Roland Schulz hat geschrieben: ↑Do 11 Okt, 2018 14:37
Warum gegradetes 8bit in 10bit verarbeitet UND wiedergegeben bessere Ergebnisse leisten kann als komplett in 8bit verarbeitet hat einen ganz einfachen Grund:
ein skalierter Wert findet in der Ausgabe ein genaueres Ziel, der Quantisierungsfehler wird kleiner.
ja, das ist natürlich ein gnaz plausibler grund. in wahrheit kommt aber auch hinzu, dass 8bit material aus guten consumergeräten heute in der regel in unbearbeiteter form fast nie banding zeigt, was damit zu tun hat, dass die kameras ganz bewusst dithering nutzen, so weit es sich halt mit den gegebenen bandbreiten über die komprimierung retten lässt. dieser umstand kommt natürlich auch zum tragen, wenn man das bild skaliert od. irgendwelche operationen anwendet, die auch benachbarte pixel erfassen (bspw. denoiser). in diesen fällen hat man es dann tatsächlich mit sinnvollen zwischenwerten zu tun, die sich in einer durchgängigen 8bit bearbeitung nicht darstellen ließen.
in wahrheit nutzen heute brauchbare programme intern ohnehin fast immer 32 od. zumindest 16bit float genauigkeit zur wertedarstellung, so dass man sich um dieses detail gewöhnlich nicht weiter zu kümmern braucht.
exportseitig schaut die scahe dagegen deutlich unbefriediegnder aus. hier ist ja in den meisten fällen gezwungen, tatsächlich wieder auf 8bit zurückzugehen, weil sehr sehr viele geräte od. übertragungstechniken nichts anderes zulassen. auch die praktisch nutzbaren bandbreiten sind meist um den faktor 10-50 kleiner als material direkt aus den kameras. letztersd schränkt die praktische anwendbarkeit von dithering sehr stark ein. 10bit übertragungsformate sind hier prinzipiell eine deutlich bessere lösung, nur ist das halt außerhalb des eigenen wohnzimmer gegenwärtig nur in den allerwenigsten fällen praktikabel.
man sollte also in der praxis eher darauf achten, das produzierte material tatsächlich auch auf seine 8bit tauglichkeit hin zu prüfen bzw. auch im studio-umfeld mit guten 10bit monitoren u.ä. ganz bewusst auch ein derartige 8bit-ausgabe kontrollieren, um nicht völlig ander praktischen realität draußen vorbei zu produzieren.