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Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Sa 27 Mai, 2017 23:56
von Stefan Cersosimo
Jeden Monat möchte ich einen neuen Kurzfilm auf meinen Youtube Kanal veröffentlichen, im Bereich Drama, Mystery und Horror.

Ich würde mich über Feedback von euch sehr freuen

Hier ist mein zweiter Kurzfilm


Gruss
STE

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 09:58
von Suppenkasper
Moin!
Ein Kritikpunkt von mir - sprachliche Fehler wie "öfters" unbedingt vermeiden!

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 10:07
von iasi
Suppenkasper hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 09:58 Moin!
Ein Kritikpunkt von mir - sprachliche Fehler wie "öfters" unbedingt vermeiden!
Das ist kein sprachlicher Fehler ... "Feedback" würde der Duden wohl auch nicht mögen ...

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 12:33
von Suppenkasper
iasi hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 10:07
Suppenkasper hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 09:58 Moin!
Ein Kritikpunkt von mir - sprachliche Fehler wie "öfters" unbedingt vermeiden!
Das ist kein sprachlicher Fehler ... "Feedback" würde der Duden wohl auch nicht mögen ...
1. Das war mein Feedback.
2. Nenn es, wie du es möchtest, aber "öfters" ist einfach ein gruseliger Fehler und knallt selbst das beste Werk voll gegen die Wand.


/Edit:
Sehe gerade, dass "öfters" unter 'landschaftlich' in den Duden übernommen wurde.. tragisch.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 13:00
von Axel
"Öfters" finde ich nicht auffällig. Ist streng genommen falsch (aber wie genau begründet?), aber umgangssprachlich ebenso verbreitet wie "einzigst". Einzigst als Superlativ hat seine Berechtigung als Kurzform von allereinzig, z.B. "du bist mein einzigster Freund". Blöd klingt es nur als Komparativ, "du bist der Einzigste (nämlich von allen), der das verstanden hat".

Von dem Film selbst mag man halten, was man will. Ich finde es super, dass hier mal jemand Filme postet. Sollte es öfter(s) geben. Willkommen Stefan!

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 15:38
von Jan Blöd
Zunächst einmal: Die Schnitte sind gut, auch stimmig. Dann: Bei einem Film, auch einem Kurzfilm, erwarte ich, dass man sich an allgemein gültige Regeln hält, wie etwa einen Spannungsbogen für eine Figur (auch "Storyline" genannt). Der fehlte hier komplett. Dass das auch anders geht, habe ich bei Kurzfilmen hier schon gesehen, wenn auch nicht aus dem Horrorgenre.
Frage: Gab es dazu ein Drehbuch? Und, wenn ja, wie und wo wurden die Wendepunkte gesetzt?

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 15:42
von Benutzername
ein spannungsbogen ist nicht immer nötig. der film spielt auf die überraschung am schluss hin. hitchock selber erklärt doch an einem beispiel mit der bombe unter dem tisch, dass es diese beiden erzählweisen gibt: die erzähweise mit der spannung und die erzählweise mit der überraschung am schluss. Stefan hat seine story mit der überraschung am schluss erzählt. ist erzähltechnisch also völlig okay.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 17:02
von Axel
Stimmt. Der Film lebt von der Situation, die man missversteht und die irgendwann plötzlich enthüllt wird. Ich dachte, Jesus, was redet der für einen geschwollenen Quark! Allenfalls hätte man anfangs noch ein bisschen dicker auftragen können.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 17:25
von Wurzelkaries
Hmmmm... also technisch und vor allem lichttechnisch vollkommen in Ordnung. Gefällt mir. Wenn ich da was kritisieren würde, dann bei 1:10.. da geht das Bild vom bluish ins yellow. Das passt irgendwie nicht ganz und hat mich aus der Geschichte rausgehauen.
Ich persönlich hatte bei 1:10 schon den Gedanken, dass da was nicht stimmt. Ich finde ihr stellt ihn zuuuu narzistisch dar. Und da drängt sich der Gedanke an den Frauenmörder schon fast auf. Aber vielleicht ist das so gewollt.

Insgesamt finde ich den Film sehhhhr gelungen... was Kardrage und Licht angeht und vor allem auch Ton und Musik. Das Drehbuch.... hmmmmm... naja.. ich denke da wär ich noch nicht zufrieden gewesen :-) aber das ist wie immer Geschmackssache.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 18:29
von Stephan82
Hi, ich finde die Umsetzung an sich gelungen.

