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Öffentliches Fachgespräch Mindesthonorare, AG DOK

Verfasst: Fr 24 Feb, 2017 15:43
von boxvalue
Hallo,

wer Zeit hat, 10.03.2017 in Berlin:

Mindeshohnorare für Selbständige ?

Öffentliches Fachgespräch:

https://www.agdok.de/de_DE/mindesthonor ... tstaendige

viele Grüsse

Re: Öffentliches Fachgespräch Mindeshonorare, AG DOK

Verfasst: Fr 24 Feb, 2017 18:45
von iasi
boxvalue hat geschrieben:Hallo,

wer Zeit hat, 10.03.2017 in Berlin:

Mindeshohnorare für Selbständige ?

Öffentliches Fachgespräch:

https://www.agdok.de/de_DE/mindesthonor ... tstaendige

viele Grüsse
Mindesthonorare für Selbständige ?
Klingt für mich wie ein Widerspruch.

In der freien Marktwirtschaft gelten die Regeln von Angebot, Nachfrage und Preis.
Es gibt eben zu viele Selbständige in diesem Bereich. Der Markt reduziert das Angebot über den Preis. Dann wird´s eben weniger Selbständige geben, die dann aber auch gute Bezahlung verlangen können. Regulierungen würgen letztlich den ganzen Markt ab - damit ist dann niemandem geholfen.

Re: Öffentliches Fachgespräch Mindeshonorare, AG DOK

Verfasst: Fr 24 Feb, 2017 19:14
von mash_gh4
iasi hat geschrieben:Mindesthonorare für Selbständige ?
Klingt für mich wie ein Widerspruch.
das sehe ich nicht so!

warum soll man nicht auch als kleiner unbedeutender selbstständiger von ähnlichen regelungen profitieren dürfen, wie sie in anderen bereichen des arbeitslebens bei uns gang und gäbe sind?
iasi hat geschrieben:In der freien Marktwirtschaft gelten die Regeln von Angebot, Nachfrage und Preis.
Es gibt eben zu viele Selbständige in diesem Bereich. Der Markt reduziert das Angebot über den Preis. Dann wird´s eben weniger Selbständige geben, die dann aber auch gute Bezahlung verlangen können. Regulierungen würgen letztlich den ganzen Markt ab - damit ist dann niemandem geholfen.
auch das würde ich ein bisserl anders sehen.
an das märchen vom markt und seiner selbstregulation glaube ich ohnehin schon lange nicht mehr, aber auch bzgl. der ganz realen entwicklungstendenzen teile ich nicht deine auffassung.

ich kenn die ganze diskussion vor allem auch aus dem kunst- und kulturumfeld, wo ja bspw. die IG kultur um ähnliche rahmenbedingungen kämpft ( http://www.igkultur.at/projekt/fair-pay ).

mit den konsequenzen, die sich daraus in der praxis ergeben, bin ich allerdings nicht besonders glücklich. es führt dazu, dass die kluft zwischen den "institutionalisierten" (wo man derartiges viel eher durchzusetzten bzw. für die eigenen interessen auszuschlachten vermag) und den freischaffenden draußen immer größer wird!

Re: Öffentliches Fachgespräch Mindeshonorare, AG DOK

Verfasst: Fr 24 Feb, 2017 19:47
von iasi
Es sind zu viele, die gutes Geld in der Branche verdienen wollen. Das kann nicht funktionieren.
Entweder es werden weniger oder sie verdienen nicht gut.

Wer macht denn die Preise kaputt? Die Selbständigen, die sich um jeden Auftrag streiten und unterbieten.

Was man mit gesetzlichen Regelungen dann abwürgt, sind diejenigen Auftraggeber, die nicht den Töpfen nachjagen wollen oder gar keinen Zugriff darauf haben.
Wir haben ein Mediensystem mit Förder- und Gebührentöpfen auf der einen Seite und eine Film- und Medienschulenschwemme auf der anderen Seite - kein Wunder, dass das nicht funktioniert.

Re: Öffentliches Fachgespräch Mindeshonorare, AG DOK

Verfasst: Fr 24 Feb, 2017 20:01
von mash_gh4
iasi hat geschrieben:Es sind zu viele, die gutes Geld in der Branche verdienen wollen. Das kann nicht funktionieren.
Entweder es werden weniger oder sie verdienen nicht gut.
so sicher wäre ich mir nicht, dass sie dann tatsächlich so viel mehr verdienen.

viele berufe, die sehr arbeitsintensiv sind, aber in ihrem tatsächlichen nutzen nur wenige zeitgenossen unmittelbar berühren bzw. komplexe verwertungszusammenhänge zur gewinnbringenden amortisierung benötigen, sind nicht unbedingt dazu angetan, das große geld damit zu machen -- wenigstens nicht auf seite der tatsächlich handwerklich tätigen.

Re: Öffentliches Fachgespräch Mindeshonorare, AG DOK

Verfasst: Fr 24 Feb, 2017 20:09
von Pianist
Müsste man nicht erst mal ein wenig mehr herausarbeiten, um welchen Personenkreis es überhaupt geht? Meiner Meinung nach wird in solchen Diskussionen immer vergessen, dass es nicht den einen "Solo-Selbständigen" in der Medienbranche gibt, sondern dass die Vielfalt da sehr groß ist.

Im Prinzip reicht die Palette wohl von freiberuflichen Kameraassistenten, die vielleicht 200 EUR am Tag bekommen und an zehn Tagen im Monat was zu tun haben, bis zu freiberuflichen Filmemachern mit eigener Ausrüstung, die am Tag 1.200 EUR aufrufen und immer gut ausgelastet sind. Und dann wird es viele geben, die irgendwo dazwischenliegen.

Von daher wird jeder Versuch, diese Personengruppen pauschal über einen Kamm zu scheren, komplett scheitern.

Mir ist zum Beispiel überhaupt nicht klar, warum immer behauptet wird, dass ja soooooo viele Leute was im Filmbereich machen wollen, und dabei ja die Preise sooooo kaputtmachen, wenn ich andererseits von meinen Auftraggebern höre, dass sie echt ein Problem hätten, einen passenden Ersatz zu finden, wenn ich wirklich mal nicht kann. Da müssten doch lauter Leute bereitstehen, die das auch können...

Also wo ist der Fehler im System oder in meiner Denkweise?

Matthias