte. Oder gibt es hier Nutzer die das von sich berichten?



rush
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von rush »

@Axel... er hat bereits für fast alle Clips flüchtige In und Outs im Vorfeld vergeben, auch das dauert zumindest einige Minuten wenn man das für das gesamte Material inkl Musik und SFX macht - es ging mir eben genau nicht nur um die reine Verschlagwortung sondern die gesamte Vorbereitung die im Video nicht benannt wird sondern als "gegeben" zu sehen ist.
Und ja - auch im Avid oder anderswo dauert dieser Sortierprozess eben Zeit.

Aber okay - lassen wir das. Du bist damit schneller und besser unterwegs - dann glaube ich das auch und kann damit gut leben. Ich werfe tatsächlich häufig alles auf die Timeline und baue dann daran in mehreren Instanzen auf nebst SUB timelines und Co - je nach Aufwand eben. Manchmal geht es ja auch ziemlich quick & dirty wenn das Fototage klar ist und eben keine 8h Material angeliefert werden.

Ich denke auch nicht das ich hier auf FCPx "bruddel" bzw. schimpfe, aber Empfindungen und Eindrücke sind häufig subjektiv gefärbt - das liegt in der Natur der Sache und ich würde niemanden krumm anschauen wenn er FCP verwendet. Warum auch? Habe selbst diverse NLEs in den letzten Jahren verwendet inkl der älteren FCP Variante vor FCP(x).

Aber hier wird einem ja auch vehement versucht die "glasklaren" Vorteile von FCP ans Herz zu legen. Die gibt es, habe ich auch nicht wirklich bestritten oder in Abrede gestellt. Aber nicht alles muss zwingend besser sein.

Genauso gibt es eben auch einige Nachteile die man in Kauf nimmt wenn man sich für die FCP Welt auf Apple festlegen möchte. Die tangieren gewiss nicht jeden - aber man sollte sich dessen zumindest bewusst sein - nicht mehr, nicht weniger. Keine Ahnung warum daraus wieder eine riesige Sache wird.

Wohl dem der alles beherrscht oder die Muße hat sich in diverse NLEs einzuarbeiten.

Matthias macht meines Wissens nach auch eher klassische Berichterstattung im "kleineren" Rahmen ohne viel Effekthascherei - also genau das wofür FCP dann auch wirklich gut geeignet ist. Zudem kennt er sein Material und editiert selbst - da geht alles durch eine Hand und in diesem use-case ist das für ihn ein tolles Tool. Genau wie für viele andere ebenso. Bestens!

Bei Projekten die jedoch in einen größeren Rahmen über mehrere Nutzer hinweg laufen, müssten dann jedoch alle Instanzen mitspielen. Laut dem offenen Brief an Cook ist das aber bei FCP eben noch nicht der Fall oder woran fehlt es der Gruppe (also den Initiatoren des offenen Briefes) sonst im Detail?

Ich glaube das die wenigsten hier ein Problem mit FCP haben. Eher scheint es mir als das einige Nutzer der Apple Community den Drang verspüren die Bedeutung von FCP immer wieder hervorheben zu müssen oder zumindest wollen. Man kann sein Tool doch auch einfach nutzen ohne ständig darüber reden zu müssen.

Aber wenn es vom Arbeitgeber/ Produktion vorgegeben wird hat man manchmal keine wirkliche Wahl.

Für kleinere Unternehmen/ Einzelanwender dagegen ist FCP doch eine prima Alternative.

Dennoch: der Thread hier entstand aufgrund dessen das offenbar einige FCP Cutter unzufrieden sind - nicht weil Cutter anderer NLEs auf selbiges schießen...
keep ya head up



Frank Glencairn
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Ich hab immer noch meine Zweifel daran, ob diese "Verschlagwortung" wirklich nen messbaren Benefit bringt.
Gefühlt bin ich mit dem Schnitt fertig, während da in Finalcut noch "verschlagwortet" wird (und ja ich weiß, das geht mit cmd + k etc. - schon klar).

Ich meine für nen 30sec Werbeclip - wie viel Footage kann man denn da haben, daß man sich nen Wolf suchen würde, wenn man keine Schlagwörter zum suchen hätte?