Kritikpunkte:
Der Täter sagt zwischendrin, dass es "sein" Zimmer ist. Der Frauenmörder hat also eine Dachwohnung mit Holzdecke und lila Wänden? Als "eiskalter" Psycho-Frauenmörder hätte ich da eine andere Location gewählt. Eine, die nicht so kuschelig wirkt, sondern steriler und kühler ist und somit besser zum Wesen des Täters passt. Die lila Wände fand ich schon ziemlich deplatziert. Ich würde versuchen die in der Post umzufärben.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 28 Mai, 2017 19:12
von TomStg
Endlich mal jemand, dem die Story am Herzen liegt. Der Film lebt nicht von einem Spannungsbogen oder Konflikt mit den normalen Plot Points, sondern von der Überraschung. Der Kontext des Monologs erhält nach angemessener "Vorarbeit" eine völlig unerwartete Wende, die sitzt.

Einziger Kritikpunkt von mir: Das Mischlicht vom Tageslicht und Kunstlicht sieht scheußlich aus. Entweder die eine Farbtemperatur oder die andere wählen. Außerdem würde etwas weniger Videolook die Stimmung unterstützen. Diese wirkt recht steril und könnte mehr Atmosphäre vertragen.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 29 Mai, 2017 06:01
von Jan Blöd
Benutzername hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 15:42 ein spannungsbogen ist nicht immer nötig. der film spielt auf die überraschung am schluss hin. hitchock selber erklärt doch an einem beispiel mit der bombe unter dem tisch, dass es diese beiden erzählweisen gibt: die erzähweise mit der spannung und die erzählweise mit der überraschung am schluss. Stefan hat seine story mit der überraschung am schluss erzählt. ist erzähltechnisch also völlig okay.
Gerade Hitch arbeitete mit dem Spannungsbogen! Sieh Dir "Marnie", "Topaz" oder "Der zerrissene Vorhang" und "Die Vögel" an. Und am Ende der Story, wenn für gewöhnlich alles aufgelöst wird (Klimax), kommt er mit einer Schlusspointe. Denk an den Schluss von "Der unsichtbare Dritte", wo alle glauben, sie stürzt ab, Grant hält sie fest, Schnitt, und er gebt sie statt auf dem Mount Rushmore, ins Schlafwagenabteil hoch. Grants Figur des Roger Thornhill, macht einen Spannungsbogen durch. Sie Dir den Film mal an, wenn er wieder im TV kommt, oder leih ihn Dir aus. Es lohnt sich!

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 29 Mai, 2017 06:05
von Jan Blöd
Benutzername hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 15:42 ein spannungsbogen ist nicht immer nötig. der film spielt auf die überraschung am schluss hin. hitchock selber erklärt doch an einem beispiel mit der bombe unter dem tisch, dass es diese beiden erzählweisen gibt: die erzähweise mit der spannung und die erzählweise mit der überraschung am schluss. Stefan hat seine story mit der überraschung am schluss erzählt. ist erzähltechnisch also völlig okay.
Wäre diese Szene in einen längeren Film eingebaut, wär es es okay, aber so hat es keinen Spannungsbogen, sondern nur etwas, was man als Szene so hinnehmen kann. In dem Kurzfilm "Forgivness" kann man die fünf Punkte wenigstens Ansatzweise sehen.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 29 Mai, 2017 07:49
von Darth Schneider
Ich finde das ist eine Szene, kein Kurzfilm, der oben angesprochene Spannungsbogen ist eher ein Spannungsabfall, da ich schon nach 10 Sekunden gespürt habe das sie Tod ist. Das Licht sieht nach Video aus, das gefällt mir nicht so, der Schnitt und die Kamera, der Ton und der Schauspieler sind gut. Aber immer diese Morderei geht mir persönlich auf den Keks, immer wieder dasselbe sinnlose Serienkiller Klischee. Wäre ja schon mal ein Anfang wenn wenigstens die Frau dem Kerl den *** abgeschnitten hätte und ihn zum Frühstück verspeist hätte. Oder er mit einer Fernbedienung dort gelegen hätte, und die Frau mit einer Drohne getötet hätte. Einfach nicht immmer dieselbe langweilige Geschlechter und Rollenverteilung, dann noch ein langweiliger Messer Mord. Das wird doch langweilig, weil schon tausend mal gesehen.
Aber weiter machen, gute Ansätze, sind vorhanden.
Gruss Boris

