andieymi hat geschrieben: ↑Mi 02 Jun, 2021 12:12
Insgesamt find ich persönlich es extrem wichtig, einfach das Gesamtbild zu betrachten. Das umfasst aber neben diesen technischen Tests halt auch real-world-tests.
Ich zitier mich jetzt einfach mal selbst, da ihr alle offensichtlich nicht zum sinnerfassenden Lesen längerer Posts fähig seid.
Wo habe ich geschrieben, dass empfehle ich CineD als Bibel der Kameravergleiche heranzuziehen?
Ich habe geschrieben, jede Info in ein Gesamtbild einfließen zu lassen und selbst zu testen.
@TheGadgetFilms: Danke für den Hinweis, mach ich tatsächlich auch. So hab ich z.B. auch die Venice entdeckt, die ich seither wenn das Budget dafür vorhanden ist gern auch vor Arri einsetze, weil sie mich im Direktvergleich beim Rental und weiteren Projekten in der Praxis überzeugt hat. Nur weil man auch was auf synthetische Test gibt, heißt das nicht, dass ich nicht auch die Gegenseite betrachte.
Aber mich würde interessieren, worin Dein Kritikpunkt an der Methodik liegt. Schwächen hat jede Methode, was genau sprichst Du an? Das konntest Du ja beim letzten Post nicht beantworten?
@Roki100:
Ich bin der Meinung, dass die Sensoren die Sony seit der FS5II in allen FF-FXen Verbaut irgendwie die selben sind, die in div. A7-A1 Serien stecken. Für mich gibt es keinen Grund, wieso Sony sonst nur RAW extern verbaut, keine S35-Kamera mehr auf den Markt gebracht hat, von dem her glaub ich auch die 12 Blenden absolut, mit Ausnahme von Venice, aber das wird umgekehrt auch kein Trickle-Down in eine FX12 oder so geben
Tatsächlich glaube ich, dass die meisten MFT-Sensoren keine 12 Blenden schaffen, ich halte - das ist auch meine Erfahrung mit der GH5 - eher 10-11 für plausibel. Wieso sollte eine FX6 dann keine 12 haben können? Und solange Sony nicht wirklich beweist, dass das Sensor-Recycling gründe hat die Qualität der FX-Serie zu steigern, halte ich gemessene Werte für absolut plausibel - genau so wie ich die 16-Bit RAW-Output für BS halte. Ansonsten würde es sich gerade in synthetischen Tests auch zeigen. Und den Sony-Sensor mit 16-Bit log A/D oder auch 14-Bit linear für mehr als 3fps müsstest Du mir zeigen.
Die berechtigte Kritik an synthetischen Test ist ja gerade, dass keine Realszenarien abgebildet wären, aber da ist das subjektive Empfinden mit z.B. "rauschenden Schatten" halt etwas, das auch durch persönliche Präferenz verfälscht wird.
Aber mich würde es freuen, wenn Du den Test im BMD Forum findest. Ich sag ja auch gar nicht, dass CineD die besten Tests macht, ich behaupte nur, es gibt kaum wo so viele aktuelle Kameras, die mit gleicher Methodik getestet werden. Das sagt noch nicht mal viel über die Qualität der Methodik aus, solange sie gleich ist, gibt sie gewissermaßen Aufschluss darüber, wie gut Kameras mit der Methodik klarkommen. Ich sag ja noch nicht mal, dass es 1:1 auf echte Szenarien übertragbar ist. Da wurde z.B. der Komodo eine m.E.n. absolut taugliche Highlightblende vorenthalten, aber kann man halt dann auch, wenn man sich die Mühe macht die Tests vollständig zu lesen, auch rausziehen.
@lensoperator:
Wie definierst Du Rauschen? Nachdem das kein binäre Größe (rauscht oder rauscht nicht) ist, bringt es wenig zu sagen die unteren beiden Blenden rauschen. In Wirklichkeit werden sogar die "unteren, im Xyla erkennbaren X von 14-20 Blenden rauschen", aber dann macht es genau aus diesem Grund Sinn, eine Größe aufzustellen, ab der Rauschen ein Problem wird, dies hat CineD für deren Imatest-Methodik für die DR Messung nach deren Methodik mit SNR=2 gemacht. Man kann sich auch durchlesen, wie Imatest das sieht:
https://www.imatest.com/solutions/dynamic-range/
https://www.imatest.com/docs/noise/
Mach Dir doch mal die Mühe und schau Dir mal verschiedene Xylas von X Kameras an. Da werden extrem viele mehr als 14 Blenden sichtbare Dynamik haben. Aber um die Nutzbarkeit irgendwie beurteilen zu können, braucht's dann halt einen Vergleichswert. Man könnte halt auch hergehen und sagen (so macht es Red ja irgendwie), alles was ich auf dem Xyla sehen kann ist abbildbare Dynamik, das ist es ja auch irgendwie. Aber da ist es halt dann sinnlos zu sagen eine Alexa hat 20 sichtbare Abstufungen, eine A7SII 18, ohne irgendwie weiter darauf einzugehen, ab wann dann das Rauschen relativ zur Belichtung ein Problem werden könnte.
Ich behaupte gar nicht, dass der arbiträr gewählte Signal-Rausch-Abstand ein Qualitätskriterium für ein fertiges Bild sein sollte. Aber bei synthetischen Test muss halt ein Vergleichswert für verschiedene Kameras existieren. SNR=1 zu nehmen ist halt per Definition sinnfrei, auch wenn das vmtl eher den Herstellerangaben entsprechen würde.
Vielem was @cantin sagt stimme ich zu, aber da liegt halt der Unterschied in der Realanwendung. Während ich bei intern schon entrauschtem Material lediglich feststellen kann, wo die Grenzen der DR liegen, ist bei unentrauschtem RAW mehr drin. Das darf ich allerdings auch vom Leser an Wissen voraussetzen, wenn man sich nerdige-synthetik-Tests von Kameras durchliest? Da kommt ja im Endeffekt dann sogar für den Nutzer praxistaugliches Wissen raus: U.a. - nachdem quasi bei Sony A7 (Plural) so viel interne NR dabei ist, ist das wirklich die maximale nutzbare Dynamik, weil ich einfach nicht mehr Blenden rausbekomme, die ich noch entrauschen könnte (weil die das sind) - ergo alle weiteren, theoretisch nutzbaren Blenden sind irgendwo in einem rasiermesserscharfen noise-floor enthalten, ergo nicht mehr da. Ich verstehe nicht, was daran verfälscht? Der Test gibt immer die DR für die Aufzeichnungsmethode an, üblicherweise wird das auch mit intern/extern, Codec und so weiter auch spezifiziert, wo ist das Problem?
Und letzteres sehe ich schon im Xyla, genau so wie CMOS Smear und andere Problemfelder, teilweise extrem viel mehr als in einem normalen Bild. Das sehe ich zu einem, wenn extrem vorhandenen Beispiel sogar in der Waveform vom Xyla, wenn nicht dann spätestens im Xyla selbst - und üblicherweise gibt's sogar noch Latitude Tests (neben dem eigentlichen Imatest) dazu, wo ist das Problem?