Newsmeldung von slashCAM:
Nachdem YouTube den Online Video Editor 2010 eingeführt und Ende 2017 wegen zu geringer Nutzung wieder eingestampft hatte, ist er still und heimlich wieder auferstanden u...
Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
YouTube Video-Editor: Was kann er und wann macht der Online-Schnitt im Browser Sinn?
Antwort von mash_gh4:
es ist ein bisserl traurig, dass es im video-umfeld noch immer nicht sehr viel an wirklich guten online kollaborations- und produktionsmitteln gibt, obwohl in den letzten jahren mit webassembly und co. ganz unglaubliche neue möglichkeiten dazu gekommen sind, um derartiges zu realisieren. ein paar kommerzielle vorkämpfer (bspw:
blackbird) und experimentelle ansätze (bspw. BBC
SOMA,
IP studio,
object based media und
VideoContext od.
client side video DSP) gibt's allerdings bereits, trotzdem hinkt das alles dem audio-bereich massiv nach, wo derartige kooperations- und produktionstools im netz mittlerweile längst zum guten ton gehören (siehe z.b. die präsentationen auf der
webaudio conference 2019 vor zwei wochen).
Antwort von Rick SSon:
mash_gh4 hat geschrieben:
es ist ein bisserl traurig, dass es im video-umfeld noch immer nicht sehr viel an wirklich guten online kollaborations- und produktionsmitteln gibt, obwohl in den letzten jahren mit webassembly und co. ganz unglaubliche neue möglichkeiten dazu gekommen sind, um derartiges zu realisieren. ein paar kommerzielle vorkämpfer (bspw: blackbird) und experimentelle ansätze (bspw. BBC SOMA, IP studio, object based media und VideoContext od. client side video DSP) gibt's allerdings bereits, trotzdem hinkt das alles dem audio-bereich massiv nach, wo derartige kooperations- und produktionstools im netz mittlerweile längst zum guten ton gehören (siehe z.b. die präsentationen auf der webaudio conference 2019 vor zwei wochen).
Ich schätze die Antwort ist einfach: Die existierenden Browserumgebungen sind wahrscheinlich ungeeignet, evtl. wollen Hersteller ihren Code auch nicht an Google verschenken ;-)
Antwort von mash_gh4:
"Rick SSon" hat geschrieben:
Ich schätze die Antwort ist einfach: ...
das kann schon sein, allerdings müsten wir dafür zuerst einmal wissen, welche der einigermaßen plausiblen erklärungen man heranziehen soll?
"Rick SSon" hat geschrieben:
Die existierenden Browserumgebungen sind wahrscheinlich ungeeignet, ...
ja, im moment ist es tatsächlich so, dass nur ein browser (allerdings der mit der momentan größten verbreitung) zwei der dafür besonder wichtigen WASM-features bereits direkt im browser unterstützt, nämlich threads und SIMD-operationen.
diese beiden features bzw. paralellisierungsansätze sind für eine effiziente videoverarbeitung heute fast unerlässlich. in der praxis erreicht man damit oft eine verzehnfachung der verarbeitungsgeschwindigkeit. trotzdem gibt es auch gute grunde, warum die anderen browser-hersteller, diese erweiterungen noch nicht aktiviert haben bzw. nach der entdeckung der spectre-sicherheitslücken einstweilen wieder vorsichtshalber stillgelegt haben. derartige sicherheitsbedenken werden im WASM umfeld generell ziemlich ernst genommen, damit dieser ansatz nicht in einem ähnlichen desaster ausartet wie bei flash od. java-applets.
einen guten und aktuellen überblick über die damit verbundenen performancegewinn gibt jedenfalls folgendes video (~ 12:25):
https://www.youtube.com/watch?v=kZrl91SPSpc
"Rick SSon" hat geschrieben:
evtl. wollen Hersteller ihren Code auch nicht an Google verschenken ;-)
diese bedenken kann ich ehrlich gestanden nicht nachvollziehen.
