Die Panasonic AG-DVX200 stellt im aktuellen Camcorderumfeld ein einzigartiges Tool dar, denn sie kombiniert einen großen M43-Sensor mit einer festen, stabilisierten Zoomoptik (inkl. ND-Filter) für unkomplizierte Event- und ENG-Einsätze, zeichnet 4K, HD und SD mit bis zu 200 Mbit/s auf günstige SD-Karten auf (extern 10 Bit) und bringt neben High Speed Aufnahmen bis 120 fps und einer gewohnt zuverlässigen Camcorder-Bedienung auch noch V-Log L mit.
Panasonic AG-DVX200
Letzteres fordert für zuverlässig gute Bilder etwas Einarbeitung – im Folgenden die wichtigsten Infos, wie man Panasonic V-Log L korrekt belichtet am Beispiel der Panasonic DVX200, aber ebenso anwendbar auf die GH4 und selbst auf die VARICAM 35.
Vorab ein Beispielsvideo mit V-Log L und unters. Grades im Vergleich :
Die V-Log L-Funktion stammt von der Panasonic Varicam 35 und ermöglicht neben den erweiterten Spielräumen in der Nachbearbeitung - insbesondere in externen 10 Bit Aufnahmen - ein perfektes Matching zwischen allen V-Log L-fähigen Panasonic-Kameras. V-Log von Panasonic ist umfassend dokumentiert und verfügt über eine robuste 3D-LUT, die eine weitreichende Implementierung in den gebräuchlichsten Postproduktionsumgebungen ermöglicht.
Wie nahe V-Log L und V-Log beieinander liegen, zeigt sich u.a. im gleichen Referenzwert für die Belichtung von 18% grau. Ein Blick auf die Gamma-Kurve zeigt bei beiden V-Log-Funktionen einen IRE Wert von 42%. Entsprechend sollte bei Produktionen, bei denen es um das genaue Einhalten der V-Log-Spezifikationen geht, auf Graukarte mit einem Waveform-Pegel von 42% belichtet werden – auf der 10 Bit Scala entspricht dies einem Wert von 433.
V-Log und V-Log L Gamma-Kurve
Eine genaue Belichtung von Log-Material ist aus vielerlei Gründen wichtig: Zum einen entfalten LUTs ihre volle Wirkung vor allem auf korrekt belichtetem Material und zum anderen verschenkt eine falsche Belichtung von LOG-Material in Schatten und/oder Highlightbereichen wichtige Spielräume bei der Farbkorrektur was in ungünstigen Fällen zu geclippten Lichtern oder verrauschten Schattenbereichen nach der Farbkorrektur oder der Bearbeitung mit einer LUT führen kann.
Werfen wir einen kurzen Blick auf unser obiges Beispielvideo, das im Studio bei 3.200 K Kunstlicht mit 4K/25p in V-Log L in 10 Bit mit einem externen Recorder aufgenommen wurde.
Beim Intro-Shot ist die 18% Graukarte zu sehen. Ein Blick auf den Waveform-Monitor zeigt, dass die Belichtung des 18% reflektierende Grau hier bei 42% IRE bzw. 433 beim 10-Bit Value liegt:
Wer keine Graukarte zur Verfügung hat, findet hier eine Übersicht über weitere Input Reflections für konforme V-Log Belichtung. Entsprechend kann auch auf Weiß (90%) mit einem IRE-Wert im Waveform von 61% belichtet werden.
Bildmaterial, das mit einer LOG-Gammafunktion aufgenommen wird, kann auf Grund des reduzierten Kontrastes eine Herausforderung bei der Beurteilung von Schärfe und Belichtung darstellen. Um auch hier eine optimale Bildbeurteilung zu ermöglichen, stellt die DVX200 sowohl eine bei Bedarf schnell aktivierbare kamerainterne LUT (Log View Assist) als auch einen reaktiven Waveform-Monitor zur Verfügung. Im Verbund lässt sich hiermit V-Log L präzise und spezifikationsgerecht belichten.
Wir empfehlen die Log View Assist Funktion auf einen der 12 (!) programmierbaren Funktionsbuttons zu legen. Da der Waveform-Monitor der DVX200 die jeweils im Display aktive Gamma-Kurve wiedergibt, lässt sich via Aufruf der Log View Assist Funktion bei aktiviertem V-Log L Recording blitzschnell die Belichtung hinsichtlich Highligt- und Schattenbereiche checken – auch wenn mal keine Grau- oder 90% Weißkarte zur Verfügung stehen.
Panasonic AG-DVX200 im Gimbal im Studio
Wichtig beim Dreh mit Graukarte ist zu beachten, dass die Waveform-Messung mit ihrem Referenzwert von 42% IRE bei 18% grau tatsächlich auch auf das V-Log-Bild und nicht auf eine LUT erfolgt. Wurde eine LUT als Assist-Funktion bei der Bildbeurteilung kameraintern oder an einem externen Monitor aufgerufen, verändern sich natürlich die entsprechenden Belichtungsreferenzwerte.
Panasonic AG-DVX200 mit externem Recorder für 10-Bit Aufnahme
Waveform-Monitoring stellt bei der Kameraarbeit mit LOG-Funktionen eine klare Empfehlung dar.
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