Mit der Blackmagic Ursa Mini Pro 12K hat Blackmagic Design eine technisch äußerst spannende S35 Kamera vorgestellt. Dank 12K RAW Auflösung bietet die neue Ursa Mini Pro 12K u.a. Reframing-Optionen in bislang kaum gekanntem Ausmaß. Wie sich dieses enorme Auflösungspotential beim Dreh und in der Postproduktion verhält, haben wir uns neben der Hauttonwiedergabe, der parallelen 2-Karten 16 Bit 12K RAW 60p Aufnahme sowie dem Stromverbrauch näher angeschaut.
Und hier geht's zum Testlabor-Artikel der Blackmagic Ursa Mini Pro 12K.
Vorab unser kleiner Test-Clip mit Caro und ihrem Longboard, den wir an einem regnerischen Tag in Berlin aufgenommen haben (Achtung! - nicht zum Nachmachen empfohlen! Das Rückwärtsfahren auf dem Board muss man länger üben ;-)
Zum Einsatz kam die Blackmagic Ursa Mini Pro 12K für schnelle Wechsel zwischen Schulter und Stativ geriggt mit der Vocas USBP-15 MKII Schulter-Baseplate und Push-Button Griffen von Shape sowie Zeiss CP.2 Festbrennweiten zwischen 25 und 85mm. An CFast Karten kamen eine Lexar Professional sowie eine Anglbird zum Einsatz. Unsere Stativkombo bestand aus dem Sachtler FSB 10 auf dem (bemerkenswert verwindungssteifen) Manfrotto Fast Twin Leg in der Carbonausführung.

12K Auflösung und Reframing
Wir waren bei der Blackmagic Ursa Mini Pro 12K vor allem an der maximalen Auflösung mit höchst möglicher Bildrate interessiert. Entsprechend haben wir hier überwiegend in 12K DCI aufgenommen – also in 12.288 x 6.480 Pixeln in 16 Bit RAW in 60 fps. Als bestmöglicher Kompromiss aus Qualität und verfügbarem Speicherplatz haben wir die 8:1 Blackmagic RAW Kompression bei konstanter Bitrate empfunden, die wir ohne Einschränkung auch für höherwertigere Projekte empfehlen.
Um ein Gefühl für die enorme Auflösung zu erhalten hier mal zwei 4K Frames aus dem gleichen Take an exakt gleicher Stelle - einmal im 1:1 Crop und einmal im Downscaling auf 4K:

Und hier nochmal mit einem weniger closen Ausgangsausschnitt ebenfalls im Vergleich zum 1:1 Crop:

Neben dem hohen Auflösungs- und Reframing-Potential zeigt sich erwartungsgemäß – wenn man etwas genauer hinschaut – auch das qualitative Limit eines 1:1 Crops in Form von abnehmender Auflösung und etwas mehr Noise. Wie stark das Rauschen bei 1:1 Crops wahrgenommen wird, ist durchaus auch motivabhängig. Bereits ein Zoom in die Hälfte oder auch 2/3 des 12K Bildes reicht für eine komplett neue Perspektive – behält jedoch mehr Pixel für das Downscaling parat und damit auch eine höhere Auflösung und geringeres Rauschen. Das zur Verfügung stehende kreative Potential in Sachen Ausschnittswahl ist immer noch bemerkenswert hoch.
Aber auch wer den 1:1 Crop n der 4K Timeline bei der Nachbearbeitung komplett ausreizt, hat in unseren Augen noch überraschend viel Bildedetails zur Verfügung, mit denen sich was anfangen lässt. In unserem Testclip haben wir keinen Denoiser genutzt aber wer im 1:1 Crop unterwegs ist, wird sich über die gute Denoise-Qualitöt des 12K Raw Materias freuen, die wir natürlich auch ausprobiert haben:
Hier ein 1:1 Crop ohne Denoising:

Und hier der gleiche 1:1 Crop Frame mit Denoising in DaVinci Resolve angewandt:
