Frage von rush:Sigma gewährt in mittlerweile 3 Teilen Einblicke in den Produktionsablauf von ihren Objektiven.
Die Clips erzählen ganz unaufdringlich und in langsamen Bildern die Geschichte der Arbeiter im Werk AIZU, Japan. Und das fast ohne Kommentar-Text (außer im dritten Clip).
Die Filmchen widerstreben meiner Meinung nach dem aktuellen und rasanten Zeitgeist und fallen viel eher in die Rubrik "Entschleunigung".
Natürlich sind das "Werbefilmchen" - aber sie bestätigen auch mein subjektives Empfinden insofern, als das ich die aktuellen Sigma Objektive (habe das 35er und 50er Art ) als sehr hochwertig einschätze - sowohl haptisch als auch in Hinblick auf die optische Qualität.
Technikinteressierten mit ~ 15 Minuten Zeit seien daher folgende 3 Clips empfohlen...
Antwort von nachtaktiv:
coole sache, danke für den link !
Antwort von Sammy D:
Danke fuer den Link. Sehr interessant.
Falls es interessiert, was der gute Herr Kashiwagi erzaehlt, hier eine kurze Zusammenfassung.
Wie ja anfangs eingeblendet wird, ist er vom Kundenservice, genauer gesagt Junior Repairman.
Hauptsaechliche Arbeitsinhalte ist die sind die Reparatur der Objektivstabilisierung und des Autofokus.
Am schwierigsten seien Probleme mit der Blende.
Er habe einmal einen Kunden gehabt, der meinte, die Aufloesung bei Nachtaufnahmen sei schlecht. Da er nicht bei Nacht arbeite, musste er die Bedingungen im Labor nachstellen.
Bei aelteren Optiken seien die Ersatzteile sehr begrenzt, manche muessen nachgebaut werden (//Erstaunlich, dass man dies wirklich macht!//).
Weiterhin gebe es fuer Altglaeser noch einen (!) Spezialisten, den er bei Bedarf fragen koenne.
Die Herausforderung seiner Arbeit bestehe darin, herauszufinden, wo genau es am Objektiv fehlt. Viele Glaeser lassen sich reparieren, manche wiederum nicht. In letzteren Faellen werde dann umgetauscht.
Antwort von nachtaktiv:
vielen dank für die übersetzung.
so, hab nun alle drei videos durch. die bilder sind toll. jedoch nervt das pianogeklimper doch sehr. und ich hätte mir einiges an erklärbär zu den bildern gewünscht. so wirkt es wie ein zusammengewürfelter rohschnitt ohne sinn.
ein bissl mehr doku hätte den sigma jungs ganz gut getan. so wie hier :
Antwort von iasi:
gerade das Fehlen des Geplappers macht die Sigma-Videos so angenehm.
Antwort von TaoTao:
ein bissl mehr doku hätte den sigma jungs ganz gut getan. so wie hier
Wie heisst es so schön. Bilder sagen mehr als tausend Worte. Wenn ich sehe wie eine Dame eine Linse schleift dann brauch ich nicht noch einen deutschen Quatscher der mir erklärt dass eine Frau gerade eine Linse schleift.
Antwort von Hayos:
Als Fan von entschleunigten Filmen ohne Plapperei wie "Playtime" oder "Baraka" finde ich die Doku sehr, sehr angenehm. Es gibt auch auf Arte manchmal Dokus die kein Off-Sprecher haben, nur Untertitel ab und zu, ansonsten einfach beobachtend - sowas finde ich auch sehr spannend! Man darf quasi die Details und interessanten Dinge selbst entdecken - das kann eine sehr erfüllende Sache sein.
Zum Inhalt: Natürlich kann es auch daran liegen, dass es eigentlich Werbefilmchen sind, aber ich bin doch erstaunt, wieviel Handarbeits-Fummelei da auch heutzutage noch im Spiel ist...
Antwort von handiro:
Ja das Haiku Geklimper nervt irgendwann aber sonst stimme ich dem Tenor der Meinungen zu: angenehm und entschleunigt, ohne Sprecher= wunderbar.
