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Re: Wie vermeiden, daß Geschichte / Idee kopiert wird?

Verfasst: Fr 03 Feb, 2017 14:22
von Donus
Hallo lieber Funless.
irgendwie erschließt sich mir aus deinen zwei gestarteten Threads (neben diesem auch diesen) nicht so recht der Sinn.
Verzeihung, das erstaunt mich eigentlich, da der sich doch, wie ich annehmen würde, aus den Ausgangsfragen ergeben müßte, es sei denn, hier wäre "Sinn" noch irgendwie anders zu verstehen als ich es momentan denken könnte. Aber welcher könnte das sein?
Kann ja aber vielleicht auch ausschließlich an mir und meinem beschränktem Verständnishorizont liegen?
Nein, nein, das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.
Was ist denn der genaue Grund für Deine Anfrage?
Na ja, falls man erwägen sollte, ein Vorhaben umzusetzen in die Realität, etwa einen Film zu machen und / oder ein Drehbuch zu schreiben / zu veröffentlichen, wäre es bestimmt sinnvoll das (rechtzeitig) zu planen, zu organisieren, was wohl unabdingbar mit der Einholung gewisser Informationen einhergeht / eingehen muß im allgemeinen, würde ich sagen; und letzteres tue ich etwa in den erwähnten zwei Beiträgen.
Hast du vielleicht gerade eine wahnsinnig phantastische Idee für einen unheimlich tollen Film bei der du befürchtest, dass sie dir von irgendeinem gierigen Movie-Business-Hai weggeklaut wird sobald du auch nur den ersten Satz deiner Geschichte laut aussprichst?
Nein, nein, ganz und gar nicht, meine "Ideen", falls man sie überhaupt so nennen kann oder sollte, sind eher einfacherer, unspektakulärer, vermutlich gar belangloser Natur, die vermutlich nicht mal den gierigsten Movie-Business-Hai auf den Plan locken würden.
Solche Zusatzinfos wären aus meiner Sicht äußerst hilfreich um bei deiner Anfrage hilfreiche Tipps geben zu können.
Ja, natürlich, völlig klar, würde ich auch durchaus geben, wenn es sie gäbe; aber was ich bislang erfahren habe, war ja schon sehr hilfreich, wie ich es besser wohl kaum hätte erwarten können. Vielen Dank dafür.

Re: Wie vermeiden, daß Geschichte / Idee kopiert wird?

Verfasst: Sa 04 Feb, 2017 02:56
von Jalue
Letztlich musst du dir wohl weniger Sorgen machen, als es angesichts der rechtlichen Komplexität und potenzieller Missbrauchsmöglichkeiten erscheinen mag. Der Grund: „Ideen“ als solche sind zumeist wertlos, denn kaum eine Idee ist für sich genommen einmalig. Nimm irgendeinen Klassiker und reduziere ihn auf einen Mini-Pitch: alles oft schon x-fach dagewesen. „Junge und Mädchen aus verfeindeten Familien verlieben sich ineinander. Sie geraten in einen Konflikt aus Loyalitätspflichten und den eigenen Gefühlen, der tragisch endet.“

Ist Romeo und Julia, aber noch lange nicht Shakespeare.

Die Ausarbeitung macht den Unterschied, also die Qualität, mit der Plot, Charaktere, Dialoge etc. gebaut sind, bis hin zur Tiefe der Hintergrundrecherche. Genau das macht aber eine Story auch unverwechselbar und reduziert die Möglichkeiten, sie einfach zu „klauen“ – es sei denn, man war blond genug, einen Knebelvertrag zu unterschreiben, der den Dieb zum Klau berechtigt.

Insofern kann man längere Exposes oder Treatments beruhigt herumschicken, auch parallel an verschiedene Produktionsfirmen, selbst wenn man denen das nicht auf die Nase binden sollte. In der Praxis liegt das Problem weniger in der Diebstahlsgefahr, sondern in der Frage, ob man einem Newcomer zutraut, aus einer Vorstufe ein abendfüllendes Script zu entwickeln, da das völlig verschiedene Baustellen sind. Ohne entsprechende Referenzen (zumindest einige realisierte Kurzfilme) wird man dir den Auftrag kaum geben, das finanzielle Risiko wäre für die Firma einfach zu hoch. Wahlweise wird man dich so lange wie irgend möglich umsonst „entwickeln“ lassen, bis klar ist, dass du das hinkriegst und eine Finanzierung gesichert ist, z.B. über Stoffentwicklungsförderung. Wenn du den Anspruch hast, auch selber Regie führen zu wollen, hängt die Latte nochmal höher.

Re: Wie vermeiden, daß Geschichte / Idee kopiert wird?

