Jawohl Herr Lehrer !
Warum? Weil´s ziemlich nichtssagend ist?CandyNinjas hat geschrieben: ↑Mi 08 Aug, 2018 14:13Jawohl Herr Lehrer !
Trotzdem ist mir das hier lieber als ein stundenlanges Analysegeschwafel deutscher Machart...
Funless hat geschrieben: ↑Mo 01 Jun, 2015 12:07puuhhh ... das Thema würde aber aus meiner Sicht bedeuten Eulen nach Athen zu tragen.Axel hat geschrieben: ... Ich hab irgendwo auf dem Speicher ein Buch, das erörtert, wie sich Kino und Comic stets gegenseitig gepusht haben.
Es ist schon definitiv erkennbar dass beide Medien voneinander partizipiert haben, ob dies jedoch absichtlich oder unabsichtlich geschah vermag ich nicht zu sagen.
Nachfolgend Beispiele aus meiner eigenen Wahrnehmung/Erfahrung.
Will Eisners "Spirit" waren reine Augenweiden schon allein was das framing und den Einsatz von Licht/Schatten betraf (man bedenke, dass wir hier von den 40'er Jahren des letzten Jahrhunderts sprechen). Und irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass die Frames von Gerichtsverhandlungen beim "Spirit" als Storyboardvorlage sowohl für Sidney Lumets "12 Angry Men", als auch für "Perry Mason" dienten.
Oder Richard Corbens "Bloodstar" von 1976, dessen Kriegsbemalung des Protagonisten in einer ziemlich stark ähnlichen Form in Mel Gibsons "Braveheart" vorkommt. Zudem ist die Schlacht der zwei Stämme in "Bloodstar" schon geradezu ein 1:1 Storyboard der 1. Schlacht in "Braveheart" zwischen den Schotten und den Engländern (inkl. Gore Gehalt). Ich bin mal so anmaßend zu behaupten, dass in diesem Fall von Gibson, bzw. seinem Produktionsdesigner frech geklaut wurde.
Andererseits der Einfluss von "Moebius" und seinen Comics. Milla Jovovichs Sturz in den Häuserschluchten von New York (in Luc Bessons "The 5th Element") bspw. wurde vom Sturz des Protagonisten "John Difool" aus dem 1. Band der "Incal"-Reihe von Moebius und Jodorowsky inspiriert. Hier aber wohl mit expliziter Zustimmung von Moebius. Schließlich hat der gute Mann ja aktiv in vielen Filmen (u.a. "Blade Runner" oder "Tron") künstlerisch mitgewirkt.
Wie gesagt ein sehr umfangreiches Thema, erst recht wenn man noch Manga/Anime Einfluss mit einbezieht.
Dem kann ich nur zustimmen und ich vermute dass es auch ein Stückweit historisch begründet ist. Von den damaligen Erwachsenencomics-Ikonen (neben Moebius auch Phillipe Druillet und Enki Bilal) war jede Seite, bzw. jedes einzelnes Panel vergleichbar mit einem Gemälde was die künstlerische Darstellung betrifft. Ich denke, dass da ein erheblich großer Einfluss der europäischen Maler zum Tragen kam.Axel hat geschrieben: ↑Do 09 Aug, 2018 12:01 Diese Erwachsenencomics bieten nicht nur stilisierte und phantasievolle Bilder und eine eigene Ikonografie [...] Möbius ist näher an Hieronymus Bosch, dessen Abgründe und Reisen in's Unbewusste nicht nur seine Zeitgenossen verblüfften (die noch am wenigsten, da die Motive symbolisch deutbar sind und sein sollen und vordergründig christliche Vorstellungen zum Thema haben).
Auch da Zustimmung und ich würde noch Watchmen mit hinzufügen. Leider trauen sich die Studios viel zu wenig an solche Arten der Verfilmungen heran. Aber wie CandyNinjas schon korrekterweise geschrieben hat, ist es letztendlich halt ein Business, da hat eine weitere Avenger-Verfilmung (so hohl sie nun mal auch ist) einen ökonomisch höheren Stellenwert.Axel hat geschrieben: ↑Do 09 Aug, 2018 12:01 Auch wenn Luc Besson in Das Fünfte Element und Valerian den Vorbildern ziemlich nahe gekommen ist, scheinen mir Sin City und 300 grafisch noch konsequenter zu sein. Erst die übertriebene grafische Verfremdung (wo es nicht mehr darum geht, Phantasie fotorealistisch umzusetzen) gibt auch Raum für die inhaltliche Grenzüberschreitung.
Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass Jodorowskys Version von Dune ein abgefahrener und definitiv sehenswerter Trip ohnegleichen geworden wäre, finde ich dass Lynch in der Tat letztendlich besser war. Er kam dem Buch und dessen "Message" doch sehr nahe. Der Film floppte leider (und das finde ich sehr schade), was aber aus meiner Sicht nicht Lynch anzukreiden ist, sondern das Publikum war einfach nicht bereit dafür, bzw. damals schon nach Star Wars und Star Trek, etc. zu sehr Eye-Candy verwöhnt.Axel hat geschrieben: ↑Do 09 Aug, 2018 12:01 Jodorowski hätte m.E. Dune ruhig drehen sollen, aber vielleicht war Lynch besser. Jodorowski ist der Gegenpol zu Lucas, der eine ein sentimentaler Quadratschädel, der andere ein Konventionen verachtender Spinner. Auch sicher schon allen bekannt, dass Lynch tatsächlich Die Rückkehr der Jedi-Ritter hatte drehen sollen (köstlich):
Ich würde Corben gar nicht mal das Attribut "krass" verleihen wollen auch wenn seine Comics mit einer unvergleichlichen visuell brachialen Wucht daherkommen. Eher verbinde ich mit Corben die Attribute "Innovativ" oder "seiner Zeit voraus" und nicht weil er die Airbrushtechnik in seine Zeichnungen einbrachte, sondern weil mir außer Richard Corben kein anderer Comic-Künstler aus den Anfang 1970'er einfällt dessen Werke so derart filmisch sind. Und das bei ausschließlich allen seiner Comics.
Am Beispiel dieser einen Seite von Rowlf die in der Geschichte den Beginn des Showdowns darstellt sieht man das sehr schön."Rowlf is one of those comics which once you've read it [..] Corben's love of cinema is evident throughout the entire thirty two page, mini epic that this story of a man's or in this case woman's best friend represents. You can see it in his handling of light and shade, his choice of camera angle, use of close up and his feel for the way the story is paced."
Was mir an ihm schon immer besonders gefiel, dass er wie Dr. Jeckyll und Mr. Hyde war.CandyNinjas hat geschrieben: ↑Do 09 Aug, 2018 08:11 Und Moebius hat einen so extrem eigenen Look, daß man ihn immer sofort erkennt.
Eulen nach Athen! In dieser Art von Comics ist das Medium die Botschaft, sie sind filmischer als die meisten Filme. Ich finde die Vereinfachung der Psychologie durch Figuren (>character) anstatt virtuos gespielter Rollen, in denen sich fein ziseliert jemand mimisch und stimmlich produziert, interessanter.Funless hat geschrieben: ↑Do 09 Aug, 2018 14:41Ich kann wirklich jedem angehenden Filmemacher ans Herz legen sich die Comics von Richard Corben genauer anzuschauen, man muss sie inhaltlich nicht mögen, absolut nicht. Aber man kann da sehr viel nützliches bzgl. Framing, Lichtsetzung, Spannungsbogen, Storyaufbau etc. mitnehmen.
Und wenn? Nenn es halt Hommage. Mit geistigem Eigentum ist es so eine Sache. Alle Künstler klauen. Schau dir "F for Fake" an.CandyNinjas hat geschrieben: ↑Do 09 Aug, 2018 08:11Ich laß mich dauernd davon inspirieren - muß immer nur gucken, daß die Inspiration nicht in blanken Diebstal ausartet... hi, hi...
Wenn´s denn so einfach wäre.Cinemator hat geschrieben: ↑Fr 10 Aug, 2018 11:01 Genialität liegt bekanntlich im Einfachen und nicht im Komplizierten.
Ich denke, Form und Design des DV hat einen primitiven deutschen Vorläufer in der Gestalt des martialisch behelmten SS-Mannes (aber nicht dessen menschenverachtenden Charakter) - ein weltweit gut tradiertes Bild des Schreckens.
Was man nicht sieht, tritt die Phantasie los. Dart Vader ist so einer. Hierauf basiert letztlich auch der Film Noir. Der Mensch will wissen, was sich im Schatten abspielt und spinnt daraus seine eigenen Horrorszenarien. Geschützt im Kinosessel kann das sogar Spaß machen...