code, der nach webassembly compiliert wurde ist beinahe gleich schwer wieder entzifferbar wieder jedes andere maschinen- bzw. os-spezifisch komplierter anwendungsgprogramm. mit dem nötigen aufwand ist beides grundsätzlich mit reverse engineering methoden zu entziffern, aber in der praxis tun sich das höchstens irgendwelche computerschädlingsspezialisten od. black hats im umfeld der industriespionage an. im übrigen alltag spielt es kaum eine rolle.
ich würde es viel eher für wahrscheinlich halten, dass es auch in dieser sache wieder um ganz ähnliche ursachen gehen dürfte, die auch dafür verantwortlich sind, dass es kaum wirklich gute freie NLEs gibt. für ein lustiges one-man amateurprojekt sind die damit verbundenen herausforderungen einfach zu groß, und und als kommerzielles produkt, das von bezahlten programmieren entwickelt wird, lohnt es sich kaum, weil der entsprechende markt vernachlässigbar klein ist -- d.h. die kosten wären vermutlich nur sehr schwer hereinzubringen bzw. höchstens für einige wenige bereits etablierte anbieter. das ist ja leider eine tatsache, mit der auch bisher schon viele hersteller im video-umfeld massiv zu kämpfen haben.
wie das ganze dann letztlich ausgeht, getrau ich mich ohnehin nicht vorherzusagen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass uns da noch eine ganze menge an überraschungen erwartet... ;)
Antwort von Frank Glencairn:
Ich denke der Grund daß sich da nicht viel tut ist, daß es ne Lösung für ein Problem ist, das es gar nicht gibt.
Okay, wenn man aus irgend nem Grund unbedingt sofort ein Video nach YT hochladen muß/will und irgendwas am z.b. am Anfang wegschneiden will, oder schnell noch irgendeinen Titel etc drauf, dann langt ja das YT Tool.
Ansonsten gibt's für Handys/Tablets jede Menge entsprechende kostenlose und kostenpflichtige Apps, und am Rechner hat man sowieso alle Optionen, was soll man sich da mit nem Browser rumschlagen?
Antwort von mash_gh4:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ich denke der Grund daß sich da nicht viel tut ist, daß es ne Lösung für ein Problem ist, das es gar nicht gibt.
Okay, wenn man aus irgend nem Grund unbedingt sofort ein Video nach YT hochladen muß/will und irgendwas am z.b. am Anfang wegschneiden will, oder schnell noch irgendeinen Titel etc drauf, dann langt ja das YT Tool.
naja -- ich seh das ein bisserl allgemeiner.
mit der youtube-lösung kannst du ja wirklich nur dinge machen, die für den dortigen gebrauch vorgesehen sind, aber nichts, dass du evtl. auch lokal behalten od. auf andere video-plattformen bzw. deine eigenen server hochladen willst.
mittlerweile kann man aber mit diesen techniken -- konkret: webassembly und
PWAs -- durchaus kleinere tools in einer weise im netz anbieten bzw. vernünftig bedienbar über den browser bereitstellen, die normalen anwedungen kaum mehr nachstehen. der große vorteil dabei ist aber in der tatsache zu sehen, dass man das zeug nicht erst umständlich installieren muss und es auf allen plattformen in exakt gleicher weise funktioniert.
