CES 2014 Panasonic Camcorder u.a. HC-W858 und HC-V757

Der erste Blick auf das neue Panasonic-Lineup lässt gleich die Gerüchteküche brodeln. Denn im Gegensatz zu Sony lässt Panasonic die gesamte Camcorder-Oberklasse erst einmal unangetastet. Richtig gehört: Der 3-Chipper X929 soll auch nach der CES das Topmodell bleiben. Die X810 läuft offenbar ohne Nachfolger aus. Eine Klasse darüber (AC90, Z10000) werden ebenfalls die bestehenden Modelle weitergeführt. Ob da nicht Platz für ein 4K-Modell freigehalten wird?

Denn in der Mittelklasse stehen ein paar signifikante Veränderungen an:



HC-W858



Die in 2013 besonders erfolgreiche V727 bekommt gleich zwei Nachfolger. Fangen wir erst einmal mit dem Top-Modell W858 an, das als neues Alleinstellungsmerkmal einen zweiten Sensor plus 37mm (kb) Fixoptik mitbringt. Mit dieser TwinView getauften Funktion lässt sich ein zweiter Videostream in die aktuelle Videoaufnahme einblenden. Dieser wird jedoch fix während der Aufnahme "eingebrannt" und nicht separat aufgezeichnet.





Das zweite Objektiv liegt dabei drehbar im Displayrand und kann so bei Schulaufführungen eine alternative Totale liefern oder das Staunen der eigenen Kinder aufzeichnen, während man gleichzeitig Tiere im Zoo filmt. Auch der wieder eingeführte Infrarot-Modus für Aufnahmen bei praktisch keinem Licht bleibt der W858 vorbehalten. Als Preispunkt werden 799 Euro für die W858 anvisiert.



HC-V757



Wer auf diese beiden Features verzichten kann, bekommt schon für 599 Euro mit der neuen V757 alle anderen bemerkenswerten neuen Funktionen der W858 deutlich günstiger.





Und die haben es tatsächlich teilweise in sich. So gibt es neben den bewährten AVCHD/iFrame-Modi mit max 28 Mbps nun auch eine echte 50 Mbps-Aufnahme im MP4-Container. Dies könnte man sicherlich u.a. auch für die integrierte 100fps-Zeitlupen-Funktion in FullHD (!!) gut gebrauchen. Gegenüber weitaus teureren Camcordern sollen die W858 und die V757 dabei die 100FPS sogar ohne Zeitbeschränkung, also kontinuierlich aufnehmen können. Auf Wunsch kann die Kamera dabei sogar noch auf 200 fps interpolieren. Die NTSC-Variante scheint sogar echte 120fps zu beherrschen.



Die Sensorgröße wurde gegenüber der V727 auf den ersten Blick gar nicht verändert und liegt immer noch bei ca. 1/2,3 Zoll. Jedoch hatte die V727 nur ca. 4,14 Megapixel von vorhandenen 17,5 Mpix genutzt, während die kommenden Mittelklasse-Modelle nun effektive 6,03 Megapixel von totalen 12 Megapixeln benutzen. Die Größe eines einzelnen effektiv genutzten Pixels ist somit um ca. 135 Prozent gewachsen, während sich die effektiv genutzte Fläche sogar verdoppelt hat. Oder anders ausgedrückt: Die effektive Sensordiagonale war bisher ca. 1/4,36 Zoll und beträgt nun ca. 1/3,1 Zoll. Auch ist der neue Sensor ein BSI-Modell. Dies alles sollte die Lichtempfindlichkeit gegenüber der V727 noch einmal deutlich verbessern.



Auch das 20fach-Zoomobjektiv mit 4,08 - 81,6mm bei einer Anfangsblende von 1.8 wurde komplett mit dem Schwerpunkt auf Kompaktheit konstruiert und besteht aus 4 Linsengruppen mit 2 beweglichen Einheiten. Der Weitwinkel geht damit auf immer noch sehr passable 29,5mm zurück.



