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Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Fr 16 Nov, 2018 15:03
von MFP
Halli hallo!
Für einen Auftrag möchte ich eine Übernachtung in einem Hotel + Spesen mit einkalkulieren.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht noch nicht fest, wann der Dreh stattfinden wird. Ein Angebot meinerseits und einen Vertrag zur Auftragsbestätigung (mit Preis etc.) soll es aber trotzdem jetzt schon geben.
Ich kann ja nun aktuell noch nicht sagen was das Hotel am Tag X kosten wird oder in welches Hotel ich überhaupt gehe.
Wie würdet ihr sowas nun handhaben?
Ich danke euch für eure Hilfe!
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Fr 16 Nov, 2018 18:18
von Steelfox
Ein gutes ***** Hotel Vorort aussuchen, sich den Preis für eine Übernachtung geben lassen (muss ja nicht gleich die Presidentensuite sein) dann Plus x aufschreiben. Und gut ist.
Und am Drehtag dann natürlich in irgendeiner Besenkammer übernachten ;-)
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Fr 16 Nov, 2018 18:27
von pillepalle
Muss ja nicht gleich ein 5 Sterne Hotel sein, aber genügend Luft solltest Du trotzdem einkalkulieren. Bei Messestädten z.B. können sich die Zimmerpreise auch mal kurzfristig verdoppeln.
VG
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Fr 16 Nov, 2018 20:46
von klusterdegenerierung
Ich nehme immer Motel One als Richtmaß, auch weil sie bei Messen relativ Preisstabil sind,
dadurch dann leider auch immer schnell ausgebucht und nicht in jeder Stadt zu bekommen.
Dazu dann Frühstück, parken wenn nötig und etwas Puffer, damit liegst Du so grob bei 100€.
Das nehme ich dann immer pauschal und wenn es dann irgendwo teurer oder günstiger ist,
geht es an mich und wenn der Auftrag in Messezeiträumen ist,
sollte man dies sowieso gesondert kommunizieren.
Der Vorteil an dieser Variante ist, das alles bei Dir bleibt, Du nur einen weiteren Posten berechnen mußt, die Hotelrechnung nicht absegnen lassen oder abgeben mußt und sie selbst als Unkosten in Deine Buchhaltung geben kannst.
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Fr 16 Nov, 2018 22:06
von Pianist
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Fr 16 Nov, 2018 20:46
Dazu dann Frühstück, parken wenn nötig und etwas Puffer, damit liegst Du so grob bei 100€.
So isses. Wenn ich vorab Reisekosten ins Angebot schreiben muss, nehme ich die Entfernungen aus Google Maps plus 20 Prozent mal 30 Cent, und dann 100 EUR pro Nacht für das Hotel. Vor Ort kommen ja auch noch mal etliche Kilometer zusammen. Ich hatte mal ein Wochenende auf einer Bahnbaustelle, wo das Hotel acht Kilometer entfernt war, und das hat sich innerhalb von drei Tagen auf 100 Kilometer addiert.
Matthias
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Fr 16 Nov, 2018 22:18
von klusterdegenerierung
Achso, klar, das geht auch, ich hatte jetzt nur an Übernachtung gedacht,
der andere Part wäre dann für mich normale Reisekosten,
die eben auch dazu gehören und unter Reisekosten verbucht würden. ;-)
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 00:05
von SKYLIKE
Hotels und weitere Kosten, die erst entstehen, rechnet man nicht im Angebot ab sondern in der Rechnung ;)
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 02:03
von ffm
Wobei Unkosten in die Rechnung zu nehmen schon witzig ist.
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 07:26
von Pianist
Was sind „Unkosten“ und was ist daran witzig?
Matthias
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 07:37
von Darth Schneider
Das sind Kosten die du nicht bezahlen möchtest, darum das „un“ vor den Kosten.
Spass beiseite,
das sind unvorhergesehene Kosten, die nicht in der Offerte drinn sind.
Gruss Boris
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 07:38
von MK
Pianist hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 07:26
Was sind „Unkosten“ und was ist daran witzig?
Klopapier
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 07:44
von Darth Schneider
Nein nicht das Klopapier, das ist vorhersehbar, aber der Sanitär Monteur, der das kaputte Klo am Drehort repariert....
Gruss Boris
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 08:45
von Pianist
Darth Schneider hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 07:37
das sind unvorhergesehene Kosten, die nicht in der Offerte drinn sind.
Und die man dann selbst tragen muss? Nein, also ich würde da immer mit einem gewissen Puffer rangehen, weil in aller Regel die Einkaufsbedingungen der Auftraggeber vorsehen, dass keine zusätzlichen Kosten abgerechnet werden können. Natürlich könnte man vereinbaren, die Reisekosten gemäß Bundesreisekostengesetz (daran orientieren sich auch private Großkonzerne) spitz abzurechnen, aber will man wirklich sämtliche Hotelrechnungen einreichen und so weiter?
