Gesparte Ausstattung
Dafür zeigt sich die kleine Canon HF-M52 bei der Formatauswahl eingeschränkt. Es gibt zwar 50i und 25 FpS, aber echte 50p bleiben weiterhin der Konkurrenz vorbehalten. 3 Zoll-Displays sind in dieser Preisklasse mittlerweile Standard, jedoch liefert Canon hier nur unterdurchschnittliche Schärfe. Die 230.000 Pixel liegen deutlich unter der Konkurrenz. Diesen Mangel kompensiert die HF-M52 im Gegenzug mit einer Auschnittsvergößerung beim Fokussieren (Expanded Focus), was ansonsten in dieser Preisklasse gar nicht zu finden ist.
Objektivringe, Rädchen oder ein paar (womöglich noch frei belegbare) Knöpfe für Shutter, Blende oder Weißabgleich sucht man allerdings vergebens. Solche Aufnahmehilfen lassen sich die Hersteller nach wie vor mit einem deutlichen Aufpreis bezahlen.
Manuelle Einschränkungen
Nach dem Einschalten werden ambitionierte Videofilmer erst einmal enttäuscht: Denn neben der Vollautomatik finden sich nur zwei Halbautomatiken: Das heißt, entweder man definiert die Belichtungszeit, dann regelt sich die Blende automatisch (= Blendenautomatik), oder man regelt die Blende, woraufhin sich die Belichtungszeit automatisch einstellt (=Zeitautomatik). Eine volle manuelle Kontrolle über Belichtungszeit und Blende bietet Canon bei der HF M52 dagegen nicht.
Ein kleiner Trick, hilft aber dennoch zu immerhin festbleibenden Werten beim Filmen zu gelangen. Hierfür wählt man in der Blendenautomatik seine gewünschte Belichtungszeit und kann dann zusätzlich über den Parameter Belichtung indirekt die Blende festsetzen. Dies gelingt zwar nicht mehr in aussagekräftigen F-Werten, sondern nur noch in (EV-) Korrektur-Angaben, also +/- 3.0 Stufen. Dafür kann man diese Werte auch per direkter Touchscreen-Berührung auf das gewünschte Motiv einstellen (lassen).
Für viele Fälle mag diese Vorgehensweise ausreichen, jedoch bekommt man keine absolute Kontrolle über das Bild und auch der Gain ist hiermit leider nicht im Verhältnis zur Blende kontrollierbar. Solche “Features” machen offensichtlich, dass Canon hierüber versucht, die verbaute Technik nicht für Profis interessant erscheinen zu lassen. Schließlich findet sich nicht nur der CMOS-Sensor ebenso in den Profimodellen von Canon sondern auch der gleiche Signalprozessor.
Folglich gibt es auch weder Zebra noch Histogramm zur Belichtungskontrolle. Immerhin bietet Canon jedoch Einstellungen der Bildcharakteristik (Farbtiefe, Schärfe, Kontrast und Helligkeit). Diese greifen allerdings kaum nennenswert ein. Bemerkenswerter sind da schon die 9 Cinema-Profile der Kamera, die das Bild extrem verändern können. Leider in genau gegensätzlicher Richtung, wie es sich Profis wünschen würden, denn der Look wird durch die extremen Gradationskurven in der Kamera bereits unwiederbringlich in die Aufnahme gebannt. Dennoch zeigen diese spielerischen Presets, wie stark sich die Dynamik der Kamera prinzipiell nutzen ließe.


















