slashCAM
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Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von slashCAM »


Grundsätzlich hält sich der Tenor, dass man in der Medienindustrie in der Regel einfach nur ausgebeutet wird, wenn man seine Arbeit kostenlos zur Verfügung stellt. Der be...
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Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Alf_300 »

Bereits der erste Grund ist falsch, denn unsonst arbeien kann nie einer Kundenbeziehung dienen
das Gegenteil ist der Fall, der sogenannte Kunde möchte bald weitere Umsonstigkeiten
und bringt Freude mit.



Bergspetzl
Beiträge: 1492

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Bergspetzl »

Sehe ich auch so. Man kann treuen Kunden mal was dazugeben oder nicht so eng sehen oder einen Minigefallen tun, aber 'Umsonst' gibt es in der Wirtschaft eig. nur mit Folgeknebelverträgen. Eben bei Abo's. Aber bei 'einmaligem' Handwerk...



r.p.television
Beiträge: 3511

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von r.p.television »

Ich mache ein- bis zweimal im Jahr - oft mit oder für andere Künstler im Zusammenschluss etwas umsonst. Für die Erweiterung des Portfolios im sinnvollen Rahmen (denn die meisten Kundenarbeiten kann man dafür nicht verwenden). Und um auch dazuzulernen. Wer immer nur stupide als working Horse seine Jobs nach Schema F durchleiert wird nicht besser sondern irgendwann schlechter. Wenn man mal ohne den besserwisserischen Kunden im Rücken innovativ an neuen Bildideen arbeiten kann belebt das erstens die Leidenschaft für Film, man kann sich mit anderen Leuten vernetzen und es macht schlicht und einfach Spaß.
Ich biete da von mir aus meine Tätigkeit ohne Bezahlung an unter der Bedingung dass ich ansage wie alles auszusehen hat bzw. natürlich in Absprache mit anderen Künstlern die eventuell auch nur etwas für ihre Portfolio-Erweiterung tun.
Und ich komme mir dabei nie ausgebeutet vor.



Darth Schneider
Beiträge: 19104

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Darth Schneider »

Ich finde alle Gründe, sind absolut legitim, aber das muss jeder selber wissen und entscheiden. Ich habe auch schon gratis gearbeitet und dadurch hat sich dann später ein Job ergeben.
Gruss Boris
Alles vor und rund herum um die Kamera ist für einen guten Film viel, viel wichtiger als die Kamera selber.



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von TonBild »

Alf_300 hat geschrieben: Mi 22 Nov, 2017 15:41 Bereits der erste Grund ist falsch, denn unsonst arbeien kann nie einer Kundenbeziehung dienen
das Gegenteil ist der Fall, der sogenannte Kunde möchte bald weitere Umsonstigkeiten
Das entspricht auch meinen Erfahrungen. "Praktiker warb seit 2003 mit dem Slogan „20 % auf alles – außer Tiernahrung“." "Am 10. Juli 2013 erklärte sich die Praktiker AG für überschuldet und zahlungsunfähig."
https://de.wikipedia.org/wiki/Praktiker ... ahrnehmung

Wenn die Kunden alles billiger bekommen kaufen sie nur noch an den Tagen ein, an denen es billiger ist. Und sonst eben nicht mehr. Das dürfte einer der Gründe für die Insolvenz von Praktiker gewesen sein. Also, wenn man einen zahlenden Kunden hat, dann sollte man für ihn (bis auf Kleinigkeiten) nichts umsonst machen. Denn wenn er nichts mehr umsonst oder billiger bekommt, wird er sich sofort an einen anderen Anbieter wenden. So kann unsonst arbeiten nie einer Kundenbeziehung dienen.

Etwas anderes sieht es aus wenn man gelegentlich für einen guten Zweck oder für eine gemeinnützige Organisation, mit der keine berufliche Verbindung besteht und die auch keine Aufträge für Videoproduktionen vergibt, umsonst arbeitet. Dann ist die Arbeitsleistung eine private Spende aber hat nichts mit dem Beruf zu tun.

