Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 16:23 Das kann man nicht so pauschal sagen, das kommt immer auf die Szene, die Auflösung und die Location an.
Irgendwo hatte jemand angefangen, bei Spielfilmen die sDoF - Aufnahmen zu zählen (er kam auf unter 50%, aber er hatte nur 3 Filme "analysiert"). Eher zufällig fiel ihm auf, dass das sehr stark mit den Einstellungsgrößen zusammenhing. Klar, Totale ist alles im Fokus, bei einer Nahaufnahme wird oft aufgrund der Brennweite der Hintergrund unscharf. Aber erstens wollen wir uns ja dann auf die Person konzentrieren und zweitens gibt's eh nicht viel Hintergrund zu sehen. Passt also automatisch zusammen.
Die Storyboards sind schon sehr genau.
Ich glaub nicht, das ausgerechnet Spielberg (der für sein L-System beim Blocking bekannt ist) da viel dem Zufall überlässt.
Natürlich kann Spielberg "es".Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 20:15
Ich glaub nicht, das ausgerechnet Spielberg (der für sein L-System beim Blocking bekannt ist) da viel dem Zufall überlässt.
Niemand kann das besser als er.
Das ist eine wirklich gute Filmanalyse.
Wobei ich die Opening Scene von Close Encounters immer noch seine beste finde.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 21:46 Es wäre wohl an der Zeit wieder mal Indiana Jones Jäger des verlorenen Schatzes zu schauen….
Der Spielberg hat doch damals eigentlich das moderne, echt spannende, sehr unterhaltende Abenteuer Kino eigentlich damals völlig neu erfunden…
Du weißt vielleicht dass ein Film herausragend ist, aber man muss ihn schon auch genau betrachten und analysieren, um zu verstehen, was ihn so herausragend macht.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 21:54 Warum muss man das denn eigentlich überhaupt deutlich machen ?
Das wissen wir doch..;)))
Man muss den Film ja nur schauen….
Warum?Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 21:57Wobei ich die Opening Scene von Close Encounters immer noch seine beste finde.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 21:46 Es wäre wohl an der Zeit wieder mal Indiana Jones Jäger des verlorenen Schatzes zu schauen….
Der Spielberg hat doch damals eigentlich das moderne, echt spannende, sehr unterhaltende Abenteuer Kino eigentlich damals völlig neu erfunden…
Jain. Ja, ich hatte ja selbst mehrmals betont, vgl. wenig tief drin zu sein in Film (warum also nochmal betonen? :D).Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 10:11 Klingt für mich nach: Still Fotograf sieht zum ersten mal Motion Blur.
Bei 1/1000 s ist die Situation definitiv anders als bei z.B. 1/50 s; für einiges macht es sehr wohl einen Unterschied, welche Schärfe EINZELNE Frames aufweisen (z.B. die Möglichkeiten in der Nachbearbeitung). Und auch der visuelle Eindruck ist anders. Auch beim dekodieren kann es abhängig vom Ausgabegerät einen großen Unterschied machen, welche Schärfe die Einzelframes aufweisen.Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 10:11 Natürlich sinkt das, was du für Schärfe hältst in dem Moment, wo ein Bildelement innerhalb der Belichtungszeit von einem Pixel zum anderen wandert.
Sagen wir mal du hast da nen Baum und schwenkst bei egal welchem Shutter - dann befindet sich der Baum im Bild 1 an Pixel-Position X und im Bild 2 an z.B. Pixel-Position X + 50 (je nach Geschwindigkeit).
Jetzt nimm die beiden Frames und leg sie In Pohotoshop mit einem Blendmodus übereinander - da hast du deine "Unschärfe", weil der Baum quasi an 2 Positionen gleichzeitig ist - Schrödinger läßt grüßen ;-)
Das Problem wird auch bei einem 1000stel Shutter nicht wirklich besser - nature of the beast.
