Den ich hiermit noch unbedingt mit etwas nutzlosem Wissen anreichern muss:
In meinem Fall: kein "entweder/oder", sondern ein "und/und".Skeptiker hat geschrieben: ↑Mi 20 Jun, 2018 21:40
Entweder ist die Toleranz so gross, dass sich keiner der Kopierten daran stört, hier den eigenen Text von Seite 1 unter anderem Namen veröffentlicht zu sehen, oder das Kopierspiel war so offensichtlich (das war es!), dass niemand über den Stock springen wollte, der da hingehalten wurde!
Das meiste Wissen ist ja nutzlos. Bzw...Nutzen ist relativ. ;)rudi hat geschrieben: ↑Do 21 Jun, 2018 11:26Den ich hiermit noch unbedingt mit etwas nutzlosem Wissen anreichern muss:
http://www.neon.de/artikel/kaufen/produ ... en/1456006
Die Methode des Imitierens und die Verbesserung durch Zufügung ist die Essenz des ostasiatischen Lernens. Der Wissenserwerb war im konfuzianischen Denken nie eine kreativer oder intellektueller Prozess, sondern immer ein repetitiver.cantsin hat geschrieben: ↑Do 21 Jun, 2018 12:33In meinem Fall: kein "entweder/oder", sondern ein "und/und".Skeptiker hat geschrieben: ↑Mi 20 Jun, 2018 21:40
Entweder ist die Toleranz so gross, dass sich keiner der Kopierten daran stört, hier den eigenen Text von Seite 1 unter anderem Namen veröffentlicht zu sehen, oder das Kopierspiel war so offensichtlich (das war es!), dass niemand über den Stock springen wollte, der da hingehalten wurde!
Was Du hier gemacht hast, ist im Chinesischen als "Shanzhai" bekannt - Produktpiraterie, erstens mit kreativen Modifikationen und Zufügungen, zweitens als Entwicklungsprozeß, bei dem ein Produkt als Abkupferung der Abkupferung der Abkupferung iterativ verbessert wird. Hab neulich ein Interview mit einer deutschen Designprofessorin gelesen, die die Shanzhai-Kultur in Shenzhen (dem Ort, die meiste Elektronik dieser Welt produziert wird inkl. Computer und Mobiltelefone aller großen Marken) untersucht hat. Sie hatte ein "Hello Kitty"-Shanzhai-Telefon gefunden und wollte herausfinden, wer der Hersteller war. Es stellt sich dann heraus, dass es keinen Hersteller gab: Man konnte sich das Telefon einfach selbst zusammenbauen lassen, indem man die Komponenten auf einem der Elektronikmarkthallen in Shenzhen von verschiedenen, einander vertrauenden Händlern zusammenkaufte.
Der deutsch-koreanische Philosoph Byun Chul Han hat ein kleines Buch über Shanzhai aus philosophischer Sicht geschrieben und zieht den Schluss, dass Shanzhai dem westlichen Denken, dass immer nach der Substanz von etwas fragt, grundsätzlich zugegenläuft.
Die Frage ist, ob die Shanzhai-Methode des verbessernden Kopierens nicht dem klassischen westlichen Modell von Urheberschaft überlegen ist. Letztlich funktioniert ja auch Open Source-Autorschaft (z.B. von Linux und Wikipedia) sehr ähnlich.
Bei Filmtechnik könnte man die Entwicklung von Brushed Gimbals als Shanzhai studieren - die mit einem abgekupferten Produkt anfing, und sich dann in Serien von Kopien und Modifikationen zu den heutigen Produkten ausdifferenziert hat.
Das ist historisch interessant und philosophisch faszinierend, aber wenn (auf Dauer) die eine Firma dabei pleite zu gehen droht (das ist bei ZEISS insgesamt nicht der Fall - es gibt gewichtige andere Produktsparten), während die andere abhebt, sollte man auch den ökonomischen Aspekt in Betracht ziehen.Sammy D hat geschrieben: ↑Do 21 Jun, 2018 16:37Die Methode des Imitierens und die Verbesserung durch Zufügung ist die Essenz des ostasiatischen Lernens. ...cantsin hat geschrieben: ↑Do 21 Jun, 2018 12:33 ... Was Du hier gemacht hast, ist im Chinesischen als "Shanzhai" bekannt - Produktpiraterie, erstens mit kreativen Modifikationen und Zufügungen, zweitens als Entwicklungsprozeß, bei dem ein Produkt als Abkupferung der Abkupferung der Abkupferung iterativ verbessert wird. ...
Genau das haben sie eben nicht getan, das ist ja der ganze Punkt des Beitrags.
Aber das versteht der durchschnittliche Geiz-ist-Geil Nörgler halt nicht.