Oder man macht einfach eine kostenlose Produktion zu Ausbildungszwecken oder um sich in einen neuen Aufnahmebereich, einen neuen Arbeitsablauf bzw. neue Geräte einzuarbeiten oder einfach nur aus eigenem Interesse als freie Arbeit. Das kann alles ebenfalls Sinn machen.
Zuletzt geändert von TonBild am Do 23 Nov, 2017 10:14, insgesamt 1-mal geändert.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Jott »

Recht viele arbeiten umsonst "für's Reel", insbesondere am Anfang. Geht natürlich nur, wenn man andere Einkommensquellen hat oder noch bei Mama wohnt. Ob's auf Dauer was bringt, können nur diejenigen erzählen, die das so handhaben. Eins ist richtig: selbst gut bezahlte Jobs sind wegen kundenbedingt verpeilter Ergebnisse oft für den Giftschrank und taugen nicht zur Akquisition. Insofern verstehe ich den Ansatz von television, wenn er die Zeit dafür findet.

Man könnte alternativ auch mal fünf Gründe aufführen, wieso man doppelt so teuer sein sollte wie die Konkurrenz. Ein viel interessanteres Modell!



iasi
Beiträge: 24221

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von iasi »

Man kann ja auch mal selbst das unternehmerische Risiko eingehen und etwas mit Gewinnabsicht selbst oder mit anderen zusammen produzieren. Eben ein Produkt herstellen- einen Film. Ist er gut, lässt er sich auch verwerten.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Jott »

Kann man? Wie geht's deinem Projekt aus diesem Thread?

viewtopic.php?f=50&t=136298&p=901608&hi ... kt#p901608



Peppermintpost
Beiträge: 2535

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Peppermintpost »

ich finde das es sehr viel "amateure" gibt die sehr gut sind und tolle sachen produzieren, aber das ist garnicht der punkt ob das produkt das sie ablieferen besonders gut oder schlecht ist. indem sie den job annehmen ist er ja vergeben, was dann dabei heraus kommt spielt zunächst mal keine rolle. sollte das ergebniss tatsächlich schlecht sein färbt es meistens auch nicht nur auf genau den filmemacher ab sondern aufs filmemachen als ganzes.
"filme haben wir schon gemacht, das bringt nichts" das ist ein spruch den sehr viele von uns schon gehört haben.
-------------------------------------------------------
leave the gun take the cannoli
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www.movie-grinder.com



iasi
Beiträge: 24221

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von iasi »

Jott hat geschrieben: Mi 22 Nov, 2017 19:29 Kann man? Wie geht's deinem Projekt aus diesem Thread?

viewtopic.php?f=50&t=136298&p=901608&hi ... kt#p901608
Asche auf mein Haupt ... es zieht sich hin, ist aber noch am Leben ... hoffe, dass es über den Jahreswechsel wieder mehr an Schwung erhält ...



jjpoelli
Beiträge: 130

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von jjpoelli »

"Ach wissen Sie, wir haben uns jetzt selbst beim M***amarkt eine Kamera gekauft und machen das künftig selbst".

Hab' ich jetzt schon 3 Fälle erlebt - sogar mit "Sponsoring" der örtlichen Sparkasse. Ein Ergebnis habe ich aber noch nie gesehen und auf Nachfrage nur Ausflüchte erhalten.

Um sich keine Blöße zu geben kommen diese "Kunden" dann später auch nicht mehr wieder.

C'est la vie in unserer "immer-billiger-immer-besser-kann-ich-alles-selber-Welt"

Grüße

Josef
Mühldorf-TV: Das Lokalfernsehen für Stadt und Landkreis Mühldorf a. Inn



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Framerate25 »

Ja, die Erfahrung durfte ich auch machen. Eine Produktion weit unter Preis. Folge: Du gibst den kleinen Finger, gegriffen wird nach dem ganzem Arm!

Kostenlos/ günstig nur noch in dem Falle, sollte ich durch die Produktion gewinnbringende Vorteile in meiner Werbung sehen oder anderweitig einen Mehrwert sehen.

Sonst gibt es aber meist nur die „Sauger“, welche versuchen den Zug am fahren zu halten und versuchen das Maximum für sich raus zu ziehen. Nee, die wollen ja auch ihren Kühlschrank voll haben- also müssen beide gewinnen. Punkt!
Grüßle
FR25 👩‍🎨



srone
Beiträge: 10474

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von srone »

eigentlich sind nur pkt 4 und 5 relevant, das eine (4) ist ein gefallen, wenn man hinter der sache steht, kann man machen, interessant ist pkt 5, da kann sich wirklich was ergeben, wenn man künstlerisch interessiert ist, das bietet den grössten mehrwehrt, wenn auch nicht monetär..., pkt 1-3, sinnlos... ;-)

lg

srone
ten thousand posts later...



