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Zoom H1 XLR

Verfasst: Fr 09 Aug, 2024 08:12
von pillepalle
Ab Herbst wird der neue Zoom H1 XLR erhältlich sein. Wem ein Zoom F3 zu teuer ist und mit den rauschigeren Preamps leben kann, der findet hier für 149,-E eine günstigere Alternative.
Mehr Infos bei Zoom: https://zoomcorp.com/de/de/handy-record ... rs/h1-xlr/



VG

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Fr 09 Aug, 2024 23:42
von Blackbox
Ja, -122dBu EIN sind nicht mehr auf aktuellem Niveau, aber für etliche Anwendungen bzw. Nutzer:innen wird es sicherlich ausreichend rauscharm sein.
Gut jedenfalls, dass zoom endlich dazu übergeht überhaupt mal ein ausreichendes tableau von technischen Daten veröffentlicht.

Sehr löblich finde ich zudem die oft vernachlässigte Berücksichtigung der Bedarfe von sehbehinderten Menschen:

"Accessibility
The H1 XLR is designed with Accessibility for the blind and visually impaired. Navigate the menu with audible descriptions through the built-in speaker or headphones. Creators can choose English, Spanish, French, Japanese, German, Italian or Chinese.* "

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Sa 10 Aug, 2024 17:33
von mikroguenni
Blackbox hat geschrieben: Fr 09 Aug, 2024 23:42 Ja, -122dBu EIN sind nicht mehr auf aktuellem Niveau, aber für etliche Anwendungen bzw. Nutzer:innen wird es sicherlich ausreichend rauscharm sein.
Gut jedenfalls, dass zoom endlich dazu übergeht überhaupt mal ein ausreichendes tableau von technischen Daten veröffentlicht.
...
Die technischen Daten werden zwar angegeben, die Werte sind für einen ernsthaften Einsatz völlig unzureichend.

Neben dem zu hohen Eingangsrauschen (-122dBu) ist die Phantomspeisung viel zu schwach ausgelegt:
Phantomspeisung +48 V
Kanal gesamt10mA oder weniger


10mA ist die zulässige Stromaufnahme bei Mikrofonen. Werden 2 davon als Stereopaar angeschlossen wird die Stromaufnahme um 100% überlastet.

Es ist davon auszugehen dass das Mikrofon dann nicht mehr wie vorgesehen arbeitet und z.B. nicht die maximale Aussteuerbarkeit erreicht.

Was hilft mir dann 32bit floating und eine "übersteuerungsfreie" Aufnahme wenn das angeschlossene Mikrofon übersteuert!

Wenn man schon eine 48V Speisung anbietet sollte diese auch der Norm entsprechen.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Sa 10 Aug, 2024 18:28
von pillepalle
@ microguenni

Das ist tatsächlich ziemlich mißverständlich ausgedückt. Wenn es für beide Kanäle gelten würde, dann wäre es so wie du sagst. Das Manual wird da wenig neuen Erkenntnisse bieten, denn auch bei den anderen H-Recordern ist das nicht genauer spezifiziert. Ich vermute aber das 'gesamt' bezieht sich auch bei der H-Serie auf einen Kanal. Bei den F-Recordern steht da wenigstens 10mA pro Kanal im Manual. Die meisten modernen Kondensatormikrofone brauchen weniger als 5 mA. Mehr sind eher seltene Ausnahmen.

VG

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 01:38
von Blackbox
mikroguenni hat geschrieben: Sa 10 Aug, 2024 17:33
Die technischen Daten werden zwar angegeben, die Werte sind für einen ernsthaften Einsatz völlig unzureichend.

Neben dem zu hohen Eingangsrauschen (-122dBu) ist die Phantomspeisung viel zu schwach ausgelegt:
Phantomspeisung +48 V
Kanal gesamt10mA oder weniger


10mA ist die zulässige Stromaufnahme bei Mikrofonen. Werden 2 davon als Stereopaar angeschlossen wird die Stromaufnahme um 100% überlastet.

