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Wirkt sich der Crop-Faktor auch auf den Tiefenschärfebereich aus?



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Frage von Stephan82:


Hi,

habe an der 700D eine 50mm-Festbrennweite. Ich weiß, dass ich das mit dem Crop-Faktor 1,6 multiplizieren muss und so eigentlich mit 80mm filme. Für "echte" 50mm bräuchte ich also eher ein 35mm-Objektiv, richtig?

Eins ist mir aber nicht klar. Wirkt sich der Crop-Faktor nur auf den Bildausschnitt (wie ein Zoom) aus oder tatsächlich auch auf den Tiefenschärfebereich?

Ich meine je weiter die Blende offen ist, je höher die Brennweite ist und um so weiter z.B. Objekt und Hintergrund voneinander entfernt sind, um so geringer ist ja die Tiefenschärfe. Das heisst bei gleichem Setup hat ein 80mm-Objektiv einen geringeren Schärfebereich als ein 50mm-Objektiv, oder?

Habe ich also an meiner 700D durch den Crop-Faktor einen geringeren Tiefenschärfebereich als an einer Vollformat-Kamera, wenn ich dasselbe 50mm-Objektiv benutzen würde?



Antwort von Natalie:

es verändert sich nicht nur die Tiefenschärfe , sondern auch das Aussehen des Bokeh...



Antwort von RLX-Devlin:

Schau mal: http://www.gofred.de/snippets/DOF-Rechner.php oder http://www.dofmaster.com/

Gibt es auch als App, kannst du ausdrucken, auswendig lernen!








Antwort von WoWu:

So einfach mit ja oder nein ist das nicht zu beantworten.
Du hast schon Recht, an der Fokuslänge ändert sich nichts, lediglich am Bildkreis, aus dem Du nur noch den inneren Teil der Abbildung benutzt.
Durch die Nichtdarstellung der Randstrahlen werden aber auch bestimmte Linsenfehler nicht mehr sichtbar und der Schärfeeindruck verbessert sich.
Also, nicht die Tiefenschärfe erhöht sich, sondern der Schärfeeindruck verbessert sich weil der Lichtkegel seine Form behält und nicht spitzer wird.
Die Tiefenschärfe würde sich nur ändern, wenn sich die Unschärfekreise ändern und die ändern sich nur, wenn der Kegel spitzer wird, beispielsweise durch Änderung der "Lichtsäule" im Objektiv.
Das ist aber beim CROP nicht der Fall, weil sie nicht real beschnitten wird sondern nur Teile davon ausgelesen werden.
Der Gesamteindruck des Bildes wird aber unschärfer, weil die Objektivauflösung auf Vollformat bezogen ist, jetzt aber nur ein Teil des Sensors zur Anwendung kommt, das Bild hinterher aber auf dieselbe Grösse gebracht wird.
Dadurch verringert sich die Bildauflösung.
Wenn man also Crops benutzt, sollte man das nur mit Objektiven machen, mit hoher spatialer Auflösung, die den Sensoranforderungen genügen.
Ein halb so grosser Sensor setzt also die doppelt so hohe Objektivleistung voraus, um ein gleich gute Bild bei identischer Darstellungsgrösse zu generieren.
Insofern wirkt sich diese Unschärfe auch auf Deine Tiefenschärfe aus.



Antwort von Stephan82:

Ich habe eben das Problem, dass mir gerade Menschen beim szenischen Filmen oft aus dem Schärfebereich rausrutschen und ich es später erst am PC merke. Wollte eben wissen, ob der Crop-Faktors eventuell auch ne Rolle spielt und ob man bei Vollformat mehr Spielraum, d.h. einen größeren Schärfebereich hat.

Habt ihr einen Tipp welche Blende und welche Brennweite ihr mit der 700D benutzen würdet, wenn ihr z.B. einen Dialog zwischen zwei Person filmen würdet. Habe momentan nur das 18-55 Kit-Objektiv und das 50mm 1,8 II.

Gibt es da irgendwelche filmischen Grundregeln, die z.B. durch den Abstand zur Person auf die richtige Brennweite schließen lassen etc.?



Antwort von rkunstmann:

Hallo,

vereinfacht ausgedrückt ist die Schärfentiefe größer an der 700D- Jedenfalls betrachtet bei gleichem Bildausschnitt und gleichem Objektiv (dann musst Du Dich etwas wegbewegen vom Objekt und die Tiefe wird etwas größer). Das ist wie gesagt vereinfacht und stimmt streng genommen nicht so ganz.
Welche Brennweite Du nehmen musst oder sollst ist großteils eine Frage des Inhalts, also was Du erzählen möchtest...(Aber natürlich auch der Möglichkeiten- z.B. welche Objektive hat man, wie groß ist der Raum usw.)
Wenn Dir die Leute bei Dialogszenen aus der Schärfe rutschen würde ich zunächst mal versuchen abzublenden... 50mm mit Blende 4 oder sogar 5.6 gibt Dir bei Nahaufnahmen noch reichlich Bokeh und die Schärfe wird beherrschbar. Das ganze erfordert natürlich auch etwas Übung.

