Durch diverse Leaks waren eigentlich schon alle wesentlichen Daten von DJIs neuer Selfie-Drohne bekannt, die sich jetzt zum offiziellen Start bewahrheitet haben: die neue, nur 135 Gramm schwere und Handteller-große Drohne kostet tatsächlich nur 199 Euro bzw. in der Fly More Combo 350 Euro und ist damit DJIs günstigste Drohne. Wir haben sixch auch schon ausprobiert, hier unser erster Test der DJI Neo.
Die Neo wird aus der Handfläche heraus gestartet, nachdem der User per Sprachbefehl oder Knopfdruck auf der Oberseite der Drohne den gewünschte Quickshot-Aufnahmemodus ausgewählt hat. Die Neo macht dann mittels ihres 1/2"-Bildsensors im Selfie-Modus vollkommen selbstständig ultra-stabilisierte Aufnahmen vom Anwender, in maximmal 4K UltraHD - auf Wunsch auch per KI Tracking. Danach landet sie wieder in der Hand. Da die Drohne sich dabei im gefährlichen Nahbereich bewegt, soll der integrierte Rotorenschutz Verletzungen durch die Propeller verhindern. Die Kamera verfügt über ein 13mm f/2.8 Ultraweitwinkel-Objektiv mit einem Sichtfeld von 117.6°.
Alternativ kann die DJI Neo auch mithilfe der Goggles3 Brille (im manuellen Modus) und dem RC Motion Controller 3 immersiv aus der Ich-Perspektive als FPV-Drohne sowie natürlich mittels einer klassischen Fernsteuerung wie der RC-N3 geflogen werden und - ganz ohne Controller - nur per Bluetooth mit Hilfe der App auf dem Smartphone/Tablet. Per App und WLAN beträgt die maximale Übertragungsdistanz rund 50 Meter, mit der RC-N3 Fernsteuerung (und auch der RC-N2) kann 1080p/30fps Video in bis zu 10 km Reichweite live gestreamt werden (in Europa vermutlich aber aufgrund der hiesigen Regulierungen weniger weit). Mit Hilfe der App kann auch der Verfolgungswinkel und die Entfernung für automatische Aufnahmen eingestellt werden.
Das geringe Gewicht von 135 Gramm beschert der Neo alle Vorteile der Drohnenklasse C0 - d.h. sie kann ohne speziellen Drohnenführerschein geflogen werden und unterliegt auch weniger strengen Einsatzbeschränkungen.
Stabilisierte Flugaufnahmen
Bis zu 18 Minuten kann die Neo in der Luft bleiben und auf dem 22 GB großen internem Speicher bis zu 40 Minuten 4K/30fps Video bzw. oder 55 Minuten in 1080p/60fps mit 75 Mbps Bitrate in MP4 speichern. Die Aufnahmen lassen sich per Wi-Fi zur DJI Fly App aufs Smartphone übertragen und dort bearbeiten oder im Netz freigeben. Die Aufnahmen werden mittels des integrierten ein-achsigen (Neigung) mechanischen Gimbals sowie des RockSteady- oder HorizonBalancing-Algorithmus stabilisiert.
Wenn die Neo mit dem Smartphone verbunden wird, kann mittels dessen Mikros sogar Audio aufgenommen werden - für eine bessere Audoiqualität kann auch DJIs Mic 2 per Bluetooth genutzt werden. Dank der Fly App wird bei den Audioaufnamen das sonst sehr störende Sirren der Rotoren ausgefiltert und als Tonspur zu den Videoaufnahmen synchron hinzugefügt.
Mithilfe eines Positionierungssystems mit Infrarot- und Monokularsicht soll die DJI Neo stabil in der Luft schweben - selbst bei Windstärken bis zu Stufe 4. Unterstützt wird auch eine automatische Rückkehr (RTH). Die Flugzeit ist mit 18 Minuten bzw 17 Minuten mit Rotorenschutz relativ gering im Vergleich zu den 46 Minuten der neuesten Mavic 3 oder auch den 34 Minuten der Mini 4 Pro, aber unterstreicht den besonderen Charakter der Neo als supertransportable Drohne speziell für kurze Selfievideos.
Selfieaufnahmen per KI
Eine zentrale Funktion der neuen Neo als Selfie-Drohne ist ihre Fähigkeit, Motiven selbstständig zu folgen, um den User so auf Wunsch beim Wandern, Radfahren, Skateboarden oder anderen Aktivitäten automatisch zu filmen. Für ganz spezielle Selfieaufnahmen sorgt die Funktion "QuickShots" von Neo mit sechs intelligenten Aufnahmemodi, die eine Reihe von visuell interessanten Clips generieren:
- Dronie: Die Drohne fliegt rückwärts und steigt auf, wobei die Kamera auf das Motiv gerichtet ist und eine Videoaufnahme macht.
- Kreisen: Die Drohne umkreist das Motiv.
- Rocket: Die Drohne steigt auf, während die Kamera nach unten gerichtet ist.
- Spotlight: Die Drohne dreht sich, während das Zielobjekt im Bild bleibt.
- Helix: Die Drohne steigt auf und umkreist das Motiv.
- Boomerang: Die Drohne fliegt in einer ovalen Flugbahn um das Motiv herum, wobei es beim Wegfliegen vom Startpunkt aufsteigt und beim Zurückfliegen absteigt.
Da die Neo über keine seitlichen Hindernissensoren und somit Hinderniserkennung verfügt, ist jedoch Vorsicht geboten beim Fliegen(lassen) - Hindernissen kann die Neo nicht selbstständig ausweichen. Der wechselbare Akku der Neo wird per USB-C Kabel aufgeladen, mittels der Zweiwege-Ladestation der DJI Neo können drei Akkus gleichzeitig aufladen werden.
Konkurrenz
Die Neo ist DJIs Antwort auf die erfolgreiche HoverAir X1 Selfie-Drohne, die gerade in zwei neuen, upgegradeten Versionen auf den Markt gekommen ist, der HoverAir X1 Pro und X1 Promax mit 4K bzw. 8K, die mittels ihres größeren 1/1.3" Sensors und 4K60fps bzw. 8K30fps zwar eine höherwertige Videoaufnahme (die Promax auch mit 10-Bit HLG HDR) ) versprechen, aber mit 429 bzw 629 Dollar auch deutlich teurer sind.
Preis und Verfügbarkeit
Die DJI Neo kann ab sofort bei DJI selbst sowie autorisierten Händlern für 199 Euro (solo) bzw. in der DJI Neo Fly More Combo (u.a. samt 3 Akkus, Fernsteuerung, 3er-Akku-Ladegerät und zwei Ersatz-Rotoren) für 349 Euro bestellt werden. Sie ist damit nochmals deutlich günstiger als die aktuell billigste Drohne von DJI, die DJI Mini 2 SE (Mini 4K aka Mini 2 SE) mit 299 Euro samt RC-N1C Controller.
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