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Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Mo 18 Mai, 2020 21:47
von klusterdegenerierung
Wir haben uns ja hier schon öfter über die Möglichkeit unterhalten, 4K footage in 2K Projekten zu verarbeiten, im speziellen Frank und ich.
Es ging darum, das man Ressourcen schonender arbeiten kann, wenn ich in einem 2K Projekt arbeite und in 4K ausgebe.
Soweit so gut und wahrscheinlich hatte ich doch wohl etwas missverstanden, denn so einfach ist es anscheinend doch nicht, zumindest nicht ohne Folgen.

In der Theorie, aber auch in der Praxis ist das alles kein Problem, allerdings ist mir besonders beim anfälligen Drohnen Material immer öfter aufgefallen, das es matschig wird, oder wenn man einzoomt man ein fieses Rauschen, geradezu ein grisseln bekommt.

Ich hatte alles versucht und kam nicht dahinter, denn 4K in 2K bietet doch sogar noch die Möglichkeit einzuzoomen.
Dann ist mir endlich das Licht aufgegangen und hab realisiert, das Resolve anscheinend davon ausgeht das Material upscalen zu müßen und schärft es entweder nach, oder smoothst es weil es meint es sein zu groß, keine Ahnung!

Dumm nur das sowohl das Projekt als auch die Timeline in 2K arbeiten und Resolve anscheinend davon ausgeht, das es eingreifen muß und da Resolve standard bei upscaling "sharpen" eingestellt hat, wird ein eh schon schwieriges Material, unter Umständen verhunzt, obwohl bei 4K Material noch fleisch zum einzoomen bereit gestellt wird.

Ich war bei einigen Projekten wirklich davon ausgegangen, das mein Material so mies ist und vielleicht ist das auch ein Grund warum bei einigen das Slog fies ausschaut?

Als ich dann alles auf 4k umgestellt hatte, war der Effekt weg.
Jetzt frag ich mich natürlich, ob ich Franks oder generell die Methode nicht verstanden habe, oder was übersehen habe.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 06:37
von Axel
kluster, kann es sein, dass dein Missverständnis hier liegt?:
klusterdegenerierung hat geschrieben: Mo 18 Mai, 2020 21:47Es ging darum, das man Ressourcen schonender arbeiten kann, wenn ich in einem 2K Projekt arbeite und in 4K ausgebe.
Für den Schnitt ist es Resolve "schnuppe" (alle anthropomorphisieren ihre Rechner und Apps, dauernd), welche Timelineauflösung ich willkürlich eingestellt habe, es muss das Originalfootage erfassen. Es "freut" sich aber, wenn die *Vorschau* nur in HD sein muss statt UHD, da muss die Grafik nicht so schnell schaufeln. Macht irgendwie heute nicht mehr den allergrößten Performance-Unterschied, und auch die Ausgabe, das Export-Rendern, vervierfacht sich nicht (wie es die vierfache Pixelmenge nahelegen würde).

Größer als beim Schnitt ist der Unterschied bei intensiver Post, die direkt ins Bild eingreift. Aber wenn man später tatsächlich wieder in UHD ausgeben will statt nur in HD, wie du es beschreibst, dann muss man diese Sachen auch in UHD machen. Zumindest alles, was unmittelbar mit den relativen Bilddimensionen zu tun hat, insbesondere also Skalieren, Bewegen (Ankerpunkte festlegen!) und Schärfen/Entrauschen, was man ja gemeinhin und hoffentlich auf Sicht tut, d.h. mit Sicht auf den "Canvas", auf dem die exakte Berechnung des Endproduktes stattfindet und auf dem man unerwünschte Artefakte erkennt.