Es gibt schon an der V757 einen Mikrofoneingang, einen Zubehör-Schuh sowie volle manuelle Kontrolle. Sogar das neue "Multi Manual Dial" hat die V757 mitbekommen. Hierbei handelt es sich um ein kleines zusätzliches, externes Drehrad neben dem Objektiv, mit dem dem sich die klassischen Funktionen eines Objektivrings simulieren lassen. Bei Sony hat man ähnliches schon ein paar Generationen früher bewundern dürfen.



Die optische und elektronische Bildkorrektur/Stabilisation 5 Axis O.I.S. Level Shot wurde angeblich noch weiter verbessert und gleicht nun auch stärkere Kippwinkel aus. Diese steht bis hinunter zum Mittelklassemodell V550 zur Verfügung...



HC-V550, HC-V250 und HC-V130





Bei der unteren Mittel- sowie der Einstiegsklasse hat sich dagegen recht wenig getan.





Gegenüber der V510/520 hat sich der intelligente Zoombereich der V550 von 80x auf 90fach vergrößert. Der optische Zoombereich ist mit 50fach und der Sensor ist mit 1/5.8-Zoll auf dem Papier jedoch praktisch gleich geblieben. Das ist auch das Standardformat der noch kleineren Schwestern V250 und V130. Die V250 hat nun schon ein Touchdisplay und der Weitwinkel wurde von ca. 32mm (kb) auf 28mm erweitert. Wifi haben nun alle Modelle, außer dem absoluten Einstiegsmodell V130.



Preise



Bereits ab Ende Februar soll die HC-V757 in schwarz und weiß für 599 Euro verfügbar sein.


Alle anderen Modelle sollen ab ab März 2014 verfügbar sein. Die HC-W858 für 799 Euro, die HC-V550 für 399 Euro, die HC-V250 für 329 und die HC-V130 für 249 Euro.




Sonstiges



Als nettes Zusatzutensil hat Panasonic eine schwenkbaren Kamerahalterung vorgestellt, die sich zwischen Stativ und Kamera montieren lässt.





Hiermit lässt sich die Kameraausrichtung nicht nur per Smartphone oder Tablet fernsteuern sondern ausgewählte Modelle können hiermit auch Objekten automatisch im Raum folgen. Etwas ähnliches hat bereits JVC seit geraumer Zeit im Angebot. Der Preis beträgt ca. 200 Euro. Unter der Bezeichnung HC-V550CT soll es auch ein Bundle aus Camcorder und dem dem steuerbaren Motorschwenkkopf VW-CTR1 für 499 Euro geben.



Eine weiteres nettes Feature zum Schluss: Auch an viele neuen Panasonic Modelle kann nun eine externe USB-Festplatte ohne zusätzliches Netzteil zum Backup angeschlossen werden. Der Camcorder muss für diesen Fall allerdings an (s)einem eigenen Netzteil angeschlossen sein.



...und was ist mit 4K?



Wer sich das aktuelle Panasonic Camcorder Lineup ansieht, wird sich sicherlich nicht unbegründet zu Spekulationen hinreißen lassen. So gibt es jetzt bald Mittelklasse-HD-Modelle mit extrem begehrenswerter 100Fps-Zeitlupenfunktion und hohen Datenraten gegen die die weitergeführte Oberklasse mit der HC-X929 irgendwie etwas alt aussieht. Betrachtet man die HC-W858 und die HC-V757 näher, so könnten die Auguren hieraus schon die technischen Daten eines kommenden 4K-Modells lesen. Denn deren Sensor besitzt passende 12 Megapixel, von denen in der W858/V757 nur 6 Megapixel mit einer Fläche von ca. 1/3 Zoll effektiv genutzt werden. Da für 4K 12 Megapixel (je nach Seitenverhältnis) ein ziemlich optimales RAW-Pixel-Raster darstellen kann, könnte Panasonic hier mit einem Full-Sensor-Readout wohl schnell zuschlagen. Und damit stünde die Sensorgröße mit 1/2,3 Zoll auch gleich fest...


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