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schnittpunkt
Verfasst: Do 17 Mai, 2007 19:39
von derneue
hi
ich versuche gerade ein musikvideo zuschneiden.
natürlich schneide ich auf den takt und ausschlag und so. aber dabei ist mir etwas aufgefallen. wahrscheinlich ist es fast egal aber es kommt trotzdem bei jedem schnitt vor... und zwar
wenn ich in die wellenform vom audio reinzoome um das richtige frame zufinden an dem der ausschlag hochgeht, liegt es oft in einem frame. also kann ich nur ein frame davor oder danach schneiden. wollte mal fragen wie ihr das macht, ob ihr davor oder danach cuttet
hm das wird so nicht ganz klar also ich mal es auf ;-)
I-----wWIWWw-I---
also die " I " stehen für die frames an denen ich schneiden kann das "wWWWw" ist der wellenausschlag
Re: schnittpunkt
Verfasst: Do 17 Mai, 2007 19:55
von Marco
Mal abgesehen davon, dass bei Musik ständig auf Takt zu schneiden so ziemlich das maschinellste und langweiligste ist, was man machen kann, würde ich das Bild in solch einem Zweifelsfall eher diesen Bruchteil eines Momentes vor dem Ton schneiden.
Marco
Re: schnittpunkt
Verfasst: Do 17 Mai, 2007 19:57
von Markus
Probiere einfach mal aus, ob es für Dich besser aussieht, den Schnitt vor oder nach dem Audio-Ausschlag zu setzen.
Ich schneide zumeist vor einem solchen Ereignis, weil ich persönlich das schöner finde. Ab und zu mal einen anderen Punkt als ein Audioereignis zu finden, lockert die Schnittfolge übrigens deutlich auf.
Re: schnittpunkt
Verfasst: Fr 18 Mai, 2007 11:30
von Der Nick
I-----wWIWWw-I---
Re: schnittpunkt
Verfasst: Fr 18 Mai, 2007 11:50
von Wiro
Hallo,
wenn man schon mit wissenschaftlicher Akribie an so etwas herangeht, dann sollte man das Bild vor dem Ton schneiden. Da das Auge eine gewisse Zeit braucht, das Bild zu erfassen, ist das "angenehmer". Wohlgemerkt, es handelt sich dabei nur um Millisekunden.
Ich schließe mich aber auch der Meinung an, daß so etwas sehr maschinell wirkt. Mal davor, mal dahinter und mal ganz wo anders ist viel lebendiger. Stichwort "Humanisierung".
Gruss Wiro
Re: schnittpunkt
Verfasst: Fr 18 Mai, 2007 15:55
von Marco
Ja, es sind zwei Dinge, die schon aus rein wissenschaftlicher Natur dieses Schnittverhalten aufzwingen, damit der Schnitt in einem solchen Fall noch möglichst optimal synchron zum Takt erscheint. Es ist zum einen die Tatsache, dass das Auffassen des Bildes länger dauert als das Auffassen des Tones. Und zum anderen weil auch rein physikalisch Schall in der natürlichen Umgebung langsamer ist als Licht.
Mit anderen Worten: Es entspricht dem natürlichen Empfinden, dass Ton dem Bild eine Winzigkeit hinterher hinken darf, selbst wenn das den Ton erzeugende Bild rein mathematisch zeitgleich stattfindet.
Der Spielraum ist hierbei sehr eng. Also Ton mal eben 7 Frames dem Bild hinterher hinken lassen, das ist (normalerweise) nicht. Aber hier geht es ja um maximal knapp ein Frame und dabei nicht um die Frage, ob es synchron sein soll oder nicht, sondern was die bessere Alternative ist, wenn es nicht hundertprozentig synchron sein kann - Bild zuerst oder Ton zuerst. Ganz klar: In solch einem Fall - Bild zuerst.
Marco
Re: schnittpunkt
Verfasst: Fr 18 Mai, 2007 16:39
von Axel
Ein Tip aus einem Buch, find ich nicht schlecht: Die Musik in die Timeline. Dann mit der Taste "M" - oder womit immer dein NLE Markierungen setzt -
locker flockig im Takt mittippen. Ist erstens nicht ganz so mechanisch wie die Waveform-Methode und zweitens bequemer (*räkel*).
Re: schnittpunkt
Verfasst: Fr 18 Mai, 2007 17:13
von Marco
Ich persönlich würde solche Schnitte nie ausschließlich von den Musiktakten abhängig machen, gleich ob das nun möglichst framegenau oder auch mal drei, vier Frames daneben liegt.
Bild hat seinen eigenen Rhythmus und dem darf man auch in Musikvideos Rechnung tragen. Schnittrhythmus sollte sich meiner Meinung nach zuerst an den Bildinhalten und dann erst am Ton orientieren, bzw. völlig losgelöst von den Schnitten lassen sich oft Aktionen im Bild effektiv mit Aktionen und auch Takten im Ton/Musik koppeln, ohne dass dadurch dann der Schnittrhythmus synthetisiert werden würde. Das wirkt lebendiger.
Hin und wieder mal ein Schnitt auf Takt zu einer besonderen Betonung ist ja o.k., aber ausschließlich in dieser Art über 3 oder 4 Minuten durch, finde ich nicht gut.
Marco
Re: schnittpunkt
Verfasst: Fr 18 Mai, 2007 17:36
von Wiro
Was auch sehr leicht "maschinell" wirkt ist eine sogen. vorhersehbare Schnittfolge.
Wenn z.B. dreimal hintereinander genau nach einem 4/4-Takt ein Schnitt folgt, erkennt das Gehirn eine Regelmässigkeit und erwartet beim 4. Mal wieder einen Schnitt - und genau dann sollte er nicht kommen ! So bleibt die Spannung erhalten.
@ Axel
So mache ich es auch. Bei Premiere ist es die Sternchen-Taste der Zehnertastaur.
Man liegt dabei manchmal zwar daneben, aber das läßt sich bei Bedarf leicht ausbügeln ;-)
Gruss Wiro