Leute beschreiben, dass sie Farbkorrektur auch in HD machen können und später in UHD ausgeben. Weiß nicht genau, ob das gesetzestreues Vorgehen ist, aber ich habe es (in FCP allerdings) schon gemacht, ohne Probleme. Und sogar mit animierten Masken. Die passten nicht in der Vorschau, flimmerten und zappelten ein wenig, aber nach dem Export war alles okay. Würde ich nicht empfehlen. Normalerweise betrachte ich UHD als besseres HD (ich berechne CC in Resolve trotzdem in UHD, auch wenn ich später in HD ausgebe). Das Original ist besser aufgelöst als die Distributionsdatei. Wie uns Yedlin bewiesen hat, ist der Wunsch nach Pixelpurismus eine Illusion. Alle Pixel sind immer skaliert, mithin interpoliert. Es hat den Anschein, dass Installationen, in denen mehr gesehen werden kann als HD, sehr selten sind, und dass auch heute noch gut hochskaliertes HD (durch die Hardware des Endgerätes) ein gangbarer Kompromiss sein kann.

Das Ändern der Timelineauflösung ist nur sinnvoll für spezielle Aufgaben, dass ein Kleinerrechnen mit gleichzeitigem Skalieren und anschließend wieder Größerrechnen nichts Gutes bewirkt leuchtet mir ein.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 08:53
von Frank Glencairn
Resolve ist da ziemlich agnostisch. Du kannst die Timeline Auflösung während der Arbeit 10 x in irgendwelche anderen Formate umstellen, ohne irgendeinen Verlust, das ist nur die Darstellung, das Material bleibt immer in der Originalauflösung. Wenn sich irgendwas seltsam oder unerwartet verhält, liegt das meistens an den Input Scaling Einstellungen im Zahnrad Menü. Ich hatte das neulich an einem Rechner einer Agentur, als die 16:9 auf irgendein Handy Hochkant Format umgerechnet haben und das ganze super schmierig aussah. Einstellungen geändert und alles war gut.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 10:02
von klusterdegenerierung
Frank Glencairn hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 08:53 Resolve ist da ziemlich agnostisch. Du kannst die Timeline Auflösung während der Arbeit 10 x in irgendwelche anderen Formate umstellen, ohne irgendeinen Verlust, das ist nur die Darstellung, das Material bleibt immer in der Originalauflösung. Wenn sich irgendwas seltsam oder unerwartet verhält, liegt das meistens an den Input Scaling Einstellungen im Zahnrad Menü. Ich hatte das neulich an einem Rechner einer Agentur, als die 16:9 auf irgendein Handy Hochkant Format umgerechnet haben und das ganze super schmierig aussah. Einstellungen geändert und alles war gut.
Dem war bei mir aber nicht so, so war zb. mein Mavic Air Material total grisselig nach dem rendern.
Es geht beim upscaling ja auch nicht in erster Linie um die Timeline Darstellung, sondern um das Projekt und der späteren Ausgabe.

Aber nicht nur die sharpen Einstellung griff bei mir ein, sondern auch die Anti Alliacing wenn die Drohne an einer Alluwand entlang flog.
Ich war schockiert wie übelst das footage aussah, aber als ich an diesen Einstellungen rumgemängt habe war der Spuk vorbei.

Irgendwas muß da doch passiert sein, oder hängt es auch mit den missmatch settings beim timeline scalen zusammen, wo man anpasst ob das footage für die Darstellung eingezoomt wird?

Im Manual steht, das die upscale funktiondafür da ist, kleiner oder schlechteres material auf zu blasen oder am anderen bzw an den Vorgaben anzupassen, dann würde meine Beobachtung doch Sinn machen.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 11:16
von srone
stell mal die timelinesettings von scale entire image to fit auf center crop no resizing um, dann entspricht der zoom faktor 1 einem 1:1 crop, wenn du nun den zoom faktor auf 0,5 stellst, hast du das ganze 4k bild.

