Seite 1 von 1

Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 11:37
von slashCAM

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 11:41
von newsart
Auch wenn ich den 3D-Hype eher als vorübergehend, denn als wirklichen Durchbruch der Technologie sehe: Die gleichen Argumente gab es damals beim Übergang vom Schwarz-Weiss zum Farbfilm: "Nicht nötig, zu teuer, zu wenig Phantasieanregend..."

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 11:46
von pilskopf
Die Technik Entwicklung ist eh nicht aufzuhalten und gute Filme werden zweifelsohne auch in 20 Jahren noch in 2D gedreht, was braucht ein Arthausfilm auch 3D? Das wissen die Zuschauer der Filme genauso wie die Produzenten und Regisseure. Mainstream Filme die eh schon kaum wirkliche gute Filme darstellen, bei denen kann es einem Wurscht sein wie die ausgestrahlt werden aber ein Lars von Trier Film ist in 3D so bescheuert wie ein Emmereich Film in S/W, Mono und in SD Auflösung.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 12:12
von deti
Avatar war bisher mein erster und einziger Film in 3D. Dabei wollte ich weder einen Fantasyfilm ansehen, noch eine Brille aufsetzen. Irgendwie hat es sich doch sehr gelohnt: Ich kenne keinen CG-Film, der mit so viel Liebe zum Detail gemacht wurde. Die Art der virtuellen Kameraführung ist genial und das Motioncapturing ist auch faszinierend umgesetzt. Ob das etwas mit 3D zu tun hat? Nein, natürlich nicht. Es bleibt die Erkenntnis, dass ein Film schon Qualitäten haben muss, bevor durch 3D ein Mehrwert entsteht.
Mir ist weder schlecht geworden, noch war die geringe Helligkeit ein Problem. Nur die billige Polarizer-Brille war schlecht entspiegelt und so hatte ich immer Reflexionen des Projektorfensters von Hinten im Blickfeld.
Genau genommen ist der 3D-Effekt bei Avatar recht gering, da die Handlung meistens dort statt findet, wo die beiden Bilder deckungsgleich sind. Somit sind die stark 3D-wirkenden Teile des Bildes (also die am meisten gegeneinander verschobenen Bildinhalte) immer nur in der Umgebung wahrzunehmen. Unterstützend wurde bei Avatar die Schärfeebene der virtuellen Kamera auch gut umgesetzt, so dass die stark 3D-wirkenden Bildteile auch immer gleich in die Unschärfe verlaufen. Das entspricht dem natürlichen Bildeindruck und verhindert nach meinem Empfinden auch Kopfweh durch Irritationen.
Da ist eine Menge Know-How im Spiel, damit 3D wirklich mit der verfügbaren Technik gut aussieht. Ich glaube nicht, dass zukünftig jeder 3D-Film automatisch gleich gut umgesetzt sein wird. Insofern könnten ein paar schlecht gemachte Filme, wo weder Inhalt noch Technik hochwertig sind, den 3D-Hype auch wieder beenden.

Deti

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 12:31
von Axel
deti hat geschrieben:Genau genommen ist der 3D-Effekt bei Avatar recht gering, da die Handlung meistens dort statt findet, wo die beiden Bilder deckungsgleich sind. Somit sind die stark 3D-wirkenden Teile des Bildes (also die am meisten gegeneinander verschobenen Bildinhalte) immer nur in der Umgebung wahrzunehmen.
Wie ich schon mehrfach schrieb: Die beste Wirkung ist eine unterschwellige, die ähnlich eingesetzt wird wie Surround-Sound. Dadurch, dass der Hintergrund (das, was man mit Shallow-DoF eben blurrt) weit entfernt zu sein scheint, sieht alles tief aus und zieht einen stärker in Bann als ein 2D Bild.
deti hat geschrieben:Insofern könnten ein paar schlecht gemachte Filme, wo weder Inhalt noch Technik hochwertig sind, den 3D-Hype auch wieder beenden.
Das wäre fatal für die Branche: Noch vor Harry Potter im Herbst rechnen Insider mit einem Anstieg an 3D-Kinos im selben Umfang, wie er seit Avatar-Start erfolgt ist. So ist das mit Aktionären, sie geben immer einen Vertrauensvorschuß auf exponentielles Wachstum (was es in der Natur z.B. bei der Vermehrung von Tuberkeln bei offener TB zu beobachten gibt), die wirklich cleveren Zocker gehen raus, bevor die Blase platzt, die Sparer zahlen die Zeche.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 12:43
von Zizi
Ich gebe dem Typen nur im letzten Punkt recht ..
Den rest finde ich Quatsch. Ich hätte Filme wie Terminator2, Matrix oder James Ryan gern in 3D im Kino geshen .. die Filme würde durch das kein bisschen schlechter werden .. nur der Wow effekt im Kino würde dadurch besser !
Auch wenn Avatar nur eine "billige" Story-Mischung aus Herr der ringe, Schlümpfe und "der mit dem Wolf tanzt" ist, geiles Kino Feeling auf 300m² meiner Meinug wars trotzdem auch wenns das für einen guten Film nicht unbedingt braucht.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 16:12
von ArnAuge
Wenn ich einen guten, packenden Roman lese, erlebe ich sogar DEN vor meinem inneren Auge in 3D - und mit Surround-Sound sowieso ;-)