Und für nen Spielfilm ist man sowieso nach Szene organisiert, da stellt sich die Frage dann gar nicht erst in welchem Bin irgendwas ist.

Bleibt Doku, und auch da muß man schon stumpf alles Material einfach in den Pool werfen, um den Überblick zu verlieren. Wenn ich thematische Bins habe (was man haben sollte) bringen Schlagwörter da auch nur begrenzt was.

Also jetzt mal ganz unabhängig von der Marke der NLE, würde ich wirklich mal gerne vorgeführt bekommen, wie sowas wirklich zur Zeitersparnis führen kann.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Jott
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

Wozu? Macht sowieso jeder wie er mag. Je nach Projekt, kann man vorher einschätzen. Schlagworte können sehr luxuriöses Arbeiten ermöglichen. Man kann aber genauso Ereignisse als traditionelle Bins missbrauchen wie bei den anderen.

Keine Ahnung, ob du jemanden für eine „Live-Bekehrung“ finden würdest. Wer mit der Software professionell arbeitet, hat sicher besseres zu tun.

Shoot out mit R S K im Live Stream? Könnte in die Geschichte eingehen wie Iasis hochverehrter legendärer Zacuto-Shootout von Anno Tobak.



Darth Schneider
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Darth Schneider »

Ich habe auch einen sehr erfahrenen Cutter und (ein alter SRF TV Techniker), beim arbeiten früher mal wirklich kennengelernt der, immer wieder zig Stunden mit sortieren und strukturierten organisieren, von gefühlt tonnenweise Material verbracht hat, wo dann aber am Schluss doch öfters blöderweise gar nix spannendes heraus kam…;)
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



Frank Glencairn
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

berlin123 hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 14:23
...da wo Avid benutzt wird gibt es auch nicht die Wahl ein anders Tool zu verwenden. Zu viele Bedürfnisse anderer Beteiligter hängen am Avid Workflow.
It's a bad thing :D


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Sapere aude - de omnibus dubitandum
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Jott
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

Bei Apple kann man sich als professioneller fcp-Durchblicker zertifizieren lassen! :-)

https://fcp.co/final-cut-pro/news/2592- ... tification



Frank Glencairn
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Na so ein "Zertifikat" wird Hollywood sicherlich beeindrucken, und die FCP-Editoren bekommen jetzt endlich die gewünschten Aufträge. Hoffentlich sind jetzt alle happy.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Jott
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Jott »

Macht sowieso keiner, zu dem Wucherpreis! :-)



R S K
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von R S K »

Jott hat geschrieben: So 29 Mai, 2022 02:05 Macht sowieso keiner, zu dem Wucherpreis! :-)
Da irrst du aber gewaltig. 😏



funkytown
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von funkytown »

Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 17:33 Ich hab immer noch meine Zweifel daran, ob diese "Verschlagwortung" wirklich nen messbaren Benefit bringt.
Gefühlt bin ich mit dem Schnitt fertig, während da in Finalcut noch "verschlagwortet" wird (und ja ich weiß, das geht mit cmd + k etc. - schon klar).
Ich meine für nen 30sec Werbeclip - wie viel Footage kann man denn da haben, daß man sich nen Wolf suchen würde, wenn man keine Schlagwörter zum suchen hätte?
Und für nen Spielfilm ist man sowieso nach Szene organisiert, da stellt sich die Frage dann gar nicht erst in welchem Bin irgendwas ist.
Bleibt Doku, und auch da muß man schon stumpf alles Material einfach in den Pool werfen, um den Überblick zu verlieren. Wenn ich thematische Bins habe (was man haben sollte) bringen Schlagwörter da auch nur begrenzt was.
Bei vielen Interviews machen natürlich Schlagwörter Sinn. So kann ich schnell einen passenden O-Ton zu einem bestimmten Schlagwort anhören/ansehen und für die gewünschte Szene auswählen. Ich will ja nicht jedesmal das komplette Interview durchhören müssen.



