cantsin hat geschrieben: ↑Di 27 Apr, 2021 21:31
Noch mal zurück zum Thema - interessante Statistik zur Relation von Oscars und Zuschauerzahlen:
Seltsame Statistik. Chronologisch würde das mehr Sinn ergeben. Der Abwärtstrend ist nicht so gleichbleibenden wie es hier suggeriert wird.
Das sind außerdem Box Office Zahlen, und es werden Filme von der vor-Sreaming-Ära und der Nach-Streaming-Ära miteinander verglichen.
Den Zahlen von 2020 und 2021 würde ich da sowieso nicht zu viel Gewicht beimessen. Der Großteil der Filme ist so gut wie unbekannt und niemand konnte ins Kino gehen. Das ist schon eine Ausnahmesituation.
Der generelle Trend stimmt natürlich trotzdem. Das hat aber sehr viele verschiedene Gründe.
rdcl hat geschrieben: ↑Di 27 Apr, 2021 22:28
Seltsame Statistik. Chronologisch würde das mehr Sinn ergeben. Der Abwärtstrend ist nicht so gleichbleibenden wie es hier suggeriert wird.
Das sind außerdem Box Office Zahlen, und es werden Filme von der vor-Sreaming-Ära und der Nach-Streaming-Ära miteinander verglichen.
Naja, dafür sind ja auch in der Streaming-Ära die DVD-Umsätze weggebrochen, insofern dürfte sich das mindestens ausgleichen.
Eben mal nachgerechnet: Die Oscar-Gewinner von 2001-2010 hatten einen Gesamtumsatz von 1425,06 Millionen, die von 2011-2020 nur noch von 689,19 Millionen, und das sind nicht mal inflationsbereinigte Zahlen.
Und wenn man sich die Gewinner ansieht, gibt es schon eine klare Tendenz weg von Publikums- und hin zu Arthouse-Filmen. "Herr der Ringe" und "Gladiator" hätten heute wahrscheinlich keine Chance mehr bei der Oscar-Jury.
Zuletzt geändert von cantsin am Di 27 Apr, 2021 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
iasi hat geschrieben: ↑Di 27 Apr, 2021 22:15
Ich verstehe nicht, wie jemand, der einen Spielfilm in 6 Drehtagen runterfilmt, dem Faktor Zeit scheinbar keine Bedeutung zumisst.
Das tu ich, und wie.
Bei 6 Tagen und über 20 Seiten am Tag ist das allerdings sowieso ne völlig andere Nummer - das ist wie Kriegseinsatz, da versuchst du nur irgendwie durch zu kommen. Dabei fällt so viel hinten runter, für das keine Zeit war, egal mit welcher Planung und wie du leuchtest.
Glaub mir, ich hätte da lieber 20 Tage Zeit gehabt, dann hätte ich visuell 200% mehr raus holen können. Is natürlich schade,
aber die haben mich engagiert, weil ich sowas trotzdem kann, ohne daß es ganz scheiße aussieht.
Aber nur weil man es kann, ist das noch lange nicht die Art wie man arbeiten möchte - mit mehr (Budget) und damit Zeit wär es natürlich deutlich besser geworden. Es ist ja nicht gerade befriedigend, wenn man weiß, daß man es eigentlich besser könnte.
cantsin hat geschrieben: ↑Di 27 Apr, 2021 21:31
Noch mal zurück zum Thema - interessante Statistik zur Relation von Oscars und Zuschauerzahlen:
Der Oscar verliert an Bedeutung.
Das zeigt doch auch die Entwicklung der Einschaftquote sehr deutlich.
Fast 60% weniger als schon im eh mauen Vorjahr.
Das Gegenteil. Der Oskar wird politischer und wenn ich mir die Liste anschaue, werden die Filme auch besser (Ist natürlich persönliche Geschmacksache).
Eine gute Zeitung oder ein Fachmagazin wird auch nicht so oft wie die Bild gedruckt.
rideck hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 09:01
Das Gegenteil. Der Oskar wird politischer ..
Und genau das ist es - wenigstens nach den internationalen Kommentaren, die ich so sehe - was die Leute abschreckt.