Überhaupt finde ich Dokus oder von mir aus auch solche Imagefilme ohne Sprecher immer als besonders angenehm.
Antwort von 20k:
Ich finde es überraschend, dass in der Objektivherstellung der Anteil an Handarbeit immer noch so hoch ist. Hätte angenommen, dass auch in diesem Bereich Industrieroboter und Fließband längst Einzug gehalten hätten. Zudem hat Sigma, wenn ich mich nicht irre, nur das eine Werk in Aizu, und Japan ist alles andere als ein Niedriglohnland. Ich frage mich daher, wie man es überhaupt schafft Canon und Nikon preislich so deutlich zu unterbieten, wo diese doch teilweise in China/Taiwan fertigen?
Antwort von TaoTao:
Könnte auch sein dass Nikon und Canon einfach lächerliche Preise verlangen.
Antwort von rush:
Könnte auch sein dass Nikon und Canon einfach lächerliche Preise verlangen.
Naja... fairerweise muss man sagen das die "teuren" Nikon Gläser, also zumindest jene im Höherpreissegment lange Zeit wirklich die "Sperspitze" darstellten und die Fremdhersteller da immer ein wenig hinterherhinkten und entsprechend über den geringeren Preis verkauften... (Zeiss jetzt mal außen vor).
Für meine Begriffe hat sich das in den letzten Jahren aber stark verändert.. die Third-Party Hersteller haben neue Modelle auf den Markt geworfen die Nikon so teilweise nicht einmal ansatzweise im Portfolio hat (z.b. Sigma 18-35er 1.8 oder das 24-70er 2.8 mit Stabi von Tamron)
Weiterhin ist Sigma mit der Art-Reihe ein wirklicher Glückswurf gelungen - die Gläser sind einwandfrei verarbeitet und bilden hervorragend ab - das war nicht immer so... hatte auch schon Sigma-Gläser die merklich abfielen im direkten A-B Vergleich.
Die Frage mit dem alleinigen Produktionsstandort hat mich auch beschäftigt, sofern diese Angabe noch stimmen sollten... denn Aizu liegt ja in der Region um Fukushima wenn ich das richtig verstanden habe und war ebenfalls wie viele andere große Konzerne von den Auswirkungen betroffen:
"A Sigma employee tweeted that there has been some damage to machinery and the building at Sigma's Aizu factory, but no injuries. Due to the rolling blackouts, Sigma has decided to suspend operations in two of its facilities."
Quelle:
http://www.adorama.com/alc/0012966/blog ... nd-Tsunami
However: Für mich ist Sigma momentan die innovativste Marke im Bereich der Fotoobjektive und ich bin gespannt was die in nächster Zeit noch so werden rausbringen... die Rumors verheißen Gutes :)
Antwort von nachtaktiv:
Wenn ich sehe wie eine Dame eine Linse schleift dann brauch ich nicht noch einen deutschen Quatscher der mir erklärt dass eine Frau gerade eine Linse schleift.
wenn ich bilder sehe, die ich sonst nie sehe, nämlich rohbauteile in zerlegter form, brauche ich schon einen deutschen quatscher, der mir erklärt, was ich da überhaupt sehe. ansonsten sehe ich die ganze zeit nur menschen, deren job ich nicht kennenlerne, produktionsmaschinen und komponenten, deren sinn ich nicht verstehe, usw.
bei der leica story waren es außerdem ja auch die kleinen anekdötchen, die die story so interessant machten. das sollte man auch nicht ausser acht lassen.
reines bildergeballer ist mir da eben zu wenig. schöne impressionsvideos kann jeder machen. da fehlt mir das alleinstellungsmerkmal.
Antwort von rush:
Was Sigma macht - kann Nikon auch...?! ;)
Keine Ahnung wer zuerst mit solchen Videos angefangen hat - Sigmas erstes Filmchen ist mit 2012 datiert, das von Nikon auf 2013... .
Ansonsten von der Machart her sehr ähnlich und ohne Kommentartext. Dafür ist die Musik für meinen Geschmack etwas angenehmer.