Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Hab ich schon gesehen, also das Making Of.
Und klar gibt es grössere Hotels, aber auch die von innen so aussehen, und zufällig dann gerade leer stehen ?
Schwierig…
Welche Illusionen, sonst noch ?

Habe oben unten noch was ergänzt…;)

Ok, tolle ganze Filme drehen kann man theoretisch überall, tut man aber trotzdem nicht viel hier bei uns…
Einfach so wird das nicht so sein, oder ?
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mi 22 Feb, 2023 12:58, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 12:25 .. etwas das wirklich auch echt sehr abgeschieden war, damit die Schauspieler das Gefühl dafür kriegten, wirklich auch abgeschieden waren/lebten und deshalb sehr unter Stress standen.
Nochmal Boris, das ganze wurde im Studio in England gedreht, da war lebte niemand "abgeschieden".
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Skeptiker
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Skeptiker »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 12:25
... Ich habe in einem Making Of gesehen, das Kubrik wolle exquisit etwas das wirklich auch echt sehr abgeschieden war, damit die Schauspieler das Gefühl dafür kriegten, wirklich auch abgeschieden waren/lebten und deshalb sehr unter Stress standen.
Darum spielte der Jack das so überzeugend…Er war wirklich mad…
Er spielte aber auch in One Flew Over The Cuckoo's Nest sehr überzeugend "mad".
Nicht in einem abgeschiedenen Berghotel, aber - zugegeben - immerhin in einer Anstalt.

Wenn ich mich nicht täusche, hatten die Schauspieler aber unter Milos Formans Regie mehr Freiheiten als die Shining-Akteure unter Kubricks rigorosem Perfektionismus.

Fazit: Nicholson hätte wohl auch in einem Schweizer Berghotel überzeugt!

Es ging ja letztlich um die Frage: Scheitern gute Filme in der Schweiz oder Deutschland an mangelnden guten Drehorten (aka Locations) ? Und kann eine gute Story mit guten Schauspielern plus etwas Film-Magie das kompensieren, falls es wirklich so wäre? Und weniger um die spekulative Frage: "Hätte Kubrick Shining auch in der Schweiz gedreht, wenn das Budget gestimmt hätte?

Berge - einsame Hotels - knorrige, verschwiegene Orts-Bewohner - unheimlich Geräusche in der Nacht - aufziehende Nebel, Wind und Wetter und dann ein Ereignis, das niemand hier oben auch nur erahnt hätte... - daraus lässt sich doch filmisch etwas stricken, oder nicht?
Zuletzt geändert von Skeptiker am Mi 22 Feb, 2023 13:06, insgesamt 1-mal geändert.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Dann hab ich das mindestens 2stündige Making Of, von der Deluxe DVD das ich damals gesehen habe voll falsch verstanden oder es war vieles gelogen…

Und zu deiner zweiten Frage:
Das kann man nur schwer beantworten, weil in der Schweiz werden gar keine solchen Filme wie Shining oder, Einer flog übers Kuckucksnest, oder 2001 gedreht.
(Ihr habt wenigstens noch die alte geniale Orion Serie, Neue Serien wie Dark, und auch geniale neue Filme wie, Im Westen nichts Neues …;)))
Bei uns gibts inzwischen nur wieder mal Heidi, (Gähn)
Und zum Glück noch ( praktisch finanziell gänzlich ungefördert) Tschugger)…..

Aber klar grundsätzlich im Studio kann man alles machen, egal wo, nur in der Schweiz kostet es ein Vielfaches mehr…
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mi 22 Feb, 2023 13:12, insgesamt 1-mal geändert.



Funless
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Funless »

Skeptiker hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 12:58 Es ging ja letzlich um die Frage: Scheitern gute Filme in Der Schweiz oder Deutschland an mangelnden guten Drehorten (aka Locations) ?
Genau das ist die eigentliche Frage und die kann man mit einem eindeutigen "Nein" beantworten. Die Gründe des Scheiterns liegen ganz woanders, einige hatte ich weiter oben ja bereits benannt.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Funless
Ja aber, das liegt was die Schweiz betrifft, eher an der finanziellen Stuktur, weil viel zu teuer, und nicht zuletzt, finde ich sturerweise, immer noch.
Weil das Land ganz einfach zu klein, zu wiedererkennbar ist, und natürlich wie immer auch ein wenig an der Politik..
Gar nicht an der Kreativität in den Köpfen.

