Die verschiedenen Gerüchte der letzten Zeit haben sich wieder einmal bewahrheitet: DJI hat heute mit der Flip eine neue Mini-Drohne vorgestellt, die die besten Eigenschaften der Neo und der Mini 4 Pro in sich vereint. So ist sie mit ihren zusammenklappbaren Rotoren samt Propellerschutz extrem kompakt für den Transport, bietet aber dank ihrer Kamera mit 1/1.3" 48-Megapixel-Sensor und einer Blende von f/1,7, welche 4K-HDR-Videos mit bis zu 60 fps aufnehmen kann, eine Bildqualität, die bisher bei DJI den größeren Modellen vorbehalten war. Kein Wunder, ist es doch die gleiche Kamera, wie sie in der Mini 4 Pro verwendet wird.

Kamera wie Mini 4 Pro
Die Dual-Native-ISO-Fusion-Kamera unterstützt auch Zeitlupenaufnahmen mit 4K/100 fps und den D-Log-M-Farbmodus mit 10 Bit. Aufgenommen wird auf einem 2 GB großen internen Speicher oder einer MicroSDXC-Speicherkarte. Sollen Videos speziell für Smartphones produziert werden, kann direkt in einer vertikalen 2,7K-Auflösung (1.512 x 2.688 bei 24/25/30 fps) aufgenommen werden – ein weiteres Zuschneiden ist dann nicht erforderlich. DJI preist die Flip als einfach zu handhabende Drohne für Vlogs und für Reisen an.
Gewicht: unter 250g
Für viele Drohnenpiloten wichtig: Mit einem Gewicht von 249 Gramm liegt die Flip unter der wichtigen Gewichtsgrenze von 250 Gramm und kann deswegen mit weniger Einschränkungen als schwerere Modelle geflogen werden – so benötigt man keinen Drohnenführerschein zu ihrem Betrieb und kann auch über Menschen fliegen (allerdings nicht über Personengruppen), ideal für eine kleine Selfie-Drohne zum Mitnehmen.

Verbessert ist gegenüber der Neo auch die Flugzeit: So kann die Flip dank ihres 3110-mAh-Akkus bis zu 31 Minuten in der Luft bleiben - dies ist deutlich länger als die DJI Neo, die nur 18 Minuten schafft, und nur 3 Minuten kürzer als die größere Mini 4 Pro. Die 1080p/60fps Videodaten werden mithilfe des O4-Systems übertragen (leider nicht mit dem besseren O4+) – bis zu einer (theoretischen) Entfernung von 13 Kilometern (FCC) mit Hilfe der RC-N3 für die Zusammenarbeit mit einem Smartphone als Display oder RC-2-Fernsteuerung mit integriertem Display. Weitere Features: WLAN: 802.11a/b/g/n/ac und Bluetooth 5.0 zur Steuerung per DJI Fly App. Anders als die Gerüchte verlauteten hat die Flip allerdings kein LiDAR zur Hindernisvermeidung an Bord, dafür aber mit ein 3D-Infrarotsensorsystem, welches ein automatisches Abbremsen auch in Glasgebäuden oder bei Nacht ermöglicht.
DJIs intelligente Aufnahmemodi
Natürlich beherrscht die Flip auch DJIs intelligente Aufnahmemodi, mit deren Hilfe spezielle Flugaufnahmen leicht automatisch durchgeführt werden können.
- MasterShots: Mit MasterShots kann die DJI Flip automatisch verschiedene Kamerabewegungen ausführen, mehrere Clips aufnehmen und diese mit Musik, Schnitten und Effekten bearbeiten.
- Hyperlapse: Nutzer:innen können aus vier Optionen wählen (Frei, Kreisen, Kursverriegelung und Wegpunkt), um Zeitrafferaufnahmen in bis zu 4K horizontal oder 2,7K vertikal zu erstellen.
- FocusTrack: FocusTrack bietet drei Funktionen, um bewegten Motiven zu folgen und diese aufzunehmen: ActiveTrack 4.0, Spotlight 2.0 und Point of Interest 3.0.
- Panorama: Unterstützt 180°-, Weitwinkel-, Vertikal- und Sphären-Panoramafotos speziell für Landschaftsaufnahmen.

Ähnlich wie die Air 3S nutzt auch die Flip LiDAR zur Hindernisvermeidung und bietet zudem eine KI-gestützte Objektverfolgung, um automatisch den optimalen Bildausschnitt zu erhalten. In der Fly More Combo Version enthalten ist auch eine neue Ladestation, welche zwei Akkus innerhalb von 45 Minuten gleichzeitig aufladen kann.
DJI greift mit der Flip einen der letzten verbliebenen großen Konkurrenten auf dem Drohnenmarkt direkt an, nämlich die ebenfalls faltbaren X1-Modelle von HoverAir, deren Selfie-Drohnen der Drohnenklasse C0 mit automatischen Flugmodi eine Nische im sonst von DJI beherrschten Markt gefunden hatten.
Fliegen mit oder ohne Fernsteuerung
Die DJI Flip kann sowohl per Fernsteuerungen (DJI RC-N3 oder RC 2) als auch per DJI Fly App, per Knopfdruck oder der Sprachsteuerung gesteuert werden. Wird die DJI Fly App verwendet, dann kann zusätzlich auch Audio aufgenommen werden – die Propellergeräusche werden dann automatisch herausgefiltert.

Sobald die Rotorenarme entfaltet sind, schaltet sich die DJI Flip automatisch ein. Mittels der Modustaste an der Seite kann dann einer der intelligenten Aufnahmemodi ausgewählt werden und die Flip startet dann aus der Hand (ähnlich wie die Neo) und führt die gewünschten Aktionen automatisch aus.
DJI Flip vs Neo vs Mini 4 Pro
DJI Neo | DJI Flip | DJI Mini 4 Pro | |
---|---|---|---|
Preis | 349 Euro | 439 Euro | 799 Euro |
Gewicht | 135g | unter 249g | 246g |
Sensor | 1/2" | 1/1,3" | 1/1,3" |
Abmessungen (gefaltet) | 130 × 157 × 48,5 mm | 136 × 62 × 165 mm | 148 × 94 × 64 mm |
Blende | f/1,7 | f/1,7 | f/1,7 |
Videoauflösung | 4K bis 30fps | 4K bis 100fps | 4K bis 100fps |
Max. Video-Bitrate | 75 MBit/s | 150 MBit/s | 150 MBit/s |
Gimbal | Ein-Achsen-Gimbal (Neigen) | 3-Achsen (Neigen, Rollen, Schwenken) | 3-Achsen (Kippen, Rollen, Schwenken) |
Maximale Flugzeit | 17 Minuten | 31 Minuten | 34 Minuten |
Interner Speicher | 22 GB | 2 GB | 2 GB |
Externer Speicher | - | microSDXC | microSDHC/microSDXC |

Preis und Verfügbarkeit
Die DJI Flip samt RC-NC3-Fernsteuerung ist ab sofort zum Preis von 439 Euro erhältlich. Mit der RC-2 mit integriertem 5.5" Display kostet sie 639 Euro, als DJI Flip Fly More Combo mitsamt der DJI RC-2 und zwei zusätzlichen Akkus und Parallel-Ladestation 779 Euro. Zusätzlich gibt es auch ein spezielles 16/64/256 ND-Filterset für 49 Euro.
Wer eine professionbellere Drohne siucht sollte auf die neue Mavic 4 Pro warten, welche im April vorgestellt werden wird.