Es ist davon auszugehen dass das Mikrofon dann nicht mehr wie vorgesehen arbeitet und z.B. nicht die maximale Aussteuerbarkeit erreicht.

Was hilft mir dann 32bit floating und eine "übersteuerungsfreie" Aufnahme wenn das angeschlossene Mikrofon übersteuert!

Wenn man schon eine 48V Speisung anbietet sollte diese auch der Norm entsprechen.
Ja, stimmt alles, aber Du darfst den VK dabei nicht vergessen. Professionelles Gerät ist halt ca. 3-10 mal teurer und es gibt auch für solche 'suboptimalen' Geräte durchaus geeignete Einsatzmöglichkeiten.
Z.B. für längere Recordings in der Natur, da ist es nicht so schlimm, wenn mal 149€ weg sind. Mit guten DIY Mikros sind's dann vielleicht 200€, wenn's geklaut oder vom Blitz getroffen wird.
Ich nehm dafür gelegentlich den F1, rauscht auch ein wenig 'zu viel', aber Wald, Wasser und Co. sind da weit rauschiger, so dass das vor allem bei Mikros mit ausreichend hoher Ausgangsspannung definitiv nicht relevant ins Gewicht fällt.
Klar: besser ist besser, aber gut genug ist halt auch gut genug, kommt halt immer auf die jeweiligen Anwendungen an.
Auch die 10mA für beide Kanäle sind nicht normgerecht, das stimmt, aber Du musst schon ziemlich ausführlich suchen um überhaupt Mikros zu finden, die einen grösseren Stromhunger als 5mA haben. Neumann, DPA, schoeps, die MKH's undsoweiter liegen i.d.R. im Bereich von 2-4mA.
Und die Gruppe derer, die auf die Idee kommen ein Messmikro von Earthworks an einen H1-XLR anschliessen, dürfte wohl nahezu gegen Null gehen?
Insofern zwar ein Verstoß gegen Normierung (liegt glaub ich - ohne Gewähr - bei 7mA dauerhaft pro Ch. und 10mA kurzzeitig) eher ein theoretisches Ärgernis bzw. ein Schönheitsfehler, der in der Praxis wohl niemanden stören wird, und:
es wird ja in den specs explizit aufgeführt!
Zudem gibts ja auch Einiges bei Preamps, das leider nie aufgeführt wird, nie getestet und besprochen wird, aber tatsächlich relevant ist. Mir fällt da spontan die Toleranz der Paarung der 6,8k Widerstände ein. Da würd ich im Zweifelsfall nen Preamp mit guter Paarung vorziehen und auf ein paar mA Stromversorgung verzichten, solange 5mA pro Ch. stabil zur Verfügung stehen.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 09:14
von ruessel
Mir fällt da spontan die Toleranz der Paarung der 6,8k Widerstände ein.
Ich kann gar nicht glauben, dass dies heute noch ein Problem sein soll, 1% Widerstände kosten doch nix mehr. Hast Du da was aktuell schon selbst negativ erlebt?
Ich selber sehe eher die Paarung der Ein/Ausgangskondensatoren kritischer, besonders bei sym. XLR.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 11:22
von mikroguenni
Die Speisewiderstände sollen auf 0.4% gleich sein! Der absolute Wert ist nicht so kritisch.
Solch eng gepaarten Widerstände kosten!!!

Ich glaube kaum dass Zoom diese Widerstände einbaut. Ich zweifle daran dass es überhaupt Dünnfilm Metallschicht Widerstände sind. Diese kosten nämlich 5 mal so viel wie ein normaler popeliger Dickfilm Metallschicht Widerstand. Und dann rauscht es eben

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 19:24
von TomStg
Dieses neue Zoom-Teil liegt knapp über Kinderspielzeug. Was soll daran nennenswerte Qualität sein?

Es stellt sich mir eh die Frage, warum so ein Elektronik-Schrott hier von der slashcam-Redaktion derart präsentiert wird. Beim Simpel-Forum „videoaktiv“ kann ich mir so einen Pressetext vorstellen, aber hier?