Niemand wird einen Kino Film in Davos, Zermatt oder in Luzern drehen wenn er nicht eindeutig auch dort spielen muss…Oder wenn er zufällig jemanden kennt, worauf es viel billiger im Studio oder in der Villa wird. Ausnahmsweise…

Also ist dein Nein auch nur relativ.
Weil nein bedeutet eben auch, nein, sie machen es doch lieber ganz woanders…;)))

Eindeutig ist an deinem „Nein“ jedenfalls gar nichts…

Wenn das Thema so einfach eindeutig, mit ja oder nein, zu definieren wäre, ja dann hätten doch auch her Deutschen doch Geld um Filme und Serien zu produzieren ohne Ende,..
Gruss Boris



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Jetzt mal abgesehen von den ganzen Postkarten Locations,

solche Berichte nehmen einem natürlich schon mal alle Motivation um nur daran zu denken, hier sowas überhaupt zu probieren, egal in welchem filmischen Bereich.

https://tageswoche.ch/kultur/reden-wir- ... index.html

So ein reiches, kleines freundliches Land und doch so unglaublich unnötig kompliziert und vor allem, so wenig Geld für Filme..
Aber die Stadt Theater und auch der Breitensport, werden komischerweise, vergleichsweise, gefördert ohne Ende.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mi 22 Feb, 2023 14:07, insgesamt 1-mal geändert.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

Funless hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 13:08
Skeptiker hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 12:58 Es ging ja letzlich um die Frage: Scheitern gute Filme in Der Schweiz oder Deutschland an mangelnden guten Drehorten (aka Locations) ?
Genau das ist die eigentliche Frage und die kann man mit einem eindeutigen "Nein" beantworten. Die Gründe des Scheiterns liegen ganz woanders, einige hatte ich weiter oben ja bereits benannt.

Mit dem freiem Geld eines Investors liessen sich hier bestimmt auch gute Filme drehen. Bei Bedarf heuert man dann die Darsteller einfach im Ausland an. Hollywoodstudios machen es ja so ähnlich, wenn sie deutsche Filmförderung mitnehmen und dafür im Studio Babelsberg drehen. "Glorius Bastards" hätte sicher auch komplett vor Kulisse in Studios in LA gedreht werden können, aber wenn es das Medienboard Berlin Brandenburg bezahlt, dann eben auch dort und in Görlitz etc...

Das Problem bei Spielfilm ist sicher nicht die Location (oder nicht nur). Es sind die Restriktionen der Länderfilmförderungen und das verschachtelte System insgesamt. Warum gibt es z.B. so wenig Filme, die komplett in Frankfurt spielen? Weil die hessische Förderung winzig ist und sich keine Produzenten ansiedeln, auch keine Kameraleute, Darsteller, Teammitglieder etc. die es für einen Film nunmal braucht. Und abgerechnet werden muss in Hessen, dazu müssen leider alle ihren Wohnsitz dort haben. Natürlich kann ein Produzent auch zusätzlich überregionale Förderung von der FFA beantragen, wenn er das nötige Kleingeld hat und eine Stammeinlage von 200000 Euro vorweisen kann. Mit dem überregionalen Geld von FFA, DFFF etc. kann dann ein Berliner Darsteller nach Frankfurt gebracht werden. Meist reichen aber die Budgets nicht aus, man dreht dann nochmal in Berlin, um die dortige Regionalförderung z.B. für Innendrehs und Team mitzunehmen und schreibt das Drehbuch entsprechend um - fertig ist der "Reisefilm", der aufgrund der Reise- und Hotelkosten aber leider auch teurer wird.

Dadurch reicht auch das so zusammengeschusterte Budget meist nicht aus, dann wird überlegt, nochmals andere Bundesländer mit reinzunehmen, z.B. für die Digitaleffekte. Die gibts in Stuttgart.)) Würde nicht auch eine Szene auf der schwäbischen Alb reinpassen? Also fix den Drehbuchautor anrufen und ändern lassen. Dann könnte man sich der BW-Förderung auch noch bedienen, es braucht halt irgendwas mit Schafen und Spätzle, denn die Baden-Württemberger wollen auf der Leinwand sichtbar sein, wenn sie fördern.))

Aber auch hier kommen meist nur Kleckersummen zusammen, zumindest im Verhältnis zu dem, was ein guter Film oft bräuchte. Also müssen Sender mit an Bord. Redaktionen tun dem Metier Film immer gut, denn sie wissen viel besser, wie ein Film gemacht wird und verlangen entsprechende Änderungen in Buch und Besetzung, bestehen darum gerne auch auf ihren Hausregisseur.

Reicht meist trotzdem nicht aus, um die Finanzierung zu schliessen. Seit Jahren haben sich daher z.B. europäische Koproduktionen eingebürgert, weil es dann nochmals Geld aus europäischen Fördertöpfen obendrauf gibt. Natürlich wollen die europäischen Koproduzenten dann auch, dass ihre Leute und ggf. Locations mit rein kommen, um ihre jeweiligen Förderungen zu bedienen... fertig ist der "Europudding". Und irgendwann resignieren hiesige Produzenten und reichen halt irgendwas bei den Förderungen ein ("irgendwas" sind eben meist festivalerprobte Jungregisseur*innen, die irgendwas Rührendes mit Alten und karger Landschaft zum Thema haben oder moralische Themen aus dem Feuilleton bedienen, die dann jeder Jury bekannt sind und darum auch abgenickt werden), um es abzudrehen und am Produzentenhonorar etc. verdienen zu können. Und das ist das Schöne: Produzenten können sich ein Honorar entlang der Höhe des Budgets berechnen, dazu noch andere Kosten ("Handlungskosten", 10% des Budgets) und sich diese aus der Fördersumme rausnehmen.)) Der eigentliche Erfolg des Films an der Kinkokasse ist dann gar nicht mehr so wichtig. Wäre zwar sicher schön, geht aber auch ohne.