Die meisten wollen einfach nur gut unterhalten werden, und nicht irgendwie politisch indoktriniert und belehrt.
So viele haben geschrieben daß sie die Schnauze voll davon haben, das alles immerzu politisiert wird,
und sie deshalb nach 20 Minuten abgeschalten haben.
Naja wie gesagt die Erwartungshaltung an Filme ist unterschiedlich. Manchen reicht es einfach nur unterhalten zu werden, andere wollen mehr. Ist sicher
für jeden was dabei, musst einfach nur mal durchs TV zappen, oder dir die Bandbreite von YouTube ansehen. Ist doch schön wenn Preise nicht nur auf
Unterhaltung abzielen? Am Ende bekommt man beides unter einen Hut, wenn man möchte. Zum Glück ist deine Kriegs-Doku ja nur pure Unterhaltung ;)
Man muss aber auch sagen dass mein Kommentar davor und damit auch deine Antwort nur bedingt stimmen.
Schaue ich mir die Liste einmal an, ist da nicht viel politische Belehrung dabei.
Der Oscar verliert an Bedeutung.
Das zeigt doch auch die Entwicklung der Einschaftquote sehr deutlich.
Fast 60% weniger als schon im eh mauen Vorjahr.
Das Gegenteil. Der Oskar wird politischer und wenn ich mir die Liste anschaue, werden die Filme auch besser (Ist natürlich persönliche Geschmacksache).
Eine gute Zeitung oder ein Fachmagazin wird auch nicht so oft wie die Bild gedruckt.
Was ist denn an Nomadsland politischer als an Slumdog Millionär?
Warum ist In der Hitze der Nacht weniger politisch, als Moonlight oder Green Book?
Intressant ist doch, dass Moonlight 2017 gerade mal soviel eingespielt hat, wie In der Hitze der Nacht ein halbes Jahrthundert zuvor.
Wieviele Menschen haben die Filme also jeweils gesehen?
Das Internet mit seinen Bewertungsportalen macht den Oscar schlicht obsolet.
Zuletzt geändert von iasi am Mi 28 Apr, 2021 10:29, insgesamt 1-mal geändert.
Das Gegenteil. Der Oskar wird politischer und wenn ich mir die Liste anschaue, werden die Filme auch besser (Ist natürlich persönliche Geschmacksache).
Eine gute Zeitung oder ein Fachmagazin wird auch nicht so oft wie die Bild gedruckt.
Was ist denn an Nomadsland politischer als an Slumdog Millionär?
Warum ist In der Hitze der Nacht weniger politisch, als Moonlight oder Green Book?
Intressant ist doch, dass Moonlight 2017 gerade mal soviel eingespielt hat, wie In der Hitze der Nacht ein halbes Jahrthundert zuvor.
Wieviele Menschen haben die Filme also jeweils gesehen?
Das Internet mit seinen Bewertungsportalen macht den Oscar schlicht obsolet.
rideck hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 09:59
Schaue ich mir die Liste einmal an, ist da nicht viel politische Belehrung dabei.
Ich hab nicht von den Filmen gesprochen, sondern von der Veranstaltung.
Genau Frank und die Veranstaltung hat ja auch nichts mit Filmen zu tun ;) Aber em Ende ist es doch egal wer sich das anschaut und wer nicht?
Wenn solche guten Dokus wie "My Octupus Teacher" abräumen dürfen und solche Filmemacher dann geiles nachlegen können, kann ich ein
solche unglaublich politische Veranstaltung aushalten - oder halt, das muss ich doch gar nicht, ich kann ja einfach ausschalten :)
Zuletzt geändert von rideck am Mi 28 Apr, 2021 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
rideck hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 09:01
Das Gegenteil. Der Oskar wird politischer ..
Und genau das ist es - wenigstens nach den internationalen Kommentaren, die ich so sehe - was die Leute abschreckt.
Die meisten wollen einfach nur gut unterhalten werden, und nicht irgendwie politisch indoktriniert und belehrt.
So viele haben geschrieben daß sie die Schnauze voll davon haben, das alles immerzu politisiert wird,
und sie deshalb nach 20 Minuten abgeschalten haben.