Matthias
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 09:02
von pillepalle
Natutrlich schreibt man die Kosten für Übernachtungen ins Angebot. Die müssen auch nicht hundertprozentig genau sein, sondern können im nachhinein etwas abweichen (möglichst weniger als 10%). Wäre ja total blöd wenn man nach dem Auftrag plötzlich mit im Auftrag unerwähnten Kosten um die Ecke kommt. Manchmal übernimmt auch der Kunde die Reise- und Übernachtungskosten, aber das muß vorher geklärt werden. Und wenn der Kunde das Angebot annimmt ist es auch empfehlenswert sich vorab einen KV unterschreiben zu lassen. Dann hat man im Streitfall vor Gericht auch etwas in der Hand, falls der Kunde z.B. den Job kurzfristig abbläßt, oder ähnliches...
VG
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 09:11
von ffm
Der Begriff lautet Kosten. nicht Unkosten. Unkosten haben auch nichts mit unvorgesehen Ausgaben zu tun. Das ist Quatsch.
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 09:49
von Pianist
pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 09:02
Und wenn der Kunde das Angebot annimmt ist es auch empfehlenswert sich vorab einen KV unterschreiben zu lassen. Dann hat man im Streitfall vor Gericht auch etwas in der Hand, falls der Kunde z.B. den Job kurzfristig abbläßt, oder ähnliches...
Naja, ob nun jemand ein Angebot unterschreibt oder mir per Mail mitteilt, dass der Auftrag erteilt ist, das ist mir ziemlich egal. Es sollte nur mal eine eindeutige Willenserklärung erfolgt sein. So lange alles planmäßig läuft, wird es im Normalfall auch keine Probleme geben, außer bei besonders windigen Auftraggebern, aber für solche Leute arbeitet ja hoffentlich niemand. Interessant wird es genau dann, wenn die gewünschten Aufnahmen aus Gründen nicht zustande kommen, die der Auftraggeber zu vertreten hat. Üblicherweise werden wir es als Filmemacher wohl mit einem Werkvertrag zu tun haben, also wir schulden ein Arbeitsergebnis, in diesem Fall einen Film mit einem bestimmten Inhalt. Wenn wir vor Ort eingetroffen sind, und dann der Anlass des Drehtermines entfällt, wird uns allerdings klar, dass wir es eher aus einer Mischform zwischen Werk- und Dienstvertrag zu tun haben, und der Auftraggeber auch unsere Arbeitsbereitschaft zahlen muss.
Ich bin zum Beispiel vor kurzer Zeit quer durch Deutschland gefahren, um dort eine bestimmte Gleisbaumaschine im Einsatz zu filmen. Dummerweise ist die Maschine in der vorherigen Schicht kaputtgegangen und konnte nicht so schnell repariert werden. Da ich nur gute Auftraggeber habe, sehen die natürlich ein, dass sie meinen Einsatz dennoch bezahlen müssen, und sie mich dann eben für neues Geld noch mal zu einem neuen Termin schicken. Oder anderes Beispiel: Statement eines Ministers aufnehmen. Alles aufgebaut, und fünf Minuten vor dem Termin kommt die Sekretärin und sagt, dass der Herr Minister vom Parlament herbeigerufen wurde und danach kein anderes Zeitfenster besteht. Juristen sagen dazu "Annahmeverzug". Ein Wort, dass man sich merken sollte. Das ist nämlich die Grundlage dafür, dass wir auch dann bezahlt werden, wenn wir kein Ergebnis liefern können, und zwar aus Gründen, die der Auftraggeber zu vertreten hat.
Bei Dreiecksverhältnissen ist es noch mal anders: Auftraggeber schickt mich zu einem Projekt, welches er portraitiert haben möchte. Morgens vor Ort stellt sich heraus, dass der Protagonist erkrankt ist und es nicht möglich ist, ohne ihn die Geschichte zu erzählen. In diesem Fall gilt: Ich habe den Nichterfolg nicht zu vertreten, mein Auftraggeber auch nicht. Nun kann man aber nicht dem (ehrenamtlichen) Projekt die Kosten meines Einsatzes auferlegen, nur weil der Protagonist erkrankt ist. Hier muss dem Auftraggeber klar sein, dass er ein gewisses Risiko tragen muss, dass sowas mal passiert, und ihm Mehrkosten entstehen. Von daher sollte man echt nur für Auftraggeber arbeiten, denen das bewusst ist, und die sowas einsehen und nicht diskutieren.
Aber wie kam ich da jetzt drauf? Ist ja inzwischen weit weg vom Hotelthema...
Matthias
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 10:12
von klusterdegenerierung
ffm hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 09:11
Der Begriff lautet Kosten. nicht Unkosten. Unkosten haben auch nichts mit unvorgesehen Ausgaben zu tun. Das ist Quatsch.