Und spätestens hier gibt es die sportlichsten und aberwitzigsten Konstellationen von fünf oder mehr Koproduktionsländern, in denen natürlich jeweils gedreht wird, denn den anderen europäischen Produzenten geht es meist ähnlich und jeder will irgendwie über die Runden kommen.)). Regisseure, die einen Film in diesem System drehen wollen, müssen einfach nur die richtigen Stoffe anbieten. Irgendwas mit Klavierspielern in der Krise oder mit Alten, die den Bezug zu ihren Kindern verloren haben, Berlin, Südfrankreich und Olivenbäumen geht immer. ))

Aber eben kein James Bond, leider. :-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Und definitiv kein Schweizer Film mit Brad und mit Keanu als Hauptdarsteller,
die kosten alleine mehr als 10 ganze CH Kinofilme.;)))
Es würde aber auch definitiv viel, viel mehr Geld in die Kassen fliessen.

No Risk no Fun…
Keine Filmindustrie, keine nennenswerten Einnahmen..
Gruss Boris



7River
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von 7River »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 14:16 Und definitiv kein Schweizer Film mit Brad und mit Keanu als Hauptdarsteller,
die kosten alleine mehr als 10 ganze CH Kinofilme.;)))
Es gibt durchaus kleine Filme, Independent-Projekte, die sehr unterhaltsam sind. Man muss nur danach Ausschau halten.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@7river
Muss man aber Zeit haben gratis zu arbeiten…

Und warum wird sowas nicht gleich von Anfang an sehr grosszügig unterstützt, gleich für die Kinos oder/und für Netflix produziert ???

Sieht doch ein Blinder von 20km weit weg, noch im Nebel, das sowas ein Hit werden muss.
Jetzt ist es zu spät…;))))
Gruss Boris



Frank Glencairn
Beiträge: 22706

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 14:16 Und definitiv kein Schweizer Film mit Brad und mit Keanu als Hauptdarsteller,
Dafür mit Judd Nelson (Breakfast Club), Michael Madsen (Reservoir Dogs/Hateful 8), Billy Baldwin (War of the Worlds), Gianin Löffler (Stargate), Craig Conway (The Pentaverate), Jack McEvoy (Vikings) und noch ein paar anderen.

https://www.imdb.com/title/tt2375639/

Nicht gerade Hollywood A-Listers, aber immerhin :D - geht also alles schon in der Schweiz, wenn man will.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Musste das zwingend die Schweiz sein, oder war das rein organisatorisch bedingt ?
Hab den Film (noch) nicht gesehen.

Also mich richtig verstehen, ich würde dich sofort für einen Film buchen, wenn ich das Geld im Lotto gewinnen würde…Aber drehen würde ich persönlich lieber im Ausland…;))))

Auch der Roger Moore und Co waren alle schon zum Skifahren hier….;)
Das war aber immer nur wegen den Postkarten Locations…
Gruss Boris



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

Ist halt ne Schweizer Filmemacherin. Ob die da irgendwelche Förderungen bekommen hat weiß ich allerdings nicht.
Locationmäßig spielt die Schweiz per se in dem Film keine Rolle, den hätten wir quasi überall drehen können, wo es passende Locations gibt.

War halt praktisch - einige Szenen haben wir sogar in ihrem Hinterhof und in dem Park daneben gedreht, oder in Restaurants nebenan.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Aber grundsätzlich coole, mutige Filmemacherin…
Ich hoffe sie hat Erfolg.
Gruss Boris



Skeptiker
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Skeptiker »

7River hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 14:21
Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 14:16 Und definitiv kein Schweizer Film mit Brad und mit Keanu als Hauptdarsteller,
die kosten alleine mehr als 10 ganze CH Kinofilme.;)))
Es gibt durchaus kleine Filme, Independent-Projekte, die sehr unterhaltsam sind. Man muss nur danach Ausschau halten.
Man muss ja nicht - wie die Maus vor der Schlange oder der Esel vorm Berg - wie hypnotisiert stets auf Hollywood schielen. Klar können die's grösser, spektakulärer und vielleicht auch besser. Und ich habe mich hier ja auch schon als Freund des (gelegentlichen) krachenden Hollywood-Spektakels geoutet.