Nach dieser Lesart müsste die Verleihung der Goldenen Zitrone ja weit bedeutender sein als die des Oscars. Weil unterhaltsamer.
Ist das so?
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 11:13
Da bin ich die falsche Adresse - da mußt du die Leute fragen, die abgeschalten haben - ich schau sowas sowieso nicht.
Und genau das ist es - wenigstens nach den internationalen Kommentaren, die ich so sehe - was die Leute abschreckt.
Die meisten wollen einfach nur gut unterhalten werden, und nicht irgendwie politisch indoktriniert und belehrt.
So viele haben geschrieben daß sie die Schnauze voll davon haben, das alles immerzu politisiert wird,
und sie deshalb nach 20 Minuten abgeschalten haben.
Nach dieser Lesart müsste die Verleihung der Goldenen Zitrone ja weit bedeutender sein als die des Oscars. Weil unterhaltsamer.
Ist das so?
Die Oscar-Verleihung soll schlicht langatmig und vor allem langweilig gewesen sein.
Diese öden Dankesreden ertragen eben nur Leute, die denken, sie würden durch dieses Martyrium unter Beweis stellen, dass sie sich von der unterhaltungsgeilen Masse abheben.
dienstag_01 hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 11:12
Nach dieser Lesart müsste die Verleihung der Goldenen Zitrone ja weit bedeutender sein als die des Oscars. Weil unterhaltsamer.
Ist das so?
Die Oscar-Verleihung soll schlicht langatmig und vor allem langweilig gewesen sein.
Diese öden Dankesreden ertragen eben nur Leute, die denken, sie würden durch dieses Martyrium unter Beweis stellen, dass sie sich von der unterhaltungsgeilen Masse abheben.
iasi hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 10:21
Intressant ist doch, dass Moonlight 2017 gerade mal soviel eingespielt hat, wie In der Hitze der Nacht ein halbes Jahrthundert zuvor.
Da hast Du aber die Inflation nicht mitgerechnet. 27 Millionen Dollar Box Office im Jahr 1967 entsprechen 203 Millionen Dollar im Jahre 2017 laut https://www.usinflationcalculator.com
iasi hat geschrieben: ↑Di 27 Apr, 2021 22:22
Der Oscar verliert an Bedeutung.
Das zeigt doch auch die Entwicklung der Einschaftquote sehr deutlich.
Fast 60% weniger als schon im eh mauen Vorjahr.
Es wurde aber auch diesmal wesentlich weniger beworben. Normalerweise kriege ich mit, wann die Oscars laufen und ab und zu versuch ich sie mir auch anzuschauen (ist wegen der Zeitdifferenz eben doof). Diesmal tauchte das irgendwie gar nicht in meiner Timelime auf, dass jetzt Oscars sind.
Ich glaube Corona hat dieses Jahr einfach die Oscars kalt gestellt.
Der einzige Filme, von dem ich überhaupt gehört hatte, der dieses Jahr bei den Oscars für irgendwas nominiert war, war Tenet. Und den hab ich nicht mal gesehen.
Dadurch, dass fast alle nominierten und prämierten Filme Streaming-Premieren waren, ist der Unterschied von Kino- und Fernsehfilm endgültig geschleift. Denke nicht, dass sich das nach der Pandemie noch zurückdrehen lassen wird.
Und dann muss man sich IMHO viel radikalere Gedanken machen über die Kriterien von Nominierung und Preisverleihung.
Den Bedeutungsverlust der Oscars und der prämierten Filme (siehe die o.g. Zuschauerstatistiken) hätte man schon vor Jahren verhindern können, wenn z.B. auch Produktionen wie Game of Thrones oder Schauspieler wie James Gandolfini (für seine Rolle als Tony Soprano) Oscar-nominierbar gewesen wären.
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 13:43
Den Bedeutungsverlust der Oscars und der prämierten Filme (siehe die o.g. Zuschauerstatistiken) hätte man schon vor Jahren verhindern können, wenn z.B. auch Produktionen wie Game of Thrones oder Schauspieler wie James Gandolfini (für seine Rolle als Tony Soprano) Oscar-nominierbar gewesen wären.