Ziel war/ist nicht, die absolut selbe Schärfe wie stills erreichen zu wollen. Ich sagte, mir ist klarer geworden, dass mir maximal mögliche Schärfe wichtiger ist als narrativ cinematographische Fluidität, gefällig cimeatic look etc. (für das, was ich anstrebe). Wobei man muss vielleicht vorsichtig sein mit den Begriffen; "Schärfe" hat ja sowohl die rein technische Komponente der Frames, aber auch jene des visuellen Eindrucks (in den Ausgabemedium und Auge/Gehirn bzw. Sinnenspsychologie reinspielen; nicht zuletzt erscheint mir Persistence Blur hier entscheidend, was hier bislang noch gar nicht angesprochen wurde).Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 10:11 Die Vorstellung man könne in einem Bewegtbild/Schwenk die selbe statische Schärfe haben wie in einem hochaufgelösten Foto ist einfach abseits der Realität - egal was du willst, die Technik und die Physik nimmt darauf halt keine Rücksicht.
In sich eine geschlossene & interessante Argumentation!Axel hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 08:21 Mal eine ganz andere Idee. Warum sieht ein Panoramaschwenk prinzipbedingt und immer so bescheiden aus? Vielleicht weil er i.d.R. zweidimensional ist, eine Landschaft nur wie einen laaangen Lappen abscannen kann. Wenn ich "Hyperrealismus" als angestrebtes Merkmal im Zusammenhang mit hoher Auflösung und Bewegungsglätte lese, denke ich zuallererst an Spiele-Ästhetik, in denen mit guter Auflösung, hohen Bildwiederholraten und einem virtuellen *Raum* Immersion erzeugt wird.
Die Quadratur des Kreises wäre, durch einen Panoramaschwenk ein Raumgefühl zu erzeugen, weil durch die Betonung bzw. Überbetonung der einen Bewegungsachse das Prinzip Raum ausgeschlossen, gekillt wird.
Nicht so bei den immer noch populären Drohnenaufnahmen, die ja ebenfalls zu 99% Landschaftsaufnahmen sind. Sie schaffen etwas, was ein Schwenk nie und nimmer kann: in einer Landschaft ein Raumgefühl zu erzeugen. Sie können sich gleichzeitig auf allen Achsen bewegen. Sie betonen die Perspektive und den Raum. Richtig gemacht, erzeugen sie Hyperrealismus.
Wäre das nichts? Eine brauchbare Drohne kostet in etwa so viel wie ein Objektiv. Nach allem, was ich lese und sehe, sind die modernen Dinger mit Move-Programmen versehen, die die Bedienung recht einfach machen (auch wenn ich bestimmt derjenige wäre, der dennoch eine Bruchlandung hinlegt).
Wahrscheinlich bist du mit BT.2020 gut beraten. Der HFR-Aspekt davon besonders. Keine Darstellbarkeit von physischem oder psychischem Schwung. Wenn es an der HFR-Auflösung in 10-bit bei deiner Kamera hapert, könnte Topaz Labs (200 €) etwas für dich sein, das ganz genaue Gegenstück zum woanders gerade besprochenen “Dehancer”, der Video mit Filmlook-Merkmalen verhunzt, um die Immersion zu steigern.Eta hat geschrieben: ↑Do 04 Aug, 2022 04:56
Ich denke, man sollte "Hyperrealismus" nicht notwendig mit Immersion gleichsetzen. Kann überschneidungen geben, kann aber auch diametral andere Zielrichtungen beschreiben.
Ich seh hier Parallelen zur Straigt und Pure Photography, oder vielleicht am besten ganz allemein: Der Neuen Sachlichkeit. Hier wird oft mit technischer Perfektion gearbeitet, aber dieser kühl distanzierte Objektivismus (den einige emotional leer oder langweilig oder seelenlos empfinden) stellt eben gerade KEIN Ausdrucksmittel dar, um "Immersion" oder gar emotionale Nähe und Verbundenheit zwischen Betrachter und Sujet zu herzustellen.
Du hast verstanden, dass 120p - und entsprechend zwingend kurzer Shutter - in deinem Sinne sein dürften?
O.k., versteh... mal schaun... wobei man weiß ja nicht, was sie sonst noch anders hatten in den Settings. Und wohl auch nicht, welches Objektiv sie verwenden? Gut möglich, dass mit der S1H ein sehr hochwertiges zum Einsatz kam und bei der GH6 vielleicht eher nicht so? Und vermutlich werden sie auch offenblendig filmen (auch wenn sich mir der Sinn davon bei Produktvideos nicht erschließt, aber es sieht cool und professionell aus :D ); abgeblendete sollte die Schärfe zumindest in der Theorie nicht so groß unterschiedlich sein (?).cantsin hat geschrieben: ↑Mi 03 Aug, 2022 07:41Sieh Dir mal die YouTube-Produktreviews von DPreview an. Die meisten wurden mit einer zur S5 praktisch äquivalenten S1H gedreht, ein paar neuere mit der GH6. Die Kamera wird bei den Videos im Vorspann vermerkt.