Axel
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Jott hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 12:06 Axel, ich bewundere deine Motivation. Es ist und bleibt aber doch sinnlos, Leuten Funktionalitäten und Workflows erklären zu wollen, die mit fcp (x) nichts am Hut haben und nur von der Seitenlinie "bruddeln" (schwäbisch, kaum übersetzbar).
Als ich spät im Werdegang Praxisanleiter wurde, entdeckte ich meine pädagogische Ader. Du hast absolut Recht, aber möglicherweise hat mein unverdrossenes Beantworten der immergleichen Fragen von Pianist dazu beigetragen, dass er es jetzt einfacher hat.
Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 17:33 Ich hab immer noch meine Zweifel daran, ob diese "Verschlagwortung" wirklich nen messbaren Benefit bringt.
Und noch einmal für die sich völlig begriffsstutzig Stellenden:
Die beiden logisch notwendigen Ordner in FCP sind die Library (alles, der Überordner) und das Event (das Footage, extern oder intern oder die Symlinks dorthin). Man kann natürlich nach Herzenslust Ereignisse anlegen und Clips darin verschwinden lassen. Aber FCPs naheliegende Alternativmethode sind halt die Tags/Keywords/Schlagwörter. Wie gesagt benutzt Carter in dem von mir verlinkten Video tags im Sinne von (oder statt) Ordnern. Und ebenfalls noch einmal: wenn irgend jemand mit bereits in Ordnern vorsortiertem Kram daherkommt, werden diese per default zu Keywords.
Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 17:33Ich meine für nen 30sec Werbeclip - wie viel Footage kann man denn da haben, daß man sich nen Wolf suchen würde, wenn man keine Schlagwörter zum suchen hätte?
Die Statuszeile unter dem unsortierten Browser zeigt 267 Videoclips und 130 Soundclips. Hier geht es nicht um "Wolf suchen", sondern darum, das und genau das in einer reduzierten Auswahl anzuzeigen, was man gerade, ohne danach suchen zu müssen, benötigt. 20 Clips lassen sich besser überblicken als 260. Gut gefiltert werden's unter 10.
Frank Glencairn hat geschrieben: Fr 27 Mai, 2022 17:33Also jetzt mal ganz unabhängig von der Marke der NLE, würde ich wirklich mal gerne vorgeführt bekommen, wie sowas wirklich zur Zeitersparnis führen kann.
Okay, jetzt würd ich einem Auszubildenden gerne sagen, die Polizei sucht auch noch händeringend Leute. Aber frei nach Luther: Trink, was klar ist, sag, was wahr ist, nimm, was da ist.
funkytown hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 11:23Bei vielen Interviews machen natürlich Schlagwörter Sinn. So kann ich schnell einen passenden O-Ton zu einem bestimmten Schlagwort anhören/ansehen und für die gewünschte Szene auswählen. Ich will ja nicht jedesmal das komplette Interview durchhören müssen.
Gutes Beispiel. Sah heute Morgen was von ARTE über die Brexit-Folgen für die britische Fischerei. Thema, Erwähnung im Off, B-Roll. Kabeljau, Schalentiere, fish & chips, Trawler, Netze, Island usw. usf. Alles vernetzbar, unabhängig davon, ob es Bildmotive sind oder ob darüber gesprochen wird. Unwillkürlich erstellte ich während des Anschauens eine Schlagwortliste. Beim Anschauen heißt, beim Sichten des vorhandenen Materials strukturiere ich bereits alles. Die Vorschau kann dabei weiterlaufen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



funkytown
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von funkytown »

@alex: Muss man hier wirklich die Sinnhaftigkeit von Schlagwörtern im Schnitt begründen? Irgendwie etwas seltsam oder?