Beste Grüße!

Robert



Antwort von WoWu:

Oder eben mehr Licht setzen oder die Verstärkung hochnehmen und die Blend verkleinern.
Rechne Dir doch einfach mal für Deine szenischen Bedingungen die hyperfokal Distanz aus und leg sie so, dass sie gar nicht mehr unscharf werden können.
Dann hast Du die minimal mögliche Tiefenschärfe bei einer maximalen Sicherheit, dass nie etwas unscharf wird.



Antwort von Stephan82:

Wenn Dir die Leute bei Dialogszenen aus der Schärfe rutschen würde ich zunächst mal versuchen abzublenden... 50mm mit Blende 4 oder sogar 5.6 gibt Dir bei Nahaufnahmen noch reichlich Bokeh und die Schärfe wird beherrschbar.
Robert An das abblenden habe ich natürlich schon gedacht, um den Schärfebereich zu vergößern. Habe damit auch experimentiert. Das Problem ist dabei wiederum, dass das Gesamtbild mit Blende 5.6 in Innenräumen dann viel zu dunkel ist. Nötige ISO-Erhöhung führt dann wieder zu mehr Bildrauschen! Öffne ich hingegen die Blende, dann kann ich eine niedrige ISO-Zahl verwenden, d.h. wenig Bildrauschen, dafür ist der Schärfebereich wieder unkontrollierbar. Ein Teufelskreis!!!



Antwort von Stephan82:

Oder eben mehr Licht setzen oder die Verstärkung hochnehmen und die Blend verkleinern.
Rechne Dir doch einfach mal für Deine szenischen Bedingungen die hyperfokal Distanz aus und leg sie so, dass sie gar nicht mehr unscharf werden können.
Dann hast Du die minimal mögliche Tiefenschärfe bei einer maximalen Sicherheit, dass nie etwas unscharf wird. An mehr Licht habe ich auch gedacht! Habe ich nur momentan noch nicht! Außerdem möchte ich eigentlich auch die jeweilige natürliche Lichtstimmung einfangen. Wenn ich dann Leuchten aufstelle (Softbox, RedHeads etc.) dann ist die Stimmung doch dahin, oder?

Was ist den die hyperfokal Distanz?



Antwort von WoWu:

Es bleibt noch die Verstärkung oder das Shutter.
Aber anfangen würde ich mit der Berechnung, welchen Bereich Du auf jeden Fall scharf haben muhst und daraus ergibt sich die Blende und daraus wiederum die Verstärkung bzw. der ISO Wert und/oder das Shutter ... oder eben wieviel Licht Du mehr setzen müsstest. Du hast ja immerhin mehrere Optionen, je nachdem, wie Du dein Bild beeinflussen möchtest. es ist ja nicht so, dass es keine Lösung gäbe.
Frage ist immer nur, mit welchem Kompromiss kannst Du leben.

Edit:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperfokale_Entfernung
Hyperfokaldistand zeigt Dir die grenzen der Schärfe und die Distanz zu den Endpunkten an.
Wenn Du also hinten eine Wand in der Szene hast, können die Akteure schon mal nicht weiter, also kannst Du den hinteren Schärfepunkt fixieren und nach vorne soweit die Tiefenschärfe festlegen, wie die Szene (oder die Akteuere gehen.
Damit hast Du die erste Bedingung: Schärfe erreicht. Der Rest ist dann Geschmacksache.



Antwort von Paralkar:

Es kommt doch drauf an, wie du das Licht setzt, ne Kinoflow von der Seite wird den Protagonisten aufhellen und nicht die 10m entfernte Fensterwand (als Beispiel).



Antwort von Stephan82:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperfokale_Entfernung
Hyperfokaldistand zeigt Dir die grenzen der Schärfe und die Distanz zu den Endpunkten an. Ich habe mir den Artikel schon durchgelesen, aber so ganz raff ich das nicht!

Wenn ich hier: http://www.gofred.de/snippets/DOF-Rechner.php

z.B. 1 Meter Entfernung (das ist die Focusebene oder?) eintippe, dann zeigt er mir Nahgrenze 0,97m und Entfernte Grenze 1,032m. Der gesamte Schärfebereich ist also nur 6,3cm groß. Falls ein Mensch in der Einstellung leicht den Kopf bewegt, dann ist er wahrscheinlich zum Teil schon unscharf.

Was bedeutet da jetzt aber die angezeigte Hyperfokaldistanz von 30,34m? Was fange ich mit dieser Information an und wie kommt man auf den Wert?








