Pünktlich im Vorfeld der IBC in Amsterdam präsentiert auch Adobe jedes Jahr neue Funktionen für seine Videoprodukte Premiere Pro und After Effects. Am auffälligsten ist das neue, moderne Design der Oberfläche für beide Programme. Neben vereinheitlichten Formen für Interface-Elemente und sauberen Fonts gibt es nun auch zwei Dark-Modes, einen hellen Light-Mode sowie einen High Kontrast Mode bei schwierigen Sichtverhältnissen. Außerdem hat Adobe darauf geachtet, dass sich die Interfaces etwas insgesamt etwas flüssiger anfühlen ("improved Snappiness").
In einem weiteren Beitrag hat Adobe auch erste Clips seiner neuen Video-KI Firefly Video demonstriert und dessen Funktionalität (wie unter anderem Image-to-Video, Text-to-Video, Video-Extension und mehr) samt der umfangreichen Kontrollmöglichkeiten durch die User gezeigt.
Adobe Premiere Pro - Color Management und Properties Panel
Wie sich im Vorfeld bereits angedeutet hat, spielt ein durchegehendes Color Management in diesem Jahr eine Hauptrolle bei Premiere Pro.
Erklärtes Ziel von Adobe ist dabei vor allem die vollautomatische Anpassung der Farben bei Material von verschiedenen Kameras. Man gibt als Anwender im besten Fall einfach nur den gewünschten Arbeitsfarbraum an und Premiere Pro erledigt die Anpassung im Hintergrund.
Bestenfalls arbeitet man hierfür im neuen Wide Gamut Color Space, welches dem Branchenstandard ACEScct entspricht. Da dieser Farbraum beinahe alle gängigen Farbräume vollständig inkludiert, kann Premiere nun erkanntes Material in diesem Farbraum auch korrekt automatisch anpassen. Wer mehr Kontrolle erwartet oder Material eines nicht unterstützten Herstellers einbringen will, kann dennoch auch weiterhin viele Parameter manuell korrigieren.
Die zweite große Änderung in Premiere betrifft den Workflow: Ein neues Properties Panel zeigt Eigenschaften eines oder auch mehrerer selektierter Assets und kann diese dann direkt an Ort und Stelle verändern. Wenn man mehrere Clips ausgewählt hat, lassen sich hiermit beispielsweise alle mit einer Einstellung skalieren, croppen oder sonstig modifizieren. Dies könnte sich als echter Time-Saver in vielen Workflows etablieren.
Adobe After Effects - 3D-Objekte mit eingebetteter Animation
In After Effects gibt es Verbesserungen und Erweiterungen in der 3D-Arbeitsumgebung zu vermelden. Nachdem zuletzt der native Import von 3D-Objekten neben 2D-Elementen vorgestellt wurde, unterstützt After Effects jetzt auch eingebettete 3D-Animationen bei importierten 3D-Modellen (GLB oder GLTF). Diese lassen sich nun direkt in der Timeline als Eigenschaft aktivieren.
Mit den neuen Shadow Catchers können 3D-Objekte realistische Schatten auf Videomaterial werfen. Diese "Farbschatten" sollen für noch mehr Realismus sorgen, da Schatten in der realen Welt selten nur schwarz oder grau sind.
Mit Depth Mapping lassen sich 3D-Elemente noch realistischer in Live-Action-Aufnahmen einbetten, da hiermit die Tiefeninformationen von Clips geschätzt werden können.
In After Effects wurde das Properties Panel erweitert, um Kameras und Lichter direkt zu steuern, was die Feineinstellung der Designs erleichtert. Nicht zuletzt wurde die die Integration von Substance 3D noch leistungsstärker, da der Motion Designer nun über 20.000 vollständig lizenzierte 3D-Modelle und Materialien in eigenen Projekten nutzbar macht.
Alle neuen Funktionen sind ab sofort in der Beta-Version von Premiere Pro und After Effects verfügbar und sollten allen interessierten Nutzern der Creative Cloud zeitnah zum Download zur Verfügung stehen.