Frage von r_B:Hallo liebe Community,
ich habe versucht mich in der letzten Zeit mit mit den Thema DSLR und Videoaufnehmen zu informieren, muss jedoch zugeben dass es mir nicht wesentlich leichter fällt eine Entscheidung zu treffen, welche Video Kamera gekauft werden soll. Ich hoffe dass Ihr mir diesbezüglich etwas helfen könnt.
Die Kamera ist für eine non-profit Organisation gedacht daher beschränkt sich unser Budget für die Kamera auf max. 1300-2000 Inkl. Objektiv.
Die Verwendungszwecke sind folgende:
- Aufnahmen von Workshops (60-180min) Teilweise mit Rollenspielen und mit mehreren Personen
- Streaming von Workshops
- Podcast (mit Video)
- Promotion Video (einige Minuten lang, kann aber auch leicht zusammengeschnitten werden)
- Kurze Slowmotion Videos als B-Rolls oder auch für Slider für unsere Homepage
1080p würde rein theoretisch für die Workshops reichen, jedoch wäre 4k auch etwas tolles.
Leider ist es aufgrund von Kapazitäten nicht angedacht dass jemand für die Workshops mitgenommen wird, um die Kameras zu bedienen. Falls aus unserem Verein aus gestreamt wird (Workshops/Podcasts), Promotion Videos gemacht wird oder Slowmotion Szenen gefilmt werden, ist das jedoch etwas anderes.
Bei den Promotion Videos und Slowmotion Szenen wäre 4k natürlich super.
Im Mittelpunkt steht dass man mit der Kamera über länge Zeit aufnehmen kann, ohne von der Firmware beschränkt zu sein und ohne dass es zu Überhitzungsproblemen kommen kann. Zusätzlich denke ich dass ein verlässlicher Autofokus wichtig ist, da die Kamera zu Workshops mitgenommen werden soll, aufgebaut wird und dann nicht mehr direkt gesteuert wird.
Die Kameras die mir ins Auge gefallen sind, sind folgende:
Canon EOS 90D
- Leider in der EU mit Aufnahmelimit...
Sony A6600
- Bin mir nicht ganz sicher ob das Aufnahmelimit auch für EU Produkte entfernt wurde
- Soll einen super Autofokus haben
Panasonic LUMIX GH5
- Wirklich schlechter Autofokus
-> eigentlich wäre diese Kamera mit die beste Lösung doch ich muss sagen, dass ich von den Aufnahmen einfach nicht überzeugt bin. Die meisten Videos die ich gesehen habe, welche mit der Kamera gefilmt wurden, sind häufig einfach nicht scharf genug. Meine Vermutung ist, dass es an den Autofokus liegt, dieser zu schlecht ist und viel zu langsam reagiert. Meiner Meinung nach, macht eine Kamera keinen Sinn, welche in der Lage ist gute Bilder/Videos zu fangen jedoch immer mal wieder von den Fokus daran gehindert wird. Das einzige Video welches ich gefunden habe, welches durchgehend scharf ist, ist von Panasonic selbst^^
bei allen anderen sieht man ein Spektrum zwischen super toller Auflösung und teile verpixelten/unschaften Bildern/Aufnahmen.
Atomos ist mir auch ein Begriff und falls Ihr eine spezifische Kamera empfehlen würdet, bei welcher man das Aufnahmelimit nur damit umgehen kann, dies es aber zu einen viel besseren Setup macht, wäre ich definitiv an einer solchen Lösung interessiert.
Generell wollen wir gerne unser Setup mit der Zeit erweitern. Ein Zoom H6 für Audio haben wir schon und das Blackmagic ATEM Mini werden wir uns auch besorgen um das Setup erweitern zu können. Bevor wir jedoch das Buget haben weitere Kameras zu kaufen werden wir vorerst auf Smartphone mit Gimble/Stativ als zweiter Kamera benutzen mit einen RTMP to HDMI Adapter.
Falls ich irgendwelche wesentlichen Details vergessen habe oder ihr noch Fragen habt, könnt ihr diese selbstverständlich stellen und ich würde mich freuen diese zu beantworten.
Danke und Viele Grüße :)
Antwort von Darth Schneider:
Nun ja, von den oben gelisteten Kameras ist, dachte ich, doch die Gh5 eh die einzige Kamera die überhaupt so lange am Stück intern aufnehmen kann.
Natürlich ginge auch die Sony, aber nur mit einem Atomos Ninja.