Frank Glencairn
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Ja, muß man, solange hier großflächige Behauptungen rausgehauen werden, mir aber jedes mal keiner in der Lage ist Vorzuführen, ob das tatsächlich die angeblich so tolle Zeitersparnis bringt (es sei den man hat nen Schnittasistenten, der alles sichtet und verschlagwortet, solange man selbst Eis essen geht).
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 14:27 Ja, muß man, solange hier großflächige Behauptungen rausgehauen werden, mir aber jedes mal keiner in der Lage ist Vorzuführen, ob das tatsächlich die angeblich so tolle Zeitersparnis bringt (es sei den man hat nen Schnittasistenten, der alles sichtet und verschlagwortet, solange man selbst Eis essen geht).
Vorführen, wie?
Ist doch logisch, dass ich schneller* bin, wenn ich barrierefreien Zugriff auf all mein Footage hab (durch den Skimmer, der ja Clipgrenzen überfliegt) und ein Schweizer Taschenmesser an Metadaten-Aufbereitung, -Anpassung und -Filterung. Von heute (timestamp):


Aaaaber es gibt andere Sichtweisen. Walter Murch (timestamp):


Er mag ein eifriger Metadatensammler sein, aber eines war er angeblich nie (auch nach eigener Angabe): *schnell.

Da gibt es kein Vertun, FCPs sämtliche Tricks, Skimmer, Tags und magnetische Storyline, verleiten in Summe dazu, dass sich der Cutter sehr schnell Urteile über sein Footage bildet, es nicht geduldig in Echtzeit auf sich wirken lässt, sondern effizient kategorisiert. Dessen muss man sich bewusst bleiben. Murch sagte immer, JKL ja, aber nur in normaler Geschwindigkeit. Ich muss jedes Bild sehen, alleine und im Zusammenhang.

Hier schwebt uns freilich das Tausende-Stunden-Footage-Meisterwerk Apocalypse Now vor, nicht irgend ein Youtube-Filmchen, das schnell am Nachmittag rausgehauen wird.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



funkytown
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von funkytown »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 14:27 Ja, muß man, solange hier großflächige Behauptungen rausgehauen werden, mir aber jedes mal keiner in der Lage ist Vorzuführen, ob das tatsächlich die angeblich so tolle Zeitersparnis bringt (es sei den man hat nen Schnittasistenten, der alles sichtet und verschlagwortet, solange man selbst Eis essen geht).
Du hast irgendwie ein seltsames Verständnis von Foren. Wenn Du Dich über den Sinn von Verschlagwortung informieren willst, besuche eine VHS Kurs. Niemand muss hier irgendwas beweißen. Es geht darum, dass hier Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Das kann die eigene Arbeit bereichern. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst Dich aber hier offensichtlich nicht bereichern, du willst recht haben.



Frank Glencairn
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:07
Vorführen, wie?
Ist doch logisch, dass ich schneller* bin, wenn ich barrierefreien Zugriff auf all mein Footage hab (durch den Skimmer, der ja Clipgrenzen überfliegt) und ein Schweizer Taschenmesser an Metadaten-Aufbereitung, -Anpassung und -Filterung. Von heute (timestamp):
Vorführen, ja - und zwar den kompletten Workflow, nicht nur irgendwelche Buzzwords SkimmerMetadatenFilterBlah in den Ring werfen.

Ich würde gerne sehen, wie jemand der z:B. eine Platte voll Dokumaterial, das er nicht kennt - sagen wir mal 8 Stunden Material/90 Minuten Program - schneller und effizienter auf diese Weise schneidet, als jemand mit einem anderen Workflow ohne Schlagworte in einer anderen NLE.

Daß dieses "Vorführen" hier im Forum nicht online möglich ist, ist mir natürlich klar, das hab ich aber auch nicht gemeint.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



TomStg
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von TomStg »

funkytown hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:38 Du hast irgendwie ein seltsames Verständnis von Foren. Wenn Du Dich über den Sinn von Verschlagwortung informieren willst, besuche eine VHS Kurs. Niemand muss hier irgendwas beweißen. Es geht darum, dass hier Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Das kann die eigene Arbeit bereichern. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst Dich aber hier offensichtlich nicht bereichern, du willst recht haben.
Herzchen, ich empfehle Dir dringend, sich mit solchen unqualifizierten Bewertungen zurückzuhalten.



