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Infoseite // Sehenswert: Testo (Serie, ARD)



Frage von cantsin:


7teilige Serie mit 15minütigen Kurzepisoden (also eigentlich: ein knapp zweistündiger Spielfilm) über einen Banküberfall, Regie: Kida Khodr Ramadan und Olivia Retzer:
https://www.ardmediathek.de/serie/testo ... L3Rlc3Rv/1

Ein IMHO richtig guter Gangster-Genrekracher, bis in die Nebenrollen gut (und z.T. prominent: Katharina Thalbach, Kathrin Angerer, Roland Zehrfeldt...) besetzt, keine Sekunde langweilig, keine aufgesetzten Dialoge. Nur die komödiantische Schlussszene enttäuscht (und hätte man einfach rausschneiden können).

Fühlte mich im besten Sinne an den deutschen 70er Jahre-Banküberfall-Genre-Kracher "Blutiger Freitag" erinnert. Und wenn ich mich nicht täusche, steckt auch in der Fluchtszene eine kleine Hommage an diesen älteren Film. Aber "Testo" ist im besten Sinne heutig, in den Figuren, den Dialogen, dem Tempo, den schnell geschnittenen Bildern und Gangsta Rap-Soundtrack (und auch dem Mut, ganz bewusst schlechte Videobild-Ästhetik als Stilmittel einzusetzen). Dass hier das Schauspielerensemble von "4 Blocks" plus diverse Stammschauspieler von Dominik Graf wieder zusammenkommen, passt.

Fun Fact: Co-Regisseurin Olivia Retzer muss die Tochter von Otto W. Retzer sein, der in den 70er-80er Jahren als Regisseur und Schauspieler an diversen Genre-, Trash- und Exploitationfilmen mitwirkte.

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Antwort von Frank Glencairn:

cantsin hat geschrieben:
Aber "Testo" ist im besten Sinne heutig, in den Figuren, den Dialogen, dem Tempo, den schnell geschnittenen Bildern und Gangsta Rap-Soundtrack (und auch dem Mut, ganz bewusst schlechte Videobild-Ästhetik als Stilmittel einzusetzen).
Beachtlich wie einfach du zu beeindrucken bist ;-)

Die Schnitte sind in Wirklichkeit nicht außergewöhnlich schnell, und selbst wenn sie das wären, wär das keine Qualität per se. Gangster Rap ist auch schon gut 40 Jahre alt (Schoolly D), was den irgendwie "heutig" macht - keine Ahnung.

Und das Material durch nen digitalen Fleischwolf zu drehen bis es nach Überwachungsvideo aussieht, ist ja auch was ganz neues, das enormen "Mut" erfordert.

Aber was weiß ich schon - vielleicht haben die in dieser Bank ja handgehaltene Überwachungskameras :D

Immerhin ist das Grading recht gelungen.

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Antwort von TheGadgetFilms:

Seitdem sich die ÖRs nicht mehr an den Rundfunkstaatsvertrag halten, habe ich nicht eine einzige Sekunde mehr geguckt bei denen. Danke, dass ich hier wenigstens auf dem neusten Stand bleibe ;)

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Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
cantsin hat geschrieben:
Aber "Testo" ist im besten Sinne heutig, in den Figuren, den Dialogen, dem Tempo, den schnell geschnittenen Bildern und Gangsta Rap-Soundtrack (und auch dem Mut, ganz bewusst schlechte Videobild-Ästhetik als Stilmittel einzusetzen).
Beachtlich wie einfach du zu beeindrucken bist ;-)
Beachtlich, wie einfach du Dinge aus dem Kontext reisst. Es ging mir ja hier um den Vergleich mit "Blutiger Freitag" von 1972.

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Antwort von iasi:

Bietet sich auch als Vergleich an:

https://www.vierundzwanzig.de/de/interv ... oph-fromm/


Zu Beginn macht "Testo" sogar ein wenig auf "Heat", wenn sie die Bank betreten - was dann eigentlich auch etwas deutlich macht.

Übrigens:
Die Inszinierung ist verzwungen aufwändig. Die langen Kamerafahrten zeigen z.B. keine Wirkung und bringen auch nichts für die Handlung.