Aber die Kunst als Künstler besteht doch (auch) darin, aus den vorhandenen Möglichkeiten etwas zu machen. Und dabei mangelnde "Special Effects" und Superstars durch eine raffinierte Geschichte zu kompensieren, wenn das möglich ist (ist es!). Klar muss das ganze Drumherum (Technik, Drehorte (was dreht sich da heute eigentlich noch?), Bewilligungen, Crew etc. etc.) auch stimmen - ein logistischer und finanzieller Kraftaufwand, weshalb man für das liebe Geld dann Allianzen eingehen muss (sich in Abhängigkeiten begibt), oder Bewerbungen einreichen oder im Lotto / an der Börse gewinnen etc.. Und natürlich nervt es, wenn gute Ideen (was das ist, darüber scheiden sich dann die Geister) dann letztlich an bürokratischen Hürden oder sturem Unverständnis scheitern. Irgendwie scheint es da kein Standard-Erfolgsrezept zu gegeben. Immerhin: Ein gute Geschichte schreiben und ein passendes Drehbuch dazu, das das Budget nicht sprengt, müsste auch finanziell limitierten Filmern möglich sein, ohne danach gleich Konkurs anzumelden.
Und Davinci Resolve für die Nachbearbeitung gibt's ja - Grant Petty sei Dank - für alle frei Haus in der kostenlosen Version.

Wer's ganz gross will, geht nach Hollywood (Bsp. Roland Emmerich), wer's im lokalen Rahmen versuchen will, kämpft mit den von vielen hier genannten Beschränkungen und muss sich wohl oder übel (und doppelt einfallsreich) in den bestehenden Möglichkeiten einrichten ("nach der Decke strecken").
Wie hat Perfektionist Kubrick seine filmische Unabhängigkeit erreicht? Offenbar mit erfolgreichen Einstiegsprojekten (vermutlich kalkuliertes (Schachspieler!), aber dennoch volles Risiko), die ihm finanzielle Möglichkeiten und ein +/- unabhängiges Weitermachen eröffneten.



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Ich war eher hypnotisiert vom teils, gefühlt Schwarz Weiss denken…;)
Ein Freund von mir der als Profi Computer Animation macht, sagt auch immer, alles geht möglichst noch alleine überall.
Und er macht es aber auch doch nicht…

Natürlich hast du in jeder Hinsicht recht und schön geschrieben.

Und ein grosses danke an Grant, mal grundsätzlich…;)))
Gruss Boris



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 12:49 Hab ich schon gesehen, also das Making Of.
Und klar gibt es grössere Hotels, aber auch die von innen so aussehen, und zufällig dann gerade leer stehen ?
Schwierig…
Welche Illusionen, sonst noch ?

Habe oben unten noch was ergänzt…;)

Ok, tolle ganze Filme drehen kann man theoretisch überall, tut man aber trotzdem nicht viel hier bei uns…
Einfach so wird das nicht so sein, oder ?
Gruss Boris
Das liegt daran, dass das Budget nur sehr wenige Außendrehs erlaubt.
Da wird ein Set gebaut und so lange genutzt, dass das Ergebnis wie eine Soap-Opera wirkt.
Und davon kommt man in D nicht mal weg, wenn man 40 Mio.€ für einen Mehrteiler zur Verfügung hat. Es ist wohl schon zur Gewohnheit geworden: Da unterhalten sich dann Leute in einem Raum über etwas, das man dem Zuschauer auch hätte zeigen können.

Ich war gerade in Passau. Ich sag nur: Unzählige tolle Drehorte. Im deutschen Film bekommst du aber keine davon zu sehen.



iasi
Beiträge: 24221

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Skeptiker hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 14:48
7River hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 14:21

Es gibt durchaus kleine Filme, Independent-Projekte, die sehr unterhaltsam sind. Man muss nur danach Ausschau halten.
Man muss ja nicht - wie die Maus vor der Schlange oder der Esel vorm Berg - wie hypnotisiert stets auf Hollywood schielen. Klar können die's grösser, spektakulärer und vielleicht auch besser. Und ich habe mich hier ja auch schon als Freund des (gelegentlichen) krachenden Hollywood-Spektakels geoutet.

Aber die Kunst als Künstler besteht doch (auch) darin, aus den vorhandenen Möglichkeiten etwas zu machen. Und dabei mangelnde "Special Effects" und Superstars durch eine raffinierte Geschichte zu kompensieren, wenn das möglich ist (ist es!). Klar muss das ganze Drumherum (Technik, Drehorte (was dreht sich da heute eigentlich noch?), Bewilligungen, Crew etc. etc.) auch stimmen - ein logistischer und finanzieller Kraftaufwand, weshalb man für das liebe Geld dann Allianzen eingehen muss (sich in Abhängigkeiten begibt), oder Bewerbungen einreichen oder im Lotto / an der Börse gewinnen etc.. Und natürlich nervt es, wenn gute Ideen (was das ist, darüber scheiden sich dann die Geister) dann letztlich an bürokratischen Hürden oder sturem Unverständnis scheitern. Irgendwie scheint es da kein Standard-Erfolgsrezept zu gegeben. Immerhin: Ein gute Geschichte schreiben und ein passendes Drehbuch dazu, das das Budget nicht sprengt, müsste auch finanziell limitierten Filmern möglich sein, ohne danach gleich Konkurs anzumelden.
Und Davinci Resolve für die Nachbearbeitung gibt's ja - Grant Petty sei Dank - für alle frei Haus in der kostenlosen Version.