Axel
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

TomStg hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:48Herzchen, ich empfehle Dir dringend, sich mit solchen unqualifizierten Bewertungen zurückzuhalten.
Freundchen, Früchtchen, Meister, Männeken. Zurückzuhalten, sonst was? Kommst du durchs Lan-Kabel und machst da mal mit?
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:44
Vorführen, ja - und zwar den kompletten Workflow, (...)
Ich würde gerne sehen, wie jemand der z:B. eine Platte voll Dokumaterial, das er nicht kennt - sagen wir mal 8 Stunden Material/90 Minuten Program - schneller und effizienter auf diese Weise schneidet, als jemand mit einem anderen Workflow ohne Schlagworte in einer anderen NLE.
Wenn du weißt, wie die ganze Doku grob gedacht ist, kannst du die wichtigsten Schlüsselbegriffe von vornherein festlegen. Kann sein, dass es bei 90 Minuten leicht zwanzig werden, aber wie bei der Strukturlegetechnik zeigt sich immer wieder, dass selbst eine komplexe Struktur, die mehr als fünfzehn benötigt, nicht tragfähig bleibt. Und wie bei dieser Technik kann es sein, dass du eine halbe Stunde überlegst, welche Begriffe das Thema abdecken, bevor du das erste Schlagwort getippt hast. Das Tippen selbst braucht vielleicht zwei Minuten.

Einen so langen Film würde ich auf jeden Fall auch zeitlich strukturieren, d.h. in Akte unterteilen. Ich würde vorher ebenso viele Projekte (= Sequenzen) wie Kapitel anlegen.

Dann würde ich in Echtzeit sichten, wobei ich zwischendurch mit ⤒ zum Clipanfang zurückgehen würde und mit ⌫ den ganzen Clip ablehnen würde. Ein unbrauchbarer Clip verschwindet dadurch (nur aus der Ansicht). Die Wiedergabe läuft weiter. Gute Clipteile (i+o) markiere ich mit f. Für's Taggen halte ich i.d.R. die Wiedergabe mit k an.

Was ich mit dem Favorisieren tue ist Subclips anzulegen. Nehmen wir an, es ist ein längerer Clip, in dem am Anfang, in der Mitte und am Ende was Brauchbares vorkommt. Beim ersten Stück drücke ich i und o und f, in der Mitte wieder. Die ersten Auswahlpunkte werden zwar gelöscht, aber der favorisierte Bereich (grüner Balken darüber) bleibt gespeichert und wird bei entsprechendem Filter isoliert angezeigt. Auch eine getaggte Auswahl wird zum Subclip (blauer Balken). Die filtere ich, indem ich in der Schlagwortliste links z.B. einmal auf Kabeljau klicke. Will ich die Stelle finden, in der es heißt, die Fanggründe für Kabeljau, Bestandteil von fish and chips, sind durch den Klimawandel nach Island gewandert, drücke ich mit gehaltener cmd Taste zusätzlich auf Island.

Es ist klar, dass das länger dauert als Echtzeit. Sagen wir 1,5 x Echtzeit. Aber du wirst zugeben, dass es danach kein Problem ist, eine bestimmte Stelle wiederzufinden.

Nun bin ich gespannt, wie du das angehen würdest.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



DKPost
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von DKPost »

Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:44
Axel hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:07
Vorführen, wie?
Ist doch logisch, dass ich schneller* bin, wenn ich barrierefreien Zugriff auf all mein Footage hab (durch den Skimmer, der ja Clipgrenzen überfliegt) und ein Schweizer Taschenmesser an Metadaten-Aufbereitung, -Anpassung und -Filterung. Von heute (timestamp):
Vorführen, ja - und zwar den kompletten Workflow, nicht nur irgendwelche Buzzwords SkimmerMetadatenFilterBlah in den Ring werfen.

Ich würde gerne sehen, wie jemand der z:B. eine Platte voll Dokumaterial, das er nicht kennt - sagen wir mal 8 Stunden Material/90 Minuten Program - schneller und effizienter auf diese Weise schneidet, als jemand mit einem anderen Workflow ohne Schlagworte in einer anderen NLE.