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 29 Mai, 2017 08:17
von Axel
Benutzername hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 15:42 ein spannungsbogen ist nicht immer nötig.
Jan Blöd hat geschrieben: Mo 29 Mai, 2017 06:01Gerade Hitch arbeitete mit dem Spannungsbogen!
Das sind ja auch abendfüllende Filme. Es ist klar, dass sie ein stärkeres Gerüst brauchen, um über 90 Minuten zu tragen. Meinetwegen analysieren wir die besten unter fünf Minuten langen Kurzfilme (?) mal in aller Ruhe, und wir werden ehrlicherweise feststellen, dass sie (obwohl sie formal natürlich Anfang, Durchführung und Ende haben) von interessanten Situationen leben. Sie funktionieren wie eine Kantinengeschichte am Kaffeeautomaten, hast du schon gehört. Sie können eine Pointe haben, müssen es aber nicht, wenn die Situation selbst, deren sensationelle Außergewöhnlichkeit, die besondere Klemme, in der jemand steckt oder das erwähnenswerte Verhalten oder Aussehen einer der Personen der Anlass sind, zu erzählen. In der Regel gehen sie in medias res, ohne langwierige Einführung. Das hat Hitchcock auch gelegentlich gemacht, etwa in Vertigo, als er mit der Verfolgungsjagd begann.

Es ist darum völlig daneben, von einem Kurzfilm "Akte" zu fordern, mit gewichteten Plotpoints. Das werden schlechte Kurzfilme.

Es gibt die Theorie (angreifbar, wie alle Theorien das an sich haben), dass abendfüllende Drama-Filme im Grunde die literarischste und damit unfilmischste Form des Kinos sind. Ich persönlich finde, da ist was dran. Kurzfilme einerseits und Serien andererseits haben aus unterschiedlichen Gründen den Vorteil, auf die Erzählschablonen der klassischen Romanerzählung verzichten zu können.

Maßstab für einen gelungenen Kurzfilm wäre demnach: interessiert mich die ad hoc erfasste Situation hinreichend, dass ich bei der Stange bleibe, und befriedigt mich die (nicht obligatorische) Abrundung am Ende? Unter diesem Gesichtspunkt: Das erste Mal ist gelungen. Ich war allerdings nach ca. 1 Minute versucht, weiterzuskippen, weil ich es unglaubwürdig fand, dass ein Typ, der nach meiner Einschätzung im wahren Leben wohl kein Kostverächter wäre, solches romantisches Zeug faselt. Es wäre vielleicht besser gewesen, ein paar Nuancen zu ändern. Wer hat gesagt, es sei leicht, Filme zu machen?

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 29 Mai, 2017 08:52
von Darth Schneider
Ein Kurzfilm muss doch einfach den Zuschauer vom ersten Moment an packen und nicht mehr loslassen. Was bei diesem bei mir gar nicht passiert ist. Da fehlen die Spannung, die guten Dialoge und eine überraschende Pointe, einfach der Kick für mich.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Di 30 Mai, 2017 01:14
von MrMeeseeks
Klassischer Slashcam-Thread.

Jemand präsentiert sein Werk und die ganzen Hanswürste suchen jeden Krümmel für negative Kritik. Deswegen zeigen ja auch nur neue User ihren Kram, die anderen sind zu ängstlich oder bekommen einfach selber nichts ordentliches hin. Täglich werden unzählige tolle Filmchen produziert und wo hochgeladen, kann mich aber nicht erinnern je was brauchbares von den typischen Meckerhanseln hier gesehen zu haben. Erinnert mich an die Rentner am Rande des Fussballplatzes, laut rumgrölen aber selber selbst in den besten Jahren nicht fähig gewesen ein Scheunentor zu treffen.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Di 30 Mai, 2017 06:11
von iasi
Suppenkasper hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 12:33
iasi hat geschrieben: So 28 Mai, 2017 10:07

Das ist kein sprachlicher Fehler ... "Feedback" würde der Duden wohl auch nicht mögen ...
1. Das war mein Feedback.
2. Nenn es, wie du es möchtest, aber "öfters" ist einfach ein gruseliger Fehler und knallt selbst das beste Werk voll gegen die Wand.


