Frage von Aevo:Hallo!
Ich habe mir vor 2 Wochen die 7D gekauft und schon eifrig gefilmt und Fotos geschossen. Mir stellt sich aber die Frage, da ich eigentlich noch ein purer Lehrling in Sachen Fotografie/Cinematografie bin, was für Objektive für meine kommenden Filmprojekte am besten geeignet wären.
Ich besitze momentan ein
EFS 18-55mm 1:3,5-5,6
Ausserdem habe ich noch einige Ausleihobjektive die ich benutzen kann, die tun aber nicht viel zur Sache weil ich meine eigene Ausrüstung haben will.
Mein
erstes Filmprojekt wird sicher eine dunkle Szene, Nahaufnahmen von Personen und ein Personenfliegerstart + Landung beinhalten. Ich weiss nicht inwiefern mein Standartobjektiv da mithalten kann, aber soviel ich weiss ist es sicher nicht das schlechteste wenn es um Nahaufnahmen von Personen geht. Mir stellt sich vorallem die Frage wie es sich im Vergleich mit anderen Objektiven für dunkle Aufnahmen eignet. Für den Fliegerstart habe ich ein Ausleihobjektiv das sollte kein Problem darstellen.
Mein
zweites und drittes Filmprojekt wird einige Actionszenen a la
... ature=plcp beinhalten. Der Filmer benutzt in diesem Video ein
Canon 16-35mm F/2.8 L. Kann mir jemand erklären warum gerade dieses Objektiv für solche Aufnahmen geeignet ist und was der Unterschied zu meinem Standartobjektiv ist?
Ich danke herzlichst für alle Antworten und hoffe so ein bisschen mehr Verständnis von Objektiven zu erhalten, anhand der Daten kann ich nämlich nie richtig rauslesen für welche Aufnahmesituationen sie sich besonders eignen (besonders, wenn der Unterschied von weitem gesehen so marginal ist wie zu meinem Objektiv).
Antwort von rush:
Der Filmer benutzt in diesem Video ein
Canon 16-35mm F/2.8 L. Kann mir jemand erklären warum gerade dieses Objektiv für solche Aufnahmen geeignet ist und was der Unterschied zu meinem Standartobjektiv ist?
Der Hauptunterschied ist die Lichtstärke. Das ist immer die Zahl mit dem F bzw. 1:xxx Je kleiner die Zahl - desto mehr Licht lässt das Glas durch -> bedeutet je kleiner die Zahl desto lichtstärker ist das Objektiv - aber eben auch teurer!
Dein Kitzoom etwa hat bei 55mm nur noch f 5.6... ist also 2 volle ! Blendenstufen lichtschwächer als etwa ein Objektiv welches dort noch 2.8 hat. (
http://de.wikipedia.org/wiki/Blendenreihe_%28Optik%29)
Besonders beliebt - da lichtstark und günstig sind die 50mm 1.8 Objektive. Die kosten in der Regel so um 100€. Allerdings ist die Brennweite eher für Portraits etc geeignet - weniger wenn es um Weitwinkel geht.
Ein weiterer Vorteil der lichtstarken Objektive ist deren Schärfe bzw. Unschärfeverlauf (Bokeh). Auch hier gilt wieder: Je kleiner die Blendnezahl - desto besser lässt sich der Vordergrund vom Hintergrund trennen.
Antwort von srone:
bitte, bei canon steht das d hinter der zahl.
7D
sonst kommt man im produktbezeichnungswirrwar gar nicht mehr mit. ;-)
lg
srone
Antwort von Aevo:
Ein weiterer Vorteil der lichtstarken Objektive ist deren Schärfe bzw. Unschärfeverlauf (Bokeh). Auch hier gilt wieder: Je kleiner die Blendnezahl - desto besser lässt sich der Vordergrund vom Hintergrund trennen.
..was mir wiederum sehr wichtig ist, da ich bei meinem Objektiv genau das Problem festgestellt habe. Es macht zwar dadurch Nahaufnahmen sehr szenisch, aber ich hatte bei schlechtem Licht Probleme Vor- und Hintergrund scharf zu stellen. Danke für die Info! :)
Hast du noch weitere Objektivvorschläge oder denkst du das von der Brennweite her die 16-35mm ausreicht für meine Projekte?
bitte, bei canon steht das d hinter der zahl.
