Seite 3 von 3

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Do 23 Jan, 2014 16:34
von ruessel
Das Loch muss nicht exakt kreisrund sein, seine Form spielt nur eine untergeordnete Rolle.
danke Domain, das hat schon einiges geklärt.
Welche Art von Fotos willst du denn mit derartigen Langzeitbelichtungen realisieren?
nix bestimmtes, ich will es nur machen! Ich finde den Gedanken gut, wenn ZEIT in Abbildungen keine Rolle mehr spielt. Das ist ein großes Feld und wird vielleicht ungewöhnliche Fotos ermöglichen.

inspiriert bin ich durch ein GEO Kalenderblatt, dort war ein Sonnenaufgang in Stonehenge abgebildet und zwar mit 10 Sonnen - so konnte man den Verlauf der Sonne an einem Tag schön sehen. Klar war das mit Photoshop aus 10 verschiedenen Fotos gemacht, ich fragte mich, bekomme ich das auch direkt aus der Kamera hin. Eigentlich nur ein "sportlicher" Gedanke. Daraus kommen dann noch andere Ideen..... und Probleme wie hier: das (nicht) Lineare zusammenspiel aus Blende/ISO/Verschlusszeit.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 10:31
von ruessel
Ich konnte es nicht abwarten und habe nun meinen originalen Nikon Deckel mit 4mm mittig durchbohrt. Darauf mit doppelseitigen Klebeband meine Alufolie. Die Alufolie (besonders dünn gegen Lichtbrechung) habe ich mit einer Pinnadel auf einer Glasplatte durchstochen (siehe Bild Anlage).

Nun mein erstes Lochbild, noch sehr schwammig und mit 30s Belichtet. es erinnert mich ein klein wenig an Polaroid ;-)
Ich muss wahrscheinlich das Loch kleiner bekommen... das Bild sieht mir in etwa nach 50mm Brennweite aus.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 10:46
von ruessel
Nun noch die Lösung mit 2 Löcher..... bei der Aufnahme mit 5s Belichtungszeit waren die Löcher in etwa 45 Grad zur waagerechten....

Ja, es ist 3D ! ;-)

Ich werde gleich mal los ziehen und sehr dünne Nähnadeln kaufen.....

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 13:33
von WoWu
Es ist ja schon faszinierend, dass da überhaupt ein Bild rauskommt :-)

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 14:34
von ruessel
So, zurück mit den dünnsten Nähnadeln die ich im Frauenfachgeschäft finden konnte. ;-)

Das erste Loch konnte ich nur mit einem starken Strahler sehen bzw. erahnen.... dürfte unter 1/100 liegen. Belichtungszeit war bei ISO 200 9 Minuten. Ergebnis: total unscharf.... der Baum war gerade so als Fleck zu erahnen.

Dann meinen Mut zusammengenommen und mit der Nadel kräftiger gepickt.... jetzt waren 15s richtig.

aber woher kommen nun diese kreisrunden ringe im Bild her? Staub auf dem sensor? Lichtwellenüberlagerung? Siehe Anlage schwarze Pfeile...

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 15:19
von ruessel
Nun die Lösung, was passiert bei einem Dreieckigen Loch? Habe mit der Nadel versucht dreieckig zu stechen, ist ganz gut gelungen.... siehe im Foto roten Pfeil.

Fazit: Das Loch muss möglichst perfekt Kreisrund sein!

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 15:29
von WoWu
Diese runden Dinger sehen einwenig nach Feuchtigkeit aus. Weil sie das Licht entsprechend brechen.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 15:45
von ruessel
Diese runden Dinger sehen einwenig nach Feuchtigkeit aus. Weil sie das Licht entsprechend brechen.
Tja ist feucht hier, bei -2 Grad.... und nun gibt es ja eine direkte Verbindung von Sensor-Loch- Aussenwelt.