Antwort von Stephan82:

Es kommt doch drauf an, wie du das Licht setzt, ne Kinoflow von der Seite wird den Protagonisten aufhellen und nicht die 10m entfernte Fensterwand (als Beispiel). Wie bereits erwähnt, habe noch kein Licht-Equipment. Scheint also für Innenaufnahmen zwingend notwendig zu sein. Die Kinoflow ist ja aber sau teuer. Gibt es da nichts günstigeres für paar hundert Euro?



Antwort von WoWu:

Für Hyperfokal geh mal von einer Verteilung 2/3 hinter dem HF Punkt und 1/3 davor aus.
das heisst, wenn Deine Tiefenschärfe (gesamt) 10 m ist, dann stell den festen Fokuspunkt auf 3-4 m und damit dürfte alles in dem 10m Bereich scharf sein.

(Bedenk aber, dass der Kamerastandpunkt noch ein paar Meter vom Szenenraum entfernt liegt. Die Entfernung musst Du entsprechend dazu rechnen :-)



Antwort von Stephan82:

Für Hyperfokal geh mal von einer Verteilung 2/3 hinter dem HF Punkt und 1/3 davor aus.
das heisst, wenn Deine Tiefenschärfe (gesamt) 10 m ist, dann stell den festen Fokuspunkt auf 3-4 m und damit dürfte alles in dem 10m Bereich scharf sein.

(Bedenk aber, dass der Kamerastandpunkt noch ein paar Meter vom Szenenraum entfernt liegt. Die Entfernung musst Du entsprechend dazu rechnen :-) Ok, die Erklärung habe ich verstanden, aber wie kommt der DOF-Rechner aus meinem Bsp bei einem Gesamtschärfebereich von nur 6,3cm auf eine Hyperfokaldistanz von über 30m? Das ist doch dann ein total falscher Wert oder nicht?



Antwort von WoWu:

Nein, nicht unbedingt.
Üblicherweise versucht man damit den Wert -von wo ab- bis Unendlich zu ermitteln.
Der Rechner kennt nur diese eine Bedingung und gibt Dir diesen wert aus.
Ihm fehlt die Möglichkeit der Definition, für welchen Bereich Du die Berechnung haben willst.
Also, geh einfach vom Tiefenschärfebereich und dann 2/3-1/3 aus und addier die Aufstellungsdistand zum Wert dazu.



Antwort von Ab-gedreht:

Eigentlich ist es ganz einfach. Ein crop ist nichts anderes, als würdest du später ins Bild reinzoomen. Nur dass es schon während der aufnahme funktioniert. Deine tiefenschärfe ändert sich dabei natürlich nicht.
Hast du den gleichen Abstand vom Sensor zum objekt und zum hintergrund ist es egal mit welchem sensor du arbeitest, die Tiefenschärfe ist gleich.
Natürlich musst du, um dein Framing gleich zu halten bei einem höheren crop deutlich weiter weg. Dann ändert sich natürlich deine schärfe. Also praktisch gesehen kannst du mit einem Großen sensor mehr tuefenunschärfe erzeugen. Weil du kleiner abbilden kannst.



Antwort von rkunstmann:

Wenn Dir die Leute bei Dialogszenen aus der Schärfe rutschen würde ich zunächst mal versuchen abzublenden... 50mm mit Blende 4 oder sogar 5.6 gibt Dir bei Nahaufnahmen noch reichlich Bokeh und die Schärfe wird beherrschbar.
Robert An das abblenden habe ich natürlich schon gedacht, um den Schärfebereich zu vergößern. Habe damit auch experimentiert. Das Problem ist dabei wiederum, dass das Gesamtbild mit Blende 5.6 in Innenräumen dann viel zu dunkel ist. Nötige ISO-Erhöhung führt dann wieder zu mehr Bildrauschen! Öffne ich hingegen die Blende, dann kann ich eine niedrige ISO-Zahl verwenden, d.h. wenig Bildrauschen, dafür ist der Schärfebereich wieder unkontrollierbar. Ein Teufelskreis!!! Nochmal zum Thema Licht. Wenn Du noch kein Licht hast und die Stimmung eines Raums erhalten willst kannst Du auch auf stärkere Leuchtmittel zurückgreifen. Ein paar kräftige Halogenbirnen statt Energiesparfunzeln in den Fassungen können schön sehr helfen. Und auch mit vorhandenem Licht kann man gestalten, selbst ne Stehlampe oder ein billiger Deckenstrahler. Immer noch besser als völlig ausgefressene Highlights oder abgesoffene verrauschte Schatten (oder beides!)
Bis ISO 800 kann man mit der 700D auch gehen, finde ich (die hat doch den gleichen Sensor, wie die 7D, 600D?) und gegen das Rauschen gibt es zur Not Neat Video (das allerdings was kostet- es aber auch wert ist)

Grüße!




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