Wer's ganz gross will, geht nach Hollywood (Bsp. Roland Emmerich), wer's im lokalen Rahmen versuchen will, kämpft mit den von vielen hier genannten Beschränkungen und muss sich wohl oder übel (und doppelt einfallsreich) in den bestehenden Möglichkeiten einrichten ("nach der Decke strecken").
Wie hat Perfektionist Kubrick seine filmische Unabhängigkeit erreicht? Offenbar mit erfolgreichen Einstiegsprojekten (vermutlich kalkuliertes (Schachspieler!), aber dennoch volles Risiko), die ihm finanzielle Möglichkeiten und ein +/- unabhängiges Weitermachen eröffneten.
Nimm Fassbinder und seine Truppe, nimm Werner Herzog, nimm Tarantino, ... alle haben ihr Hab und Gut riskiert, um ihren Film drehen zu können.
Ist man etabliert und als Goldesel bekannt, wird einem das Geld nachgetragen.
In D gibt´s aber kaum Geld, das nachgetragen wird, und es gibt auch kaum Leute, die bereit sind, einen Einsatz zu bringen.
Scheinbar raubt die Filmförderung jegliche Risikobereitschaft.

Man muss sich doch nur mal selbst fragen:
Bin ich bereit meine Zeit für eine professionelle Produktion einzubringen, bei der am Ende ein guter Film und meine Entlohnung stehen soll?
Bin ich sogar bereit neben meiner Gage/meinem Honorar auch mein eigenes Geld in dieses Projekt einzubringen?

Zu sagen:
Ich will Filmförderung damit mein Projekt finanziert ist und ich mir auch mein eigenes Honorar auszahlen kann, ist ziemlich bequem.



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@iasi
Der letzte Satz war gut…;))

Aber vielfach läuft es hier doch schlussendlich genau auf das hinaus, zumindest bei der Produktionsleitung/ Regie und anderswo weit oben…;)

Was ja einerseits auch voll ok ist wenn jemandˋdas schon länger mit Gewinn macht, und nur davon leben muss, aber eben…
Irgendwo muss viel Geld gespart werden bei so tiefen Budgets.
Das wirklich teure sind doch immer Lohnabhängige, halt die Spezialisten…
Ohne wird das nur sehr selten was gescheites,

und der Robert R. hatte schon auch sehr viel Glück mit dem Tarantino so als Freund….
Und natürlich der damals sehr hiessen Salma….;)))
Gruss Boris



iasi
Beiträge: 24221

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Darth Schneider hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 18:47 @iasi
Der letzte Satz war gut…;))

Aber vielfach läuft es hier doch schlussendlich genau auf das hinaus, zumindest bei der Produktionsleitung/ Regie und anderswo weit oben…;)

Was ja einerseits auch voll ok ist wenn jemandˋdas schon länger mit Gewinn macht, und nur davon leben muss, aber eben…
Irgendwo muss viel Geld gespart werden bei so tiefen Budgets.
Das wirklich teure sind doch immer Lohnabhängige, halt die Spezialisten…
Ohne wird das nur sehr selten was gescheites,
Gespart wird, indem der Film in weniger Drehtagen fertig werden muss und man auf Außendrehs bzw. viele Drehorte verzichtet.
Da nimmt man dann die Film-Wohnung in der XY-Straße oder dreht doch lieber gleich im Studio. Und wenn man mal draußen dreht, sucht man sich ein verstecktes Eckchen, wo keiner hinkommt und stört.
Ich erinnere mich an einen Tatort aus Wien, bei dem die Darsteller auf dem Flachdach eines Gebäudes im Kreis aufgestellt wurden und ihren Dialog aufsagten, während die Kamera um sie kreiste. Das wirkte nicht nur enorm gekünstelt, weil jeder darauf bedacht war, seinen Text aufzusagen, wenn er gerade im Bild war, es war auch gar nichts zu sehen von Wien - nur mehrstöckige Beton-Gebäude.
Ich dachte mir dann nur: Was soll der Sch...?



Drushba
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 18:20 Nimm Fassbinder und seine Truppe, nimm Werner Herzog, nimm Tarantino, ... alle haben ihr Hab und Gut riskiert, um ihren Film drehen zu können.
Ist man etabliert und als Goldesel bekannt, wird einem das Geld nachgetragen.
Opferbereitschaft mit Heilsversprechen... 3x FDP-Hurra... ;-)
iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 18:20 In D gibt´s aber kaum Geld, das nachgetragen wird, und es gibt auch kaum Leute, die bereit sind, einen Einsatz zu bringen.
Scheinbar raubt die Filmförderung jegliche Risikobereitschaft.

Man muss sich doch nur mal selbst fragen:
Bin ich bereit meine Zeit für eine professionelle Produktion einzubringen, bei der am Ende ein guter Film und meine Entlohnung stehen soll?
Bin ich sogar bereit neben meiner Gage/meinem Honorar auch mein eigenes Geld in dieses Projekt einzubringen?