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Alf_300 »

Das mit den Kunstlern und der Kunst ist ein eigenes Kapitel.
Am Beispiel Rolling Stones würde ich sagen, es ist keine Kunst ein Liedchen zu trällern, aber es ist eine Kunst, den Zuhörern damit insgesamt bisher 1 Milliarde aus der Tasche zu ziehen.



buster007
Beiträge: 253

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von buster007 »

Alf_300 hat geschrieben: Do 23 Nov, 2017 00:36 Das mit den Kunstlern und der Kunst ist ein eigenes Kapitel.
Am Beispiel Rolling Stones würde ich sagen, es ist keine Kunst ein Liedchen zu trällern, aber es ist eine Kunst, den Zuhörern damit insgesamt bisher 1 Milliarde aus der Tasche zu ziehen.
das finde ich auch....und ich mache da auch nur was, wenn ich die leute gut kenne und die arbeiten auch mag oder verstehe.
ist dann eher eine fingerübung und gegenseitige 'bereicherung'. plus ein guter kontrast zu dem normalerweise recht straightem arbeiten....
ps die stones erwarten sicherlich nicht, das man für umme arbeitet, ausserdem kenne ich die nicht*lach*

greetz



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Alf_300 »

Viellecht kennst Du den, der macht sein Geschäft mit Bananen
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.



buster007
Beiträge: 253

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von buster007 »

ich krame jetzt mal keine alten witze über war hol raus;-) und nee persönlich kenne/kannte ich den auch nicht*lach*
kannte aber den*grins*
https://de.wikipedia.org/wiki/Al_Hansen

greetz



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von pixelschubser2006 »

Ich glaube, die Frage "umsonst zu arbeiten" hängt nicht so sehr mit dem Produkt oder der Branch des Kunden zusammen. Viel wichtiger sind die Entwicklungsfähigkeit des Kunden und dessen Haltung. Natürlich besteht die Gefahr, nicht ernstgenommen oder ausgenutzt zu werden. Da muss man aber selbstkritisch sagen, daß es auch an einem selbst und am Produkt liegt. Jedenfalls habe ich einerseits mit Gratis sehr schlechte Erfahrungen gemacht, nun häufen sich aber die Positiven.
In der absoluten Anfangszeit habe ich das Thema Video bei meinen Elektro- und IT-Bestandskunden angeboten wie Sauerbier. Da hat bis heute noch keiner angebissen. Das war doof, der Startup braucht ja was zum Vorzeigen. Dann bin ich parallel im Fernsehnachrichtensektor gelandet und durfte obendrein eine Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer filmen. Und nun? TV entwickelt sich prächtig und genügt alleine schon für 1/3 bis 2/3 meines nötigen Umsatzes. Von der Kammer habe ich einen Auftrag für die Folgeveranstaltung erhalten und nach vorliegendem Ergebnis bereits einen Folgeauftrag in der Tasche. Geht also.
Was außerdem geht: Mit einem Konzept, bei dem der Kunde regelmäßig Video gebrauchen kann, kann man ihn anfixen. Das mache ich demnächst mit Steuerberatern, Anwälten und allen Unternehmern, die regelmäßig in kleinen Spots was zu erzählen haben. Der erste Spot ist zum Anfixen gratis. Und das ohne Abo oder Verpflichtung, aber gleich mit der selbstbewußten Ansage, daß man sich sicher sei, der Kunde würde sicher gerne weitere Spots produzieren lassen. Die ersten Projekte sind in Anbahnung und sobald ich mehr Zeit habe, werde ich dieses Modell mit Nachdruck vorrantreiben.
Ach ja: Ich habe auch neulich mal an einem caritativen Filmprojekt teilgenommen. Einfach just4fun. Die Hauptarbeit hatte eine bezahlte Firma. Als die mal für einen Drehtag nicht konnte, bin ich eingesprungen. Habe für superangenehmes Arbeiten gutes Geld bekommen. Mehr als als Handwerker. Geht doch!
Man muss dennoch sehr vorsichtig sein: Das Risiko, als No-Budget- Worker nicht ernstgenommen zu werden ist leider sehr groß. Vor allem, wenn der Kunde die Sache nur halbherzig angeht. Auch darf man sich von Versprechen mit Folgeaufträgen nicht blenden lassen. Von Kunden im Kreativsektor sollte man diesbezüglich ganz die Finger lassen.