Daß dieses "Vorführen" hier im Forum nicht online möglich ist, ist mir natürlich klar, das hab ich aber auch nicht gemeint.
Ich oute mich mal als jemand, der tatsächlich jeden Clip im Projekt anschaut und dann auch nach Inhalt benennt. Bei langen Clips oder ganzen Filmen / Serien mit Subclips.
Ist der Schnitt damit schneller? Kommt drauf an würde ich sagen. Das hängt einfach extrem vom Projekt ab. Ist der Schnitt dann vielleicht besser? Vielleicht, weil ich das Material vielleicht besser kenne. Hängt aber genauso stark vom Projekt ab.

Was ich aber schon behaupten würde ist, dass jemand der das Projekt evtl. übernehmen muss oder dazu kommt sofort einen ziemlich guten Überblick über das Material bekommt. Klar könnte man das auch gröber in Bins sortieren, was ich ja auch zusätzlich mache, aber je feiner das Material sortiert wurde, desto schneller findet man es meiner Meinung nach auch im Projekt.
Anderes Szenario: Wenn ich mit einem Regisseur zusammen schneide kann ich dem sofort zeigen was er sehen will. Da sehe ich dann z.B. direkt, dass es von Szene 3 von mir aus 2 Totalen, 3 Close und 3 seitliche gibt. Da muss ich mich nicht erst durch jeden Clip durchklicken während mir dabei der Regisseur über die Schulter schaut um zu sehen welche Takes es alles gibt.
Und Szenario 3: Wenn das Material für weitere Projekte verwendet wird, importieren ich die Bins und habe mein gesamtes Material weiterhin fein sortiert.

Für alle Szenarien gilt, dass ich über die Suche ganz gezielt nach Wörtern, Takes, Blicken, Aktionen etc. suchen kann. Wenn das Material einmal komplett gesichtet ist suche ich nach dem Schlagwort "Blick" und mir werden alle Blicke angezeigt die ich beim Sichten gut fand.

Ich kenne aber auch einige Editoren, auch mit Avid, die ihr Material anders sichten.
Ich weiß aber auch dass es nervt wenn man ein Projekt übernimmt und die "Sortierung" ist eine Timeline mit dem Namen "Tag 1" in der einfach alles von Drehtag 1 liegt.

Man merkt oft schon recht schnell ob der Editor sich wirklich mit dem Material vertraut gemacht hat oder eher nur drüber gescrubbt ist.
Das wichtigste ist für mich das Material wirklich zu kennen bevor ich mit dem Schnitt starte. Meistens habe ich bereits beim Sichten Ideen für den Schnitt von manchen Sequenzen, Clips, Bewegungen etc., und die schneide ich dann eigentlich auch immer so.

Aber wie fast immer gilt: Bei Projekten die man selbst von vorne bis hinten fertig macht sind solche Workflows nicht so wahnsinnig relevant. Da kann man es einfach so machen wie es einem am besten gefällt, und ist damit in einigen Fällen sicher auch schneller.



Frank Glencairn
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Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 18:03
Nun bin ich gespannt, wie du das angehen würdest.
Ich weiß ja nicht an was für Projekten du normal arbeitest, aber die Sachen die ich so schneide haben eigentlich alle (egal ob Spielfilm, Doku oder Werbung) ein Script oder Drehbuch. Das heißt da gibt es bereits einzelne Szenen und ne festgelegte Abfolge im Vorfeld, die auch als solche gedreht wurden.

Wenn der DIT jetzt seinen Job gemacht hat, dann bekomme ich ne Festplatte mit entsprechenden Szenen Ordnern, die 1:1 automatisch in den Pool übernommen werden. Damit hab ich mein Backbone bereits da liegen. Da ich Szene für Szene schneide, brauch ich nur in den jeweiligen Szenenordner zu schauen, alle anderen interessieren mich erst mal nicht.

Je nach Projekt gibt es in dem Szeneordner vielleicht noch Unterordner für z.B. Drohnenshots/Interview etc. die zu der jeweiligen Szene gehören.

Normal geh ich das Material (wenn ich es nicht selbst gedreht habe) erst mal im Schnellauf durch um nen Überblick zu haben. Dabei tag ich meistens schon mal meine Favoriten.
Danach hab ich eigentlich schon ne ziemlich gute Vorstellung von dem was ich will und wie ich es will, und kann anfangen die Clips für die Szene nacheinander in die Timeline zu legen.