7D
sonst kommt man im produktbezeichnungswirrwar gar nicht mehr mit. ;-)
lg
srone
Kommt nicht wieder vor ;)
Antwort von srone:
..was mir wiederum sehr wichtig ist, da ich bei meinem Objektiv genau das Problem festgestellt habe. Es macht zwar dadurch Nahaufnahmen sehr szenisch, aber ich hatte bei schlechtem Licht Probleme Vor- und Hintergrund scharf zu stellen. Danke für die Info! :)
dann solltest du weiter abblenden und höheres iso nutzen, anders funktioniert es auch bei einem lichtschwachen (hohe anfangs blendenzahl und damit von vorneherein schärfentieferen) objektiv nicht.
lg
srone
Antwort von rush:
Es macht zwar dadurch Nahaufnahmen sehr szenisch, aber ich hatte bei schlechtem Licht Probleme Vor- und Hintergrund scharf zu stellen. Danke für die Info! :)
Hast du noch weitere Objektivvorschläge oder denkst du das von der Brennweite her die 16-35mm ausreicht für meine Projekte?
Nicht falsch verstehen... je kleiner die Blendenzahl - desto einfacher ist es Vorder und Hintergrund
zu trennen!.
Dadurch wird nicht Vor- und Hintergrund gleichzeitig scharf! Im Gegenteil.
Dazu musst du wie srone erwähnt hat abblenden - wobei da wiederum das Kitobjektiv ausreicht. Du benötigst dann halt nur viel mehr Licht oder musst die Iso-Werte hochsetzen (was jedoch mehr rauschen bedeutet).
Kenn mich mit Canon nicht sonderlich aus - daher kann ich keine konkreten Empfehlungen geben. Ich mag aber z.b. sehr gern das 30mm 1.4 von Sigma welches es auch für Canon gibt.
Weiterhin sind natürlich Standardzooms im Bereich 17-50mm 2.8 sehr beliebt...
und für Portraitsachen etwas das genannte 50er 1.8 oder auch mal ein 85er... 105er... Geschmackssache und je nach Anwendung muss man da schauen.
Antwort von Aevo:
Es macht zwar dadurch Nahaufnahmen sehr szenisch, aber ich hatte bei schlechtem Licht Probleme Vor- und Hintergrund scharf zu stellen. Danke für die Info! :)
Hast du noch weitere Objektivvorschläge oder denkst du das von der Brennweite her die 16-35mm ausreicht für meine Projekte?
Nicht falsch verstehen... je kleiner die Blendenzahl - desto einfacher ist es Vorder und Hintergrund
zu trennen!.
Dadurch wird nicht Vor- und Hintergrund gleichzeitig scharf! Im Gegenteil.
Dazu musst du wie srone erwähnt hat abblenden - wobei da wiederum das Kitobjektiv ausreicht. Du benötigst dann halt nur viel mehr Licht oder musst die Iso-Werte hochsetzen (was jedoch mehr rauschen bedeutet).
Kenn mich mit Canon nicht sonderlich aus - daher kann ich keine konkreten Empfehlungen geben. Ich mag aber z.b. sehr gern das 30mm 1.4 von Sigma welches es auch für Canon gibt.
Weiterhin sind natürlich Standardzooms im Bereich 17-50mm 2.8 sehr beliebt...
und für Portraitsachen etwas das genannte 50er 1.8 oder auch mal ein 85er... 105er... Geschmackssache und je nach Anwendung muss man da schauen.
Danke, ich werde mich noch ausführlich über deine Tipps informieren! :)
Antwort von Aevo:
Ich habe mir jetzt noch ein paar Gedanken gemacht und Testvideos angeschaut.
Die
Canon 17-40mm f/4 L USM ist einer der günstigsten in diesem Segment und würde mir in den Action Szenen einen guten Weitwinkel bieten. Da sich die Actionszenen allesamt bei sehr guten Lichtverhältnissen abspielen werden ist die Blende auch total ok. Bestätigt mir diese Vermutung bitte ;)
Ergänzend für eher dunkle Aufnahmen würde ich noch eine
Canon EF 50mm F/1.4 USM in Erwägung ziehen.
