Die Rahmendaten der Venice 2 belegen deutlich Sonys Ambitionen im professionellen Cine-Kamera Segment. Es gibt zum Body-Update gleich zwei Vollformat-Sensoroptionen: 6K (6048 x 4032) mit maximal 90 FPS (in Cinemascope) sowie 8.6K (8640x5760) mit maximal 60 fps (in 17:9). Dazu kommt eine interne X-OCN Aufzeichnung bis 8K60p und sowie eine 4K ProRes 4444 Aufnahmemöglichkeit. Gegenüber der ersten Venice ist die Kamera geringfügig länger geworden, dafür wurde der bislang externe AXS-R7 Recoder quasi integriert.
8K60p mit 16 Blendenstufen - auf dem Datenblatt
Vor allem durch interne Denoising-Algorithmen wurde der Dynamikumfang bei der Venice 2 mit dem 8K Sensor erweitert und beträgt nun laut Datenblatt 16 Blendenstufen. Die neue Dual Base ISO des 8K Sensors beträgt 800/3200, womit auch extreme Low-Light Szenarien kein Problem darstellen sollten. Zur Aufzeichnung mit 8K 60p benötigt man eine neue Highspeed 6.6 Gbps AXS-A1TS66 Karte, die ab der Auslieferung der Venice 2 verfügbar sein soll.
Wer noch nie mit Cine-Kameras zu tun hatte, dürfte sich vor allem fragen, warum eine Venice 2 über 50.000 Dollar kostet, wenn eine spiegellose Systemkamera mit ähnlichen Spezifikationen wahrscheinlich bald für ein Zehntel des Preises erhältlich sein wird?
Cine-Kamera vs. DSLM
Der Versuch einer Antwort führt zuerst einmal über die Produktion der Venice. Die produzierten Stückzahlen für gehobene Cinekameras über 25.000 Euro liegen weit unter den Stückzahlen hybrider DSLMs. Und zwar so weit, dass Kameras wie die Venice nicht automatisiert, sondern zu nicht unbedeutenden Teilen manuell produziert werden. Ähnliches gilt für deren Innenleben. Hier kommen keine günstigen ASICs aus der Massenproduktion als Hauptprozessoren ins Spiel, sondern FPGAs. Das sind Chips, deren Funktionslogik man immer wieder neu programmieren kann. Wie die Kamera funktioniert kann hier auch noch nach dem Kauf per Firmware-Update grundlegend verändert werden. Bei ASICs sind die Funktionen dagegen unveränderbar - also buchstäblich "in Silikon gemeißelt". (Mehr zum Unterschied FPGA vs. ASIC findet sich hier ).
Früher fanden sich daher in Cine-Kameras eher exotische Codecs, die auf dem Massenmarkt kaum gebraucht wurden (seinerzeit z.B. 10 Bit 4:2:2 oder RAW). Diese wurden in FPGAs implementiert und landeten in der Regel nicht in den ASICs für die Kameras der breiten Masse. Selbiges gilt für seltene Objektiv-Steuerprotokolle oder Time-Code-Funktionen, die auf den ASICs nur wertvolle Chipfläche gestohlen haben.
In den letzten Jahren sind die sogenannten IP-Blöcke (also die Funktionseinheiten, die man auf den ASICs kombiniert) für Codecs und einfache Funktionen kaum noch die Diskussion um deren Fläche wert, weshalb es für einen Hersteller in der Regel lohnenswert ist, auch Cine-Codecs wie RAW oder diverse 10 Bit 4:2:2 Varianten auf einen ASIC zu packen, wenn man diesen Chip dann im Gegenzug auch in (s)einer Cine-Kamera Serie nutzen kann. Dies ist beispielsweise in Sonys FX3 oder FX6 der Fall, in denen ASICs der Consumer-Alpha-Kameras eingesetzt werden (BIONZ XR).
zukünftig mehr FPS & Co. bringt doch nichts, wenn die Kamera bzw. das Kühlsystem auf eine gewisse Hitzegrenze konstruiert ist? Denn, wenn irgendeine Kamera nicht mehr FPS...weiterlesen
fknobel 20:03 am 30.12.2021
Man sollte von FPGA Prozessoren keine Wunder erwarten! Die können zwar relativ gut an neue Logiken angepasst werden, aber mal eben die Performance steigern um z.b. eine höhere...weiterlesen
iasi 10:35 am 30.12.2021
Gegen Hardware-Limits helfen aber auch keine Software-Updates.
X-OCN XT/ST/LT:
8,6K 3:2 (8640 x 5760): 23,98p, 24p, 25p, 29,97p
8,2K 17:9 (8192 x 4320): 23,98p, 24p, 25p, 29,97p,...weiterlesen
Kurztest: Voreinschätzung Panasonic DMC-LX100 Schärfe Mi, 5.November 2014 Nachdem sich unser Panasonic DMC-LX100-Test leider noch einige Wochen verzögern wird, wir aber gleichzeitig das große Leser-Interesse an der Kamera mitbekommen, wollen wir euch eine klitzekleine Vorabinformation nicht länger vorenthalten…