Rockcrusher hat geschrieben: ↑Do 26 Jun, 2025 10:23
Wie mache ich ein Professionelles Voiceover?
"professionell" kann ja heutzutage sehr unterschiedlich definiert werden.
Allem gemeinsam ist, dass immer die Stimme selbst das entscheidende Moment darstellt.
Passt die Stimme nicht, kann das "professionell", ganz unabhängig vom Equipment, gestrichen werden.
DIE professionalle Stimme gibt es mittlerweile auch immer weniger. Für den 'Rezo-style' punktet Authentizität vor offiziell stimmgebildeter Stimme, während für traditionell-seriöse Formate die klassisch stimmgebildeten (und talentierten) Sprecher:innen Stimmen angesagt sind.
Meist ist das Geld besser ins Bezahlen von guten/geeigneten Sprecher:innen angelegt, als in optimiertes Equipment.
Wenn Du selbst einsprechen willst, dann würd ich unter Kostengesichtspunkten dazu raten erstmal was mittelpreisiges anzuschaffen, ggf. incl. Gebrauchtkauf (u.U. geringerer Wertverlust).
Meist ist es ratsam einen guten geschlossenen(!) Kopfhörer mit einzuplanen.
Immer zentral: guten Aufnahmeort finden.
Falls Büro/Studio-Räume: meist muss optimiert werden (oft teurer/aufwändiger als die Geräte/Mikros). Auch Improvisation kann zu guten/brauchbaren Resultaten führen: Bücherregale Akustiksegel mit idealerweise bereits vorhandenen Stoffen, Sofas, etc. etc.
Falls in Wohnräumen: 'trockene' Stellen suchen, ggf. temporär mit Kleiderständern usw. optimieren.
Probeaufnahmen machen (Equipment erstmal nicht so wichtig, auch ein Kameramikro ist dazu bereits aufschlussreich).
Mikrotipps wurden ja oben schon gegeben. Je schlechter die Akustik, desto weniger sind teure Studiomikros sinnvoll. Da kommt es dann mehr auf die Unempfindlichkeit gegenüber Raumhall und Umgebungslärm an, als auf maximal gut klingende On-Axis Sprachaufnahme. SM7 (ggf. mit FET-Verstärkerteil) wäre dafür ein Kandidat, auch das leider im Neupreis etwas teurer gewordene 441. Rode NT1 schlägt sich da auch relativ gut, wenngleich m.E. der Sound nicht zu jeder Stimme passt.
Wenn absehbar nur Du selbst einsprechen willst, dann braucht es kein generell geeignetes Mikro, sondern es reicht bzw. ist sinnvoll, wenn Du ein Mikro/Setup findest, das für Dich und Deine Stimme den Zweck erfüllt. Das muss nicht immer ein Großmembran Condenser sein. Nicht selten sind Kleinmembrane geeigneter, auch wenn sie nicht so 'imposant' ausschauen. Beim Testen auch unbedingt die Sprechabstände variieren.
Interface?
Auch da sind die mittelpreisigen mittlerweile für viele Bedarfe recht gut, zentral ist m.E. die Treiberqualität. RME und Co. sind da gut aufgestellt, kostet aber dann auch entsprechend.
Die kleinen roten Focusrite Dinger oder Motu-Geräte, etc. sind klanglich auch recht brauchbar. Ggf. kann auch erstmal - falls bereits vorhanden - ein guter fieldrecorder genutzt werden.
Wenn Du präziser schreibst was genau Du machen willst, kannst Du auch präzisere Antworten kriegen.