Was haltet ihr davon? :)
Antwort von rush:
Ich habe mir jetzt noch ein paar Gedanken gemacht und Testvideos angeschaut.
Die
Canon 17-40mm f/4 L USM ist einer der günstigsten in diesem Segment und würde mir in den Action Szenen einen guten Weitwinkel bieten. Da sich die Actionszenen allesamt bei sehr guten Lichtverhältnissen abspielen werden ist die Blende auch total ok. Bestätigt mir diese Vermutung bitte ;)
Ergänzend für eher dunkle Aufnahmen würde ich noch eine
Canon EF 50mm F/1.4 USM in Erwägung ziehen.
Was haltet ihr davon? :)
Klar - es kommt halt immer darauf an was du so drehen möchtest... Man wird oft sowieso ein wenig abblenden - einerseits da die Objektive in der Regel dann erst ihren "sweet spot" erreichen und zum anderen um etwas mehr Schärfentiefe zu haben. Besonders bei Actionszenen kommt man ansonsten mit Offenblende schnell an die Grenzen den Fokus nachzuführen bzw. erfordert dies viel Übung.
Die Schärfentiefe bei f 1.4 ist auch so gering, das bereits leichte Kopfbewegungen zu Unschärfen führen... Daher wird man solche extremen Offenblenden < 1.8 tatsächlich nur selten fahren oder aber wenn man explizit den Schärfe/Unschärfe-Effekt erreichen will.
Insofern ist deine Überlegung durchaus nachvollziehbar und schlüssig. Aufrüsten kann man ja immer noch.
Antwort von Mausbaer:
bitte, bei canon steht das d hinter der zahl.
7D
sonst kommt man im produktbezeichnungswirrwar gar nicht mehr mit. ;-)
lg
srone
War nicht immer so. Ich habe hier noch meine erste DSLR rumliegen.
Ist eine D60 (von Canon).
Grüße
Jochen
Antwort von Aevo:
Klar - es kommt halt immer darauf an was du so drehen möchtest... Man wird oft sowieso ein wenig abblenden - einerseits da die Objektive in der Regel dann erst ihren "sweet spot" erreichen und zum anderen um etwas mehr Schärfentiefe zu haben. Besonders bei Actionszenen kommt man ansonsten mit Offenblende schnell an die Grenzen den Fokus nachzuführen bzw. erfordert dies viel Übung.
Die Schärfentiefe bei f 1.4 ist auch so gering, das bereits leichte Kopfbewegungen zu Unschärfen führen... Daher wird man solche extremen Offenblenden < 1.8 tatsächlich nur selten fahren oder aber wenn man explizit den Schärfe/Unschärfe-Effekt erreichen will.
Insofern ist deine Überlegung durchaus nachvollziehbar und schlüssig. Aufrüsten kann man ja immer noch.
ich habe die Überlegung Blende 1.4 eher wegen der Lichtstärke gemacht, ab welcher Öffnung ist es daher sinnvoll eher auf Schärfe/Unschärfe zu achten? Mir geht es bei diesem Objektiv eher um die Lichtstärke.
Antwort von rush:
ich habe die Überlegung Blende 1.4 eher wegen der Lichtstärke gemacht, ab welcher Öffnung ist es daher sinnvoll eher auf Schärfe/Unschärfe zu achten? Mir geht es bei diesem Objektiv eher um die Lichtstärke.
Das ist ja auch richtig, f 1.4 ist auch sehr lichtstark!
Du darfst nur eben nicht erwarten das bei Blende 1.4 alles scharf ist.. wie gesagt - es ist genau das Gegenteil der Fall. Du hast nur einen sehr kleinen Bereich der scharf ist - daher ist korrektes fokussieren extrem wichtig.
Antwort von Aevo:
ich habe die Überlegung Blende 1.4 eher wegen der Lichtstärke gemacht, ab welcher Öffnung ist es daher sinnvoll eher auf Schärfe/Unschärfe zu achten? Mir geht es bei diesem Objektiv eher um die Lichtstärke.