Avatar war auch mein erster 3D-Film und einerseits war's ganz nett, aber ich hab zwischendurch die Brille öfter mal abgenommen und war ganz begeistert von den schönen Farben und Bildern - nur halt alles "unscharf" durch die Doppelbilder. Habe also den Rest des Films in triste Düsternis getaucht gesehen.

Jetzt liegt die ganz normale 2D-DVD-Fassung hier auf dem Tisch und ich freue mich schon darauf!

3D ist vielleicht gut für Fußball und Gebrauchsanweisungen. Sonst brauch ICH es nicht!

Liebe Grüße
Arno

P.S.: Wenn's mal ganz ohne Brille funktioniert und das Bild insgesamt nicht schlechter dadurch wird, dann meinetwegen auch sogar fürs TV!

Ja, und warum haßt er sie und straft sie nicht einfach durch Desinteresse .

Verfasst: So 02 Mai, 2010 18:14
von lofi
.. und Einfach-Nicht-Kaufen ?

Klar ist es billiger für die Hersteller, die Bildfrequenz zu verdoppeln
und das dann als DEN HYPE zu verkaufen anstatt neue sinnvolle
Technologie (z.B. OLED) produktionsreif zu machen. Aber vielleicht sind
die LCD-Produktionslinien noch nicht abbezahlt, oder man kann mit
3D noch mehr Geld rausholen ?
Darum geht es doch in der Unterhaltungsindustrie.
G E L D R A U S H O L E N !!! G E L D R A U S H O L E N !!!
und dann:
N O C H M E H R G E L D R A U S H O L E N !!!

Ob's funktioniert, wird man sehen. Ob der Verbraucher blöd ist oder nicht.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 19:38
von Tomita
http://www.flickr.com/photos/85955660@N00/135327658

Aller Anfang ist eben schwer - in ein paar (OK-ein paar mehr) Jahren ist 3D Standard.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 19:53
von Axel
Tomita hat geschrieben:Fordert Bühnenschau!
Fordert lebendes Orchester!
Dabei muss ich an den Plan denken, Kinos in Zukunft immer stärker zur Groß- und auch Liveveranstaltung auszubauen: WM-Übertragung in 3D, Live-Konzerte exklusiv für Kinos über Satellit. Ausgewählte Opern aus großen Opernhäusern von der Festplatte. Auf die Frage, wo man die entsprechenden Flyer mit dem Slogan Digital ist besser! noch auslegen könnte, meinte jemand: Im Opernfoyer!

Die ersten Tonfilme waren aber wirklich "nervenzerrüttend". Sowohl in Bezug auf die Tonqualität als auch wegen der Vernachlässigung des Bildes: Gezeigt wurden anfangs vor allem talking heads. Weil die ersten Tonfilme fast alle wichtigen Informationen über Dialoge vermittelten, waren sie sehr unfilmisch und wurden von Stummfilmnostalgikern spöttisch "Talkies" genannt. Noch heute muss man zugeben, dass die letzten großen Stummfilme ungefähr 100-mal besser waren als die ersten Tonfilme. Ähnlich wird man in einigen Jahren über auf Teufel-komm-raus dreidimensionalisierte Popcornkotze urteilen. Oder?