Antwort von srone:
mash_gh4 hat geschrieben:
mittlerweile kann man aber mit diesen techniken -- konkret: webassembly und PWAs -- durchaus kleinere tools in einer weise im netz anbieten bzw. vernünftig bedienbar über den browser bereitstellen, die normalen anwedungen kaum mehr nachstehen. der große vorteil dabei ist aber in der tatsache zu sehen, dass man das zeug nicht erst umständlich installieren muss und es auf allen plattformen in exakt gleicher weise funktioniert.
was bei mir die frage hinterlässt, welcher user der nicht umständlich installieren will, mehrere unterschiedliche plattformen nutzt?
lg
srone
Antwort von mash_gh4:
srone hat geschrieben:
was bei mir die frage hinterlässt, welcher user der nicht umständlich installieren will, mehrere unterschiedliche plattformen nutzt?
wenn du im team mit anderen arbeitest od. zugänge weiterzuvermitteln versuchst, bist du ständig damit konfrontiert, dass es ganz verschieden geschmäcker und persönliche präferenzen in puncto betriebssystemwahl gibt. ich persönlich bevorzuge daher tools, die tatsächlich auf allen plattformen genutzt werden können und möglichst allen interessierten zugänglich sind.
Antwort von Frank Glencairn:
Kommt halt immer drauf an, was genau man machen muß/will, und mit welchem Material.
Aktuell funktioniert Resolve im Team/Remote für unsere Zwecke am besten (wobei sich die tatsächlichen Vorteile, wenn man mit drei Leuten gleichzeitig am selben Projekt arbeitet, bisher in Grenzen halten) - andere haben andere Anforderungen.
Antwort von Framerate25:
Fühlt sich so an als wolle DuRöhre langfristig nen Fuß in eine bestimmte Tür kriegen.
Argument: unzählige Personen sehen möglicherweise schon Sinn dahinter, im System YT zu bleiben. Wenn Inhalte ausschließlich zum Zweck der dortigen Präsentation erstellt werden.
Langfristig ist das unternehmerisch schon ein schlauer Gedanke von YT. Wer "mal eben" Inhalte für seinen Kanal hochzischen will.
Dabei haben sicher nicht alle den Anspruch eines Erwachsenen Workflow. Kontent genügt.
Alle anderen, unter Vertrag stehenden User, werden sicher über ihre Agentur produzieren lassen.
Aber das betrifft sicher Jene welche eben keine höhere Erwartungen an Darstellung/Möglichkeit im Erstellen ihrer Inhalte sehen.
Ähnlich wie bei Webseiten heute. Baukastensysteme. Bestes Beispiel die APP IMovie welche auch schon teils so funktioniert.
So können für YT mehr oder weniger genormte Inhalte entstehen und es würde mich nicht wundern wenn die Option an Bedeutung gewinnt.
Sicher nicht in unserem Sinne, für die Zielgruppe eben.
Antwort von mash_gh4:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Kommt halt immer drauf an, was genau man machen muß/will, und mit welchem Material.
ja -- das würde ich auch so sehen!
z.b. die
kaltura video plattform, die speziell im bildungsbereich gerne benutzt wird, um vorträge und konfernzaufzeichnungen auf eigener infrastruktur bereitzustellen, bietet mittlerweile einen ganz einfach gehaltenen integrierten editor, der für diese ganz bescheidenen zwecke durchaus brauchbar und vermutlich sogar recht effizient erscheint:
https://knowledge.kaltura.com/help/kalt ... editor-tab
generell würde ich diese entwicklung eher so sehen, wie bei guten mailreadern vs. webmail:
bis vor ein paar jahren hätte ich mir überhaupt nicht vorstellen können, dass man seine berge an korrespondenz mit etwas anderem als
mutt od.ä. CLI tools effizient handhaben könnte, aber dann bin ich doch irgendwann den verführerischen reizen einer modernen lösung (
thunderbird) erlegen, weil das ja auch in etwa dem entspricht, was wir normalsterblichen endanwendern bzw. nutzern unserer server in der regel ans herz legen. mittlerweile hab ich nichteinmal mehr große probleme damit, wenn ich irgendwo unterwegs nur mit dem webinterface od. dem handy auf meine mails zugreifen kann, und sehr viele zeitgenossen kennen und nutzen heutzutage vermutlich gar keinen anderen zugang mehr. ich denke, dass uns ganz ähnliches auch im video-umfeld über kurz od. lang erwartet.