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Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 00:40
von dienstag_01
cantsin hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 00:26
dienstag_01 hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 00:20 Genauso kann ich aber auch die Bitrate erhöhen, und habe eine bessere Qualität.
Was aber nicht immer geht - entweder weil Du z.B. bei Streaming innerhalb der möglichen Bandbreite für flüssiges Playback bleiben musst, oder wenn Du für Hardware-Medienspieler (wie z.B. SmartTVs) die zulässige bzw. sicher unterstützte Bitrate nicht überschreiten solltest.

Bei SmartTVs und Hardware-Medienspielern ist z.B. 24 MBit/s h264 8bit 4:2:0 Rec709 in FullHD die sichere Bank. Wenn Du innerhalb dieser Begrenzung die bestmögliche Qualität erzeugen willst, ist eben x264 mit 2-Pass-Encoding und "veryslow"- oder "Placebo"-Preset angesagt.
Wenn es für mich um Qualität geht, dann kommt vielleicht DCP ins Spiel, oder hohe Datenraten für HD mit DNxHD oder ProRes. 24mBit für SmartTV kommt bei mir nicht vor.
Aber es wäre vielleicht interessant, ob die Presets bei 24mbit noch sichtbare Auswirkungen haben. Messbare sicherlich.
Der Rest ist Streaming, da ist die Qualität auf Youtube entscheidens, nicht irgendein Crop.
Aber ich gebe dir natürlich schon recht, dass mir das einfach nicht aufgefallen ist, dass ich veryfast benutze. Obwohl es immer groß und deutlich da steht ;)
Werde ich demnächst ändern, vor allem für meine Previews, die ja wirklich eine geringe Datenrate haben.

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 00:50
von cantsin
dienstag_01 hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 00:40 Aber es wäre vielleicht interessant, ob die Presets bei 24mbit noch sichtbare Auswirkungen haben.
Ich hatte noch 32Mbit/s getestet, und da gab es in der Tat noch sichtbare Unterschiede bei sehr feinen Details/Texturen und Wiedergabe von Bildrauschen/Korn.

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 01:05
von dienstag_01
cantsin hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 00:50
dienstag_01 hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 00:40 Aber es wäre vielleicht interessant, ob die Presets bei 24mbit noch sichtbare Auswirkungen haben.
Ich hatte noch 32Mbit/s getestet, und da gab es in der Tat noch sichtbare Unterschiede bei sehr feinen Details/Texturen und Wiedergabe von Bildrauschen/Korn.
Wahrscheinlich bei 200% ;)

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 04:23
von MK
dienstag_01 hat geschrieben: Mo 13 Nov, 2023 23:30 Hast du Erfahrung, ob man die Stable oder die Beta nutzen sollte?
Ich habe zuletzt die Beta genutzt, irgendwas ging in der Stable nicht, zu lange her. Bei den Graphen wurden hin und wieder die Farben falsch zugeordnet wenn man nachträglich Videos im Projekt ersetzt hat, am besten immer ein neues Projekt anlegen.

Mit VMAF kann man den subjektiven Seheindruck messen, rechnet aber auch am längsten. Ich habe mich meistens auf PSNR und SSIM beschränkt. https://de.wikipedia.org/wiki/Video_Mul ... ent_Fusion

Wenn die Dateien auf einer SSD liegen läuft es ein bisschen besser da die Vergleichsdateien gleichzeitig gelesen werden und auf einer normalen HDD beim Lesen viel hin und her gesprungen werden muss.

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 16:30
von Skeptiker
Noch ein kurzer Nachtrag zu meinen vorherigen Beiträgen über Amateur-Video-Konverter aus China (ist eher das falsche Forum hier):

Ich habe noch ein paar Modelle getestet und - egal was für Versprechungen in der Werbung stehen, die sich gegenseitig mit X-fach-Speed übertreffen - die Konverter bewegen sich alle in derselben Geschwindigkeitsklasse. Greifen ja auch auf dieselbe Hardware zu, falls überhaupt (und wohl auf dieselben Open Source FFmpg-Encoder). Am Mac griff keiner direkt auf die eigene ('dedicated') GPU zu (wurde anscheinend nicht erkannt), wie gross beworben, höchstens auf eine RAM-GPU, was teils mit Aufleuchten eines "Intel"-Indikators bestätigt wurde (falls das nicht auf das Hardware-Encoding/Decoding von H.264, teils auch H.265 mit einem eigenen Chip bezogen war).