lg

srone

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 11:22
von klusterdegenerierung
Eben, hab ich ja, somit kann ich dann noch von 0,5 bis 1 gehen und bin noch in der nativen Auflösung.
Ich vermute aber, da die Timeline nicht 4K sonder 2k ist, meint Resolve alles über 0,5 sei ein upscaling, da es wohl davon ausgeht, das footage sei 2K, weil ja auch das Projekt 2K ist.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 11:29
von srone
eben gerade nicht, wenn du allerdings die auf 1 eingezoomte 2k timeline dann in 4k ausgibst, wärst du bei einem zoomfaktor von 2, dass sieht man dann eben schon.

lg

srone

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 11:58
von klusterdegenerierung
Ne das ist klar, so isses aber eben nicht.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 12:11
von srone
in den timeline settings gibt es 2(!) mal die option von scale auf center crop umzustellen, beides mal gemacht?

lg

srone

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 12:45
von klusterdegenerierung
iknowthis:-)

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 18:17
von rush
Als was renderst Du es denn raus? Und mit der CPU (Resolve) oder per GPU Beschleunigung?

Ich hatte ja kürzlich von meiner Beobachtung berichtet in der ein per Nvidia (1070) gerendertes Master deutlich unschöner (rauschiger) war als mit dem Davinci internen Renderer. Der Unterschied war deutlich.

Wollte dem nochmal nachgehen aber zeitlich bin ich noch nicht zu gekommen und hatte es auch wieder verdrängt... Check Mal bitte ob du da auch Unterschiede hast bzw ob es ggfs damit zusammenhängen könnte.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 18:24
von klusterdegenerierung
rush hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 18:17 Als was renderst Du es denn raus? Und mit der CPU (Resolve) oder per GPU Beschleunigung?

Ich hatte ja kürzlich von meiner Beobachtung berichtet in der ein per Nvidia (1070) gerendertes Master deutlich unschöner (rauschiger) war als mit dem Davinci internen Renderer. Der Unterschied war deutlich.

Wollte dem nochmal nachgehen aber zeitlich bin ich noch nicht zu gekommen und hatte es auch wieder verdrängt... Check Mal bitte ob du da auch Unterschiede hast bzw ob es ggfs damit zusammenhängen könnte.
Kannst Du das noch etwas genauer umschreiben, denn ich habe, wenn ich in den Taskmanager schaue beim Export nur die CPU am arbeiten, undzwar bis zum Anschlag und die GPU dümpelt auf 5%.

In den Settings steht standard mäßig die 1080 als GPU mit Cuda unterstützung.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 18:28
von dosaris
rush hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 18:17 ... von meiner Beobachtung berichtet in der ein per Nvidia (1070) gerendertes Master deutlich unschöner (rauschiger) war als mit dem Davinci internen Renderer. Der Unterschied war deutlich.
Das war so konfiguriert, dass das Protokoll zur GPU per CUDA lief (od OpenCL)?
der Encoder auf der GPU (incl eventueller Filter) hat mit dem Encoder per CPU in Resolve fast nix zu tun.
Beides läuft unabhängig voreinander, Insofern also nicht verwunderlich.
Dennoch kann im Prinzip auch die GPU per customizing/config unterschiedliche Parameter zugewiesen bekommen.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 20:35
von rush
dosaris hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 18:28
rush hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 18:17 ... von meiner Beobachtung berichtet in der ein per Nvidia (1070) gerendertes Master deutlich unschöner (rauschiger) war als mit dem Davinci internen Renderer. Der Unterschied war deutlich.
Das war so konfiguriert, dass das Protokoll zur GPU per CUDA lief (od OpenCL)?
der Encoder auf der GPU (incl eventueller Filter) hat mit dem Encoder per CPU in Resolve fast nix zu tun.
Beides läuft unabhängig voreinander, Insofern also nicht verwunderlich.
Dennoch kann im Prinzip auch die GPU per customizing/config unterschiedliche Parameter zugewiesen bekommen.
Wat war los?! :D Ich bezog mich jetzt auf keine Grundeinstellungen oder sonstige externe Parameter - dafür kenn ich Resolve viel zu wenig.
EDIT: Habe es jetzt beim mehrmaligen "lesen" doch verstanden - interessant, war mir nicht so klar.

