RAW und H.264 - Kaum sichtbarer Unterschied?


Doch wenn kaum jemand einen Unterschied sieht, dann kann eine H.264/HEVC-Aufzeichnung doch prinzipiell auch keine schlechte Sache in einer Kamera sein, oder?



Manchmal eben doch. Und zwar aus mehreren Gründen: Erstens braucht eine besonders effektive Kompression eine Menge Rechenleistung. Und zwar immer noch deutlich mehr, als man aktuell in eine 4K-Kamera packen kann. Denn erst wenn der Encoder besonders viele Frames einer Szene besonders gründlich analysieren kann, lassen sich die gefundenen Redundanzen im Bild auch wirkungsvoll zusammenfassen und die Datenrate wirklich fast aufs letzte Bit zusammenstauchen. Hierbei spielen professionelle Encoder meistens viele Optionen durch, die man in einer Kamera bei der Aufzeichnung in Echtzeit so kaum berechnen kann.



Schon aus diesem Grund liegt die Datenrate in günstigen 4K-Kameras meistens eher zwischen 60 -150 MBit/s (in H.264), was jedoch für manche Motive ebenfalls noch nicht ausreichend ist.



So kann man bei genauerer Betrachtung durchaus vielfältige Kompressionsartefakte zu Gesicht bekommen. Dies sind beispielsweise matschige Texturen oder sogar Kompressionsblöcke.



Oben - ein Codec mit ausreichend hoher Datenrate. Unten - Artefakte durch zu geringe Datenrate.
Oben - ein Codec mit ausreichend hoher Datenrate. Unten - Artefakte durch zu geringe Datenrate.


Da moderne Codecs auch Muster erkennen kann es passieren, dass Flächenmuster mit feinen Strukturen sich sprunghaft verwandeln. Auch die auf slashCAM oft zitierte Posterisation im Himmelsabschnitten ist manchmal gar nicht auf die 8 Bit-Quantisierung zurückzuführen, sondern kann genauso ein Problem zu niedriger Datenraten sein.



Oben - detaillierter Flächenverlauf. Unten - Posterisation der gleichen Fläche bei geringer Datenrate.
Oben - detaillierter Flächenverlauf. Unten - Posterisation der gleichen Fläche bei geringer Datenrate.


Welche Methoden nun genau bei einer Kompression zum Einsatz kommen, wollen wir an dieser Stelle nicht näher ausführen und stattdessen nur eine grundsätzliche Klassifizierung darstellen, die für die praktischen Anwender auch deutlich mehr Relevanz haben dürfte.




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