Zu sagen:
Ich will Filmförderung damit mein Projekt finanziert ist und ich mir auch mein eigenes Honorar auszahlen kann, ist ziemlich bequem.
Iasi nutz doch jetzt die Chance, beleih Dein Häuschen und dreh damit den großen Film. Wir werden alle mit offenen Mündern dastehen und sagen: "Der Iasi ist doch ein Pfundskerl. Jahrelang hat er uns im Slashcamforum zum Narren gehalten und wir dachten der dreht nie. Und jetzt sowas! Was ein geiler Film! Was ein Goldesel!"

Oder: "Schad dass der Iasi sein Häuschen auf den Film verloren hat. Aber immerhin hats ers versucht. Jomei, so läufts halt, aber jetzt ist endlich der Knoten geplatzt, er macht was und probierts dann halt mit Filmförderung."

Also - was hält Dich auf? Gehst Du mit guten Beispiel voran? :-)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



iasi
Beiträge: 24221

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Drushba hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 20:03
iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 18:20 Nimm Fassbinder und seine Truppe, nimm Werner Herzog, nimm Tarantino, ... alle haben ihr Hab und Gut riskiert, um ihren Film drehen zu können.
Ist man etabliert und als Goldesel bekannt, wird einem das Geld nachgetragen.
Opferbereitschaft mit Heilsversprechen... 3x FDP-Hurra... ;-)
Das ist wirtschaftliches Denken.

Dem steht nun einmal die Forderung am die Filmförderungsstellen gegenüber:
"Gebt mir Geld, damit ich meinen Film machen kann. Aber haltet euch gefälligst raus und seit froh, wenn ich vielleicht Gewinn mache und euch dann das Geld zurückzahle."

Ein Produzent sollte ein Projekt so solide auf die Beine stellen, das er Investoren davon überzeugen kann, dass ihr Investition auch eine Rendite abwirft. Und dann erst kann er Wirtschaftsförderung in Form von u.a. Filmförderung abrufen.
So machen es die französischen Produzenten.
Drushba hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 20:03
iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 18:20 In D gibt´s aber kaum Geld, das nachgetragen wird, und es gibt auch kaum Leute, die bereit sind, einen Einsatz zu bringen.
Scheinbar raubt die Filmförderung jegliche Risikobereitschaft.

Man muss sich doch nur mal selbst fragen:
Bin ich bereit meine Zeit für eine professionelle Produktion einzubringen, bei der am Ende ein guter Film und meine Entlohnung stehen soll?
Bin ich sogar bereit neben meiner Gage/meinem Honorar auch mein eigenes Geld in dieses Projekt einzubringen?

Zu sagen:
Ich will Filmförderung damit mein Projekt finanziert ist und ich mir auch mein eigenes Honorar auszahlen kann, ist ziemlich bequem.
Iasi nutz doch jetzt die Chance, beleih Dein Häuschen und dreh damit den großen Film. Wir werden alle mit offenen Mündern dastehen und sagen: "Der Iasi ist doch ein Pfundskerl. Jahrelang hat er uns im Slashcamforum zum Narren gehalten und wir dachten der dreht nie. Und jetzt sowas! Was ein geiler Film! Was ein Goldesel!"

Oder: "Schad dass der Iasi sein Häuschen auf den Film verloren hat. Aber immerhin hats ers versucht. Jomei, so läufts halt, aber jetzt ist endlich der Knoten geplatzt, er macht was und probierts dann halt mit Filmförderung."

Also - was hält Dich auf? Gehst Du mit guten Beispiel voran? :-)
Was denkst du eigentlich woher das hohe Budget deiner französischen Kollegen stammt?
Da wird vor allem privates Kapital aktiviert und investiert.
Und dann erst nutzt man die Filmförderung als Ergänzung.

Du willst scheinbar die Finanzierung deines Filmes einzig auf staatlichen Mitteln aufbauen - und dann jammerst du, dass
1. die staatlichen Stellen Bedingungen stellen
und
2. deine französischen Kollegen höhere Budgets zusammenbekommen.

Als Produzent bist du derjenige, der das Filmprojekt an Geldgeber verkaufen muss.

Hast du dich als Renditegarant etabliert, bekommst du Geld nachgetragen. (In D mittlerweile aber eher nicht mehr.)
Hast du dich als Filmkunstgarant etabliert, bekommst du Filmfördergelder nachgeworfen.

Wenn das nicht der Fall ist, musst du
a) Sportthemen suchen und per Crowdfunding Geld einsammeln.
oder
b) den Film selbst finanzieren (was teuer wird und vielleicht gar nicht möglich ist)
oder
c) die Filmproduktion gemeinsam mit anderen (also Partnern) stemmen.

Es wird dir nichts bringen, wenn du dich nur darüber beklagst, dass dir keine Steuergelder in die Hand gedrückt werden.
Da kannst du dann zu noch so vielen Pitchingveranstaltungen gehen.