PS:
Manche Dslrs schalten sich von selber aus wenn sie zu lange im Standby Modus sind.;)
Für solche Aufgaben würde ich mir viel lieber ein Camcorder zu legen.
Dann ist der Autofokus kein Problem und das Aufnahme Limit auch nicht.
Gruss Boris
Antwort von Jott:
Dein Vorhaben schreit nach Camcorder. Keine Schärfeprobleme, 4K schon für deutlich unter 1.000 Euro inclusiv eingebauter weitreichender Zoomoptik, keine Beschränkung der Aufnahmezeit, keine Überhitzung ... wird gerne als altmodisch betrachtet, warum auch immer, löst aber alle bestehenden und noch kommenden Probleme. Denk mal drüber nach.
Antwort von r_B:
Danke für die Antworten.
Das Gute Thema DSLR für Video vs Camcorder.
Laut meinen Recherchen, ist die Meinung sehr häufig vertreten, dass die Videoqualität sehr leidet wenn man sich für einen Camcorder entscheidet und keine 3000-4000+ Euro ausgeben will. Sieht ihr das genauso?
Welche Camcorder würdet ihr empfehlen und wo wären die Abschnitte die ich machen müsste? In Sachen Slowmotion und "Cinematic" B-Rolls?
Es wirkt so als würde ich gerne zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollen: Mehr oder weniger Stationäre Shots (Workshops, Podcasts) und auf der anderen Seite Promotion Videos, Shots bei Ausflügen/Reisen, welche eine sehr gute Qualität haben sollten, sodass sie in Promotion Videos genutzt werden können.
- Das mit den Reisen und Ausflüge habe ich in meinen OP leider nicht erwähnt. Es ist nicht der Hauptfokus jedoch machen wir gelegentlich Ausflüge mit unseren Jugendgruppen, welche wir gerne Dokumentieren und daraus einen kleinen Film/Doku drehen.
Die GH5 scheint es super zu sein, vor allem mit ihren ganzen features wobei ich als Einsteiger nicht wirklich einschätzen kann, wie wichtig mir diese sind. Die In Body Stabilization ist großartig, wobei dies bei Workshops und Podcasts ehr unrelevant ist und für die anderen Zwecken kann man dies auch mit Gimble filmen.
Die A6600 sieht einfach nur crisp aus. Die Qualität haut einem echt vom Hocker und das durchgehend und konstant. IBS ist dort wirklich ein Nachteil aber wie oben genannt kann man dies auch mit einen Gimble umgehen und für die "Stationären" Shots ist es ja auch kein wirkliches Kriterium.
Btw: Was meinst du damit dass sich DSLR im Standby-Modus abschalten können? Wenn gefilmt wird befindet diese sich doch nicht im Standby Modus oder ist das ein Thema wenn z.B. ein Atomos angeschlossen wird?
Antwort von TomStg:
Wie oben schon geschrieben: Anstelle eines filmenden Fotoapparats ist für Anfänger ein Camcorder die deutlich bessere Wahl.ZB Sony AX43, Sony Z90, Canon G60 oder Canon XA40 sind wesentlich einfacher zu handhaben.
Antwort von Tscheckoff:
Nur so als Info: Die 6600er überhitzt nicht (im High-Temp Modus zumindest - den man sowieso immer einschalten sollte bei Sony Cams). Verwende sie jetzt schon seit Ende Sommer / Herbst 2019 und habe auch Langzeit-Tests im Sommer gemacht (muss mal ein Video dazu auf YouTube stellen *pfft*). Akku hält auch über 3 Stunden bei durchgehender 4K Aufnahme - Das schafft sonst nur die alte GH4 glaube ich (im Mirrorless / DSLR Sektor). Das Real-Time Tracking bez. dem Autofokus ist auch super. HDMI out ist leider nur ein Micro Port. (D.h.: Fürs Streaming per HDMI Capture-Karte das Kabel unbedingt wo am Stativ oder sonst wo "sichern" mit nem Klettband oder Gaffa etc. falls mal am Kabel gezogen wird - Sonst ist der Port recht schnell hinüber). Bzw. USB Webcam Funktion gibt es auch notfalls - Aber mit reduzierter Bildqualität. Also für "ordentliches" Live-Streamen eine HDMI Capture-Karte / USB Stick verwenden.