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 19:32
von klusterdegenerierung
Ist doch sonst nix mehr da zum vorstellen.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 19:38
von klusterdegenerierung
Ich frag mich eher wieso die so blöd waren und das komplette Gerät nicht umgedreht konstruiert haben, dann hätte man unten die Anschlüße gehabt und hätte noch etwas in der Hand gehabt um die Rec Taste zu drücken, nun aber sitzt diese soweit unten, das man beide Hände benötigt, eine um das Teil oben fest zu halten und die andrere um die Rec Taste zu drücken.

Selten so einen sinnfreien Blödsinn gesehen!

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: So 11 Aug, 2024 20:02
von Darth Schneider
@Kluster
Nun ja was das Design anbelangt hab ich Zoom noch nie verstanden,
dieses ganze „Handy“ (Hand gehalten) Style Audio H Recorder Konzept gar nicht…

Was das Design von Audio Recordern anbelangt bin ich mehr für sowas.
Leider meistens sehr teuer…Aber tönt auch viel besser..;))

https://www.thomannmusic.ch/sound_devic ... e_3_ii.htm
Und ist viel intuitiver zu bedienen.

Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 00:28
von Blackbox
Versteh das Gerätebashing grad nicht so ganz.
Bei H6 und Co. hat sich doch auch niemand beschwert, dass es unmöglich sei damit ernsthaft zu arbeiten, dass das ein billiges Spielzeug sei, etc.
Dabei hat der sogar nen Hauch mehr gerauscht (-120 vs. -122) als jetzt der mit <150€ auf den Markt gebrachte H1-XLR.
Tabellarische Übersicht zur groben Abschätzung (also ohne Gewähr auf Exaktheit) findet sich hier:
https://avisoft.com/recorder-tests/
Es muss doch immer die Gesamtkette eines Recordings, also incl. Soundquelle/Nebengeräusche, Mikro, Recorder, Stellenwert im späteren Endprodukt berücksichtigt werden, sowie der notwendige Aufwand (Transport, Gewicht, Stromversorgung, Wetterschutz, Kleinheit um versteckt zu werden, und und und).
Was für den einen Zweck ein klares 'dont use it' braucht, kann für eine andere Situation genau das passende Gerät sein.
Für diverse Atmos, die später leise dazugemischt werden, und wo vielleicht zusätzlich eh ein Spektrum im Nutzsignal vorhanden ist, das das technische Rauschen maskiert, sind die -122 des H1 vollkommen ausreichend, wenn nicht grad ein schwaches Bändchen verwendet wird (aber wer macht das schon).
Ich hab sogar schon öfter bewußt den Zoom H2 eingesetzt ('immer dabei' fieldrecorder beim Radfahren/Wandern, Plantmic bei Theatermitschnitten im 4Ch-Modus, unbemannte 4ch. Langzeitaufnahmen in der Natur, ...), und der ist noch wesentlich 'schlechter' als die neue H1 Variante.
Bei anderen Sachen brauchts dann auch mal zwingend Zeugs im satten 5-steiigen Bereich. Kommt bei Qualität und Umfang doch immer drauf an:
so wenig wie möglich, aber immer mindestens so viel wie nötig.
Früher hatte ich die Tendenz mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, mittlerweile sehe ich das pragmatischer und mit Blick auf die Stellung im Endprodukt, sowie den Aufwand und das Defekt-/Verlustrisiko.