Nun das letzte aus der Alufolie gequetscht, Lochdurchmesser nach Mikrometerschraube geschätzte 0,05mm und mit Filzstift schwarz eingefärbt! Belichtungszeit 120 Sekunden.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 15:48
von WoWu
Kann das sein, dass die ND-versuche irgendwie bessere Ergebnisse gebracht haben ? :-0

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 16:03
von ruessel
Kann das sein, dass die ND-versuche bessere Ergebnisse gebracht haben ? :-0
Wo alle nur noch von 4K, 8K reden, ist es auch mal ganz gut zurück zu rudern und besinnlich zu den Wurzeln schauen - damit fing alles an! Unter künstlerische Sichtweise muss ein Bild ja nicht unbedingt perfekt scharf sein. ;-)

allerdings wird eine Lochkamera wahrscheinlich mit 4x5 inch Fotopapier schöner aussehen, ein Nikon CMOS ist recht klein und der Bildausschnitt dementsprechend unscharf....

Bild

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 16:31
von ruessel
Der Meister der "Pinhole Photografie" http://www.scottspeck.com/pinhole.html

schön....sehr schön...

Bild

hier noch Profi lochkameras - sogar mit Schlitz oder wellen als Loch..

http://www.abelsonscopeworks.com/

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 17:06
von ruessel
Habe keine Ahnung woher nun diese wellen kommen, aber so scxhaut es aus wenn ein Laserstrahl auf das kleine Loch trifft....

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 17:39
von WoWu
Die Wellen dürften (könnten) von der Inteferrenz der Laserpulsung zur Abtastung kommen, RS, wenn Du so willst nur frage ich mich, wenn ich das -wirklich schön- Bild oben betrachte, wo noch die Abgrenzung zur Lochkamera ist -ausser in der Aktion- denn solche Bilder bekommt man heutzutage easy auch anders hin.
Wo ist also das typische, das Alleinstellungsmerkmal. Sehen konnte ich das in den Langzeitaufnahmen. Hier fällt mir das schwer.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 17:45
von ruessel
Die Wellen dürften (könnten) von der Inteferrenz der Laserpulsung zur Abtastung kommen
könnte sein, oder sogar ein Interferenzmuster der Wellenlinie? dazu wäre aber das Loch mit 5/100 Millimeter doch zu groß?

Im Anhang mit zwei unterschiedlichen Laser, Grün+violett schräg auf das loch gerichtet.. die Muster sind leicht unterschiedlich.
Wo ist also das typische, das Alleinstellungsmerkmal.
Das suche ich doch gerade ;-)

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 24 Jan, 2014 18:07
von ruessel
Ich finde es coool.... mit roten Laser unter 45 Grad durchs kleine Loch... ;-)

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Do 30 Jan, 2014 09:16
von ruessel
Ich finde Nikon recht nett, haben zwar noch immer keine Erklärung - aber haben mir eine kurze Mail heute morgen geschrieben:
Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Bezüglich Ihrer Frage muss ich mir einmal Rat bei einer höheren Stelle einholen. Sobald ich eine Antwort erhalten habe, werde ich mich wieder an Sie wenden.

Nikon Support Europa
www.europe-nikon.com/support
Na, das lässt auf eine kompetente Antwort hoffen!

(der Bremer Kameravertrieb hat sich bis heute nicht gemeldet)

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 31 Jan, 2014 16:12
von ruessel
Gerade im Netz wiedergefunden, tolle Sache - wenn auch hier die Belichtungszeit nur ein paar Sekunden betragen... dafür auf einem besonderen schönen Speichermedium.


Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 31 Jan, 2014 18:37
von carstenkurz
Dürfte schwierig werden, mit dem CMOS Sensor einen vernünftigen Kompromiss zwischen Schärfe und Beugungseffekten zu finden. Und dann fehlt ja auch noch der IR Filter vor dem Sensor. Das mit dem Laser sind Beugungs- und Interferenzeffekte, ganz normal. Aus Sicht eines monochromatischen Laserstrahls mit einer gewissen Kohärenz ist so ein Stecknadelloch in einer Alufolie ein enorm komplexes Gebilde und alles andere als 'ein Loch'.

Aber was solls, 'normale' Aufnahmen gibs ja genug.