Da du ja Produzent bist, weißt du, wie hoch das Budget einer Doku ist - zumal, wenn du im Ausland drehen willst.
Selbst wenn du eine Filmcrew in Ulan Bator anheuerst, geht das ins Geld - eben auch weil du erst mal vor Ort reichlich Zeit verbringen musst, um die Crew zusammenzustellen.
Da kann es budgetschonender und auch sicherer sein, wenn du die Basis-Crew aus Partner in Deutschland zusammenstellst.



markusG
Beiträge: 4395

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 20:52 b) den Film selbst finanzieren (was teuer wird und vielleicht gar nicht möglich ist)
iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 20:52 Wer Geld von Fremden nimmt und nicht sein eigenes Geld investiert, der glaubt nicht recht an sein Projekt.
Tja wie gesagt - außer reiche Oligarchen werden dann nix mehr drehen... Oder riecht nach Ausbeutung, mindestens nach NoBudget Produktion. Auch ein Tarantino hat zB Reservoir Dog nicht selber finanziert...

Also doch lieber Fremde Leute anpumpen.

Ob das nun Filmförderung, Privatinvestoren/Banken oder Crowdfunding ist...



Darth Schneider
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

markus G
Also du denkst das Model Hollywood das sich ausschliesslich durch Gewinn finanziert, Funktioniert hier nicht ?
Warum ?
Ich persönlich denke es ist ein grosser Fehler das das hier nicht schon längst genau so gehandhabt wird.
Weil genau darum werfen die Filme hier auch gar kein Gewinn ab, weil die es gar nicht erst müssen und die Fördergelder ja so oder so rein kommen.

Nur mal zum darüber nachdenken.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Do 23 Feb, 2023 08:02, insgesamt 1-mal geändert.



markusG
Beiträge: 4395

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 23 Feb, 2023 07:59 Also du denkst das Model Hollywood das sich ausschliesslich durch Gewinn finanziert, Funktioniert hier nicht ?
Die nehmen doch genauso Förderungen mit?

Welche Produktion in DE wird den ausschließlich von Filmförderung gestemmt? Wie soll das gehen? Erfolgreiche Formate auf Netflix und Co zeigen, dass zumindest nicht grundsätzlich ein Problem mit deutschen Motiven (Drehorten) besteht...

Das einzige woran ich nicht glaube, ist dass man einen Film (für die kommerzielle Verwendung) komplett selbst finanziert. Das geht nur in ganz engen Grenzen.



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@markus G
Das habe ich auch nicht geschrieben, nur das halt in Hollywood praktisch nur durch den Gewinn überhaupt produziert wird.

Das nennt man dann Film Industrie..
Ich denke der Fehler ist das man das hierzulande anders sieht und auch anders handhabt.

Die meisten freischaffenden Musiker leben und produzieren ihre Musik schliesslich auch vom Gewinn.
Genau so die meisten Schriftsteller, Kunstmaler und so weiter…

Und das es sehr wohl funktioniert Filme nur durch Gewinn zu machen beweist ja ganz klar Amerika..
Wir sind hier einfach zu blöd und zu verschlafen um das auch so zu machen..;)
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Do 23 Feb, 2023 08:13, insgesamt 1-mal geändert.



markusG
Beiträge: 4395

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

Darth Schneider hat geschrieben: Do 23 Feb, 2023 08:09 Das habe ich auch nicht geschrieben
Hab ich auch nicht behauptet ;) war ein allgemeiner Bezug zu iasis Mantra

Und wer sagt denn, dass Filmförderung und Gewinn in Konkurrenz stehen? Ob du nun einen privaten oder öffentlichen Investor hast ist ja dann im Prinzip egal. Auch Filmförderungen stellen ja Darlehen dar und bilden nicht das Gesamtbudget ab.



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@markusG
Die öffentlichen Gelder reichen aber im Grunde genommen nicht mal ansatzweise.
Darum ja das nur auf Gewinn basierende, bewährte „Model Hollywood“.

Die Hürde (und auch ich denke auch der grosse Vorteil) dabei ist.
Man wird gezwungen die Filme so zu machen das diese sich gewinnbringend verkaufen. (oder im Fall von Netflix das sie gerne geschaut werden)

Sonst dreht man ganz einfach keinen neuen Film.

Was doch auch äusserst fair wäre.
Finde ich zumindest.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Do 23 Feb, 2023 08:27, insgesamt 1-mal geändert.



markusG
Beiträge: 4395

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

Wie gesagt: Hollywood und Förderung gehen Hand in Hand, auch in Deutschland.

Es hapert eben an denjenigen, die reinreden. Dark für Netflix war ja auch ein internationaler Erfolg, oder der Wolkenatlas usw.

Es gibt aber noch andere Baustellen - Schauspieler wurden ja oben schon erwähnt.

Ich finde jedenfalls nicht, dass es ein unüberwindbares Hindernis in Deutschland gibt. Viele vergessen auch, dass vieles in Hollywood floppt und es hat nicht bis nach Europa schafft...