Was das Design angeht: für die Einen mags passen, für die Anderen ist's ein NoGo. Es gibt ja genügend Alternativen.
Dass die Anschlüsse oben sind kann mal nervig, mal aber auch genau passend sein, wie zB bei Mischpultabnahme.
Sehr positiv beim Design ist jedenfalls die barrierefreie Bedienbarkeit, die allzuoft sträflich vernachlässigt wird.
Weitere 'Macken' bei solchen 'billigen' Geräten werden meist erst nach längerem Gebrauch offenbar, da gibts immer ein gewisses Risiko.
Solche Pannen wie abbrechende Batteriedeckel (F1), im Frost ohne Modifikationen kaum bedienbare Regler (F8, F4), Verlust von Datum/Uhrzeit (F6), nicht ganz normgerechter Speisestrom, etc. kommen bei den etablierten Herstellern i.d.R. nicht vor, das hat aber dann auch seinen - gerechtfertigten(!) - Preis.
Zoom Service scheint mir in D auch ganz o.k. zu sein.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 03:48
von rabe131
Als redundante Audioaufzeichnung für den Preis (mit 32 Bit) doch voll OK.
Die Combo-Buchsen gefallen mir auch. Bei Live-Zeugs kann die Absicherung
den Auftrag retten. Dem Olympus LS-5 verdanke ich so (früher) einiges.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 05:59
von rush
@Blackbox: Würde auf dem Gehäuse der Sennheiser Schriftzug prangern - gäbe es dieses "Bashing" aufgrund der technischen Daten wahrscheinlich überhaupt nicht.
Die Bezeichnung "Kinderspielzeug" ist daher in meinen Augen völlig unangebracht.

Es gibt hier leider einige Nutzer die erwartbar allergisch auf "bezahlbares" Audioequipment reagieren.

Zoom erweitert sein Portfolio damit konsequent und die Realität auch hier im Forum ist eher jene: Die Zoom Rekorder funktionieren i.d.R. auch nach Jahren technisch einwandfrei.
Abzüge in der B Note gab/gibt es eher aufgrund der verwendeten Materialien die sich mit der Zeit verändern oder wackelnden Batterieabdeckungen oder zu klein dimensionierten Pufferbatterien. Nichts jedoch was die generelle Funktion als solche einschränken würde.

Und zum Design: Ja mei - das ist doch bekanntlich immer Geschmackssache - wie kontrovers etwas Kameras ala Pocket oder auch Pyxis hier besprochen werden dürfte niemandem entgangen sein.

Niemand wird gezwungen diesen kleinen Kasten zu kaufen. Als kleiner Fieldrecorder oder eben auch zum Backup sind die Zooms allemal ziemlich hilfreich

Man sollte das ganze dann am Ende des Tages eben auch in Relation zum Preis sehen.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 06:15
von klusterdegenerierung
rush hat geschrieben: Mo 12 Aug, 2024 05:59 @Blackbox: Würde auf dem Gehäuse der Sennheiser Schriftzug prangern - gäbe es dieses "Bashing" aufgrund der technischen Daten wahrscheinlich überhaupt nicht.
Ne is klar.

PS, Greif das Ding mal mit der Rechten Hand und drücke mit dem Daumen die Rec Taste, viel Spaß dabei.
Wenn Du das den ganzen Tag machen muß brauchst Du am Abend ne Rotlichtlampe für Deine verkrampften Finger oder ne Halskrause falls Gerät auf den Kopf bedient und Display nicht lesen können!

Zudem, 32 Bit Float ist das gleiche wie Raw für Leute die nicht Belichten können.
Ne kleine Lichtfilmrolle darf man sich hier wegen der Umwelt nicht kaufen, aber so ein Teil statt eines gebrauchten ordentlichen Tascam geht natürlich nicht, seltsames Forum!

Hat sogar 2 eigene Micros!
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ ... 6-245-3162

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 08:07
von Darth Schneider
Oder den da unten, gleich teuer.
https://www.galaxus.ch/de/s1/product/zo ... er-2752880
Kein 32 Bit, dafür robuster und mit auswechselbarem Stereo Mik.
Finde ich irgendwie dann doch attraktiver.
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 14:43
von Blackbox
Nennt sich:
Produktdiversifikation.
Macht gerade in Märkten mit wachsender Nachfrage durchaus Sinn für die Hersteller, und macht es für die Konsumenten einfacher passgenaue Geräte für die jeweils eigenen(!) Anforderungen zu finden.
Mag sein, dass das Teil wie Blei in den Regalen liegt, glaub ich aber nicht, da es durchaus sinnvolle Anwendungsfälle für einen genügend großen Käuferkreis geben wird, auch wenn gleichzeitig für viele Interessenten, aus guten Gründen, andere Produkte in die nähere Auswahl kommen.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Mo 12 Aug, 2024 15:04
von Darth Schneider
Ich denke der Recorder wird sich bestimmt sehr gut verkaufen.
Design hin oder her..
Jetzt haben wir neben dem Miniklinken Zoom H1 mit Stereo Mik und 32 Bit noch ne XLR Variante zur Auswahl.
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 17:37
von mikroguenni
rush hat geschrieben: Mo 12 Aug, 2024 05:59 @Blackbox: Würde auf dem Gehäuse der Sennheiser Schriftzug prangern - gäbe es dieses "Bashing" aufgrund der technischen Daten wahrscheinlich überhaupt nicht.
...
Würde Sennheiser draufstehen gäbe es diese Diskussion nicht!

