Menüfunktionen
Muss oder will man allerdings einmal ins Menü, wird es wild und unübersichtlich. Viele Subpages erwarten den Anwender, der hier einigen Lernaufwand investieren muss um persönlich wichtige Punkte schnell zu finden. Trotz großer Buttons auf dem Touchscreen und optionaler Rädchenbedienung verläuft man sich oft in den Untermenüs, wenn man die Kamera nicht sehr genau kennt. Eine echte Hilfe sind hier die 12 programmierbaren Funktionstasten, die das Abtauchen in die Menüs deutlich reduzieren.
Audio
Auffällig und vielleicht nicht Jedermanns Geschmack ist das rot gefärbte hintere Seitenteil, das schon im Vorfeld die Käufer spaltete. Auf jeden Fall erhöht dieses optische Detail den Wiedererkennungswert. Die dahinter verborgene Audioabteilung ist amtlich ausgestattet. Für die 2 XLR-Anschlüsse sind separate, manuelle Pegelräder vorhanden und jeder Kanal lässt sich auch separat manuell oder auf Automatik schalten. Dazu gibt es die Wahl zwischen Line- und Mic-Pegel, sowie selbstredend auch eine getrennt schaltbare 48V Phantomspannung. Praktisch ist auch, dass einer der XLR-Anschlüsse an der Rückseite der Kamera angebracht ist, was noch mehr Flexibilität erlaubt. Und auch nicht selbstverständlich: Man kann sogar einen (XLR-)Eingang auf beide Kanäle schalten aber unterschiedlich aussteuern. So kann man im Falle einer Übersteuerung im Schnitt dann den Ton von einer zweiten, alternativen Spur überblenden, der vielleicht mit 6dB weniger ausgesteuert wurde.
Gut gefallen hat uns die Integration des Displays als Auszugsvariante in das eigene Schutzfach im Henkel sowie der als Lamellenverschluss ausgeführte Objektivschutz, der in die Sonnenblende fest (und damit nicht verlierbar) integriert wurde.
Die Taste für den manuellen Weißabgleich befindet sich auf der Vorderseite der Kamera links unterhalb des Objektivs und damit gut erreichbar. Manuelle Weißabgleiche funktionieren damit problemlos – allerdings zeigt die Kamera nicht den abgenommenen Weißabgleichswert in Kelvin an. Hier würden wir uns über ein entsprechendes Firmware-Update freuen.
Die Kamera selbst wirkt für heutige Verhältnisse ziemlich bullig. Für eine ständige Arbeit aus der Hand mit der seitlichen Trageschlaufe braucht man schon eine gewisse Grundfitness. Denn die rund 3 kg incl. Akku gehen nach einiger Zeit deutlich aufs Handgelenk. Zum Glück gibt es ja noch den Henkel/Tragegriff, der jedoch nicht abschraubbar ist. Das Akkufach an der Rückseite kann ziemlich üppige Akkus schlucken. Die Kamera ist somit auch für lange Drehzeiten ohne Akkuwechsel gewappnet. Der mitgelieferte VW-VBD58-Akku war bei uns auch nach einem Drehtag mit vielen Aufnahmesituationen immer noch nicht ganz leer.
Im Gegensatz zu anderen Henkelmann-Layouts wird der Akkuschacht bei der DVX200 mit einer großen Klappe verschlossen. Somit dürfte hier konstruktionsbedingt ein höherer Regen- und Staubschutz gegeben sein.



