KallePeng
Beiträge: 100

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von KallePeng »

Es war einmal ein Medienproduzent, ein freier Videoproduzent, der auch wenn er sich nicht Fotograf nennen darf für seine gut zahlenden Kunden den einen oder anderen Fotografierjob angenommen hat, wenn er gefragt wurde.
Dieser Medienproduzent war in seinem Dorf auch noch freiwilliges, aktives Mitglied in der Feuerwehr.
Und weil es ihn gestört hat, dass die Homepage der Feuerwehr zusammengestümpert und bescheiden aussah und weil sie tote links enthielt und auch sonst das Gegenteil von überzeugender Mitgliederwerbung tat, hat dieser Medienproduzent, der auch HTML und CSS Programmieren kann sich angeboten, ehrenamtlich, quasi umsonst und ausschlieslich für die FFW die Homepage komplett neu und aktuell aufzusetzen.
Dann kam die Journalistin der Regionalpresse zu einer angekündigten Vorführung der FFW zu spät und hat ihre entscheidenden Fotos nicht bekommen und diese bei mir angefragt.
Ich habe der Frau mitgeteilt, das ich von ihr, bzw. ihrer Zeitung ein Honorar in Höhe des üblichen Tarifes, ausgehandelt beim DJV erwarte.
Das Honorar beträgt in so einem Fall 'Spalte X Zeile' Also ein dreispaltiges Bild schlägt mit 22,98.-€ vor Steuern und Sozialabgaben zu Buche.
Die Journalistin hat sich an einen Feuerwehrmann ohne leitende Funktion aus der Truppe gewendet weil Sie und Ihr Verlag nicht bereit waren für Bildmaterial zu zahlen und sich darüber beschwert, dass die Fotos, für die der Medienproduzent auf einem Ortstermin 2 Std. rumgelungert hat, nur um die Fotos zu bekommen, nicht umsonst sind. Wäre sie pünktlich gewesen, so hätte es Ihr frei gestanden, selbst die Fotos zu schiessen. Der ehemalige Feuerwehrkamerad hat die Beschwerde der Journalistin zum Anlaß genommen, mich in der WhatsApp-Gruppe der FFW als Kameradenschwein zu titulieren, was mir denn einfallen würde, an einer Veranstaltung der FFW 'Geld verdienen' zu wollen.
Natürlich fiel gleich eine ganze mobbende Horde weiterer exKameraden in den Chor mit ein und es ist mir nicht gelungen zu erklären, dass ich meine normalerweise immer zu honorierende Arbeit ausschliesslich der FFW-Homepage zur Verfügung gestellt habe.
Dafür, dass ich nicht bereit war, meine ausschliesslich für die Homepage der Feuerwehr gemachten Bilder an ein kommerzielles Unternehmen umsonst abzugeben, damit diese Ihr Blatt damit füllen und jede Menge Werbung damit verkaufen leuchtete dem Mob nicht ein.
Es endete tatsächlich damit, das ein Dorfmensch aus der Feuerwehr mir und meiner Familie gedroht hat und ich als Konsequenz all dessen sofort aus der FFW ausgetrten bin und natürlich auch die Homepage, die übrigens sehr geil geworden ist nicht weiter pflege. (www.Feuerwehr-Barnten.de)
Das nur mal am Rande, wie verfestigt die Umsonstmentalität in der Mitte der Gesellschaft als Erwartungshaltung angekommen ist.
Letzte Woche, also ein halbes Jahr später habe ich durch dritte erfahren, das es jetzt, auf Grund dieses Vorfalls zu einer Mediation in der Truppe gekommen ist. LOL
Aus gegebenem Anlaß habe ich mir auch mal die Copyrights in Zeitungen genauer angesehen. Viele Hinweise auf Public Domain und Amateure sprechen eine deutliche Sprache. Es scheint auch bei Verlagen inzwischen die Meinung vorzuherrschen, man müsse für Bildmaterial nicht Zahlen.
In dem Sinne: Eine schöne Adventszeit
______________________________________________________________________________________________________________________________
Guter Geschmack ist ganz einfach: "Immer nur das Beste!" (Oscar Wilde)



Jott
Beiträge: 21802

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Jott »

Wieso nimmst du die Homepage nicht vom Netz? Wäre dann deine Familie nicht mehr sicher vor dem Dorfmob?