/Edit:
Sehe gerade, dass "öfters" unter 'landschaftlich' in den Duden übernommen wurde.. tragisch.
Das ist nicht tragisch, das ist lebendige Sprache - gerade jemand, der das Wort "Feedback" nutzt, müsste das doch auch sehen.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Di 30 Mai, 2017 06:44
von domain
Tragisch ist viel eher die häufig gehörte Verwendung des Wortes "einzigst"
"Die einzigste und perfekteste Möglichkeit, diesem sprachlichen Misstand optimalst zu begegnen, ist jedem Internetnutzer, der sich dermaßen totalst an der deutschen Sprache vergeht, einen Link zu dieser Aufklärungs-Webseite zu schicken. Der Autor dieser Webseite würde sich enormst darüber freuen, da er die gesteigerten Absolutadjektive in den letztesten zwei Sätzen leider immer häufiger in persönlichen Gesprächen zu hören bekommt." :-)
http://www.einzigste.info/

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Di 30 Mai, 2017 14:09
von rudi
(***gelöscht, weil Ironie nicht verstanden***)

Ich finde man kann auf sowas am Rande ja gerne hinweisen, aber meistens sprengt eine Diskussion über Ungenauigkeiten in der Sprachwahl dann schnell die eigentlich interessante Diskussion und macht Leute mundtot. Und das ist die Sache meines Erachtens nicht wert.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Di 30 Mai, 2017 14:36
von dienstag_01
rudi hat geschrieben: Di 30 Mai, 2017 14:09 (***gelöscht, weil Ironie nicht verstanden***)

Ich finde man kann auf sowas am Rande ja gerne hinweisen, aber meistens sprengt eine Diskussion über Ungenauigkeiten in der Sprachwahl dann schnell die eigentlich interessante Diskussion und macht Leute mundtot. Und das ist die Sache meines Erachtens nicht wert.
Wobei ich die Diskussion darüber, ob es sich nun um eine Kurzfilm handelt oder nicht, auch leicht deppert finde.
Oder sagen wir mal nicht deppert, sondern an der Realität vorbei, wenn es verständlich ist, was ich meine ;)

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Do 01 Jun, 2017 09:00
von Jan Blöd
Auch in einem Kurzfilm von 5 - 6 Minuten kann man in Wendepunkte schreiben. Ich habe es hier schon gesehen. Hätte ich das Drehbuch geschrieben, wäre der Anstoß, wie beide sich kennenlernen (positiv für den Mann), wie sie auf seine Avancen negativ reagiert (Plot Poit 1), wie er sie zwingt/dazu bringt, mit ihm zu schlafen (Midpoint, positiv für den Mann), wie sie ihn auslacht (Plot Point 2, negativ für den Mann), und er sie dann umbringt, und es bedauert (Klimax, positiv für den Mann). Alles in einem Drehbuch von 5 Minuten unter zu bringen, was auch Vorteile für die Blickwechsel (unterschiedliche Locations) und den Dialog hätte, weil der bescheuerte Monolog wegfallen würde, was dem Film nur gut getan hätte.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Do 01 Jun, 2017 10:55
von 7River
Warum sollte der Mann es bedauern? Dann wäre es ja eine ganz andere Geschichte. Der Film ist in sich stimmig. Und so bescheuert ist der Monolog auch nicht.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Sa 10 Jun, 2017 11:39
von Jan Blöd
Hab mir mal die kleine Mühe gemacht, und ein Drehbuch mit allen Wendepunkten geschrieben. Nichts horrormäßiges, sondern eine psychologische Studie über einen jungen Mann, der von Freunden unter Druck gesetzt, sein erstes Mal erlebt, versagt, und aus Frust, kein richtiger Mann zu sein, die Frau tötet. Etwas länger als die zweieinhalb Minuten, aber sehenswerter, als der Film allemal.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 11 Jun, 2017 08:07
von 7River
Ist es hier überhaupt gestattet, einfach ein Drehbuch in einem fremden Thread zu posten? Sollte es vielleicht nicht ins Off-Topic verschoben werden? Wie auch immer...