Handheld auch super eigentlich (sehr leicht vor allem). Verwende die 6600er mit Sachen von SmallRig -> BCN2399 Holzgriff + LCS2503 L-Bracket. Super handliches Set. Der Griff ist aber scheinbar - leider - nicht mehr überall verfügbar. Objektiv hatte ich schon einiege daran in Verwendung. 18-105mm F4 ist btw. DAS Standardobjektiv dafür (16-70mm F4 meiden - Hat sehr starkes purple fringing und Qualitätsprobleme, 18-135mm hat keine konstante Blende, 16-50mm ist mechanisch und haptisch ein Witz / da wackelt alles, 18-55mm und 18-200mm das silberne unterstützen beide leider das real-time tracking nicht mehr und das 17-70mm F2.8 von Tamron ist eigentlich gleich teuer wie das 16-55mm F2.8 - Da kann man dann gleich das nehmen wenn es sich preislich ausgeht. Stabi hat die 6600er ja schon verbaut). Das 18-105mm F4 ist da die "nette Mittellösung" mit konstanter F4 Blende und elektronischem Zoom. Aber aufpassen - Es ist elektronisch nicht perfekt geregelt da es schon recht alt ist / schon Lange auf dem Markt ist . Es hat einfach zu grobe elektronische "Stufen" beim Zoomen und Fokussieren. Manueller Fokus ist z.B. mit den neuen Linsen (Sony 16-55mm F2.8 z.B.) deutlich besser implementiert. Im Autofokus Betrieb ist das aber nicht so problematisch / sieht man normal nicht. Und Zoomen sollte man dann eben über den kleinen Zoom-Hebel oder nicht zu langsam / schneller graduell über den Zoom-Ring (das geht dann auch ganz gut). Aufpassen: Wenn man zu langsam am Zoom-Ring dreht, "stockt" ansonsten der Zoom (da er nur ab und zu die Info vom Ring bekommt sich zu bewegen). Der Zoom wewegt sich dann in Stufen anstatt graduell. Also nicht extrem langsam am Zoom-Ring drehen während einer Aufnahme ^^.
Wenns optisch deutlich besser werden soll (für Fotos als auch Video), dann definitiv zum Sony 16-55mm F2.8 greifen. Hab ich auch hier liegen und immer dran montiert an der 6600er. Super Ding - Eben auch für Fotos (da ist das 18-105mm schon merklich schlechter). Btw.: Einen Godox TT350s Blitz noch mit dazu und das Ding ist auch ein super Foto-Set (auch für Indoor durch die F2.8 beim 16-55er und eben dann den kleinen Blitz oben dran stecken bei Bedarf). Mikrofon und mind. einen Ersatz-Akku + Externes Ladegerät nicht vergessen zu besorgen. Das Rode VideoMic NTG z.B. ist jeden Cent wert (und ein Rode Wireless GO II Set für Interviews per "Rode Interview GO" Handmikroadapter könntest du auch mit besorgen). Das Wireless GO II kann man dann direkt an den Leuten angeklemmen ohne externes Lavalier-Mikro oder eben mit dem Rode Lavalier GO noch mit dazu falls man den Sender nicht sehen soll (bzw. falls man etwas besseren Ton haben möchte). Mikrofon oder Wireless GO II Dual-Kanal-Empfänger kannst du dann auch auf den Handgriff montieren - Der hat ja einen Cold-Shoe (du musst also nicht den Sony-Schuh auf der Kamera verwenden). So lässt sich dann auch das Display der 6600er noch nach vorne drehen und man hat noch Sicht darauf ohne dass des Zubehör am Blitzschuh die Sicht verdeckt.
Aufpassen beim Handgriff nur, dass er WIRKLICH gut / straff sitzt bez. der verstellbaren Montageklemme. Wenn der Griff nämlich verrutscht, könntest du wenns blöd geht HDMI, Kopfhörer oder Mikrofon-Stecker abdrücken. Bei abgewinkelten 3.5mm Steckern ist das noch kein Problem (das Seitenteil beim L-Bracket kann man ja nach außen verstellen). ABER: Beim Live-Streamen mit Mikro HDMI / sperrigeren Kabeln oder bei Verwendung von geraden Kabeln die dann durch das L-Bracket Seitenteil durch stehen also eher ohne Griff dann die Kamera verwenden. Ach ja - Kann dir auch gerne ein paar Fotos vom Setup schicken wenn du willst. Ist aktuell noch meine "to go" cam ohne Sorgen bez. Überhitzen, mit gutem Tracking-AF bzw. sogar mit einem Akku kommt man teils durch ganze Projekte / Tage ^^. LG