Sennheiser würde kein Gerät auf den Markt bringen dessen P48 Speisung nicht der Norm entspricht.

Die Sennheiser Ingenieure wissen wie man rauscharme Elektronik baut.

Wenn sich die ordentliche Qualität nicht zum "pricepoint" von 150€ herstellen lässt wird der pricepoint eher auf 170€ raufgesetzt als ein Gerät mit schlechten Daten unter dem Namen Sennheiser herauszubringen.

Übrigens ist es meistens kaum teurer vernünftige Qualität herzustellen. Wenn jedoch jeder Cent eingespart werden muss geht die Qualität in den Keller.
Ich habe oft genug die Diskussion mit dem Controlling gehabt ob man nicht billigere Bauteile einsetzen könnte. Das spart dann pro Gerät 10ct, das sind bei 100 Geräten schon 10€ und bei eine Million verkaufter Einheiten schon 10 000€ zusätzlicher Gewinn. Und welcher Kunde erkennt schon den Unterschied zwischen 12dB und 16dB Rauschen.

Und als Krönung: "Qualität interessiert keinen, das Zeug muss billig sein"

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 17:58
von Frank Glencairn
mikroguenni hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 17:37
Übrigens ist es meistens kaum teurer vernünftige Qualität herzustellen.
Aha ..
mikroguenni hat geschrieben: So 11 Aug, 2024 11:22
Solch eng gepaarten Widerstände kosten!!!
Diese kosten nämlich 5 mal so viel wie ein normaler popeliger Dickfilm Metallschicht Widerstand.
Und was die "Qualität" betrifft,
Das Zauberwort in diesem Marktsegment, und bei dieser Zielgruppe heißt: "Gut genug"

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 18:07
von Darth Schneider
Kommt jetzt, für 150€ ist die Qualität nicht schlecht.
Schon der inzwischen alte Zoom H1 war nicht schlecht.
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 18:16
von TomStg
Mal grundsätzlich:

Für ordentliches Bild, dh Kameras werden hier locker 4- bis 5-stellige Preise klaglos akzeptiert. Aber wenn es um Audio geht, kann es nicht billig genug sein, am liebsten 2-stellig. Wurde hier schon mal über eine Webcam vom Aldi für 149 Euro diskutiert, oder gab es von der slashcam-Redaktion dazu mal eine besondere Besprechung? Natürlich nicht, aber sobald bei der Redaktion ein Pressetext zu einem Zoom-Billigheimer eintrifft, wird dieser unverzüglich veröffentlicht.

Es gibt kein einziges Argument, warum ordentlicher Ton weniger kostet als ordentliches Bild. Das scheint hier bei vielen aber ein echtes Akzeptanzproblem zu sein.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 18:24
von mikroguenni
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 17:58
mikroguenni hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 17:37
Übrigens ist es meistens kaum teurer vernünftige Qualität herzustellen.
Aha ..
mikroguenni hat geschrieben: So 11 Aug, 2024 11:22
Solch eng gepaarten Widerstände kosten!!!
Diese kosten nämlich 5 mal so viel wie ein normaler popeliger Dickfilm Metallschicht Widerstand.
Und was die "Qualität" betrifft,
Das Zauberwort in diesem Marktsegment, und bei dieser Zielgruppe heißt: "Gut genug"
Un mal klarzumachen von welchen Grössenordnungen wir reden:

Ein Dünnfilm Widerstand kostet weniger als 0,5 ct, ein Dickschicht Widerstand 0,1 ct.