Ich hatte im Ausgabe-Bereich bei den Custom Settings einmal 'nen h.264 Quicktime mit dem Encoder auf "NVIDIA" stehen gehabt: Ergebnis = schon ziemlich gut, aber nicht vollends überzeugend.
Und dann einmal auf "Native" gestellt (sonst keine Änderungen): Das Ergebnis war visuell irgendwie etwas angenehmer für meine Begriffe - vielleicht war das aber auch Einbildung?

Auch ist das per NVIDIA gerechnete File am Ende schon etwas "kleiner" in Hinblick auf die Dateigröße - bei ansonsten unveränderten Settings (wie erwähnt nur den Reiter "Encoder" von NVIDIA auf Native verändert) was mir vom Bauchgefühl sagt das der interne Kodierer etwas sauberer arbeitet... In Sachen Geschwindigkeit liegt die NVIDIA Codierung aber vorn.

@kluster: Wenn ich auf "NATVIE" render geht meine GraKa teils trotzdem bis auf ca 50% Auslastung hoch - der Ryzen pegelt sich so bei 60-70% ein.
Wähle ich "NVIDIA" schwellt die GPU Auslastung auf 90% und darüber - der Ryzen ruht sich bei 20%-25% Auslastung dann schon beinahe aus ;-)

Ja also etwas merkwürdig - habe das Verhalten jetzt bei einem kurzen Testclip in der Tat nicht mehr so ganz reproduzieren können - aber das mit der Auslastung je nach Kodierer und der Dateigröße bleibt... nur visuell ist es mir jetzt im kurzen A-B Vergleich komischerweise nicht mehr ganz so aufgefallen. Werde das mal weiter beobachten.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 20:52
von klusterdegenerierung
Das mit dem Nvidia habe ich nie wirklich verstanden, heißt dass das sie einen eigenen Codec ins Spiel bringen, oder das dann nicht über CPU sondern über GPU gerendert wird?

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 20:54
von rush
klusterdegenerierung hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 20:52 oder das dann nicht über CPU sondern über GPU gerendert wird?
So habe ich das verstanden - aber bin wie gesagt in Sachen Resolve noch "Anfänger". Der CPU/GPU Auslastung im Task-Manager nach scheint dem so zu sein.

Bei Edius hatte man bei Intel basierten respektive quicksyncfähigen Systemen zum rausrendern auch die Wahl: Quick&Dirty via Quicksync Kodierer auf der Onboard-GPU - also sehr schnell, aber visuell noch mit etwas Luft nach oben oder eben der ganz klassischen Ausgabe die dann mehr CPU basiert berechnet wurde (nach meinem Verständnis).

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 21:21
von dienstag_01
Es geht nicht ums Rendern, sondern ums Encodieren. Das ist ein Unterschied.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 22:28
von rush
Ja stimmt, encodieren ist sicherlich der korrekte Begriff in dem Zusammenhang.
Wobei - wenn bspw. noch Effekte im Spiel sind geht es ja indirekt doch auch um's rendern bzw. schließt es diesen Prozess doch unweigerlich mit ein? Videobearbeitung->Rendering->Encoding.

Re: Kleines Missverständnis - große Folgen!

Verfasst: Di 19 Mai, 2020 23:18
von dienstag_01
rush hat geschrieben: Di 19 Mai, 2020 22:28 Ja stimmt, encodieren ist sicherlich der korrekte Begriff in dem Zusammenhang.
Wobei - wenn bspw. noch Effekte im Spiel sind geht es ja indirekt doch auch um's rendern bzw. schließt es diesen Prozess doch unweigerlich mit ein? Videobearbeitung->Rendering->Encoding.
Ja, aber Rendering ist Cuda und Encoding ist Quicksync bzw NVEnc (oder das AMD Pendant, weiss ich nicht). Das muss man unterscheiden.
Oder eben CPU, wenn man das nicht hat/nutzt, geht auch.