Fing ganz gut an, finde ich. An der Bushaltestelle werden die Dialoge aber unnatürlich. Siezen?! Jan ruft: Junge Frau! So reden junge Leute nicht.

Die Motivation von Jasmin sich mit Jan einzulassen, ist nicht wirklich nachvollziehbar. So wie es hier im Drehbuch abläuft, jedenfalls nicht. Nur weil er höflich bitte sagt?! Die Idee ist an sich nicht schlecht. Allerdings ist vieles noch zu oberflächlich und plump. Vielleicht hat die Jasmin ja ein offenes Ohr für Jans Problem; sie gehen vorher noch aus, reden, Alkohol wird getrunken, sie kommen sich näher usw. Erst später "eskaliert" die Situation...

PS: Der Kurzfilm ist gut gemacht. Gefällt mir.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 11 Jun, 2017 17:24
von MLJ
@Jan Blöd
Ich stimme "7River" in seinen Ausführung zu und komme zu einem ähnlichem Ergebnis was den Inhalt angeht, da ist noch viel Luft nach oben meiner Meinung nach ;) Im Ansatz nicht schlecht aber das ganze wird zum Ende hin im Drehbuch von dir viel zu vorhersehbar. Dennoch insgesamt ein "Daumen hoch" ;)

Cheers

Mickey

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 11 Jun, 2017 19:29
von Jan Blöd
Mickey & 7River,
Mein Problem war, dass der Filmemacher mehr oder weniger die Handlung teilweise vorgegeben hatte. Und ich wollte versuchen zu beweisen, dass man eine Story mit allen Wendepunkten in 5-6 Minuten (Faustregel: 1 Seite Dreibuch, eine Minute Film) erzählen kann. Ich hätte mir für die Entwicklung der Story ganz andere Handlungen genommen, wenn die 5-6 Minuten nicht wären. Den Anfang (Szenen 1 und 2) hätte ich so gelassen, Szene 3 wäre bei mir Jan in seinem Bett allein, der darüber grübelt, warum er immer noch Jungfrau ist? Die weiteren Szenen, wie er erfolglos versucht anzubaggern, und dann, auf Druck seiner "Freunde" versucht, mit jemand gewaltsam zu schlafen, was dann aus den genannten Gründen (vorzeitiger Samenerguss, wird ausgelacht), eskaliert. Und in der letzten Szene hätte ich Jan in einem inneren Monolog erklären lassen, wie sehr er seine Affekttat bereut, und aus seinem Schuldgefühl heraus sich selbst richtet.
Eine Idee, die mir noch in den Sinn kam, Jan sinnbildlich an einer Wegkreuzung zu zeigen, und, was in einem Fall (die Eskalation) passiert, und im anderen Fall, wie Jasmin neben ihm aufwacht, und ihn küsst. Aber beide Versionen wären deutlich länger, als die 5-6 Minuten gewesen. Mal sehen, vielleicht mach ich da was draus?

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: So 11 Jun, 2017 19:34
von 7River
Jan Blöd hat geschrieben: So 11 Jun, 2017 19:29 Mal sehen, vielleicht mach ich da was draus?
Einen Versuch ist es wert. Auch wenn das Drehbuch 20 Seiten wird. Egal. Potential hat die Geschichte.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 00:10
von Funless
Und wie wäre es, sich dabei mal vielleicht von diesen starren und überholten Drehbuchregeln zu lösen?

Ach was schreib' ich da ... it's futile.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 07:48
von Jan Blöd
Funless hat geschrieben: Mo 12 Jun, 2017 00:10 Und wie wäre es, sich dabei mal vielleicht von diesen starren und überholten Drehbuchregeln zu lösen?
Filme (Deutschland, Hollywood, Bollywood, etc.) werden in diesem Format produziert. Sich von etwas zu lösen, hieße, Dinge in Frage zu stellen, die funktionieren (seit der Antike, den Theaterstücke sind auch so aufgebaut); ohne etwas Besseres zu haben. Man kann experimentieren, aber, wie das kleine Filmchen zeigt, funktioniert es aus mehreren Gründen nicht. Ich lasse mal die Wendepunkte außen vor. Zum einen ist nur eine Location, zum anderen ist Film ein bildliches Medium, wo eine Geschichte mit Bildern erzählt wird, und abgesehen von einer kurzen Sexszene, redet der Prota nur. Dann ich eine Szene, wo er nackt vor ihr steht. Das hat etwas, was da nicht reinpasst.
Wenn man einen Film macht, will man etwas über das Want (äußere Befürfnis) und den Need (innere Bedürfnis, was ihn antreibt) zu erfahren. Nicht durch Monolog, sondern durch Bilder (Flashbacks z.B.)!