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

Markus G
Klar flopt vieles, in Hollywood, es wird aber auch zig mal mehr produziert.
Darum ist das eine Industrie.

Bei uns (zumindest in der Schweiz) ist es das genaue Gegenteil, eigentlich ein teurer, Selbstverwirklichungs Hobby Film Club, der null und nix, und schon gar keine Kohle bringt…

In Deutschland ist es was dazwischen, nicht so schlimm, aber weit weg von Film Industrie.
Leider…

Gruss Boris



Frank Glencairn
Beiträge: 22706

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

Angeblich ist Deutschland aber jetzt "THE place to be" für Virtual Production :D
It’s lights, camera and above all lots of action in the German #filmindustry right now. Europe’s largest economy is one of THE places to be for #virtual cinema and video #production, which is why players like Netflix are becoming more and more active in #Germany. Do you have a #business that could contribute to this golden age of digitally created movies? GTAI can help you explore expandin to Germany. Get in touch at www.gtai.com. #dobusinessingermany
https://indac.org/blog/gtai-germany-tra ... RrDz8EHti0
Sapere aude - de omnibus dubitandum



macaw
Beiträge: 1157

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von macaw »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 23 Feb, 2023 09:07 Angeblich ist Deutschland aber jetzt "THE place to be" für Virtual Production :D
It’s lights, camera and above all lots of action in the German #filmindustry right now. Europe’s largest economy is one of THE places to be for #virtual cinema and video #production, which is why players like Netflix are becoming more and more active in #Germany. Do you have a #business that could contribute to this golden age of digitally created movies? GTAI can help you explore expandin to Germany. Get in touch at www.gtai.com. #dobusinessingermany
https://indac.org/blog/gtai-germany-tra ... RrDz8EHti0
Erst recht, wenn man den Imagefilm (oder was das sein soll) von "Germany Trade & Invest" sieht...die Qualität ist atemberaubend :-D



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Darth Schneider »

@Frank
Ist doch toll,
wäre ja für euch auch eher teuer und mühsam, gezwungenermassen immer für sowas zu ILM fliegen zu müssen..;)))
Gruss Boris



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Drushba »

iasi hat geschrieben: Mi 22 Feb, 2023 20:52
Was denkst du eigentlich woher das hohe Budget deiner französischen Kollegen stammt?
Da wird vor allem privates Kapital aktiviert und investiert.
Und dann erst nutzt man die Filmförderung als Ergänzung.
Auch wenn das hier langsam abdriftet, aber so einen Quatsch Iasi, den kann man nicht stehen lassen. Frankreich hat das größte Kinofilmförderungsystem der Welt mit über 2 Milliarden Euro Budget für Kino insgesamt, davon 700 Millionen allein über Filmförderungen, de Rest über Senderverpflichtungen etc.
Privates Cash-Kapital bzw. Barmittel sind laut Förderstatut zu 2% notwendig - die selbe Regelung wie hier, sie basiert auf europäischen Vorgaben. Und selbst für diese 2% gibt es - weil es die Franzosen mit der Filmunterstützung ernst meinen - eine staatliche finanzierte Kreditsicherung (IFCIC), mit der Produzenten sich diese 2% und einen weiteren Eigenkapitalanteil von bis zu 20% des Budgets staatlich subventioniert besichern lassen, um diesen sich dann bei der Hausbank abzuholen. Paradies...)

Bitte informier Dich mal richtig, es wird Dein Weltbild geraderücken: Niemand steckt in Frankreich eigenes Geld auf eigenes Risiko in Filme! Mit Deinem FDP-Denken kämest Du dort nicht weit, vermutlich würde man Dich einfach für einen kulturellen Rüpel halten.)

Nichtgeförderte Filme haben es in Frankreich sogar schwerer, weil sie nicht für die Kinoförderung in Frage kommen, d.h. Kinos können dafür keine Abspiel-Förderung beantragen. Selbstproduzierte Filme gelten in Frankreich als "Filmes Sauvages", "wilde Filme", die eben aufgrund des guten Fördersystems ausschliesslich von Amateuren produziert werden.

Filmproduktion ist weltweit Hochrisiko und wer Eigenproduktionen ohne sicheres Verleihmodell (z.B. Netflix oder Hollywoodstudios) einfach so auf den Markt wirft, wird über kurz oder lang den Kürzeren ziehen. Frankreich hat das schon in den 1920ern erkannt und darum eines der ältesten (und am besten funktionierenden) Fördersysteme der Welt entwickelt. Davon sind wir weit entfernt. Aber wir sollten uns die Frage stellen, was wir wollen. Frankreich hat diese Frage schon in den 1920ern beantwortet und Film als "siebte Kunst" definiert und damit per Gesetz zum schützenswerten Kulturgut gemacht. Wir wollen offenbar irgendwas mit "der Markt wirds schon richten". Ok, kann man so sehen. Allerdings gibt der Erfolg in Europa dem französischen Modell Recht. :)
Lieber glaub ich Wissenschaftlern, die sich mal irren, als Irren, die glauben, sie seien Wissenschaftler.



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