Nur ein Programm stach ein wenig heraus (war etwas schneller und damit am schnellsten, aber nicht mit jedem Mac, sondern spezifisch mit einem 21.5'' 6-Kern iMac (2019) mit 3 GHz-Takt und eigener AMD-GPU (Radeon Pro 560X, die aber gemäss App-Anzeige gar nicht erkannt wurde, dafür wurde "Intel" als aktiv angezeigt):

VideoProc Converter 4K, hier für Mac.

Der kann neben dem detaillerten Encodieren auch Stabilisieren (leider, ohne die Format-Settings detailliert einstellen zu können wie beim reinen Neukodieren) - in guter Stabilisierungs-Qualität, aber mit sichtbarem Schärfeverlust, weil das randlos stabilisierte Video ja leicht aufgeblasen (gecropt) werden muss.
Zudem ist ein Entrauschen der Videos möglich, das ich nicht ausprobiert habe.
Ansonsten: Einfaches Editing (Herausschneiden mit Löschen oder ausschliesslich Behalten), Cropping, Farbe/Kontrast etc. etc..

Was auffiel:
Der Konverter befand sich als Default im Kopier-Modus (und das ist anscheinend auch der Modus, der teils mit "Super-Speed" oder x-facher Geschwindigkeitssteigerung beworben wird), der nichts anderes tut, als den Container zu wechseln ('re-wrapping') - also z.B. von AVI nach MP4 oder von MOV nach MP4, wobei gar nicht neu kodiert wird (man bemerkt es spätestens an der unveränderten Dateigrösse).

Ebenfalls auffallend: Bei allen Video-Vorlagen mit 48 KHz-Audio (Standard) war im Encoding-Fenster als Default 44 KHz voreingestellt (die übrigen, zuvor schon veränderten Werte konnte sich das Programm merken), was man leicht übersehen kann.

Es gibt also noch Raum für Verbesserungen (die Windows-Version verspricht übrigens mit v6.1 einige AI-Verbesserungen und ist auch wesentlich grösser im Download als für Mac!).

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 16:50
von cantsin
Skeptiker hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 16:30 Ich habe noch ein paar Modelle getestet und - egal was für Versprechungen in der Werbung stehen, die sich gegenseitig mit X-fach-Speed übertreffen - die Konverter bewegen sich alle in derselben Geschwindigkeitsklasse. Greifen ja auch auf dieselbe Hardware zu, falls überhaupt (und wohl auf dieselben Open Source FFmpg-Encoder).
Jepp, und der verwendet wiederum unter der Haube die x264- und x265-Codecs [also die hochqualitativen, nicht GPU-beschleunigten Open Source-Encoder-Implementationen von h264 und h265].

Im Prinzip ist das ein grenzbetrügerisches Geschäftsmodell, ahnungslosen Kunden faktisch nur GUIs für ffmpeg zu geben, die es mit Handbrake und Shutter Encoder auch als kostenlose Open Source-Programme gibt. Zumal da sehr wahrscheinlich auch die Open Source-Lizenzen von ffmpeg und den drunterliegenden Encoder-Bibliotheken verletzt werden.

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 16:53
von Skeptiker
Vielleicht fliesst ja ein (keiner) Teil der Einnahmen an FFmpeg und/oder die OpenSorce Gemeinschft zurück.

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 16:55
von Frank Glencairn
Das hier ist ganz gut zum objektiven Vergleichen: https://www.compression.ru/video/qualit ... .html#free

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 16:55
von cantsin
Skeptiker hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 16:53 Vielleicht fliesst ja ein (keiner) Teil der Einnahmen an FFmpeg und/oder die OpenSorce Gemeinschft zurück.
Höchstwahrscheinlich nicht, da das ffmpeg-Projekt seine Biblbiotheken nicht gesondert kommerziell lizenziert [was bei Open Source-Software grundsätzlich möglich ist].

Re: Sind alle Encoder gleich schnell?

Verfasst: Di 14 Nov, 2023 16:59
von Skeptiker
cantsin hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 16:55
Skeptiker hat geschrieben: Di 14 Nov, 2023 16:53 Vielleicht fliesst ja ein (keiner) Teil der Einnahmen an FFmpeg und/oder die OpenSorce Gemeinschft zurück.
Höchstwahrscheinlich nicht, da das ffmpeg-Projekt seine Biblbiotheken nicht gesondert kommerziell lizenziert [was bei Open Source-Software grundsätzlich möglich ist].
Wobei sich FFmpeg vermutlich auch in einer Grenzzone bewegt - aber lassen wir diese Diskussion lieber und freuen uns, dass es diese Codecs gibt!