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von pixelschubser2006 »

KallePeng, in diesem Themensektor sprichst Du mir aus der Seele. Deine Verärgerung kann ich verstehen. Aber gerade im Feuerwehr-Genre ist die Sache noch komplexer. Die Rettungskräfte haben in meiner Umgebung immer öfter Presse-Abgeordnete, die nicht den Schlauch, sondern die Spiegelreflex draufhalten. Und das i.d.R. mit wesentlich spektakuläreren Bildern, als der Reporter, der wie ich in seinem Einsatzgebiet bis zu einer Stunde Anfahrtzeit hat. Die Zeitungen nehmen diese Bilder dann gratis und mit Kusshand.

Nun hatte ich auch Zoff mit dem einzigen Zeitungsverlag in der Region, und nun werden meine Bilder wieder gerne abgedruckt. Daher bin ich guter Hoffnung, daß sich in meinem Beritt diese Probleme wieder beheben lassen. Aber in manchen Gegenden ist das ein echtes Ärgernis.

In Deinem Fall ist die Sache zwiespältig. Man kann durchaus in der Situation Bilder honorarfrei zur Verfügung stellen. Aber: Die Zeitung verkauft ihr Produkt, die Reporterin lebt davon. Andererseits brauchen Vereine Publicity. Also idealerweise eine Win-Win-Situation. Für eine Pressetante, die zwei Stunden zu spät kommt und dann dummdreist Forderungen stellt, würde ich vermutlich auch nix rausrücken.

Aber mit den Vereinen ist das auch so eine Sache. Ich habe mal das örtliche Schützenfest dokumentiert. Nach ein paar fertigen (ja, dilletantischen) Youtube-Videos war mir die positive Wirkung im Verein zu gering. Also zu null. Einzige Rückmeldung aus der Vereinsspitze war eine Nachfrage zum Browser-Plugin, damit man die Videos gucken konnte. Nichtmal auf den Tipp gab es eine Rückmeldung. Gewünscht hatte ich mir, daß der Verein für mich auch etwas Werbung macht. Der Wunsch blieb unerfüllt. Eine Weile später kam der neue Geschäftsführer, inzwischen auch mein Anwalt, mit der Frage auf mich zu, ob ich mein Material zur Verfügung stellen würde. Ich bot an, alle fertigen Clips auf einen USB-Stick zu packen. Honorarfrei. Da ich aber Rohmaterial nicht herausgebe, muss ich zumindest noch einen Rohschnitt machen. Und habe angeboten, diesen für einen ganz kleinen dreistelligen Betrag zu machen. Wie gesagt - auch honorarfrei. Nur die Arbeit und Technik für Schnitt minimal bezahlt. Nun: Im Verein sprang man erbost unter die Decke, weil ich immer betont hatte, kein Geld zu wollen. Tja, Geld ist ein Gegenwert. Es hätte aber auch eine andere Form getan, aber man hat sich extrem abweisend verhalten. Und da erwartet man, daß man noch mehr Zeit investiert? Diese Haltung verstehe ich nicht. Zumal ich die bereits fertigen Clips gratis rausgegeben hätte. Was denn noch???



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Framerate25 »

Ja, was denn noch. Gute Frage. In meinem Fall hieß es: Den Auftrag eh schon für nur 25% des normalen Preises angeboten und dann noch ein Coverlayout, szenische Bilder aus dem Video und das Video selbst. Die Anforderung kam Freitag Abend und wurde nach langem hin und her Sonntag 22.30 fertig, da ja noch ein Logo dazu kam und diverse Änderungen. Eigentlich sollte viel Werbung für den Job rausspringen. Passiert ist leider garnichts. Sowas mach ich nicht mehr. Um die ehrlichen Leute tut es mir leid. Aber man kann den Menschen halt nicht in die Köpfe sehen.

