Vernetzt
In der Broadcast-Welt geht es immer nur um eins: Zeit, Zeit, Zeit. Besonders im News- und Magazin-Bereich wird daher vorwiegend vernetzt gearbeitet, der Vorteil liegt auf der Hand: Ist das Material bereits an einer Stelle gecaptured worden, kann jeder sofort darauf zugreifen. Auch das Austauschen von Projekten oder auch nur Teilen davon ist problemfrei möglich.
Pinnacle setzt im Netzwerk-Bereich ganz auf Offenheit: freigegebene Windows-Laufwerke z.B. werden wie normale Festplatten behandelt, beim Im&Export merkt man kaum, dass man sich im Netzwerk befindet. Sogar das Produktionslaufwerk, auf dem die digitalisierten Files abgelegt werden, lässt sich auf einen Server verschieben. Dadurch entfällt natürlich die Notwendigkeit, alles noch einmal auf die eigene Festplatte zu kopieren. Per GigabitLAN kommt das benötige File immer in Echtzeit durchs Netzwerk. Greifen allerdings mehrere Cutter auf den gleichen Videopool zu, sollten sie sich vorher genauestens absprechen. Was nützt es, alles auf dem Server liegen zu haben, wenn es nachher nicht mehr auffindbar ist? Liquid 6 bringt dafür sogar extra ein eigenes Kommunikationswerkzeug mit: In der Art eines Messengers gibt es die Anweisungen auf den Schirm: „Material zu Unglück liegt unter Reelnummer 497“.
Auch bei ExpressPro wird die Vernetzung groß geschrieben. Allerdings sieht man die Einbindung normaler Windows-Server nicht so gern, sie werden nur für den Im-&Export akzeptiert. Wer im Team auf dem Server schneiden möchte, soll sich auch einen Avid-Server kaufen. Unity-Systeme bauen dabei auf Hochleistungshardware auf und sind entsprechend teuer. Material mal eben unter zwei oder drei Rechnern zu tauschen ist daher nicht so einfach.
Ausgabe
Ist der Beitrag fertig geschnitten, soll er natürlich exportiert werden. Das einfachste ist das DV-Band. Avid hat endlich mit der Version 4.5 aufgeräumt und bietet Konsumer-like die Möglichkeit, beim Ausspielen den Rekorder von Hand zu starten. Ganz für den Profi dagegen ist die Ansteuerung von Broadcast-MAZen: Per Adapterkabel können Steuer-&Timecodesignale von der seriellen Schnittstelle zum 422-Port z.B. eines Digital Betacam-Rekorders geschickt werden. Schmerzlich vermisst wird dabei an der Mojo-Box wieder die SDI-Schnittstelle. Der DVD-Export bleibt rudimentär: als MPEG exportieren, gemastert wird mit Sonics ReelDVD LE.
Pinnacle dagegen sah das DVD-Authoring schon immer als Teil des Produktionsprozesses und bietet alles Wichtige innerhalb Liquids an. Die Timeline lässt sich um eine DVD-Spur erweitern, auf der die Menüs angelegt und anschließend im DVD-Editor angepasst werden können. Auch ein Assistent mit reichlich Vorlagen ist an Bord, einfach an den Anfang der Timeline gehen und aufrufen. Dabei profitiert Liquid vom KnowHow im eigenen Hause, schließlich gibt es mit Impression DVDPro und Instant CD/DVD gleich zwei Lösungen als Vorbild.



