Verfasst: Sa 04 Feb, 2017 09:17
von Donus
Letztlich musst du dir wohl weniger Sorgen machen, als es angesichts der rechtlichen Komplexität und potenzieller Missbrauchsmöglichkeiten erscheinen mag. Der Grund: „Ideen“ als solche sind zumeist wertlos, denn kaum eine Idee ist für sich genommen einmalig. Nimm irgendeinen Klassiker und reduziere ihn auf einen Mini-Pitch: alles oft schon x-fach dagewesen. „Junge und Mädchen aus verfeindeten Familien verlieben sich ineinander. Sie geraten in einen Konflikt aus Loyalitätspflichten und den eigenen Gefühlen, der tragisch endet.“

Ist Romeo und Julia, aber noch lange nicht Shakespeare.
Ja, in so einem Zusammenhang kann / sollte man vielleicht als "Idee" eher den Film in seiner Gesamtheit verstehen, seine Aufmachung, Darstellung, Erzählweise, als - von wohl Ausnahmen abgesehen - das (ständig verwendete oder eines der ständig verwendeten) und nicht "schützbare(n)" Muster, nach dem / denen er aufgebaut ist.
Die Ausarbeitung macht den Unterschied, also die Qualität, mit der Plot, Charaktere, Dialoge etc. gebaut sind, bis hin zur Tiefe der Hintergrundrecherche. Genau das macht aber eine Story auch unverwechselbar und reduziert die Möglichkeiten, sie einfach zu „klauen“
Ja, das klingt natürlich verständlich.
Ohne entsprechende Referenzen (zumindest einige realisierte Kurzfilme) wird man dir den Auftrag kaum geben, das finanzielle Risiko wäre für die Firma einfach zu hoch. Wahlweise wird man dich so lange wie irgend möglich umsonst „entwickeln“ lassen, bis klar ist, dass du das hinkriegst und eine Finanzierung gesichert ist, z.B. über Stoffentwicklungsförderung. Wenn du den Anspruch hast, auch selber Regie führen zu wollen, hängt die Latte nochmal höher.
Nicht nur, daß ich natürlich nicht wußte, daß es so etwas wie eine Förderung zur Entwicklung von Geschichten überhaupt geben könnte (in Deutschland), wäre ich gar nicht auf den Gedanken gekommen, daß es eine "Stoffentwicklungsförderung" gibt, die vermutlich alles andere als einfach zu erhalten wäre, wohl "normalerweise" eher gar nicht und bestimmt nur mit erheblichem Aufwand, könnte ich mir denken. 20.000 / 30.000 €, ausnahmsweise bis 50.000 € Förderung offenbar, das klingt ja gar nicht mal schlecht, vor allem im Vergleich zu dem, was es an Filmförderungen so geben kann, glaube ich.
In der Praxis liegt das Problem weniger in der Diebstahlsgefahr, sondern in der Frage, ob man einem Newcomer zutraut, aus einer Vorstufe ein abendfüllendes Script zu entwickeln, da das völlig verschiedene Baustellen sind.
Ja, die Wahrscheinlichkeit als "Newcomer" / Ahungsloser ein Drehbuch (auf diese Weise) verkaufen zu können, würde ich als ("praktisch") gar nicht vorhanden ansehen.
Die "Vorstufe" wäre hier entweder die Idee (etwa als Treatment verfaßt) oder / und vielleicht ein für das vom Käufer gewünschte Endprodukt noch anzupassendes Drehbuch?
Wenn du den Anspruch hast, auch selber Regie führen zu wollen, hängt die Latte nochmal höher.
Du meinst, etwa auf die Umsetzung, die Qualität des Regieführens? Ja, das wäre natürlich noch ein völlig anderes Thema, aber die Latte hinge immerhin insofern tiefer, als daß das Drehbuch / eine Geschichte nicht eben auf oben angesproche Weise (mit nahezu 0 % Erfolgsaussichten) angepriesen werden müßte, nehme ich an.

Re: Wie vermeiden, daß Geschichte / Idee kopiert wird?

Verfasst: So 05 Feb, 2017 01:34
von Jalue
Im Grunde ist es recht simpel:

Stoffentwicklungs-/Drehbuchförderung beantragt in der Regel ein Produzent auf der Basis des Konzepts eines Autors. Es gibt dafür sowohl regionale Filmförderungen als auch "Bundestöpfe"

Davor muss der Autor aber erstmal einen Produzenten finden, der sich für das Konzept begeistert und sinnvollerweise auch Erfahrung mit der Beantragung von Fördermitteln hat.

Wie schon ausgeführt, schickt man tunlichst keine 120 seitigen Konvolute herum, sondern eben Treatments oder längere Expose, ergänzt durch eine Synopsis, Kurzbeschreibung der Hauptfiguren plus eigenem CV und ggf. noch einer Dialogprobe. Angesichts der ohnehin geringen Trefferquote ist das schon mehr als genug Arbeit.

Re: Wie vermeiden, daß Geschichte / Idee kopiert wird?

Verfasst: So 05 Feb, 2017 12:46
von Donus
In Ordnung, verstehe, vielen Dank