Wenn man also mal von 20 Widerständen an kritischer Stelle ausgeht kosten also die Dünnfilmer zusammen 10ct anstatt 2 ct bei den Dickfilmern.

Das ist Faktor 5 und verursacht damit Schreianfälle beim Controlling, absolut geht es um 8 Cent Differenz. Und das meine ich mit "kaum teurer".

... und noch etwas: Verschlechterung der Qualität weil der Ing. nicht weiss was er genau macht spart kein Geld. Das läuft dann unter "etwas schlechter machen muss nicht zwangsläufig billiger sein"

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 18:25
von Darth Schneider
@Tom
Aber für ein ordentliches Bild reicht heute schon ein Dji Pocket 3….Oder ein anständiges Smartphone/iPhone, was viele ja so oder so schon haben…
Oder eine 1000€ 4K Pocket, auch irgend eine mehr oder weniger aktuelle Dslm…Mit billigem Kitzoom Glas.

Wozu genau soll dann jemand dazu ein 500€/womöglich 1000€ Audio Recoder mit mit einem eben so teuren Mikro kaufen ?
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 18:45
von Skeptiker
Darth Schneider hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 18:25 @Tom
Aber für ein ordentliches Bild reicht heute schon ein Dji Pocket 3….Oder ein anständiges Smartphone/iPhone, was viele ja so oder so schon haben…
Oder eine 1000€ 4K Pocket, auch irgend eine mehr oder weniger aktuelle Dslm…Mit billigem Kitzoom Glas.

Wozu genau soll dann jemand dazu ein 500€/womöglich 1000€ Audio Recoder mit mit einem eben so teuren Mikro kaufen ?
Gruss Boris
Mag sein.
Aber mikroguenni's angesprochenes Thema ist ja das Sparen im Cent-Bereich mit dem Risiko, dass man technische Normen nicht ganz einhält oder das Gerät vielleicht nach einem Jahr und 1 Monat (direkt nach Garantie-Ablauf) aussteigt.
Ich erinnere mich an den Aufreger um die neuen, kompakten Zoom Hand-Rekorder - Namen vergessen, irgendwas mit "4" (waren das 32bit Float?) - die sehr anfällig für elektromagnetische (stimmt das?) Einstreuungen waren - irgendwie schlecht abgeschirmt.

Seit das Gehäuse meines damals neu gekauften Zoom H4n Pro plötzlich klebrig geworden ist (der ältere Zoom H4n ist es nicht - leider ist er auch Rec-rauschfreudiger), bin ich der "Gut genug"-Firma gegenüber erwas skeptisch eingestellt.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 18:51
von Darth Schneider
Gut das Zoom 32 Bit Float Teil das du ansprichst bringt natürlich in dem Fall nichts…;))
Wobei, ich hatte mit dem Original H1 solche Probleme bisher nie…
Klar ist das kein sehr guter Audio Recorder…Aber nicht schlecht.

Werde wohl dann als Nachfolger eher einen älteren bewährten Zoom Recorder ohne 32 Bit Probleme wegen zu unvorteilhaftem Design vorziehen…So wie z.B. den H5….Oder wegen des kleinen Formfaktors auch die H2/H1n, ganz ohne 32 Bit Float.

Danke für den Wink.
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:01
von pillepalle
@ Skeptiker

Ich glaube das war der Zoom M2 und M4.



Aber auch der Tascam X8 hatte anfangs Probleme in den hohen Frequenzen.