Ist mir der falsche Begriff reingerutscht, ich meinte mit Unkosten auch nicht Un Kosten,
sondern einfach einen Posten den man eben nicht hat,
wenn man zb. nicht Reisen und nächtigen muß, insofern schon richtig, einfach nur Kosten.
Also einfach ein zusätlicher Posten im Angebot, sowie Fahrten,
wenn man sonst eher in der eigen Stadt bleibt. ;-)
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 10:26
von klusterdegenerierung
Pianist hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 09:49
Aber wie kam ich da jetzt drauf? Ist ja inzwischen weit weg vom Hotelthema...
Finde ich trotzdem ganz passend und bei der Eingangsfrage auch nicht uninteressant zu wissen,
mit wem man es zu tun hat bei dem Angebot.
So gibt es eben gute Stammkunden, denen die Kosten klar sind und einfach reingereicht werden, weil es einfach logisch ist was bei Job X alles anfällt.
Aber Dein ins Spiel gebrachter Begriff "Annahmeverzug" muß ich mir auch dringend merken. ;-)
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 10:42
von -paleface-
Ich nehme für Hotels pauschal 150€ pro Person und pro Nacht.
Da kriegst du außer in der Messe Saison immer was vernünftiges.
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 10:45
von Pianist
klusterdegenerierung hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 10:26
So gibt es eben gute Stammkunden, denen die Kosten klar sind und einfach reingereicht werden, weil es einfach logisch ist was bei Job X alles anfällt.
Manche sagen mir auch: "Um den ganzen Aufwand mit der Reisekostenabrechnung zu sparen, schreibe doch stattdessen einfach einen zusätzlichen Schnitt-Tag rein, das kümmert keinen".
Es ist wirklich faszinierend: Bei den filmspezifischen teuren Sachen kräht kein Hahn danach, aber bei Reisekosten muss alles centgenau stimmen...
Matthias
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 10:52
von pillepalle
@ Pianist
Das mit dem stornierten Auftrag war auch nur ein Beispiel. Ein unterschriebener KV macht die Sachlage vor Gericht jedenfalls wesentlich einfacher, als später den E-Mail Verkehr aufzudröseln. In der Praxis sind Anfragen oft recht kurzfristig und Details werden nicht selten telefonisch besprochen. Da ist eine Zusammenfassung in Schriftform ohnehin mehr als hilfreich. Kann ja prinzipiell jeder so machen wie er möchte, jedenfalls empfiehlt es sich ein Angebot möglichst detailliert und transparent zu halten, um Unklarheiten vorab schon aus dem Weg zu räumen. Die meisten Streitfälle entstehen aus vorab ungeklärten Fragen und im Nachhinein ist man immer in der schlechteren Verhandlungsposition. Und das bei Stammkunden vieles einfacher ist versteht sich von selbst.
VG
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 11:13
von Pianist
pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 10:52
Kann ja prinzipiell jeder so machen wie er möchte, jedenfalls empfiehlt es sich ein Angebot möglichst detailliert und transparent zu halten, um Unklarheiten vorab schon aus dem Weg zu räumen. Die meisten Streitfälle entstehen aus vorab ungeklärten Fragen und im Nachhinein ist man immer in der schlechteren Verhandlungsposition.
So ist es. Daher würde ich wirklich jede Leistung ins Angebot reinschreiben, und zwar mindestens zu dem Betrag, den man selbst zahlen müsste, wenn man Dritte beauftragt, auch wenn man alles selbst macht. Denn spätestens, wenn man aus irgendwelchen Gründen mal was weitergeben muss, würde man ansonsten in der Verlustzone landen. Wenn ich also weiß, dass ein fremder Sprecher für einen Kurzbeitrag 300 EUR kosten würde, nehme ich eben dafür ebenfalls 300 EUR und betrachte das nicht einfach als Gefälligkeit, weil ich das ja glücklicherweise selbst erledigen kann.
Matthias
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 12:33
von -paleface-
Pianist hat geschrieben: ↑Sa 17 Nov, 2018 10:45
Manche sagen mir auch: "Um den ganzen Aufwand mit der Reisekostenabrechnung zu sparen, schreibe doch stattdessen einfach einen zusätzlichen Schnitt-Tag rein, das kümmert keinen".
Problem ist halt wenn dein Kunde dich noch mal rausschickt und noch dahin und dahin...der muss ja auch checken das ihn das kostet.
Anders herrum...wenn alle Cutter 400€ kosten du aber 500€ weil du auf der Rechnung das gemixt hast, kann es sein das dein Kunde irgendwann zu den anderen geht.
AUCH wenn diese dann 100€ für Reisekosten drauf hauen. Halt alles etwas psychologie :-D
Re: Wie rechnet man Hotels ab?
Verfasst: Sa 17 Nov, 2018 12:34
von -paleface-
Es gibt ja auch Kunden die DIR die Unterkunft besorgen oder einen Wagen stellen.
Daher sollte man das schon gut aufteilen.