Naja, für solche Produktionen gab, respektive gibt es ja den Emmy und den Golden Globe, bei denen GoT und die Sopranos auch nicht gerade wenig abgeräumt haben.
Die Oscars haben gar nix verloren oder irgendwelche Finanzen eingegebüsst.
Es ist doch immer noch der genau gleich sehr, sehr, sehr, reiche Haufen verwöhnter Stars, halt in Corona Zeiten, die versuchen ihre meistens sehr teure Kunst etwas zu verzweifelt zu verkaufen.
Angetrieben von sehr reichen, aus Hobby artistisch motivierten Politikern Firmenchefs, und Produzenten, die sich aus reiner Langeweile und aus Macht und Geldgier mit der Weltpolitik irgendwie noch ein wenig verbunden fühlen.
Was aber immer weniger Menschen allgemein interessiert.
Aber das ist nur meine Meinung.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 19:00
Die Oscars haben gar nix verloren oder irgendwelche Finanzen eingegebüsst.
Es ist doch immer noch der genau gleich sehr, sehr, sehr, reiche Haufen verwöhnter Stars, halt in Corona Zeiten, die versuchen ihre meistens sehr teure Kunst etwas zu verzweifelt zu verkaufen.
Angetrieben von sehr reichen, aus Hobby artistisch motivierten Politikern Firmenchefs, und Produzenten, die sich aus reiner Langeweile und aus Macht und Geldgier mit der Weltpolitik irgendwie noch ein wenig verbunden fühlen.
Was aber immer weniger Menschen allgemein interessiert.
Aber das ist nur meine Meinung.
Gruss Boris
Ja, da hast Du nicht ganz unrecht. Trotzdem ist der Oscar eine Auszeichnung, genauer genommen die Auszeichnung schlechthin, die viele anstreben und sich herbeisehnen. Ich denke aber, dass
sich nicht nur die TV-Landschaft, wie wir sie kennen, sondern auch die Filmwelt sich ändern wird.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“
cantsin hat geschrieben: ↑Mi 28 Apr, 2021 13:43
Den Bedeutungsverlust der Oscars und der prämierten Filme (siehe die o.g. Zuschauerstatistiken) hätte man schon vor Jahren verhindern können, wenn z.B. auch Produktionen wie Game of Thrones oder Schauspieler wie James Gandolfini (für seine Rolle als Tony Soprano) Oscar-nominierbar gewesen wären.
Naja, für solche Produktionen gab, respektive gibt es ja den Emmy und den Golden Globe, bei denen GoT und die Sopranos auch nicht gerade wenig abgeräumt haben.
Ja, klar. Nur funktioniert die Scheidung zwischen den beiden Kategorien und Preisen nicht mehr. Wenn sich jemand etwas trauen würden, müssten Oscars, Emmies und Golden Globe zusammengelegt und ohne Rücksicht auf die alten/veralteten Trennlinien von Film- versus Fernsehproduktionen vergeben werden.
Früher war ein Emmy für einen Schauspieler ein Gewinn in der B-Kategorie. Gandolfini gewann ihn u.a. 2003, damals ging der Oscar für den besten Schauspieler an Adrien Brody für "The Pianist". Schon damals gab es keinen Unterschied in der Qualität bzw. künstlerischen Leistung.
Insgesamt scheint der Tenor der Kritik an der Veranstaltung und den prämierten Filmen zu sein, dass sie vor politischer Korrektheit strotzen und deswegen am Bedürfnis des Publikums vorbei gehen.
Uhh-haa! Das klingt böse nach deutschem Film. Der Schoß, aus dem dies kroch, ist fruchtbar noch.
Was war die Alternative und was wäre sie gewesen? Eskapismus. Wir wollen durch "nur" Unterhaltung.
Hier liegt das Missverständnis. Kino war nie nur Unterhaltung. Es war die Integration des Schattens, die Beschäftigung mit den dunklen Seiten der Gesellschaft und des Menschen. Auch zensiert noch (und vielleicht stärker) wirksam. Was geschieht, wenn dieses Wurmloch sich endgültig schließt und die Menschen nur noch in ihre Gesichter, diese Masken für die Öffentlichkeit, starren können? Die negativen Folgen sind gar nicht auszumalen. Jetzt, gerade jetzt, müssen wir unsere Wurzeln spüren, unsere Bedürfnisse und Ängste mit Leidenschaft formulieren dürfen. Sie als irrational erkennen, aber das Irrationale in uns an-erkennen.
