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Anspruchsvolle Einstellung in Fernsehspiel von 1976

Verfasst: So 15 Okt, 2023 07:38
von iasi
Spektakulär mag diese längere Einstellung nicht sein, aber was Licht und Koordination betrifft, ist diese lange Einstellung ziemlich anspruchsvoll. Da wird dann auch mit einem Schwenk eine Person ohne Dialog mit einbezogen und dadurch ein dramaturgisches Element - dessen Reaktion spricht Bände und ist ein zentrales Handlungselement.



Interessant finde ich dabei, sich zu überlegen, welche Herausforderungen, was Lichtsetzung, Belichtung, Kamerabewegung, Timing etc. da gemeistert werden mussten.

Vom bewölkten Himmel in der Totalen bis zum klaren in der Halbnahen muss ja erstmal die Belichtung passen.
Die Ausleuchtung der Darsteller ist dann die zweite Herausforderung.

Schwenks und Fahrten mit den Bewegungen der Darsteller und deren Spiel zu koordinieren, ist dann die weitere.

Das Einbeziehen des Drehortes gelingt Umgelter und Thürling jedenfalls recht gut.

Re: Anspruchsvolle Einstellung in Fernsehspiel von 1976

Verfasst: So 15 Okt, 2023 07:57
von pillepalle
Die waren ja mit dem Kontrast auch schon an der Grenze. Sehe da auch keinen großen Wechsel im der Helligkeit des Umgebungslichts. Nahe der Kamera hatten sie noch eine Leuchte, oder einen Reflektor, denn wenn sich der Schauspieler der Kamera nähert wird er heller im Gesicht, vergleicht man ihn mit den Personen die weiter hinten im Bild sind.

Bild

VG

Re: Anspruchsvolle Einstellung in Fernsehspiel von 1976

Verfasst: So 15 Okt, 2023 08:30
von Frank Glencairn
Ja, obwohl auf Film gedreht, wo man ja etwas mehr Spielraum hat, wäre sowas heute nicht mehr akzeptabel - jede QC würde dir das sofort um die Ohren hauen.

image_2023-10-15_083039268.png

Re: Anspruchsvolle Einstellung in Fernsehspiel von 1976

Verfasst: So 15 Okt, 2023 09:07
von Cinemator
Kleiner Nebenaspekt: Deutsche Schauspieler konnten früher ja mal richtig sprechen…

Re: Anspruchsvolle Einstellung in Fernsehspiel von 1976

Verfasst: So 15 Okt, 2023 11:44
von iasi
Frank Glencairn hat geschrieben: So 15 Okt, 2023 08:30 Ja, obwohl auf Film gedreht, wo man ja etwas mehr Spielraum hat, wäre sowas heute nicht mehr akzeptabel - jede QC würde dir das sofort um die Ohren hauen.


image_2023-10-15_083039268.png
Da auf Negativ gedreht wurde, sind die Lichter nicht so sehr das Problem. Ich denke mal, dass die schlechte youtube-Qualität bzw. das digitalisierte Video stark hereinwirkt.
Klar ist natürlich auch, dass der hohe Kontrast das Negativ ans Limit brachte. Ich kann jetzt auch nicht erkennen, dass die Belichtung nachgeregelt wurde.

Mit Digi-Cams wäre das heute anderes. Da müsste man dann auch anderes herangehen und die Lichter schützen.
In der Totalen hätte man dennoch mit dem hohen Kontrast zu kämpfen und die Personen würden im Histogramm stark nach links rutschen. Dem zu begegnen, ist so einfach nicht, da der 270° Schwenk und die Kamerafahrt die Entfernungen zu den Leuchtmitteln doch stark verändert.

Wie pillepalle schon sagte: Die Darsteller wurden natürlich aufgehellt.
In der Tiefe ist das natürlich bei der vielen Bewegung eine Herausforderung.
Interessant wäre dabei dann, was heutiges Grading einer Raw-Aufnahme bewirken könnte.