WoWu hat geschrieben: ↑So 03 Jun, 2018 20:05
Ich unterstütze Dich in der Ansicht, dass „legal range“ leider völlig zuunrecht oft „verteufelte“ wird und „full range“ ziemlich überbewertet.
Um auch damit auf das Eingangsposting zurück zu kommen, wäre es daher nicht besonders weise, hier zu wechseln.
Eben weil gerade darin deutlich mehr Nachteile zu finden sind, als Vorteile.
nein -- ich glaube, da interpretierst du ein bisserl zu viel in die ursprüngliche frage hinein.
auch wenn sRGB meist nur in full range ausprägung zu finden ist und computer mit den bildschirmen im gegensatz zu typischen broadcast video equipment gewöhnlich direkt in RGB ohne umwandlung in irgendeine farbunterabgetatste YUV variante am transportweg kommunizieren, ist das alles im sinne der korrekten farbdarstellung völlig nebensächlich. hier geht's wirklich nur um eine korrekte übereinstimmung bzw. übersetzung des genutzen "farbraums".
gerade das ist aber nicht völlig trivial, weil video-kommunikationsmechanismen sich zwar im normalfall über auflösung/bildwiederholrate/bittiefe/range schnell einmal einig sind, der tatsächliche farbbezugsraum aber gewöhnlich ausgeklammert bzw. nicht mitübertragen wird -- wenn man jetzt einmal von irgendwelchen ganz neuen HDR errungenschaften od. kaum genutzen möglichkeiten, auch die farbeinstelungen via DDC/E-EDID aus dem monitor auzulesen, absieht.
in der reinen videowelt ist das auch weiter kein problem, weil man sich dort ja oft wirklich durchgängig mit ganz einfachem rec709 zufrieden gibt. im computerumfeld ist dieser kleineste gemeinsame nenner, an dem man sich bspw. orientiert, wenn man bilder im netz auf einfachste weise einigermaßen ähnlich wiedergeben will, sRGB.
da aber sRGB und rec709 ausgesprochen ähnlich sind -- also die selben primärfarben nutzen und sich nur in werteverlauf der gamakurve unterschieden -- ist es ausgesprochen einfach, entsprechende ausgaben korrekt ineinander zu übersetzten bzw. entsprechendes gerät für beides vernünftig zu nutzen. korrekt übersetzt werden muss es aber trotzdem, sonst stimmen die dargestellten farben bzw. helligkeiten tatsächlich nicht mit dem intendierten aussehen überein.
dort aber, wo man es mit bildschirmen, projektionsaperaturen u.ä. zu tun hat, die einen deutlich höheren farbumfang wiederzugeben vermögen, wird die sache etwas komplizierter. typische photobearbeitungsschirme, die sich gewöhnlich am adobeRGB farbraum orientieren, kann man ohne die nutzung irgendwelcher farbmanagment-lösungen kaum kaum mehr vernünftig in dieser ganz einfachen weise nutzen -- wobei entsprechen anpassungsvorkehrungen ja nicht unbedingt am computer erfolgen müssen, sonder z.t. auch über einstellungsänderungen direkt am schirm vorgenommen werden können.
trotzdem ist das in der praxis immer wieder ein ziemliches ärgernis, weil ja fast alle erschwinglicheren monitore, die hardwarekalibrierungsmöglichkeit bieten, dieser gruppe angehören. da viele von uns aber eigentlich nur eine sauber kalibrierte sRGB od rec.709 darstellung benötigen würden, macht sich deren etwas anders geartete lichtquelle und das dadurch erzwungene einbremsen der tatsächlich nutzbaren farbastufungen bei der nutzung in diesen bescheideneren farbräumen dann letzlich leider eher kontrakroduktiv bemerkbar.
WoWu hat geschrieben: ↑So 03 Jun, 2018 20:05
Farbmanagement ist lediglich eine Standardisierung der verschiedenen Geräte im digitalen Arbeitsablauf, dem digitalen Workflow. Es sorgt dafür, dass die Anmutung des Bildes in den unterschiedlichen Bearbeitungsschritten immer gleich bleibt.
nein -- das farbmanagment, von dem hier die rede ist, sorgt wirklich dafür, dass tatsächlich die zutreffenden farben für den jewiligen gewählten arbeits- bzw. ausgabefarbraum am schrim angezeigt werden. das ist nicht die einzige form, in der man korrekter weise von farbmangemant sprechen kann, aber in dem fall doch ziemlich unmissverständlich.