Einige Linke in den 60ern und 70ern schimpften, Kino sei Opium für das Volk. Angeboten, fast aufgezwungen, damit der kleine Mann nicht aufmuckt, sondern sich gerne versklaven lässt. Sie hätten heute ziemlich Recht darin, wenn Leute sich von Superhelden zu affirmativer Passivität erziehen lassen. Weil Widerspruch oder sogar Widerstand out sind, nicht mehr möglich durch morphinbedingte psychische Zerrüttung.
Die Zuschauer hatten schon lange die Schere im Kopf, lehnten immer stärker kontroverse oder kritische Inhalte ab. Jetzt trifft es den internationalen Großfilm, der sich anscheinend neuerdings das "Prädikat Wertvoll" verpassen will. In dem von mir im Was schaust du gerade? - Thread erwähnten Besten Kurzfilm Two Distant Strangers zu sehen. Der Film hebt den moralischen Zeigefinger - und neutralisiert sich damit eigentlich selbst.
Wir befinden uns als Individuen in einer schwierigen Lage. Wenn (wenn) die Pandemie vorbei ist, bleibt der ach so vernünftige kategorische Imperativ. Die Querdenker und andere Spinner können ihn jetzt schon nicht mehr ertragen. Sie sind aber nicht in der Lage, ihr Unbehagen an dieser als "Gehorsamskultur" wahrgenommenen Situation gut zu formulieren, und so flüchten sie sich in Wahngeschichten und eine unreife Form des sozialen Ungehorsams. Schuld sind immer die anderen.
All das schreit danach, in großen Passionsspielen ausgelebt zu werden, in einer Renaissance des Kinos bzw. der audiovisuellen Erzählung. Und ausgerechnet jetzt haben wir diese kranke Entwicklung. Echt fatal.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Die Kritiken zur Oscar-Nacht sprechen von einer langweiligen Show mit einer öden Aneinanderreihung von Dankesreden.
Die Filmauswahl wiederum spiegelt das Corona-Jahr wieder.
Es gab nun einmal nicht viele Filme, die ins Kino kamen.
Zudem kennt doch kaum jemand all diese Filme.
Die Zuschauerzahlen sind mickrig.
All die prämierten Filme zusammengenommen, wurden wahrscheinlich von weniger Menschen gesehen, als so mancher "politische" nominierte Film aus der Vergangenheit.
Ein wirklich guter politischer Film erreicht auch Menschen - sprich: Wird von vielen Menschen gesehen.
Nomadland:
Worldwide
$5,451,738
Parasite:
Worldwide
$258,774,734
Mank war wie Citizen Kane als Bester Film nominiert.
Ist Mank politischer?
Nein.
Er ist einfach nur schlechter.
Vom selben Einsteller ein anderer leidenschaftlicher Videoessay:
Mich beeindruckt vor allem die "Intertextualität" in den die Argumentation illustrierenden Filmausschnitten:
In solchen Situationen [des pandemie-bedingten Niedergangs der Kinos und der Me-Too und BLM-Bewegung] gibt es immer Leute, die in den Kulissen warteten, um die Lage auszunutzen und ihre eigenen Interessen zu verfolgen.
... zu der Stelle, in der Smeagol zum ersten Mal den Ring sieht, einem Moment, der dazu führen wird, dass er viele Filmstunden später in die Lava von Mount Doom stürzt. Für Kinogänger ein bedeutsamerer Moment als die Frage, ob Adam in den doofen Apfel beißt.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...
Axel hat geschrieben: ↑Fr 30 Apr, 2021 07:05
Aus meiner Vorschlagsliste ein Kommentar, der mir aus der Seele spricht:
Eigentlich müsste es heißen: Stop this HOHLE GESCHWÄTZ.
Statt immer dieses "heute ist es schlechter als früher" sollte man doch genau hinsehen, denn dann stellt man fest: Es ist heute noch immer so wie früher! - aber die Zeiten ändern sich.
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