Undankbarkeit..... abernten, versprechen und tschüss.
Grüßle
FR25 👩‍🎨



rainermann
Beiträge: 1722

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von rainermann »

Ich wäre selbst als jugendlicher Filmer Ende der 80er nie darauf gekommen, einer Firma oder Institution umsonst meine Dienste anzubieten, wenn ich nicht ganz konkret einen Nutzen davon haben konnte.
Die eine Seite des Filmens war meine ganz private: verschiedene NoBudget-Projekte mit Freunden bis hin zur lokalen Kinovorführung. Vor allem dadurch wurde bekannt, dass wir eine Ahnung vom Filmen hatten und es kamen die ersten kleineren Aufträge herein: mal was für ein Altenheim oder eine große Bodensee-Regatta z.B. Für beide Seiten war vollkommen klar, dass das Arbeit ist und dass Arbeit Geld kostet - und das zog sich durch bis heute. So wuchs meine "Rolle" von Anfang an und erhielt immer wieder ein Update. Von VHS bis HD zu 4K.
Und gerade heute, da ich eine eigene Familie habe und jede freie Minute 10x soviel Wert ist, wie früher als Single, überlege ich mir sehr genau, welchen Auftrag ich mir zeitlich "leisten" möchte oder muss. Das letzte "NoBudget"-Ding war glaub ich ein kurzer Film für Michael Ammer ca. 2007. Da tat ich es für den Namen - aber selbst da bekam ich am Ende meine Unkosten bezahlt (ich glaub, ich war der erste Filmer, der da überhaupt Geld bekam ;) ) - er war übrigens privat sehr nett und es war eine spannende und sehr angenehme Zusammenarbeit.

Thema Verein:
ich hatte mit einem lokalen Verein eine Abmachung, von der beide Seiten profitierten: eine bestimmte Anzahl Spiele filmen, ohne Schnitt, einfach nur zur nachträglichen Analyse und im Gegenzug einen recht großen Anzeigenplatz in der Vereinszeitung für ein Jahr.
Das waren für mich nur wenige Stunden Arbeitszeit und den Verein kostete das unterm Strich auch nichts. Das ist für mich dann auch nicht unbedingt "umsonst arbeiten", da am Ende jeder etwas bekommt - zwar kein Geld aber entsprechenden Gegenwert.



Steelfox
Beiträge: 407

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Steelfox »

Ich komme nicht mehr dazu meine Sachen für lau anzubieten, weil es rechts und links von mir inzwischen einige Quereinsteiger und Opa's mit ihren Spielzeugen gibt, die nach jeder Möglichkeit Ausschau halten um ihr "Können" zu zeigen. Sehr zur Freude von denen, die ohnehin kein Geld ausgeben wollten, dabei muss manches nicht mal blöd aussehen. Doof nur, dass dadurch "preisgünstig bis lau" auch für potenzielle - echte - Kunden zum Standart wird...



KallePeng
Beiträge: 100

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von KallePeng »

Jott hat geschrieben: Do 23 Nov, 2017 12:37 Wieso nimmst du die Homepage nicht vom Netz? Wäre dann deine Familie nicht mehr sicher vor dem Dorfmob?
Ich warte ab... Offiziell bin ich raus, aber da sich kein anderer kümmert stehe ich nach einem halben Jahr immer noch als Admin auf der Page und kann, solange das so ist auf die Seite als Referenz verweisen.
Im übrigen darf man nicht vergessen, so persönlich die Sache für mich auch ist, die FFW leistet im Notfall und auch als Rödeltruppe im Dorf, gute Arbeit. Das war meine Motivation, dort mit zu machen und das den Menschen auch zu dokumentieren. Es wird sich daraus ja auch Mitgliederwerbung versprochen.
Ich bin raus, habe einen Abend mehr freie Zeit pro Woche und schmunzel in mich hinein, wenn ich alle paar Monate nachschaue ob ich immernoch Admin bin.
______________________________________________________________________________________________________________________________
Guter Geschmack ist ganz einfach: "Immer nur das Beste!" (Oscar Wilde)



Framerate25
Beiträge: 1402

Re: Fünf Gründe vielleicht gelegentlich doch kostenlos zu arbeiten…

Beitrag von Framerate25 »

KallePeng hat geschrieben: Fr 24 Nov, 2017 14:05 Ich warte ab... Offiziell bin ich raus,
Boh, Respekt für Deine innere Ruhe. Wenn mir einer die Familie direkt bedroht hätte.....ich sags lieber nicht. Aber es ist sicher ein schlauer Schachzug der Größe beweist!

Chapeau
Grüßle
FR25 👩‍🎨



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