Klar reicht auch ein DJI Osmo Pocket3 und ein Zoom H1 XLR Recorder, wenn man unterwegs ist. Aber wer hat denn eine Pocket 3 als Hauptkamera? Die meisten holen die sich ja zusätzlich zu den anderen 3 Kameras die bereits vorhanden sind. Im Prinzip ist an Toms Kritik schon was dran. Gilt aber auch für Licht und anderes Equipment... 5.000,-€ für die Kamera, aber die Amaran Leuchte ist schon zu teuer und ein Stativ darf höchstens 500,- € kosten :)

Man muss vielleicht einfach unterscheiden, wer das beruflich macht und damit Geld verdienen möchte und wer das zum Vergnügen macht, bzw noch nicht wirklich weiß, ob es etwas für einen ist. Ein Einsteiger braucht weder die dollste Kamera, noch das dollste Mikro, oder Stativ.

VG

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:19
von Blackbox
Das mit den bei der Herstellung eingesparten cent-Beträgen mag ja stimmen, aber das entscheidende Phänomen ist doch die Notwendigkeit bei der Produktdiversifikation eine glaubhafte Staffelung in Bezug auf Qualität und Preis hinzubekommen.
Mit Herstellungskosten hat das tendenziell immer weniger zu tun, da doch eh immer mehr in hochintegrierte Chips gepackt wird.
Teils werden ja sogar Produkte auf den Markt geworfen, die künstlich in Funktion und/oder Qualität gedrosselt sind und so ein niedrigeres Preissegment bedienen. Da ist der Aufwand dann sogar noch höher als beim unkastrierten Produkt.
Auch in der Automobilindustrie wird mittlerweile ein und dasselbe physische Produkt mit unterschiedlichen Preisen angeboten, je nachdem was alles freigeschaltet wird, bzw. was von der Funktionskastrierung befreit wird.
Kapitalismus halt.
Preise und Herstellungskosten haben in etlichen Segmenten nur noch einen EXTREM losen Zusammenhang - wenn überhaupt.
Siehe die 'Dior Handtäschchen', die jüngst in die Kritik geraten sind.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:29
von Darth Schneider
@Pille
Kann ich nachvollziehen, schau dir die beiden Zoom Dinger mal optisch an.
Einfach zu viele moderne, eigentlich coole Features umhüllt von viel zu viel billigem Plastik.
Womöglich noch mit Color Display und gefüllten 15 Mikro Kapseln verbaut…D

Da wird es bei Audio doch immer schnell mal schwierig…;)
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:34
von pillepalle
@ Darth

Ja. Leider setzt sich in vielen Bereichen die Wegwerf-Mentalität durch. Günstig produzieren und Reparaturen sind dann kostspieliger als ein neues Gerät. Finde den Fehler...

VG

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:38
von Darth Schneider
Finde den Fehler.
Günstige Recorder mit einem Mik drin sind toll.
Aber sie müssen nicht gleich alles können….
Lieber besser werden….

Wegwerf Gesellschaft ist natürlich auch ein grosses Thema,aber ich denke bei so einem Audio Recorder Gerät mit relativ sehr geringen Stückzahlen nicht wirklich massgebend.

Da gäbe es ganz andere, zig viel, viel grössere Baustellen.
Gruss Boris

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:43
von rush
pillepalle hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 19:01
Man muss vielleicht einfach unterscheiden..
EXAKT! Und das fällt einigen hier extreeeem schwer. Niemand verbietet Euch "hochprofessionelles" Audio Equipment anzuschaffen und zu nutzen - aber manch einer hat dafür ganz einfach keinen Bedarf.

Der H1 XLR ist doch nur eine weitere Möglichkeit - ob und was man damit macht sollte man jedem selbst überlassen.

Die Ausrede das man zwingend viel Geld für guten Ton ausgeben muss ist dagegen etwas überholt. Viele schmeißen in Resolve oder FCP den Dialog Leveler oder andere "KI" basierte Tools drüber - und andere monieren sich eben über 1-2db mehr Noise Floor... Man sollte das eben immer in Relation sehen. Klar kann man sowas diskutieren und erörtern - aber so tun als wären die "Etablierten" Hersteller immer fehlerfrei gibt der ganzen Sache irgendwie einen faden und unnötigen Beigeschmack.

