Intel deaktiviert AVX-512 auf Alder Lake CPUs

// 11:04 Di, 4. Jan 2022von

Möglichst still und unbemerkt will Intel offensichtlich AVX-512 nun doch komplett auf allen Alder Lake CPUs mit einem Microcode-Update deaktivieren. Wer davon noch nichts gehört hat, dem sei folgender Hintergrund nahegelegt:


Die neuen Alder Lake CPUs besitzen E-(fficiency) und P-(erformance)-Kerne, die ein recht komplexes Zusammenspiel im Multiprozessor-Einsatz ermöglichen. Die E-Kerne sind klein, stromsparend und theoretisch sehr effizient, während die P-Kerne auf maximale Performance bei wesentlich mehr Stromverbrauch ausgelegt sind. Hinzu kommt, dass im Prozessor auch AVX-512 Funktionseinheiten schlummern, die offiziell jedoch niemals beworben wurden. Diese können theoretisch auch zur Beschleunigung von Videoanwendungen genutzt werden, waren aber bisher vor allem in weitaus teureren XEON-Prozessoren präsent.





Um diese AVX-512 Beschleunigung bislang nutzen zu können, musste man bei Alder Lake im BIOS die E-Kerne deaktivieren, was für Workstation Anwendungen zugleich weitere Geschwindigkeitsvorteile brachte - unter anderem eine höhere Taktung der internen Bus Struktur. Kurz gesagt, obwohl durch das Abschalten der E-Kerne insgesamt weniger Kerne vorhanden waren, konnten viele typische Workstation-Applikationen signifikant beschleunigt werden - besonders wenn diese von AVX-512 profitieren konnten.



Mit dem CES-Launch weiterer Alder Lake Modelle sollen die Hersteller aller bisherigen Z690 Mainboards über ein BIOS-Update den Befehlssatz AVX-512 nun komplett sperren. Gleichzeitig soll damit auch die AVX-Ausführung leicht limitiert werden, was bisherige Käufer vielleicht nicht mit Begeisterung aufnehmen werden.



Aktuell lässt sich nur darüber spekulieren, warum Intel nun diesen Schritt geht. Dies tut unter anderem Igor Wallossek von IgorsLab, der den Scoop auch im Gespräch mit anonymen Hersteller-Quellen ans Licht gebracht hat.



Wir sind nicht auf dem neuesten Stand, welche Videoschnitt-Anwendungen aktuell von AVX-512 profitieren. In der Vergangenheit war dies jedoch bei nahezu allen Anwendungen der Fall, die auf beschleunigte Libraries von Intel zurückgegriffen haben.



In Igors verlinktem Artikel werden auch erste Workarounds angesprochen, jedoch wird sich noch zeigen müssen, wie sich diese Geschichte in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln wird. Heute Abend eröffnet ja die CES 2022 und danach wird sich das GPU- und GPU-Feld sowieso ein weiteres mal neu sortieren...


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