Habt ihr schon mal was von der SAE gehört und, wenn ja, weiß jemand, wie das mit der Anerkennung des Bachelors in Deutschland aussieht.
In einigen Foren liest man zu diesem Thema immer, dass alle Bachelor von der SAE in Deutschland nicht anerkannt seien. Diese Posts sind aber meist schon mehrere Jahre alt und ohne wirkliche Begründungen.
Ein SAE-Studienberater versicherte mir die Anerkennung in Deutschland, aber der kann mir ja viel erzählen.
Das ist der Grund, warum ich einfach mal hier rum fragen wollte. :)
SAE ist in Deutschland nicht direkt staatlich anerkannt, sondern nutzt laut Selbstauskunft eine Akkreditierung der englischen Middlesex University. Das müsste in der Praxis bedeuten, dass die Examensprüfungen durch Vertreter der Middlesex University abgenommen werden, und SAE dafür (ordentlich) zahlt. Middlesex ist seriös, gehört aber zu den früheren "Polytechnics" (Fachhochschulen), die unter der Regierung Thatcher in den 80er Jahren pauschal Universitätsstatus erhielten und nun im Sprachgebrauch als "new universities" firmieren.
Den englischen Weg gehen viele Hochschulen in der EU, denen aus diversen Gründen die heimische Akkreditierung versperrt ist. I.d.R. betrifft das eher Master- und Doktorstudiengänge, die in vielen kontinentaleuropäischen Ländern den klassischen Universitäten vorbehalten sind.
Via Middlesex solltest Du ein (Bachelor-) Diplom erhalten, das dank EU-Recht auch hierzulande als Bachelorzeugnis gilt. Gerade in den Kreativbranchen gilt jedoch, dass die Reputation der Schule und sowieso die Qualität Deines Portfolios wichtiger sind als der formale Status des Hochschulabschlusses.
der witz an einem film studium ist nicht der abschluss.
der abschluss ist total toll um die oma, mama und papa zu beeindrucken und evtl auch noch die nachbarn deiner eltern. aber in unserer brance interessiert es wirklich keinen.
da du mir das natuerlich sowieso nicht glaubst wuerde ich einfach mal einen selbstversuch starten.
gib dir einen neuen namen, erstelle einen email account und denke dir einen lebenslauf aus der ein abgeschlossenes studium beinhaltet. schick das an 50 firmen und lass dich ueberraschen. ich denke du bekommt 0 job angebote.
ein studium macht in erster linie sinn wegen deiner kommilitone, mit denen zusammen machst du dein showreel, mit denen hast du ein netzwerk, mit denen lernst du wie film funktioniert, wenn du glueck hast helfen dir auch noch ein paar dozenten den job besser zu verstehen, aber das ist schon fast gluecksache und zweitrangig.
ob der zettel anerkannt wird (und von wem eigendlich?) ist total egal.
Vielen Dank cantsin für deine äußerst hilfreiche und umfangreiche Antwort. :)
@otaku: Meine Frage war eine ganz andere und zu deinem Beispiel, sorry, aber das ist echt lächerlich und hat nichts mit der Realität zu tun.
Wer meint in der Medienbranche erfolgreich sein zu wollen und das dann nur über seinen Abschluss in Bewerbungen ohne jegliche Referenzen macht, der hat auch nichts anderes verdient.
Es zählt, was du kannst! Wie gut du drehen oder schneiden kannst. Wenn du also bei deinem Fake-Lebenslauf ein paar Arbeitsproben mitschickst, von Image-oder Kurzfilmen, die du in deiner Studienzeit gemacht hast (vlt. sogar für Kunden), und wirklich dein Talent damit zeigen kannst, dann wirst du sehen, dass dein Beispiel hinkt. ;)
Auch wenn otakus Antwort nicht so wirken mag, bringt er es dennoch auf den Punkt.
Nicht das Diplom / der Bachelor bringt Dir später die Jobs. Es sind oft die Connections aus der Filmhochschule. Egal ob Kommilitonen oder ehemalige Dozenten.
Ich kenne einige SAE Absolventen in der TV Branche und sie ausnahmslos nicht weiter gekommen als ihre Kollegen die nur eine Mediengestalterausbildung gemacht haben, oder gar komplette Quereinsteiger sind.
Genau, die Kontakte sind es.
Desshalb hab ich auch geschrieben, dass du oft schon in der Studienzeit für Kunden kleine Imagefilme produzieren kannst. Du musst eben mit Leuten reden und denen zeigen, was du kannst.
Ich habe erst vorgestern wieder mit einem Filmstudenten aus Berlin gesprochen, der btw. nicht an die SAE geht. Er hat auch jemanden bei einem Dreh kennengerlernt und dadurch wieder einen und nun arbeitet er nebenbei bei der Produktuonsfirma von einem bekannten, deutschen Schauspieler. Du musst einfach mit Leidenschaft hinter der Kamera stehen und zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Klar, kannst du das auch als Mediengestalter schaffen. Das würde ich auch nie bestreiten und darum ging es mir auch überhaupt nicht.
Aber als Student hast du oft einfach andere Möglichkeiten, was auch der Grund dafür ist, warum die meisten Mediengestalter, die ich kenne, momentan stagnieren und sich nicht weiterentwickeln (können).
otaku hat schon recht, wenn auch ein wenig mit tongue in cheek gearbeitet wurde (;
vor 10-15 Jahren gab es weltweit eine handvoll guter Schulen im Bereich VFX/postproduction.
Filmdreh und Schnitt ist etwas älter und hat daher schon mehr Lehrtradition.
Quereinstieg, ohne postproduction oder gar VFX studiert zu haben, ist absolut die Norm.
Ein gutes Demo oder ggf. Credits (ja, am Anfang eher weniger) öffnen weitaus mehr Türen, als ein formelles Studium, zumal Schulen auch den Ruf haben Praxisfern zu unterrichten.
Man bekommt auf jeden Fall die Grundlagen vermittelt und es schadet kaum, allzu sehr Sorgen um eine Anerkennung sollte man sich allerdings auch nicht machen.
DENN:
Wenn Du an größeren Produktionen arbeiten willst, wirst Du dich ganz schnell nicht mehr in Deutshland wieder finden und dann ist's eh ziemlich Schnuppe, ob der Wisch hier was gilt oder nicht...
ansonsten, was schon gesagt wurde, networking, networking, location
enrico perei
motion picture visual effects and stereoscopic 3D
lead, supervision, artistic & consultancy services
Rechtliche Notiz: Wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt der Beiträge
und behalten uns das Recht vor, Beiträge mit rechtswidrigem oder anstößigem Inhalt zu löschen.