Irgendwelche Schlagworte brauch ich da eigentlich nicht, da das Material in den Szeneordnern und deren Unterordnern ja meistens relativ übersichtlich ist, und ich meine Favoriten bereits getagt hab. Ansonsten kann ich das natürlich nach allen möglichen Metadaten der Kamera sortieren lassen. Oder wenn's sein muß eigene eingeben, ist aber noch nicht vorgekommen.

Das ist wahrscheinlich jetzt ne völlig andere Arbeitsweise als wenn man irgendwo hinfährt und einfach ohne irgendein Konzept drauf los filmt, ohne vorher schon zu wissen was man denn eigentlich genau braucht und wie der Film am Ende genau aussehen soll - Freestyle sozusagen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 16252

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Nachfrage: du schreibst, du benutzt tags. Wie z.B. in Resolve?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Frank Glencairn
Beiträge: 22700

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Metadata Editor auf der Media Page.
Description/Keywords/Comment/Favorite und ungefähr nochmal 50 technische Sachen.
Außerdem kannst du da auch zusätzlich jeden Clip nochmal extra mit Markern versehen an denen entsprechende Keywords oder Kommentare hängen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 16252

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Sehr ähnlich mit den Keywords. Und siehst du, du schreibst selbst, du benutzt sie.

Besser gelöst finde ich in Resolve das Set Poster Frame. Ich habe sehr gerne diese Kontaktabzug/Leuchttischansicht meiner Clips. In FCP sind das aber keine Thumbnails, sondern verlängerbare Filmstrips.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



funkytown
Beiträge: 1178

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von funkytown »

TomStg hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:48
funkytown hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 16:38 Du hast irgendwie ein seltsames Verständnis von Foren. Wenn Du Dich über den Sinn von Verschlagwortung informieren willst, besuche eine VHS Kurs. Niemand muss hier irgendwas beweißen. Es geht darum, dass hier Menschen von ihren Erfahrungen berichten. Das kann die eigene Arbeit bereichern. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst Dich aber hier offensichtlich nicht bereichern, du willst recht haben.
Herzchen, ich empfehle Dir dringend, sich mit solchen unqualifizierten Bewertungen zurückzuhalten.
Warum? Weil Du Dich ertappt fühlst?



Frank Glencairn
Beiträge: 22700

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 22:25 Sehr ähnlich mit den Keywords. Und siehst du, du schreibst selbst, du benutzt sie.
So liest du meine Posts :D
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 20:05 Oder wenn's sein muß eigene eingeben, ist aber noch nicht vorgekommen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Axel
Beiträge: 16252

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 31 Mai, 2022 07:58
Axel hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 22:25 Sehr ähnlich mit den Keywords. Und siehst du, du schreibst selbst, du benutzt sie.
So liest du meine Posts :D
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 20:05 Oder wenn's sein muß eigene eingeben, ist aber noch nicht vorgekommen.
Ja, krass, selektive Wahrnehmung.

Ich finde schon bemerkenswert, dass du die Funktion Keywords kanntest, obwohl du sie nicht benutzt. Das muss im Winter 20/21 gewesen sein, im Übergang von 17.b auf 17.0, dass ich einen Feature-Request an BM schickte, warum es in der CUT-Page keine Smartbins gibt. Völlig vergessen. Warum? Ich wollte Resolve FCP-isieren, in etwa so, wie Matti Haapoja kürzlich in einem FCP-Tutorial (!!!) versucht hat, FCP zu premierisieren ("ich schmeiß alles in die Timeline, dann trimm ich nur noch, das geht am schnellsten!").

Das ist halt Unsinn. Die Medienorganisation ist per se kein Alleinstellungsmerkmal von FCP, nur die Art der Implementierung. Alles "findet sich" in Resolve wieder, aber recht verstreut.
Frank Glencairn hat geschrieben: Mo 30 Mai, 2022 20:05Ich weiß ja nicht an was für Projekten du normal arbeitest ...
Nichts mehr, nur noch familiäres und sonstiges Amateurgeschnippel, seit Corona noch nicht einmal Urlaub. Meine Erfahrungen bezogen sich auf die Hochzeitsfilmerei (4-5 pro Saison), und da waren die 267 Videoclips des Audi-Spots so meine Hausnummer. Benutze ich für unter 50 Clips für so privaten Kram Medienorganisation? Natürlich nicht.

