[14:13 Mi,2.März 2022 [e] von Thomas Richter] |
Momentan ist die virtuelle Produktion mitsamt all ihrer
Um virtuelle Filmproduktionen auch für Teams mit kleineren Budgets zu ermöglichen, wurde das Forschungsprojekt "Virtual Film Playground" an der Technischen Hochschule Ostwestfalen Lippe gestartet. Das Team, an dem unter anderem auch Jennifer Meier und Stephan Schuh beteiligt sind, entwickelt dort alternative Techniken, um die großen MicroLED Wände durch handelsübliche Monitore ersetzen zu können. Um durch die eher geringe Größe von Monitoren im Vergleich zu den virtuellen Hintergründen (oder auch traditionellen Greenscreens) bei der Kameraarbeit nicht zu allzu sehr eingeschränkt zu werden, wird ein besonderer Trick angewendet: der Monitor mit dem virtuellen Hintergrund kann synchron zur Kamera bewegt werden und rendert mithilfe der Unreal Engine (ganz wie bei den "großen" virtuellen Produktionen) in Echtzeit den jeweils perspektivisch korrekten Hintergrund. Auf Bewegungen der Kamera hin oder weg vom Monitor wird das Hintergrundbild korrekt kleiner oder größer dargestellt. So wird der mögliche Bildwinkel bei Kameraschwenks oder -fahrten um einiges vergrößert. Möglich wird das, indem die Kamera ebenso wie das mobile Display jeweils mit einem ![]() ![]() Monitor statt LED-Wand In der Demonstration im Video wird ein kleiner Monitor verwendet, das Ganze ist aber natürlich auch mit größeren Displays machbar und dann auch sinnvoller einzusetzen - in Zukunft will das Team mit einem 80" großen Monitor arbeiten. Je nach Größe des Monitors müssen entsprechend nahe Kameraeinstellungen verwendet werden, damit der virtuelle Hintergrund das ganze Bild hinter der gefilmten Person einnimmt. Zur Berechnung der Hintergründe in niedriger Qualität in Echtzeit wurde aktuell ein PC mit einer Intel i5 12500k CPU sowie einer GeForce RTX 3060 verwendet - eine bessere Qualität erfordert einen leistungsstärkeren Rechner. Ausgegeben wird das Bild über eine Blackmagic Decklink Studio 4K per HDMI. Demonstriert wird auch eine einfache Alternative zu aufwändig erstellten, virtuellen 3D-Hintergründen und zwar ein mit einem 8mm Walimex-Objektiv gemachtes 180° Panoramaphoto eines realen Raumes sowie ein aus Handyaufnahmen gestitchtes Straßen-Panorama. Auch bei diesen funktioniert die perspektivisch korrekte Darstellung je nach Kameraausrichtung in Echtzeit. In Zukunft sollen auch Videos als Hintergrund möglich sein. ![]() Das virtuelle Filmset von Disneys "The Mandalorian" Demnächst soll es eine eigene Website zu dem Projekt geben - der Code soll zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls veröffentlicht werden. Im aktuellen Video zu sehen ist lediglich eine Demonstration der Technik, quasi eine Machbarkeitsstudie. Um in echten Filmprojekten eingesetzt zu werden, müsste natürlich noch an einigen Schrauben wie etwa der Bildqualität, Latenz und Größe des Hintergrundes gedreht werden - dann aber könnte diese billige Methode der virtuellen Produktion für bestimmte Szenen sicher eine interessante Alternative zu herkömmlichen Techniken darstellen. Die Vorteile durch virtuelle FilmsetsDie größten Vorteile der virtuellen Filmproduktion mittels in Echtzeit gerenderter Hintergründe auf LED-Wänden sind wohl das direkte visuelle Feedback für alle der am Film Beteiligten (Kamera und Regie ebenso wie für die Schauspieler) sowie die totale Kontrolle über das Set - auch was Änderungen des Hintergrunds oder der Lichtstimmung betrifft. Letztere wird besonders realistisch darstellbar, da das Licht des Hintergrunds auch die Darsteller und Objekte im Vordergrund beleuchtet und von ihnen reflektiert wird. Und auch Wechsel des Sets beschleunigen sich so ungemein. Hier unser Artikel zum Thema: ![]() Kennt Ihr noch weitere Projekte, die versuchen virtuelle Produktionen auch im LowBudget Bereich möglich zu machen? ![]() |
![]() |