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 22:16
von nicecam
pilskopf hat geschrieben:...aber ein Lars von Trier Film ist in 3D so bescheuert wie ein Emmereich Film in S/W, Mono und in SD Auflösung.
Ziemlich treffend ausgedrückt, finde ich.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 02 Mai, 2010 22:20
von Mantas
warum wollen so viele fußball in 3d? die meiste zeit ist doch eh die einstellung von oben, da ist kaum 3d...

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: Mo 03 Mai, 2010 07:08
von Schleichmichel
nicecam hat geschrieben:
pilskopf hat geschrieben:...aber ein Lars von Trier Film ist in 3D so bescheuert wie ein Emmereich Film in S/W, Mono und in SD Auflösung.
Ziemlich treffend ausgedrückt, finde ich.
In den letzten Jahren ist es mehrfach vorgekommen, dass aus unterschiedlichen Gründen eine menge Filme im Kino monaural vorgeführt wurden, und niemand hat es gemerkt. Ferner haben einige Kopien von outsourchenden Kopierwerken mit "Schärfe" nichts zu tun. Also - bis auf das mit SW - kam beides bestimmt schon mal bei Emmerich vor...

Und würde sich von Trier wirklich in den Kopf setzen, einen Film in 3D herauszubringen, dann darf man wohl gespannt sein. Auch wenn es oft nicht den Anschein erweckt, aber von Trier ist einer der sehr wenigen, die sich wirklich ernsthaftere Gedanken in der Wechselwirkung zwischen der "heiligen Nutte" und dem Publikum machen.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: Di 04 Mai, 2010 13:06
von DSLR-Freak
Wie kann man nur so einen Blödsinn zusammenschreiben?

Er hätte auch schreiben können: "Ich will kein 3D, ich will ich will ich will nicht!!" Bei wirklich jeder Innovation und Neuentwicklung kann man so daher reden.

Zitat: "es fügt der Erfahrung nichts hinzu, 3D gibt einem guten Film keinen Mehrwert...3D Filme sind zu teuer...der 3D Hype verdrängt gute Filme mit gut erzählten Geschichten"
--> Das träfe wohl auch für Farbfernsehen oder HD zu.
So ein Schwachsinn. Vielleicht wollte er damit aber auch nur ein wenig provozieren - z.B. aus Langeweile... ;-)

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 09 Mai, 2010 09:32
von joe11
3D wird floppen. In den 50ern ist es auch gefloppt, weil man nach einiger Zeit den Effekt satt hat und nur noch die Nachteile sieht (Brille, flackern, dunkel, Kopfschmerzen).

Für Computerspiele finde ich das sinnvoll. In Filmen ist 3D total überflüssig.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 09 Mai, 2010 11:04
von Replay
Das wird erst ein Durchbruch, wenn es ohne Brille funktioniert und dabei qualitativ gute Bilder wie 2D liefert.

Hassen ist übertrieben

Verfasst: Sa 02 Aug, 2014 19:43
von lofi
Es stellt keine besondere Herausforderung für das Gehirn dar, die gleiche Szenerie aus 2 nur minimal versetzten Perspektiven zu betrachten.
Diese Technik passt also gut zu ebenso anspruchslosen Filmen.
Es gibt aber Künstler, die stellen die gleiche Szene aus um 180 Grad versetzten Perspektiven dar. Z.B. Täter und Opfer. Da hilft kein 3D, um soetwas zu visualisieren. Es suggeriert höchstens, dass das Gehirn zu mehr nicht in der Lage ist.
Alles eine Frage des Anspruchs. Man gibt sich halt mit dem zufrieden, was man versteht.

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: Sa 02 Aug, 2014 20:31
von otaku
dieses ganze ich liebe/hasse stereoscopisch ist totaler quatsch. es gibt nett gemachte stereo filme, es gibt schlecht gemachte stereo.
es gibt verschidene techniken, wie man es machen kann (nativ/conversion)
und die sehen unterschiedlich aus.

die gleiche ueberschrift kann man auch schreiben mit:
"warum ich surround sound hasse"
"warum ich farbe hasse"
"warum ich digitales kino hasse"

etc...

so eine ueberschrift hilft nur um vorurteile und klischees auszutauschen

Re: Roger Ebert: Warum ich 3D-Filme hasse

Verfasst: So 03 Aug, 2014 12:14
von Anne Nerven
Tragisch:
Nach 4 Jahren wurde der Thread zwar wieder zum Leben erweckt aber das Thema ist mittlerweile verstorben :-)