Actionszenen sind wann genau etwas anderes als krude?mannamanna hat geschrieben:@Axel: Evolution der Filmsprache, klar, aber der Vorwurf ist ja, dass das "Chaos Cinema" in Actionsszenen ganz auf Nonstop-Überwältigung durch Sinnesreizüberflutung setzt - das mag manchmal sinnvoll sein und begründet, als Dauerstilmittel eingesetzt aber vielleicht zu krude.
Reizüberflutung ist möglicherweise eine alternative Form der Betäubung. Man kriegt eigentlich nichts mehr mit, weil alles chaotisch schnell geht. Filme in diesem Stil haben ganz offensichtlich - man mag es beklagen oder nicht - ein größeres Publikum, als Filme mit klug sich entwickelndem, mitdenkbarem Plot. Der Ansatz wäre dann Kultur- und Gesellschaftskritik mit moralisierendem Beigeschmack, auf jeden Fall nichts wissenschaftlich Haltbares. Schnelle Schnitte in modernen Kinofilmen wären nur ein Symptom einer sich ändernden Gesellschaft. Wer Film aufgrund von Stiltrends kritisiert, zeigt, dass er keine Ahnung von Kino hat.
... womit sich das "Problem" von allein erledigen würde, wenn ...mannamanna hat geschrieben:... warum sollte es nicht valide sein, diese (mehr oder weniger neue) Technik in Hinsicht daraufhin zu beurteilen, wie das auf den Zuschauer/einen selbst wirkt, was letztendlich ja der ultimative Zweck jeder Filmsprache ist? Wie es scheint, sind fühlen sich hier viele davon nicht auf angenehme Weise ein den Film hineingezogen und verweigern sich dieser Technik.
Wenn nämlich nicht alle ständig auf die Form starren würden und stattdessen auf den Inhalt. Würde sich die Mehrheit aktiv mit den Inhalten von Filmen auseinandersetzen, hätten Michael Bay und ähnliche Popcornbäcker ausgepoppt. Einem klugen Film kann man dann kein Stilmittel verbieten oder miesmachen, weil es nicht eingesetzt wird, um vom inhaltlichen Vakuum abzulenken.