Vom Nutzerprofil her sollte ich mitschreiben bei AVID antwortet auf offenen Brief von Amateur-Usern :D
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Frank Glencairn
Beiträge: 22700

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Frank Glencairn »

Axel hat geschrieben: Di 31 Mai, 2022 09:43
Ich finde schon bemerkenswert, dass du die Funktion Keywords kanntest, obwohl du sie nicht benutzt.
Langjähriger Betatester und Handbuchleser halt ;-)
Sapere aude - de omnibus dubitandum



rush
Beiträge: 13962

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von rush »

Zumal die Funktion "Keywords" jeder quasi täglich bei der Suche im Web nutzt... Verschlagwortungen sind allgegenwärtig - aber individuell eben immer so eine Sache.

Ich denke das ist vergleichbar mit der generellen Organisation, etwa wie man seine sieben Sachen im Haushalt im Kopf sortiert und abspeichert. Der eine kommt mit beschrifteten Kisten gut zu Recht - andere fahren da ein gefühlt unsortierters Chaos aber finden dennoch alles solange sie es selbst in der Hand haben.

Ich nutze Keywords im Videoschnitt eigentlich auch nicht - beim scrubben durch's Material bleibt viel im Kopf hängen von dem was gefällt - ggfs bekommt es eine farbliche Markierung in Form von grün oder gelb (brauchbar - evtl brauchbar) oder landet in einem entsprechenden Bin.

Wo ich Schlagwörter extrem hilfreich finde ist der Audiobereich - allerdings ist man da auch immer auf die jeweiligen Anwendungen angewiesen. Wechselt man eines Tages das Programm oder lässt der Hersteller es auslaufen wird es irgendwann problematisch. Gleiches gilt für die Einbindung von Musik aus Streaming Diensten - hier switcht man dann teilweise zwischen verschiedenen Anwendungen.

Wenn Musik nicht nur nach Stichworten sondern etwas größer nach Themen, Stimmungen, Gefühlen und dergleichen 'taggt" - kann das bei der Musikauswahl für Videozwecke enorm hilfreich sein. Ein Bekannter hat das vor Jahren tatsächlich zur beinahen Perfektion getrieben - er hat auch eine große Musikaffinität und kommt damit im täglichen Alltag sehr schnell zu tollen Ansätzen. Insbesondere bei zeitkritischen Jobs durchaus eine coole Sache.

Muss man eben individuell abwägen ob man daraus einen Mehrwert ziehen kann oder es eher eine Beschäftigungstherapie für's gute Gewissen der Medienorganisation ist. Bekanntlich führen alle Wege zum Ziel - und nur weil Material gut getaggt wurde ist dies noch lange kein Garant für ein starkes Endprodukt... Denn manchmal sind es ja sogar fehlerhafte oder "aussortiere" Aufnahmen die eine gewisse Spannung oder Abwechslung zum ursprünglich geplanten nach sich ziehen können.
keep ya head up



Axel
Beiträge: 16252

Re: Final Cut Pro: Apple antwortet auf offenen Brief von Profi-Usern

Beitrag von Axel »

rush hat geschrieben: Di 31 Mai, 2022 10:35Wo ich Schlagwörter extrem hilfreich finde ist der Audiobereich.
Das hat mich dazu gebracht, mit dem Prinzip nicht mehr zu fremdeln. Für alles, was mit Ordnen und Ordnung zu tun hat, habe ich eine begrenzte Frustrationstoleranz. Weg mit allem, was ich nicht quasi instinktiv finde, am besten anhand visueller cues. Tags sehe ich als Schnittstelle zwischen meinem chaotischen, assoziativ arbeitendem Gedächtnis und der Maschine, die Informationsfetzen für mich assoziiert.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



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