Frage von frankifb:Habe schon mehrmals die bewegten Objekte im Bild nicht erkannt! Alles ist scharf nur das Objekt, was durchs Bild fährt, ist nicht zu erkennen.
Hat jemand eine Idee was das sein könnte?
Antwort von domain:
Das ist bei Belichtungszeiten um 1/50 sek normal. Hättest du auch bei einem Fotoapparat wenn eine Libelle im Bildfeld vorbeisaust, ist dann nur mehr ein längliches verschwommenes Etwas auf dem Einzelbild.
Antwort von frankifb:
Wie kann ich das Abstellen?
Antwort von Axel:
Bewegungsunschärfe.
Wichtig ist, dass das Motiv scharf ist. Ist das bewegte Objekt das Motiv - wie im diesem Bild der Radfahrer:
- musst du mit ihm mitschwenken, dann wird die Straße dahinter unscharf.
Ist das Motiv die Straße, würdest du die Kamera nicht mitbewegen, und dann würde der Radfahrer unscharf.
Durch Erhöhung der Bildfrequenz (50p) kannst du den Schmiereffekt etwas abmildern. Durch Verkürzung der Belichtungszeit (1/100tel Shutter oder höher) kannst du ihn im Extremfall
stoppen, aber dann hast du eine unnatürliche, stroboskopartige Bewegung.
Motion Blur ist eine der Grundlagen der Film/Videogestaltung. Sei nicht blöde, indem du ihn zu vermeiden suchst. Lerne, ihn zu nutzen!
Antwort von domain:
Das bewegte Objekt mit der Kamera verfolgen, aber dann ist der Hintergrund unscharf oder viel kürzere Belichtungszeiten verwenden. Dann rattert das Objekt schön scharf durch das Bild, sieht sehr unfilmisch aus.
Antwort von frankifb:
Ich möchte aber das, wenn die Kamera nicht bewegt wird, auch das durchfahrende Objekt scharf ist.
Beispiel: Hintergrund ein Wahrzeichen (Burg), durchfahrendes Objekt (Motorrad)! Motorrad ist der Hauptdarsteller, Burg ist wichtig zu sehen.
Antwort von Axel:
Dann häng Video an den Nagel und werde Fotograf. Es ist möglich, wie oben beschrieben, aber es sieht scheiße aus, und es gibt das von dir Gewünschte im professionellem Video/Film höchstens als Effekt ("unter Drogen").
Antwort von frankifb:
Hier mal ein Beispiel wo ich mir alles in Scharf wünschen würde:
http://www.bikersprofi-webtv.de/onroad_ ... -w800.html
bei 21 sec.
Antwort von domain:
In dem Fall empfehle ich dir, etwas Bildgestaltung zu betreiben, auch Cadrage genannt.
Die bildwichtige Burg im Hintergrund nicht in die Mitte setzen sondern mehr links von der Mitte, aber gleichzeitig mehr von der sich entfernenden Straße im rechten Bildteil.
Dann fährst du ziemlich langsam in das Bild ein und beginnst mit zunehmender Entfernung Gas zu geben. Das bewegte Objekt darf sich nur in begrenzten Winkelgraden von einem Bild zum nächsten fortbewegen, gehört zum Grundwissen aller Kameramänner, speziell wenn in 24p gedreht wurde.
Schönes Moped hast du da, wusste gar nicht, dass es von Kawasiki ein Königswellenmodell gab, welches Baujahr ist denn das?
Antwort von Axel:
Hier mal ein Beispiel wo ich mir alles in Scharf wünschen würde:
http://www.bikersprofi-webtv.de/onroad_ ... -w800.html
bei 21 sec.
Ganz gut gefilmt. Die Lösung bei der Burg hätte gelautet Motivwechsel. Erst zwei Sekunden unbewegt auf der Burg (Motiv 1) bleiben, dann sofort mit dem Motorrad (Motiv 2) mitschwenken.
Hier hätte es unter diesem Gesichtspunkt eleganter gelöst werden
können, aber auch so nimmt man beide Motive wahr: Sturm im Wasserglas.
Ansonsten hat domain recht.
Antwort von frankifb:
Danke für den TIP! Das Motorrad ist aktuell aus 2011.
http://www.kawasaki.de/W800SpecialEdition
Antwort von domain:
Filmst du allein, oder hast du einen Gehilfen unterwegs? Im zweiten Fall wäre Axels Tipp natürlich der bessere.
Antwort von frankifb:
Bin immer alleine Unterwegs!
Antwort von domain:
Ausgesprochen schönes Retrodesign bei der Kawasaki. Ich fahre derzeit mein siebentes Motorrad und dieses seit 26 Jahren, eine BMW K100.
Auf etwas würde ich beim Schnitt noch etwas mehr achten, nämlich auf Achsensprünge. So verlässt du z.B. den Hof und biegst nach links ab. Die beiden Nachbarn sehen dir aber nach rechts nach und gleich darauf kommst du wieder von rechts in Gegenrichtung angerauscht, als wenn du da im Kreis gefahren wärest.
Es sollte eine gewisse Logik in der Bildabfolge geben. Derselbe "Fehler" vor der Burgaufnahme. Auf der Landstraße fähst du von rechts nach links, im Ort aber gleich darauf von links nach rechts.
Wenn keine Schriften im Bild zu erkennen sind, dann kann man sich manchmal damit behelfen, den betr. Clip seitenverkehrt zu montieren oder eine andere neutrale Einstellung dazwischen hineinzuschneiden.
Im Prinzip aber gut gefilmt, viel Detailaufnahmen usw.
Antwort von frankifb:
Danke für den Tip, ich lerne gerne dazu. Ich bin Autodidackt im Bereich Kamera. Schön wenn man auch hier und da mal was erklärt bekommt.
Antwort von domain:
Sag mal, hast du eigentlich auch schon mal an die GoPro Hero für dramatische superweitwinkelige Fahraufnahmen gedacht und weiters an externe Soundaufnahmen über ein Mikro im Windschatten zwischen Ansaugtrakt und Auspuff zur dramatischen Geräuschoptimierung ?
Letzteres hat bei meiner Flying Brick keinen Sinn, weil sich der Motor anhört wie eine Miele im Schleudergang, aber bei der Kawa müsste das doch was hergeben ;-)
Überhaupt halte ich das Mitfilmen von Motorradfahrten im Mix mit "normalen" Aufnahmen für eine recht interessante Angelegenheit. Es gibt überhaupt keine vergleichbaren Situationen, das Paragleiten ist ja eine super langweilige Angelegenheit dagegen, da geht ja nichts weiter. Die Geschwindigkeit der vorbeiziehenden Landschaft, die extreme Beschleunigung, die Temperaturgefälle, die Neigungswinkel in den Kurven, die Gerüche: es ist einzigartig.
Es gibt keine Fortbewegungsart, die nur annähernd mit dem Motorradfahren vergleichbar ist, das musst du verstehen auszudrücken und dann ist es wirklich gut.
Antwort von stefangs:
@frankifb: mal was anderes: wieso hast du da eigentlich so einen metal-maessigen soundtrack, der aber mit akustikgitarren gespielt wird, drauf? wo ist denn das brett?
stefan