Wenn man sich die Daten der derzeit überwiegend verkauften (teilweise 'sogenannten') Laserprojektoren anschaut, dann haben die, wenn überhaupt, nur marginal verbesserte Schwarzwerte. Das liegt daran, dass der Schwarzwert eines Projektors nicht maßgeblich von der Lichtquelle, sondern vom optischen System definiert wird, und wenn man das nicht (teuer) ändert, ändert sich auch der Schwarzwert nicht. Insbesondere dann, wenn man gleichzeitig mehr Helligkeit will. Gleichzeitig sind in den letzten 5-6 Jahren neue, noch kleinere DLP-Chipsets rausgekommen, die kostengünstiger zu fertigen sind, die aber systembedingt schlechtere Eigenschaften für eine hochwertige Projektion mitbringen. Die werden aber natürlich auch in Laserprojektoren eingesetzt. Im Resultat dann also einen Schritt nach vorne bei der Lichtquelle, und einen zurück beim Imager. Ähnliche Entwicklung wie bei 100MPixel Sensoren in Handys.
Es gibt sehr gute Laserprojektoren. Die besten werden leider schon nicht mehr hergestellt, weil zu teuer und damit nicht mehr marktfähig. Wir haben 2013 ein UHP basiertes 4K System mit einem sehr hohen Kontrast und sehr guten (=niedrigen) Schwarzwert gekauft. Der Hersteller hat leider mittlerweile den Bereich Kinoprojektoren aufgegeben. Wenn wir jetzt einen neuen Projektor kaufen müssten, der ansatzweise an die Bildqualität dieses 10 Jahre alten Systems rankommen sollte, wüsste ich derzeit nicht, was wir kaufen sollten. Daher hoffe ich, dass unser System noch eine Weile hält, und dass sich bis dahin wieder was Attraktives und Bezahlbares findet. Die Art der Lichtquelle darin ist mir dann egal, wenn der Rest stimmt. Glücklicherweise ist unser System nicht fehleranfällig und sehr preiswert im Betrieb.
Nun ist für den gewerblichen Einsatz eines Kinoprojektors die Bildqualität eben nur EIN, und leider oft nichtmal DER maßgebliche Faktor für die Anschaffungsentscheidung. Energieverbrauch, Wartungskosten, etc. spielen da auch eine Rolle. Und mit dem Buzzword 'Laser' lässt sich eben auch im Jahr 2022 immer noch prima Werbung für ein nicht-reflektierendes (pun intended) Publikum machen, wie man an iasi sieht. Das gab's im 35mm Kino auch schonmal mit dem analogen Licht-Ton - 'Lasersound' hieß es damals.
Ordentlich konzipierte Dolby Cinemas gehören sicher mit zum Besten, was man derzeit sehen und hören kann. Dass es so wenige davon gibt hat halt Gründe. Aber auch gänzlich ohne solche Label findet man gute Kinos mit Laserprojektion, ausreichend hellem 3D, und ATMOS. Cinedom 4 in Köln z.B.
Filme fürs Kino werden weiterhin auf 14fL bzw. 48cd/qm gegradet. Es gibt keinen Standard für Bildhelligkeiten darüber hinaus, außer in geschlossenen HDR Ökosystemen wie Dolby Cinema und Laser-IMAX (die bekommen ein eigenes Grading bzw. Remastering). Daher macht ein Laserprojektor nur der größeren Helligkeit wegen in normalen Kinos auch nicht viel Sinn, oder bestenfalls, um den Lichtverlust des 3D Systems besser ausgleichen zu können.
Das hier war die 3D Premiere von Pina:
https://www.berlinale.de/de/archiv/foto ... 0?l=160731
Das sind Dolby 3D Brillen. Dieses (alte) Dolby 3D KANN bzw. konnte nicht hell, es hat über 90% des Lichtes gefressen, egal welche Lichtleistung der Kolben im Projektor hatte. Klar konnte Wenders damit nicht zufrieden sein.
Und iasi hat den Unterschied zwischen Behauptung und Begründung noch nie verstanden.
and now for something completely different...