Ich sag nichts dazu, bild Dir lieber eine eigene Meinung.
Guter Punkt und ein sehr spannendes Thema.Eta hat geschrieben: ↑Do 04 Aug, 2022 04:56
Ich seh hier Parallelen zur Straigt und Pure Photography, oder vielleicht am besten ganz allemein: Der Neuen Sachlichkeit. Hier wird oft mit technischer Perfektion gearbeitet, aber dieser kühl distanzierte Objektivismus (den einige emotional leer oder langweilig oder seelenlos empfinden) stellt eben gerade KEIN Ausdrucksmittel dar, um "Immersion" oder gar emotionale Nähe und Verbundenheit zwischen Betrachter und Sujet zu herzustellen. Mit anderen Worten: Hier liegt eine seltsame Ambivalenz, vielleicht sogar (scheinbare) Paradoxie vor: Gerade der Realismus, gerade die technisch perfekte Abbildung erzeugt beim Betrachter eine sonderbare Distanz. Stichworte wären in dem Zusammenhang auch "Neues Sehen", "Dokumentarischer Charater anstelle des Kunstwollens"; Bewegungen in der Fotografie, die sich vom Piktoralismus abgrenzen wollen/wollten.
An beiden die jeweils teuersten Universalzooms (Panasonic 24-70mm/2.8 Pro L-Mount bzw. 10-25mm/1.8 MFT).Eta hat geschrieben: ↑Do 04 Aug, 2022 06:42 O.k., versteh... mal schaun... wobei man weiß ja nicht, was sie sonst noch anders hatten in den Settings. Und wohl auch nicht, welches Objektiv sie verwenden? Gut möglich, dass mit der S1H ein sehr hochwertiges zum Einsatz kam und bei der GH6 vielleicht eher nicht so?
Solange du mit deinen Augen auf die Leinwand schaust, ist die Funktion des Menschlichen Sehens immer der letzte Maßstab.
Ich bin mir nach wie vor überhaupt nicht sicher, was das Ziel ist und habe deshalb sogar nachgefragt. Leider blieb eine hilfreiche Konkretisierung des Vorhabens aus. Alles ist für mich noch immer sehr vage. Ich weiß eigentlich bisher nur, dass Landschaften gefilmt werden sollen und dabei auch Schwenks geplant sind. Hingegen ist unklar: Was für Landschaften zu welcher Tageszeit zur Betrachtung auf welcher Displaygrösse unter welchen Umgebungsbedingungen.Eta hat geschrieben: ↑Do 04 Aug, 2022 04:56 Trotzdem befremdet mich - nicht negativ kritisierend gemeint! - ein wenig, dass einige sich so sicher zu sein scheinen zu wissen, was ich anstrebe. Vorschläge wie "Still image und dann drüberschwenken"... hab ich wirklich den Eindruck vermittelt, DAMIT wäre ich glücklich bzw. DAMIT wäre dem genüge getan, was mir vorschwebt?! 😬🙄😱
Und: Ich hatte erwähnt, dass Schwenken eher die Ausnahme sein wird... Also ich wollte jetzt nicht als schwenk-besessen rüberkommen... 🤪
Es handelt sich um ein kleines Gemeinschaftsprojekt, über einen längeren Zeitraum hinweg an sehr unterschiedlichen locations Videomaterial (landscapes, cityscapes) zu sammeln (je nachdem, wie es anläuft, über Monate oder Jahre; Schnitt wird wohl frühestens in 3, eher 5 oder mehr Jahren erfolgen).
Ja, aber es wird ja Material aus unterschiedlichen Regionen weltweit gemischt werden... ;-/
Ja, stimmt, das merk ich auch grad... ;-/ Vor allem, weil ich mir dachte: Vielleicht besser, wenn alle Personen, die am Projekt teilnehmen, die gleiche Cam und Settings verwenden -> Weniger stress beim grading etc. Da kann ich keine 10.000,- Cam als Vorgabe vorschlagen... ;-/