Was spricht denn bei derartig langen Belichtungszeiten noch dagegen, wieder zu Film zu greifen? ;-)

- Carsten

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Sa 01 Feb, 2014 10:03
von ruessel
Aber was solls, 'normale' Aufnahmen gibs ja genug.
Das ist der Punkt.... aber was völlig neues zu machen ist nicht leicht, es wurde fast alles schon einmal gemacht.
Was spricht denn bei derartig langen Belichtungszeiten noch dagegen, wieder zu Film zu greifen?
nichts..... wenn dann mit Polaroid. Dieses Filmmaterial hat sein eigenes Leben ;-) Habe hier noch eine seltene Landcamera 180.

wollte aber eigentlich zuerst meine Nikon im "bulb-modus" austesten, leider kommt immer etwas dazwischen...

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Do 20 Feb, 2014 11:09
von ruessel
Nikon hat sich gerade gemeldet, was beabsichtigen Sie damit? Verstehe im Moment den Sinn nicht, aber kann man machen:

Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihre Geduld.

Wir haben zu heute eine Rückmeldung erhalten in welcher wir gebeten wurden, weitere, unbearbeitete Beispielbilder im NEF-Format von Ihnen einzufordern.
Was wir prinzipiell bräuchten sind drei Aufnahmen, welche Sie bitte nach folgendem Muster erstellen:

- Ein beliebiges Objekt, aufgenommen unter Tageslicht.
- Belichtungssteuerung auf A (Zeitautomatik)
- ISO - Automatik bitte deaktivieren

1. Bild:
Erstellen Sie nun bitte eine Aufnahme ohne Filter, wobei Sie bitte ISO-Empfindlickeit und Blende so anpassen, dass die Belichtungszeit exakt 1/2000 beträgt.

2. Bild:
Für die nächste Aufnahme setzen Sie bitte den Filter auf und erstellen eine Aufnahme mit der von der Kamera vorgeschlagenen Belichtungszeit.

3. Bild:
Ändern Sie nun die Belichtungssteuerung auf M (Manuell) und wählen Sie eine Belichtungszeit von 1/2 Sekunde um die nächste Aufnahme zu erstellen.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 21 Feb, 2014 06:58
von hannes
Bitte beachtet, dass die CCDs der Astrofotografen S/W-Sensoren sind. Ihr habt aber noch mit dem Bayerfilter zu kämpfen ;-)

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 14 Mär, 2014 16:55
von ruessel
Nikon Support:

Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für Ihre Geduld.

In einer Rückmeldung von höheren Stellen wurde uns mitgeteilt, dass die optischen Eigenschaften von Filtern oftmals zu Unterschieden in der Belichtung führen können.
Konkret gesagt ist es so, dass der Lichtdurchlass verschiedener Wellenlängen, bei Neutraldichte - Filtern nicht linear verläuft.

Viele Hersteller weisen auf diesen Umstand hin und publizieren entsprechende Dokumente, so z.B. Hoya unter folgender URL (leider nur in Englisch verfügbar):
http://www.hoyaoptics.com/color_filter/ ... ensity.htm

Der dort mit Tav betitelte und in Prozent angegebene Lichtdurchlass wird stets mit einer Abweichung beziffert. Für weitere Fragen bezüglich Ihres Filters, müssten wir Sie bitten sich an den Hersteller des Filters zu wenden.

Die Ursache der Unterbelichtung liegt laut unserer Auskunft, nicht in den Eigenschaften des in der D90 verwendeten CMOS - Sensor.

Ich hoffe ich konnte Ihnen hiermit behilflich sein. Sollten Sie noch Rückfragen bezüglich Ihres Anliegens haben, werde ich Ihnen gerne wieder behilflich sein.

Mit freundlichen Grüßen

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 14 Mär, 2014 17:23
von hannes
Habe keine Ahnung woher nun diese wellen kommen, aber so scxhaut es aus wenn ein Laserstrahl auf das kleine Loch trifft....
Der Grund liegt in der Quantenmechanik. Ist mit unterschiedlichen Lasern reproduzierbar. Frag mal einen Astrophysiker, z.B. am Effelsberger Radioteleskop.

Re: Langzeitbelichtung: CMOS via chemischer Film

Verfasst: Fr 14 Mär, 2014 17:43
von WoWu
ruessel hat geschrieben:Gerade im Netz wiedergefunden, tolle Sache - wenn auch hier die Belichtungszeit nur ein paar Sekunden betragen... dafür auf einem besonderen schönen Speichermedium.
Boaa, was für ein tolles Projekt.