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:45
von cantsin
pillepalle hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 19:01 Ein Einsteiger braucht weder die dollste Kamera, noch das dollste Mikro, oder Stativ.
Aber in der Realität ist es dann genau umgekehrt. Ein Osmo Pocket 3 mit ND-Filtern, DJI Mic und Powerbank ist locker gut genug, um damit einen No-/Low Budget-Film (dokumentarisch oder szenisch, Kurz- oder Langfilm) zu drehen, der auf Filmfestivals und in Kinos läuft. Anfang dieses Jahrtausends hätte man für eine vergleichbare s16-10bit Log-Kamera noch Unsummen bezahlt, und es wurden schon erfolgreiche Kinofilme mit weitaus schlechterem Kameraequipment gedreht.

Die Verfügbarkeit so einer Kamera führt aber in der Praxis nicht dazu, dass es plötzlich einen Boom von No Budget-Indie-Filmen gibt. Sondern Leute, die gerne Filme machen wollen, schaffen es nicht mit dem Osmo, schieben es auf die Kamera, und geben dann viel Geld für teure Hybridkameras, Objektive und Rigs aus, mit denen sie dann auch letztlich nur Testfilme von Blümchen im Vorgarten drehen...

Ich kenne hier in Rotterdam auch DIY-Radiomacher, die mit einem zehn Jahre alten Zoom H2 arbeiten und gute Programme machen....

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:47
von pillepalle
Darth Schneider hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 19:38 Finde den Fehler.
Günstige Recorder mit einem Mik drin sind toll.
Also von mir aus könnten sie die ab morgen alle abschaffen. Genauso wie etliche 1,-€ und Werbeartikel, 5 Euro T-Shirts und Convenience Food :)

@ rush
Natürlich sind die Zoom Recorder für vieles gut genug. Darum geht es mir aber auch weniger. In dem Fall eher um das Mißverhältnis Kamera zu restlichem Equipment. Die Kamera wird oft völlig überbewertet und an allem anderen gespart bis sich die Balken biegen.

VG

Re: Zoom H1 XLR

Verfasst: Di 13 Aug, 2024 19:50
von Frank Glencairn
Skeptiker hat geschrieben: Di 13 Aug, 2024 18:45
Mag sein.
Aber mikroguenni's angesprochenes Thema ist ja das Sparen im Cent-Bereich mit dem Risiko, dass man technische Normen nicht ganz einhält oder das Gerät vielleicht nach einem Jahr und 1 Monat (direkt nach Garantie-Ablauf) aussteigt.
Ich erinnere mich an den Aufreger um die neuen, kompakten Zoom Hand-Rekorder - Namen vergessen, irgendwas mit "4" (waren das 32bit Float?) - die sehr anfällig für elektromagnetische (stimmt das?) Einstreuungen waren - irgendwie schlecht abgeschirmt.

Seit das Gehäuse meines damals neu gekauften Zoom H4n Pro plötzlich klebrig geworden ist (der ältere Zoom H4n ist es nicht - leider ist er auch Rec-rauschfreudiger), bin ich der "Gut genug"-Firma gegenüber erwas skeptisch eingestellt.
Ich versteh die Aufregung nicht.

Wenn einem die technischen Daten nicht gut genug sind, dann nimmt man halt ein anderes Gerät, das die eigenen Ansprüche befriedigt und fertig.

Wenn jemand unbedingt meint er braucht ne 120 FPS Kamera, dann kauft er ja auch keine mit max. 60 FPS und beschwert sich dann, weil der Hersteller "gespart" hat. Niemals würde hier jemand sowas in Frage stellen.

Warum wird also erwartet, daß ein Recorder im untersten Preissegment die selben Specs hat, wie ein 5 mal so teurer (und natürlich ein Gehäuse aus Kruppstahl).
Das ist halt Hobby/Einsteiger-Klasse und dafür passt das dann ja auch - so jemand hat völlig andere Ansprüche als ein Profi.

Das ist doch das selbe wie wenn hier ein Anfänger nach einem Micro für seine Geburtstags-Videos fragt - spätestens nach 5 Posts sind wir dann bei einem Neumann als Vorschlag.