Für Video-DSLR Filmer ärgerlich ist der zu gering dimensionierte Akku der Nikon D5200. Gerade beim intensiven Liveviewbetrieb kommt man mit den 1030 mAh nicht wirklich aus. Wer also die Nikon D5200 für Videoarbeiten ins Auge fasst, der sollte sich über zusätzliche Stromversorgung Gedanken machen. Zumindest ein bis zwei Akkus in Reserve legen wir allen Nikon D5200 Video-Usern dringend ans Herz.
Rolling Shutter
Allzu schnelle Kamerabewegungen sollte man mit der Nikon D5200 nicht ausführen. Für Schwenks in normaler Geschwindigkeit ist der RS völlig akzeptabel (s. Tageslichtschwenks) – wer allerdings gerne Reisschwenks produziert oder sich selbst schnell mit der Kamera bewegen möchte, der sollte Rolling Shutter Effekte im Auge behalten. Dies gilt in erster Linie für extreme Actionshots und auch hier vor allem im höheren Telebereich. Eine schnellere Sensorauslesung würde hier Abhilfe schaffen – wir sind gespannt ob die soeben von Nikon vorgestellte Nikon D7100 hier perfomanter unterwegs sein wird – in beiden werkelt übrigens die aus dem Profilager bekannte EXPEED 3 Bildprocessing Engine.
Aus dem Messlabor
Als erstes wollen wir einen Blick auf die Schärfe der Kamera werfen. Dabei fällt auf, dass die Kamera von Haus aus etwas mehr nachschärft, als wir es von typischen DSLRs gewohnt sind:
Schön ist dabei zu sehen, dass die Kamera praktisch gar keine Artefakte in den Ringen produziert, jedoch deutliche Kontrastkanten, die dem cineastischen Filmlook eher abträglich sind. Dreht man die Schärfe komplett herunter so erhält man folgende ISO-Chart-Aufnahme:
Dies wirkt im direkten Sichtvergleich erst einmal trübe, liegt jedoch ungefähr auf dem Niveau einer Canon 5D Mk3:
Und das ist die erste Sensation. Denn hier wie da kann man die Schärfe ja auch nachträglich im Schnittprogramm künstlich hinzufügen. Das ergibt zwar nicht die natürliche APS-C Schärfe einer Canon C300, entspricht jedoch dem typischen Workflow mit einer Canon 5D Mk3, die durch dieses Ergebnis jetzt etwas unter Druck gerät. Bisher war sie die einzige Kamera unter 5.000 Euro, die ein zwar unscharfes, aber artefaktfreies Großsensor-Bild mit eigenen Bildprofilen anbieten konnte. Die rund 3.000 Euro Gehäusepreis waren jedoch für viele DSLR-Filmer eine bittere Kröte. Dass nun Nikon ein ähnliches Bild (mit ebenfalls frei definierbaren Bildprofilen) für ein Viertel des Preises liefert, dürfte vor allem Neueinsteiger ohne viel eigenes (Canon-)Glas nicht lange zögern lassen.
Und das führt uns auch direkt zu den Bildprofilen, die bei Nikon Picture Controls heißen. Die Kamera ist in der Bildcharakteristik komplett frei justierbar. Nicht nur Schärfe, Kontrast, Helligkeit, Sättigung und Farbwinkel lassen sich frei justieren, sogar eigene Gradationskurven lassen sich am PC erstellen, auf die Kamera laden und per Netz verbreiten. So konnten wir u.a. auch schon Flaat Profile von Similar für die D800 benutzen und haben noch mit einer einer eigenen, extrem flachen Kurve experimentiert. Dazu ist zu sagen, dass die D800 Profile mit dem Toshiba-Sensor nicht die exakt gleichen Ergebnisse bringen, wie auf der D800. Aber sie erhöhen auch hier die Dynamik deutlich. Auch für möglichst neutrale Hauttöne oder Highlight Rolloffs wollen hier erst einmal passende Parameter gefunden werden. Hier wird die Netzgemeinde jedoch sicherlich in naher Zukunft einige nette Picture Controls anbieten.
Hier einmal ein paar Beispielbilder mit 1200 Lux bei diversen Bild-Profilen:
1200 Lux, 1/50s, F3,5, ISO100, Standard Profil Schärfe 0
Für ein sinnvolles Grading ist das Profil schon zu flach, aber es zeigt sehr schön welche Möglichkeiten man mit den Picture Controls prinzipiell zur Verfügung gestellt bekommt. Von allen integrierten Profilen bietet Neutral die flachste Kurve, während Portrait den gefälligsten Highlight Rolloff bei fast ebenso großer Dynamik bietet. Dynamikverstärkende Funktionen wie Active D-Lighting oder HDR stehen im Filmmodus übrigens nicht zur Verfügung, sondern sind nur für Fotos verfügbar.
Mit den Einstellmöglichkeiten der D5200 öffnet Nikon eine Spielwiese für DSLR-Filmer, die viel Platz für zukünftige Optimierungen läßt. Hier dürfte viel passieren, falls die DSLR Filmer die Kamera ähnlich euphorisch annehmen sollten wie vormals die 5D Mk2 oder die Rebel Cams D550, D600 und D650 von Canon. Und davon gehen wir mit unseren bisherigen Erfahrungen aus.
Was spricht gegen ein Display das klappbar ist ? Abbrechen ? Dann darf ich ja nix mehr benutzen was beim runterfallen zerbricht, nur die GoPro , die sind ja bekanntlich zum...weiterlesen
gunman 17:54 am 25.9.2013
Hallo,
Ich verstehe es einfach nicht !!
Bei fast allen "traditionellen" Videokameras gibt es mittlerweile ein Klappdisplay und niemand regt sich darüber auf, weder dass es...weiterlesen
wp 10:43 am 25.9.2013
Hallo,
"braucht man nicht, gab's früher auch nicht"- kann ich nicht mehr hören :-)
Gab's nämlich doch, nannte sich Winkelsucher für Spiegelreflex.
Das eigentliche Problem...weiterlesen
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