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Tipps zur richtigen Kamerafürhung

Verfasst: Di 24 Mai, 2011 14:38
von PythonF
Hallo Slashcam Forum,

Ich hätte mal eine Frage zur Richtigen Kameraführung. Gibt es irgendeinen guten Film oder ein gutes Buch in dem gute Tipps zur Kameraführung und zum Szenenausschnitt enthalten sind? Habt ihr gute Tipps zur richtigen Auswahl eines passenden Szenenauschnittes? Es geht bevorzugt um die richtigen Ausschnitte in einem Spielfilm d.h. Dialoge , Szenen im Klassenzimmer und auch Szenen im Freibad die sowohl Freude als auch Hass oder ähnliche gefühlsbetonte Emotionen in den Szenen herüber bringen sollen.
Hier wäre einmal ein kleiner Ausschnitt aus meinem Drehbuch (es geht nicht nur um diesen Ausschnitt sondern ums allgemeine Kameraführen.

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laufen los Richtung Becken

										WAGEN von Seite

							jenny

				Wochenenden sin doch eifach geil!

							Yannik

				Haja!

							JENNY

				Und keine Lehrer...

laufen Treppe runter

										Ecke Treppe unten oder so

							LuiSA

				Jaa... Ey ich hass den Weber so!

							jenny

				Ey, ich hass den au voll!

										unten mittleres Becken von seite, verfolgen

							LUISA

				Hmmmmmm... aber dich nervt er doch gar ned so arg?

							Patrik

				Hör mir auf mit der scheiß Schule! Geh mer ins große Becken?



laufen Treppe runter, springen von vorne ins Wasser, Kamera von Seite, SlowMo

										Kamera Von seite becken, verfolgen, musik

										Kamera auf ausstieg hinten beim becken, verfolgt aussteigen zum Sprungbrett

										Kamera vom 3m-Brett

Laufen zum 3m-Brett und stellen sich an.Patrik nimmt Anlauf und springt, SlowMo

										SchnITT AUF: Patrik von unten

Es ist nur ein kleines Beispiel.

Danke

Fabian Zills (15)

Re: Tipps zur richtigen Kamerafürhung

Verfasst: Di 24 Mai, 2011 16:36
von Axel
Die Szene ist recht banal, soweit ich sehe spielen da keine großen Emotionen rein. Für solche Gruppenszenen wären Wechsel von Totalen, Halbtotalen und Halbnahen angemessen und (z.B. in Fernsehsoaps) üblich. Was das heißt kannst du hier lesen.

Generell: Emotionen müssen die Schauspieler erzeugen, nicht die Kamera. Sie sind allerdings angewiesen auf ein gutes Drehbuch, eine Wissenschaft, ja eine Kunst für sich.

Es gibt berühmte Ausnahmen, aber in Drehbücher schreibt *man* keine Einstellungsgrößen, und erst recht nicht "SloMo". Begründung: Das Drehbuch suggeriert, dass du ganz genau weißt, was du willst, aber du fragst nach Kameraauschnitten. Also ist die Detailbesessenheit der Beschreibung kontraproduktiv. Die passende Kadrage ergibt sich aus dem, was im Bild zu sehen sein muss, das ist so ziemlich das Prinzip. Und das siehst du wohl am besten vor Ort.

Wenn du wissen willst, ob eine Szene funktioniert, mach ein Storyboard. Wenn du nicht zeichnen kannst, mach Strichmännchen. Das Ganze nach Comicart. Wenn ein Storyboard funktioniert, kann die gedrehte Szene trotzdem Mist sein. Wenn das Storyboard nicht funktioniert, kann aber der darauf fußende Dreh (nur nicht sklavisch dran festhalten) nur Mist werden.