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Antwort von cantsin:

iasi hat geschrieben:
Bietet sich auch als Vergleich an:

https://www.vierundzwanzig.de/de/interv ... oph-fromm/
Ja, "Die Katze" (1988) - ein Film, der für mich zum besten deutschen Nachkriegs-Genrekino überhaupt gehört - hätte ich auch noch erwähnen sollen. Passt ja, wie gesagt, dass einige Darsteller von "Testo" auch aus dem Umfeld von Dominik Graf kommen.

Und was ich erstaunlich finde, ist, dass der Serie nicht nur die ÖR-typische Betulichkeit und Behäbigkeit fehlt, sondern dass eben genau wie in dem von Dir verlinkten Video kein pädagogisch-moralischer Standpunkt eingenommen und kein (sonst ÖR-typischer) Zeigefinger erhoben wird.

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Antwort von ruessel:

Danke für den Tipp, hatte einen Hauch von Tarantino.

Was mir auf den Zeiger ging, der verstärkte Drang zum Mehrteiler. Das Teil hätte ein schöner Gesamtfilm werden können, ohne die nervigen 7 Titelsequenzen....

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Antwort von TomStg:

cantsin hat geschrieben:
Ein IMHO richtig guter Gangster-Genrekracher, bis in die Nebenrollen gut (und z.T. prominent: Katharina Thalbach, Kathrin Angerer, Roland Zehrfeldt...) besetzt, keine Sekunde langweilig, keine aufgesetzten Dialoge. Nur die komödiantische Schlussszene enttäuscht (und hätte man einfach rausschneiden können).
Man kann zu dieser Serie auch ganz anderer Ansicht sein:

https://www.welt.de/kultur/article2498 ... r-ARD.html

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Antwort von cantsin:

TomStg hat geschrieben:
Man kann zu dieser Serie auch ganz anderer Ansicht sein:

https://www.welt.de/kultur/article2498 ... r-ARD.html
Die schreiben im Prinzip dasselbe wie ich. Und ein wirklicher Verriss ist das auch nicht. Es ist halt nur eine Geschmacksfrage, ob man das Attribut "die wahrscheinlich schmutzigste Serie der ARD" negativ oder positiv sieht.

(Sie hätten wenigstens den Nachnamen der Regisseurin richtig schreiben können.... Ist halt Journalismus auf Springer-Handwerksniveau und insofern lustig, wenn die sich über Schmutz beschweren.)

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Antwort von TomStg:

cantsin hat geschrieben:
(Sie hätten wenigstens den Nachnamen der Regisseurin richtig schreiben können.... Ist halt Journalismus auf Springer-Handwerksniveau und insofern lustig, wenn die sich über Schmutz beschweren.)
Wenn Dir nicht mehr dazu einfällt…

Es ist Journalismus, dessen Recherchequalität weit über dem liegt, mit dem sich Medien wie Spiegel, Zeit und Süddeutsche ins gemeinsame Abseits geschoben haben.

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Antwort von cantsin:

TomStg hat geschrieben:
Es ist Journalismus, dessen Recherchequalität weit über dem liegt, mit dem sich Medien wie Spiegel, Zeit und Süddeutsche ins gemeinsame Abseits geschoben haben.
29 Rügen des Deutschen Presserats für "Bild" und ihre Schwesterzeitungen ("Sport-Bild" und "B.Z.") nur im Jahr 2023, sowie 2 Rügen für "Die Welt", bei insgesamt 73 Rügen... Das muss man erstmal schaffen.

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Antwort von Jörg:

@ Tom Es ist Journalismus, dessen Recherchequalität weit über dem liegt, mit dem sich Medien wie Spiegel, Zeit und Süddeutsche ins gemeinsame Abseits geschoben haben. das ist sicherlich Realsatire?
man kann nicht ernsthaft Springer mit den o genannten vergleichen...

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Antwort von macaw:

Boah, in die erste Folge reingeschaut, völliger Schund. Hässliche Bilder, dämlicher Plot und Klischees ohne Ende. Kida manifestiert immer und immer wieder dieses Bild vom kriminellen Ausländer (tragend beteiligt bei 4 Blocks, Asbest und nun Testo) und scheint auch selbst nicht mehr Realität und Fantasie auseinanderhalten zu können, Zitat: "Ganz sicher empfanden Kollegen oder Mitarbeiter mein Verhalten mitunter als bedrohlich. Das ist mir bewusst und das tut mir leid." Und natürlich darf Frederick Lau nicht fehlen...

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