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 09:22
von Darth Schneider
An Jan Blöd. Schön geschrieben, ich gebe dir recht. Ich denke das schwierigste und gleichzeitig das wichtigste am Filmemachen ist und bleibt das Drehbuch. Ein Gutes zu schreiben ist eine Kunst die nur wenige Leute wirklich beherrschen.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 09:33
von Jan Blöd
Darth Schneider hat geschrieben: Mo 12 Jun, 2017 09:22 An Jan Blöd. Schön geschrieben, ich gebe dir recht. Ich denke das schwierigste und gleichzeitig das wichtigste am Filmemachen ist und bleibt das Drehbuch. Ein Gutes zu schreiben ist eine Kunst die nur wenige Leute wirklich beherrschen.
Was ist schön geschrieben? Mein Drehbuch, oder mein vorheriger Beitrag.
Ich stimme Dir zu, ein gutes Drehbuch zu schreiben ist eine Kunst! Die ich leider in keinster Weise beherrsche. Wolltest Du das sagen?

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 09:56
von Darth Schneider
An Jan.
Keinesfalls, ich wollte niemanden beleidigen, mit keinem Kommentar, mir hat der Kurzfilm, ganz oben, einfach gar nicht gefallen.
Dein Drehbuch habe ich überhaupt nicht gelesen. Ich meinte letzten deinen Kommentar zu Funnless. Sollte eigentlich ein Kompliment sein.
Gruss Boris

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 11:43
von Funless
Wie ich oben schon geschrieben habe: It's futile.

Solange man schön artig beim Schema F bleibt, bringt man keinen Mut zur Innovation auf. Man bleibt unbemerkt ein Teil der Masse.

Was nämlich bei all den gebetsmühlenartig immer wieder vorgetragenen Pauschalisierungen außer Acht gelassen wird, sind die jeweiligen Individualitäten der Zuschauer die man erreichen möchte und dass man sie für dümmer hält, als sie es in Wirklichkeit sind. Keine Augenhöhe mit den Zuschauern anstreben, schön die Regeln befolgen und dann wird's schon klappen.

Re: Das erste Mal (Kurzfilm)

Verfasst: Mo 12 Jun, 2017 13:14
von Jan Blöd
Funless hat geschrieben: Mo 12 Jun, 2017 11:43 Wie ich oben schon geschrieben habe: It's futile.

Solange man schön artig beim Schema F bleibt, bringt man keinen Mut zur Innovation auf. Man bleibt unbemerkt ein Teil der Masse.

Was nämlich bei all den gebetsmühlenartig immer wieder vorgetragenen Pauschalisierungen außer Acht gelassen wird, sind die jeweiligen Individualitäten der Zuschauer die man erreichen möchte und dass man sie für dümmer hält, als sie es in Wirklichkeit sind. Keine Augenhöhe mit den Zuschauern anstreben, schön die Regeln befolgen und dann wird's schon klappen.
Das hat mit Innovation absolut nix zu tun, Funless! Wenn Du ein Auto bauen willst, musst Du dich an den Plan halten, sonst nimmt der TÜV es nicht ab. Wenn Du kochen oder backen willst, musst Du dich, zumindest als Neuling, ans Rezept halten! Gestern sah ich auf Pro7Maxx Hell's *** mit Gordon Ramsay. Da ar ein Koch und Mitinhaber eines Restaurants, der gerade sein Kochdiplom erhalten hat, und mein, er könne schon auf Gourmetniveau kochen.
Drehbuchschreiber, die Kurse besuchen, oder das Fach studieren, sind auch nicht vom ersten Tag an Meister!
Übrigens, um gute Drehbücher schreiben zu können, sollte man vorher so viel wie möglich Drehbücher lesen, und sich Filme/Serien ansehen. Dann sieht man, wie es funktioniert, und, wie es nicht funktioniert.