Capturen
Für das Capturing ist die Software RaptorVideo zuständig.

Sie kommt im altbackenen Gewand daher, was unter neueren System wie XP etwas merkwürdig aussieht. Man kommt sich vor, wie in alte Windows95 - Zeiten zurückversetzt. Bedauerlicherweise gilt das nicht nur für das Design. Canopus lässt nur die Aufnahme maximal 2GB großer Dateien zu.
Bei dem Versuch, größere Dateien aufzunehmen, bricht die Software mit einer Fehlermeldung ab.

Sollen mehr als 9min in den Rechner, geht das nur mit den sog. Referenz - .avis.

Prinzipiell funktioniert das auch, es ist nur in Zeiten von Windows2000 und XP überflüssig. Denn dem Vorteil, damit auch über 2GB und mehrere Festplatten aufnehmen zu können, stehen einige Nachteile gegenüber: Bei Referenz - .avis entsteht eine relativ kleine Datei, in der die Verweise auf die eigentlichen Clips liegen. Nur diese Datei wird von den Programmen gelesen, die Zuweisung auf die Videodaten geschieht selbstständig. Das hat aber durchaus Konsequenzen:
Nachdem ich festgestellt hatte, das RaptorVideo keine Live - Szenenerkennung bietet ( eine vorherige Szenenerkennung ist ja nicht möglich, da RaptorNavi fehlt ), spielte ich eine Referenz - .avi eines ganzen DV - Bandes auf meine Backup - Festplatte ein. Mit Hilfe der Scenalyzer - Freeware zerteilte ich das Band in einzelne Szenen und ließ die entstandenen DV - Files auf meine Videofestplatte schreiben. Danach löschte ich die Dateien auf der Backupfestplatte und wollte beginnen zu schneiden. Leider ließ sich kein Clip öffnen. Was war geschehen? Der Scenalyzer hatte genau wie jedes andere Programm nur eine Datei gefunden. Daraus hatte er die neuen Dateien errechnet, diese waren aber ebenfalls nur wieder Verweise, also Referenz - .avis. Löscht man jetzt die Originaldateien, führen die Verweise ins Leere. Dasselbe passiert natürlich, wenn sog. Konsolidierungsfunktionen benutzt werden ( unter Premiere "Getrimmte Quelldateien kopieren" genannt ). Auch hier entsteht kein Archiv, sondern nur Verweise.
So hartnäckig hatte sich bisher noch keine Karte einer Szenenerkennung verweigert. Zwei Workarounds kamen danach in Frage: Eine andere Software wie z.B. der ScenalyzerLive oder FastForward capturet mit einer Live - Szenenerkennung ins Microsoft - Format ( Dafür wird allerdings eine zusätzliche Firewirekarte benötigt ). Anschließend werden die einzelnen Files mit dem Canopus DV - Fileconverter ( verlustfrei ) ins Canopus - Format gebracht und die Originalfiles gelöscht.

Oder es wird die Funktion "Nahtlosaufnahme" von RaptorVideo benutzt.

Damit lässt sich auf Knopfdruck ein Band einlesen, alle 2GB wird eine neue Datei angelegt. Die dabei entstehenden Dateien können mit dem Scenalyzer zerlegt und die Originale gefahrlos gelöscht werden. Hier hinkt Canopus wirklich der Zeit hinterher. Eine Live - Szenenerkennung ist genauso wie die Aufnahme im DirectShow - Format ohne Längenbegrenzung der Stand der Technik. Ein Licht am Horizont scheint die neue Canopus - Workstation CWS100 zu sein. Mit einer modernen Oberfläche und vielfältigen Möglichkeiten zur Aufnahme bietet sie diese Technologie schon an. Hoffentlich hält sie dann auch im Laufe des Jahres Einzug in die anderen Produkte.
RaptorVideo ist auch für die Grundeinstellungen der Hardware zuständig. In den "Detailed Settings" findet sich z.B. die Möglichkeit den analogen Ausgang zu konfigurieren. Neben Pal/NTSC ( 0 oder 7.5 IRE ) lässt sich auch angeben, ob im Stand ein Vollbild oder ein Halbbild (ODD oder EVEN ) angezeigt werden soll. Damit kann störendes Flackern beim Schnitt unterbunden werden. Ebenso findet sich hier die Einstellung des Kartenpuffers ( siehe unten ) und ob in DV oder DVCam ( also mit "locked Audio" ) produziert werden soll.



