Das ist ja auch richtig, f 1.4 ist auch sehr lichtstark!
Du darfst nur eben nicht erwarten das bei Blende 1.4 alles scharf ist.. wie gesagt - es ist genau das Gegenteil der Fall. Du hast nur einen sehr kleinen Bereich der scharf ist - daher ist korrektes fokussieren extrem wichtig.
Deine Aussage hat mich ein wenig irritiert, ich muss über Ostern unbedingt mein Wissen erweitern ;)
Dann würdest du aber eher zu einem 1.8 greifen? Ich hab auch schon überlegt das 35er mit 2 zu kaufen, wäre ja lichtstark mit einer guten Brennweite und einfacherer Fokussierung.
Danke übrigens das du dir auch mit Einsteigern wie mir Mühe gibst! :))
Antwort von handiro:
Bei Blendenöffnungen von 1.8 oder 1.4 ist der Fokusbereich so klein, dass man theoretisch aussuchen kann welche Wimper man scharf haben möchte.
Das ist fast unmöglich zu kontrollieren wenn sich eine Person beim Sprechen bewegt.
Ich würde das beliebte Reisezoom 18-250 von Sigma für Aussenaufnahmen empfehlen. Ansonsten ist die f2.8 Reihe von allen Herstellern ein generell Empfohlener Standard.
Nicht vergessen: der APSC Sensor der 7D macht Faktor 1.6 bei der Brennweiten Berechnung, da wird aus einem 50mm mal eben ein 80er!
Antwort von Aevo:
Nicht vergessen: der APSC Sensor der 7D macht Faktor 1.6 bei der Brennweiten Berechnung, da wird aus einem 50mm mal eben ein 80er!
Eben gerade darum eher das 35er. Ich werde dann darauf achten ein Objektiv mit einer Öffnung von 2-3 zu kaufen. Ich meine eine zu starke Trennung des Vor- und Hintergrundes ist zum Fotografieren vielleicht ein tolles feature, zum Filmen aber besonders als Anfänger eher ein schwieriges Unterfangen.
Antwort von B.DeKid:
Eben gerade darum eher das 35er. Ich werde dann darauf achten ein Objektiv mit einer Öffnung von 2-3 zu kaufen. Ich meine eine zu starke Trennung des Vor- und Hintergrundes ist zum Fotografieren vielleicht ein tolles feature, zum Filmen aber besonders als Anfänger eher ein schwieriges Unterfangen.
Abblenden kann man ( sollte man ) immer , da bei ca 11/2 Blenden abgeblendet zur Anfangs Öffnung die Quali einer Optik meist am besten ist ( oder sagen wir besser).
Zum Focus - hier ist der Begriff "HyperFocal Distance" ein Zauberwort .... welche kurz gesagt den Punkt ( Zone) erklärt in dem / ab dem ein Objektiv scharf abbildet selbst wenn es offen genutzt wird .
MfG
B.DeKid
Antwort von srone:
Abblenden kann man ( sollte man ) immer , da bei ca 11/2 Blenden abgeblendet zur Anfangs Öffnung die Quali einer Optik meist am besten ist ( oder sagen wir besser).
lieber b.dekid,
ich weiss, dass du sicher 1 1/2 blenden gemeint hast. :-)
lg
srone
Antwort von Aevo:
Abblenden kann man ( sollte man ) immer , da bei ca 11/2 Blenden abgeblendet zur Anfangs Öffnung die Quali einer Optik meist am besten ist ( oder sagen wir besser).
lieber b.dekid,
ich weiss, dass du sicher 1 1/2 blenden gemeint hast. :-)
lg
srone
Und ich dachte schon.. :D
Ja das hat was. Gut ich werde eure Tipps und Infos beim Kauf nach Ostern berücksichtigen und euch dann Bescheid geben für welche Objektive ich mich entschieden habe. Natürlich werdet ihr auch das Ergebnis sehen, d.h. meine Videos die alle diesen Herbst erscheinen werden (wenn alles nach Plan geht) :)