Bei der RAW-Aufzeichnung für eine volle Flexibilität in der Post entstehen enorme Datenmengen, deren Speicherplatzbedarf und Kopierzeiten nicht gerade handlich und flüssig sind. Wie Film&Digital Times berichtet, soll das neue Format X-OCN von Sony (wie REDcode) hier Abhilfe schaffen und einerseits den vollen 16-bit Sensor-Output mit seinem dynamischen Umfang erhalten, diesen andererseits über einen neuen Algorithmus, welcher speziell für die F5 / F55 optimiert wurde, sparsam komprimiert in kleinere MXF-Dateien verpacken. Settings wie ISO, Farbtemperatur uä. werden in den Metadaten geloggt.
X-OCN steht für "eXtended tonal range Original Camera Negative" und soll in der Standardkompression (ST) im visuellen Bildeindruck angeblich nicht von F55 RAW zu unterscheiden sein, während X-OCN Light (LT) stärker komprimiert, also weniger Daten erhalten bleiben, siehe Datenraten-Tabelle unten. Wird beispielsweise 4K in 24fps aufgezeichnet, passen auf eine 1TB-Karte in reinem RAW 120 Minuten, in X-OCN ST dagegen 168 Minuten und in X-OCN LT ganze 284 Minuten. Übrigens ist der Kompressionsgrad nicht abhängig von der Bildwiederholrate, die max. 120fps (bei der F55) werden also genau so berechnet wie geringere Bildraten.
Das neue Format kann allerdings nur das zur NAB vorgestellte AXS-R7 Raw Recorder Modul schreiben (es ist keine interne Aufnahme in der F5/F55 möglich), und zwar auf Speicherkarten der AXS A-Serie -- für 4K in 120fps wird der neue, schnellere Typ S48 benötigt (auch bei RAW-Aufnahme). Der Recorder soll im September zur IBC erscheinen, unseres Wissens gibt es auch noch keine Preisangabe. Der Sony RAW Viewer wird ein Update erhalten, um auch X-OCN verarbeiten zu können.
(Zum Thema RAW-Recording siehe auch unseren Grundlagenartikel Warum RAW?.)